Rheinische Post: „Sparkassen-Mitarbeiter bleiben lieber zu Hause“

Die Stadtsparkasse Düsseldorf kündigte auf ihrer Bilanz-Pressekonferenz eine bedeutende Neuigkeit an: Die Bank plant, rund neun Millionen Euro in den Umbau ihrer Hauptverwaltung an der Berliner Allee zu investieren. Die meisten Arbeitsplätze sollen bis Ende 2025 vom Turm in den Flachbau verlagert werden, da die Büro-Beschäftigten im Durchschnitt nur noch zwei Tage pro Woche ins Büro kommen. Laut Michael Röttgen, dem neuen Vorstand der Sparkasse, ist es nicht das Ziel, die Mitarbeiter zurück ins Büro zu bringen, sondern flexibles Arbeiten zu ermöglichen.

Der Büroturm soll bald nahezu leer stehen. Foto: Stadtsparkasse Düsseldorf

Im neuen Arbeitsumfeld sollen die bisherigen Zweier-Büros im Büroturm durch flexibel nutzbare Arbeitsbereiche im Flachbau ersetzt werden. Die Hauptverwaltung beherbergt derzeit 1175 Arbeitsplätze, aber in den Plänen für den umgebauten Flachbau sind nur noch knapp 600 Arbeitsplätze vorgesehen. Zusätzlich stehen 50 Arbeitsplätze als Reserve zur Verfügung.

Der Büroturm wird nach den Plänen nur noch für kleine Abteilungen und als „Überlaufflächen“ genutzt werden. Die Chefetage im 16. Stock bleibt vorerst erhalten, aber es gibt noch keine Umzugspläne für die Büros der vier Sparkassen-Vorstände.

Der Umbau und die Neuorganisation der Hauptverwaltung sind Teil einer Reihe von Veränderungen seit dem Amtsantritt des neuen Vorstands. Neben dem Umbau wurde auch eine neue interne Kultur eingeführt, die sich durch eine lockerere Ansprache und eine einheitliche Kleiderordnung auszeichnet.

Vorstand Michael Röttgen Foto: Stadtsparkasse Düsseldorf

Trotz des erfolgreichen Geschäftsjahres 2023 unter der Verantwortung der früheren Chefin Karin Göbel erwartet der neue Vorstand, dass das Ergebnis nicht wiederholt werden kann. Die Stadtsparkasse konnte ihr Betriebsergebnis nach Bewertung mehr als verdreifachen und verzeichnete ein sehr gutes Ergebnis von rund 200 Millionen Euro.

Ein Hauptgrund für dieses außerordentliche Ergebnis war die Erhöhung des Leitzinses im Euroraum durch die Europäische Zentralbank (EZB) von 2,5 auf 4,5 Prozent. Dadurch konnte die Stadtsparkasse höhere Zinsen für Kredite verlangen, während die Zinsen für Spareinlagen nicht in gleichem Maße erhöht wurden.

Die Stadtsparkasse plant nicht nur den Umbau der Büros, sondern auch die Stärkung ihres Filialnetzwerks und die Modernisierung ihrer Geldautomaten, um die Bargeldversorgung in Düsseldorf sicherzustellen.

Quelle: Rheinische Post vom 20. März 2024