Stadtwerke Düsseldorf und Henkel treiben klimafreundliche Fernwärme voran

Julien Mounier, Vorstands­vorsitzender der Stadtwerke Düsseldorf, und Dr. Daniel Kleine, Henkel President Germany und Standort­leiter Düsseldorf, vor dem neuen Kamin (v.l.) Foto: HENKEL

(cs) Er ist nicht zu übersehen: 51 Meter hoch, 56 Tonnen schwer und 3,60 Meter im Durchmesser – der neue Kamin auf dem Henkel-Werksgelände in Düsseldorf-Holthausen markiert einen sichtbaren Meilenstein in einem der ambitioniertesten Energieprojekte der Landeshauptstadt. Gemeinsam bauen die Stadtwerke Düsseldorf und Henkel eine hochmoderne Energiezentrale, mit der künftig industrielle Abwärme in das städtische Fernwärmenetz eingespeist wird.

Industrielle Abwärme wird zu nutzbarer Energie

Die Kooperation zwischen Henkel und den Stadtwerken wurde 2022 geschlossen, nun nimmt das Projekt konkrete Formen an. Auf dem ehemaligen Kohle-Lagerplatz des Konsumgüterkonzerns entsteht eine neue Ära der Energiegewinnung: Statt fossiler Brennstoffe wird künftig industrielle Abwärme genutzt – eine Wärmequelle, die bisher ungenutzt verpuffte.

Das Herzstück der Anlage ist der neue Kamin mit integriertem Wärmetauscher. Er bildet die zentrale Schnittstelle, über die die aufbereitete Wärme aus der Henkel-Produktion in das Fernwärmenetz der Stadtwerke eingespeist wird. Der Start des Regelbetriebs ist für Anfang 2026 geplant.

6.500 Tonnen CO₂ weniger – jedes Jahr

Das Projekt dient der Dekarbonisierung der städtischen Wärmeversorgung. Künftig sollen rund 35 Prozent der Fernwärme für die Stadtteile Garath und Benrath über Abwärme und Wärme aus Kraft-Wärme-Kopplung von Henkel bereitgestellt werden. Die Stadtwerke Düsseldorf können dadurch ihren Erdgasverbrauch deutlich senken – mit einer jährlichen CO₂-Einsparung von rund 6.500 Tonnen.

„Die energetische Nutzung industrieller Abwärme ist eine der effizientesten und nachhaltigsten Möglichkeiten, um Wärme bereitzustellen“, sagt Dr. Daniel Kleine, Präsident Henkel Deutschland und Standortleiter Düsseldorf. „Mit diesem Projekt leisten wir nicht nur einen Beitrag zur Versorgungssicherheit in unserer Stadt, sondern auch zu mehr Klimaschutz.“

Infrastruktur für die Zukunft

Parallel zur Errichtung der Energiezentrale haben die Stadtwerke Düsseldorf bereits eine rund 3,6 Kilometer lange Leitungstrasse vom Henkel-Gelände in Holthausen bis ins Fernwärmenetz nach Benrath verlegt. Dabei wurden gleichzeitig Versorgungsleitungen für Gas, Wasser und Strom erneuert – eine wichtige Investition in die Infrastruktur der Stadt und die Versorgungssicherheit der Bürger:innen.

Vorbildhafte Partnerschaft

Julien Mounier, Vorstandsvorsitzender der Stadtwerke Düsseldorf, lobt die Zusammenarbeit: „Ein Projekt dieser Größenordnung braucht starke Partner aus Wirtschaft und Politik. Unser besonderer Dank gilt neben Henkel auch der Landeshauptstadt Düsseldorf und dem NRW-Wirtschaftsministerium für die finanzielle Förderung.“

Gefördert wird das Projekt durch das Landesprogramm „progres.nrw – Wärme- und Kältenetzsysteme“, betreut durch die Bezirksregierung Arnsberg. Es gilt bereits jetzt als Vorzeigevorhaben in Sachen kommunaler Energiewende.

Signalwirkung über Düsseldorf hinaus

Mit dem neuen Kamin und der zukünftigen Energiezentrale entsteht auf Düsseldorfer Boden ein Modellprojekt für nachhaltige Wärmegewinnung – und ein starkes Signal an andere Unternehmen, industrielle Abwärme als wertvolle Energiequelle zu nutzen.

Was einst als Kohlelager diente, wird nun zum Symbol des klimafreundlichen Wandels: sichtbar, wirksam und zukunftsorientiert. Das HENKEL-Werk hautnah erleben können Sie im Podcast der „Düsseldorfer Wirtschaft“.