Thalia übernimmt Buchhandlung Lesezeit in Kaiserswerth – Lage der Buchhandlungen schwierig – Stadtbüchereien dagegen befinden sich weiterhin im Aufwärtstrend
(cs) Zum 1. April 2025 übernimmt Thalia die Buchhandlung Lesezeit am Kaiserswerther Markt 31. Die bisherige Inhaberin Christina Angsten zieht sich aus persönlichen Gründen zurück, um mehr Zeit für ihre Familie zu haben. „Ich bin froh, mit Thalia einen Nachfolger gefunden zu haben, der den Standort sichert und den Namen Lesezeit beibehält“, betont Angsten, die das Geschäft vor zehn Jahren von ihrer Mutter übernommen hatte, in einem Pressegespräch.
Die Buchhandlung bleibt künftig unter dem Namen „Lesezeit by Thalia“ erhalten, und alle Mitarbeitenden werden von Thalia weiter beschäftigt. Auf 120 Quadratmetern wird neben einem breiten Buchsortiment auch ein Angebot an Spielen, Spielwaren sowie Trend- und Dekoartikeln Einzug halten.
Die Lesezeit hat eine lange Tradition: Vor rund 20 Jahren gegründet, wurde sie 2018 mit dem Deutschen Buchhandlungspreis ausgezeichnet. Mit dem neuen Betreiber bleibt der Standort als kultureller Treffpunkt in Kaiserswerth bestehen.
Leider musste zum Jahresende 2024 die Buchhandlung der Kaiserswerther Diakonie nach 183 Jahren schließen – ein Verlust, der die Herausforderungen des stationären Einzelhandels in den letzten Jahren widerspiegelt.
Die Übernahme der Lesezeit spiegelt eine wachsende Herausforderung wider, der viele Buchhandlungen in unserer Region, und auch in Deutschland, gegenüberstehen. Steigende Betriebskosten, die zunehmende Konkurrenz durch Online-Handel und ein verändertes Konsumverhalten setzen den stationären Buchhandel unter Druck. Trotz dieser Entwicklung bleibt das kulturelle und soziale Engagement vieler Buchhandlungen unverzichtbar, weshalb Initiativen wie das Düsseldorfer Lesefest, der Deutsche Buchhandlungspreis und die Förderung regionaler Standorte entscheidend sind, um die Vielfalt des Buchmarkts zu erhalten.
Ein ganz anderes Bild ergibt sich bei unserer Stadtbücherei: Rund zwei Millionen Besucher:innen nutzten die vielfältigen Angebote in der Zentralbibliothek und den Stadtteilbüchereien. Besonders beliebt waren die erweiterten Öffnungszeiten – in Bilk, Eller und Unterbach stehen die Türen jetzt auch am Wochenende länger offen. Ab dem 5. Januar 2025 öffnet die Zentralbibliothek im KAP1 sonntags bereits ab 11 Uhr. Die Zentralbibliothek verzeichnete 2024 über 1,36 Millionen Besucher:innen – 100.000 mehr als im Vorjahr. Insgesamt wurden dort rund 1.600 Veranstaltungen, Führungen und Ausstellungen angeboten, darunter auch 18 Hochzeiten. Am Montag, 26. Februar 2024, wurde mit 5.585 Besucher:innen ein neuer Tagesrekord aufgestellt. Auch die Stadtteilbüchereien konnten steigende Besucherzahlen verbuchen – 540.000 Menschen fanden 2024 den Weg dorthin, ein Plus von 40.000 im Vergleich zum Vorjahr. Die Bücherei Rath feierte ihr 100-jähriges Bestehen mit einem neu gestalteten Coworking-Bereich, einem Lesecafé und einer Kinderbibliothek im Wald-Design. Derendorf und Oberkassel überraschten ihre Gäste mit ePianos, und die Bücherei Unterbach präsentierte innovative KI-Anwendungen.