Premiere im KAP 1: „Düsseldorfer Gespräche“ rund um die Thematik Arbeitsmarkt, Transformation und Strukturwandel
In der Frankenstadt haben die „Nürnberger Gespräche“ eine lange Tradition. Hier diskutieren zweimal im Jahr Expertinnen und Experten aus Wissenschaft und Praxis aktuelle und drängende Probleme des Arbeitsmarktes. Die Veranstaltung wird von der Bundesagentur für Arbeit, unter Federführung des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB), und der Stadt Nürnberg ausgerichtet.
Analog dazu fanden jetzt in unserer Stadt erstmalig die „Düsseldorfer Gespräche“ statt, gemacht von der Regionaldirektion für Arbeit NRW und dem IAB. Im KAP 1, der neuen Zentralbibliothek der Landeshauptstadt, trafen sich Arbeitgeber- und Arbeitnehmervertreter sowie die Vertreter der Agentur für Arbeit und der Regionalagentur für Arbeit NRW. Auf dem Podium diskutierten IAB-Expertinnen und -experten mit Thorsten Wittake, Chef der Regionalagentur NRW, NRW-Ministerin Ina Scharrenbach und unser Oberbürgermeister Dr. Stefan Keller. Auch Michael Grütering, Hauptgeschäftsführer der Unternehmerschaft, war dabei und diskutierte mit.
Im Fokus der Veranstaltungen standen die bekannten Themen der „Düsseldorfer Wirtschaft“:
+ Digitalisierung
+ Fachkräftemangel
+ Strukturwandel
Die gute Nachricht vorweg: der Arbeitsmarkt bleibt aufnahmefähig. Es sei allerdings eine „Frage der Matchings“, wie und wo die Person, die sich verändern will und muss, einen neuen Job findet. Dieser individuelle Prozess müsse von passenden Weiterbildungsangeboten ausreichend flankiert werden.
Ministerin Ina Scharrenbach verwies darauf, dass der Mittelstand kaum oder keine eigenen Personalabteilungen hätte, um im Blick zu behalten, wo es welche Angebote und Förder- und Weiterbildungsmöglichkeiten gäbe.
Die Ministerin, aber auch Thorsten Wittake verwiesen auf die lokalen Netzwerke wie Arbeitgeberverbände, Agentur für Arbeit und andere Oeganisationen der Wirtschaft
Fazit:
Die Fragen und Herauforderungen sind sehr komplex und das ist auch der Grund dafür, dass die Antworten nicht immer sehr einfach sind.
Dies zeigt ja auch die Diskussion im Strukturwandel in Gelsenkirchen, wo wir als Arbeitgeberverbände einen weiteren Standort haben und auch den Podcast „GE:wirtschaft“ produzieren.
Eine andere Thematik an diesem Tag war die Integrationspolitik und in diesem Zusammenhang: wie integrieren wir die vielen vielen Einwanderer in den Arbeitsmarkt? Wir haben allein in NRW 180.000 Kriegsflüchtlinge in NRW. Rund 6.000 sind es in Düsseldorf und täglich kommen 30 hinzu.
Michael Grütering, Hauptgeschäftsführer der Düsseldorfer Unternehmerschaft, erklärte in der Diskussion, man müsse noch mehr in und für die Berufliche Orientierung tun.
Er hätte Erfahrungen sammeln können mit Programmen der Langzeitarbeitslosigkeit in Gelsenkirchen und Düsseldorf und festgestellt: die Thematik der Langarbeitslosen sei ein Reparaturbetrieb.
Und er betonte, dass wir noch mehr Ressourcen in die Berufliche Orientierung stecken müssten – auch um langfristig die Langzeit-Arbeitslosigkeit präventiv zu reduzieren.
Herr Wittake begrüßte es, noch mehr in der Berufsorientierung zu investieren und plädierte für ein Fach „Berufsorientierung“. In diesem Zusammenhang erwähnte Herr Wittake positiv unsere Girls & Boys Academy. Davon müsste es mehr geben.