Rheinmetall und Leonardo: Gemeinsame Initiative für Europas Verteidigungszukunft
Die Rheinische Post schreibt am heutigen 5. Juli 2024: „Rheinmetall steigt in die Weltliga auf“. Während Unternehmen in den Medien oft kritisch betrachtet werden, ist der Ton heute gänzlich anders. Der Grund dafür ist eine Pressemitteilung, die auch unsere Redaktion erreicht hat. Darin heißt es: „Leonardo und Rheinmetall haben heute ein Memorandum of Understanding (MoU) zur Gründung eines neuen 50:50-Joint Ventures unterzeichnet, das auf die Entwicklung eines europäischen industriellen und technologischen Ansatzes im Bereich der Landverteidigungssysteme abzielt.“
Ein bedeutender Schritt für die europäische Verteidigung
Ziel dieser Vereinbarung ist die industrielle Entwicklung und anschließende Vermarktung eines neuen Kampfpanzers sowie der neuen Lynx-Plattform für das gepanzerte Infanterie-Kampfsystem (AICS) im Rahmen der Kampfsystemprogramme der italienischen Armee.
Armin Papperger, Vorstandsvorsitzender der Rheinmetall AG, äußerte sich dazu: „Mit Leonardo und Rheinmetall finden zwei führende europäische Anbieter von Verteidigungstechnologie zusammen, um anspruchsvolle Projekte zu realisieren. Gemeinsam wollen wir neue Standards setzen und die Tür für eine neue Generation hochmoderner Kampffahrzeuge in und für Europa öffnen. Wir adressieren damit den italienischen Markt sowie andere Partnerstaaten, die Modernisierungsbedarf im Bereich der Kampfsysteme haben.“
Roberto Cingolani, CEO von Leonardo, ergänzte: „Die technologischen und industriellen Synergien zwischen Leonardo und Rheinmetall sind eine einzigartige Gelegenheit, hochmoderne Kampfpanzer und Infanteriefahrzeuge zu entwickeln. Wir betrachten diese Vereinbarung als einen grundlegenden Beitrag zur Schaffung eines gemeinsamen europäischen Verteidigungsraumes.“
Das Joint Venture: Ein neues Kapitel in der europäischen Verteidigung
Das zukünftige Gemeinschaftsunternehmen mit Sitz in Italien wird als Hauptauftragnehmer und Systemintegrator für die beiden italienischen Programme (MBT und AICS) fungieren und die Roadmap für die mögliche Beteiligung Leonardos am künftigen europäischen Hauptkampfsystem (MGCS) festlegen.
Im Rahmen der MBT- und AICS-Programme werden Missionssysteme, Elektronik und Waffenintegration von Leonardo entsprechend den Anforderungen des italienischen Kunden entwickelt und produziert. Diese Technologien werden auch im Falle einer italienischen Beteiligung an MGCS eine Grundlage für die Entwicklung des künftigen europäischen Kampfpanzers und der neuen, für den internationalen Export bestimmten Versionen bilden. Mit dem neu entwickelten Kampfpanzer Panther und dem neuen Schützenpanzer Lynx verfügt Rheinmetall über die entsprechende Basistechnologie, auf die in beiden Programmen aufgebaut werden kann.
Endmontagelinien, Homologationstests, Auslieferungsaktivitäten und die logistische Unterstützung werden in Italien mit einem dortigen Arbeitsanteil von 60 % durchgeführt. Rheinmetall betreibt in Italien bereits drei Tochtergesellschaften mit insgesamt rund 1.400 Beschäftigten an fünf Standorten.
Ein Blick in die Zukunft
Die Umsetzung der heute unterzeichneten Absichtserklärung unterliegt der vorherigen Genehmigung durch die zuständigen Regulierungsbehörden, einschließlich der Europäischen Kommission und der jeweiligen nationalen Wettbewerbsbehörden. Dieses Joint Venture markiert einen wichtigen Schritt in der Stärkung der europäischen Verteidigungsindustrie und zeigt das Potenzial von Kooperationen, um die technologische Vorreiterrolle zu sichern und auszubauen.
Rheinmetall und Leonardo setzen damit neue Maßstäbe und öffnen das Tor zu einer neuen Generation von Kampffahrzeugen für Europa und die Welt.