Sonntags-Special: Glaube, Führung und Verantwortung – Unternehmer im Dialog beim ökumenischen Gebetsfrühstück

Immer ein Hingucker: die Freitreppe im Landtag. Foto: Unternehmerschaft Düsseldorf

Beim ökumenischen Gebetsfrühstück im nordrhein-westfälischen Landtag trafen sich zahlreiche Unternehmer und Führungskräfte, um sich in einem inspirierenden Rahmen über ethische und spirituelle Themen auszutauschen. Diese Zusammenkunft bot eine wertvolle Gelegenheit, in einer entspannten Atmosphäre tiefgehende Gespräche zu führen und gemeinsam über die Verbindung von Glaube, Führung und gesellschaftlicher Verantwortung nachzudenken. VON CHRISTOPH SOCHART

Ein zentraler Fokus des Gebetsfrühstücks war die Bedeutung der Zusammenarbeit zwischen Kirche und Wirtschaft, einem wichtigen Arbeitsfeld der Arbeitgeberverbände. Diese enge Vernetzung zwischen den christlichen Kirchen und der Wirtschaft fördert nicht nur den Dialog über ethische Prinzipien in der Unternehmensführung, sondern stärkt auch den Zusammenhalt in der Gemeinschaft einer Stadt. Besonders die Arbeitgeberverbände haben erkannt, wie wichtig dieser Dialog ist, und setzen sich aktiv für die Pflege und Weiterentwicklung dieser Beziehungen ein. Auch das Institut der Deutschen Wirtschaft sieht in diesem Bereich ein Themenfeld und widmet sich den Schnittstellen zwischen ethischen Werten und ökonomischen Herausforderungen.

Im Mittelpunkt des Morgens stand die biblische Geschichte von Joseph, die den Teilnehmern als Inspirationsquelle diente. Joseph, der in Ägypten nach Jahren der Sklaverei und Gefangenschaft zum Berater des Pharaos aufstieg, bot ein eindrückliches Beispiel für Weisheit und Weitsicht in schwierigen Zeiten. Besonders die 7 fetten und 7 mageren Jahre, in denen Joseph durch vorausschauende Planung Ägypten vor einer Hungersnot bewahren konnte, regten die Anwesenden dazu an, über Themen wie Krisenvorsorge und nachhaltiges Wirtschaften nachzudenken. In einer Welt, die von wirtschaftlicher Unsicherheit und ökologischen Herausforderungen geprägt ist, bleibt diese Lehre von Voraussicht und kluger Ressourcenbewirtschaftung hochaktuell.

Ein besonderer Höhepunkt der Veranstaltung war die Anwesenheit von Christian Grewing, dem Bundesgeschäftsführer für die Gebetsfrühstücke beim Bundestag und in den Landtagen. Er bereicherte die Diskussion durch wertvolle Impulse und hob die Bedeutung von Werten und Orientierung im beruflichen und persönlichen Alltag hervor. Gerade in der heutigen Zeit, in der Unternehmen und Führungskräfte sich mit zahlreichen wirtschaftlichen, sozialen und moralischen Herausforderungen konfrontiert sehen, ist die Rückbesinnung auf ethische Prinzipien von entscheidender Bedeutung.

Die Geschichte von Joseph, wie sie im 1. Buch Mose, Kapitel 37 bis 50 der Bibel erzählt wird, zählt zu den bekanntesten Überlieferungen der jüdischen und christlichen Tradition. Historisch gesicherte Belege für die Figur Joseph existieren zwar nicht, doch im theologischen und historischen Diskurs wird die Geschichte als Teil der religiösen Überlieferung betrachtet. Unabhängig davon, ob sie auf tatsächlichen Ereignissen beruht oder als symbolische Erzählung zu verstehen ist, vermittelt die Geschichte wichtige moralische und spirituelle Lehren, die über Jahrtausende hinweg Generationen von Menschen inspiriert haben. Insbesondere in Zeiten von Unsicherheit und Wandel erinnert uns die Geschichte von Joseph daran, wie wichtig es ist, in schwierigen Phasen klug und weitsichtig zu handeln.

Die Geschichte der ökumenischen bzw. parlamentarischen Gebetsgruppen hat ihren Ursprung in der im Jahr 1935 in den USA gegründete „Fellowship Foundation“ oder auch des „Prayer Breakfast Movement“. Mehr zur Geschichte der Gebetsgruppen in diesem Dokument: DOC110924-003