Unsere Personalverantwortliche fordern: Weniger Bürokratie, niedrigere Lohnnebenkosten!
(cs) Die neue Bundesregierung ist seit 100 Tagen im Amt – Zeit für eine erste Bilanz. Geht es nach Deutschlands Personalverantwortlichen, sind die zentralen wirtschaftspolitischen Aufgaben klar definiert: Bürokratie abbauen, Lohnnebenkosten senken, Arbeitsmarkt flexibilisieren. Dies geht aus einer aktuellen Befragung des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) hervor, das rund 1.000 HR-Verantwortliche zu ihren wichtigsten Anliegen befragt hat.
Klare Botschaft aus der Personalabteilung
Die Umfrage zeigt deutlich, wo der Schuh drückt: Rund 82 Prozent der befragten HR-Experten sehen die Senkung der Lohnnebenkosten als eine der drei vordringlichsten Aufgaben für die Politik. Diese Einschätzung zieht sich durch alle Branchen, Unternehmensgrößen und Regionen – ein seltener Konsens. Doch damit nicht genug: Auch beim Blick auf die generellen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen taucht das Thema prominent auf – allerdings erst nach dem Bürokratieabbau, den knapp 60 Prozent der Befragten auf Platz eins sehen.
„Die Politik darf nicht weiter zuschauen, wie Unternehmen in einem Wust aus Formularen und Vorgaben ersticken“, erklärt ein Personalchef aus einem mittelständischen Industriebetrieb. Deregulierung landet in der Rangfolge auf Platz drei – ein weiterer Appell an die Politik, unternehmerisches Handeln zu erleichtern statt zu behindern.
Fachkräftemangel: Arbeitsanreize und Flexibilisierung gefragt
Angesichts des grassierenden Fachkräftemangels ist ein weiteres Ergebnis der Umfrage bemerkenswert: Nur 35 Prozentder Personalverantwortlichen wünschen sich von der Regierung stärkere Anreize für Arbeitslose, wieder in Beschäftigung zu kommen – obwohl rund die Hälfte der Unternehmen über erhebliche Rekrutierungsprobleme klagt. Bei den Betrieben, die aktuell Fachkräfte suchen, sprechen sogar über 70 Prozent von Besetzungsproblemen.
Mehr Flexibilität bei den Arbeitszeiten fordern hingegen etwa 31 Prozent der Befragten – insbesondere große Unternehmen. Sie setzen auf eine wöchentliche statt tägliche Höchstarbeitszeit, um flexibler auf Arbeitsspitzen reagieren zu können. Auch die Beschäftigten könnten profitieren: eine bessere Work-Life-Balance und mehr Selbstbestimmung bei der Zeiteinteilung sind mögliche Effekte.
Altersgrenze rauf – Lohnnebenkosten runter?
Die IW-Studie skizziert auch einen möglichen Weg zur Senkung der Lohnnebenkosten: eine Anhebung des Renteneintrittsalters. Damit dies realistisch ist, müssten Unternehmen allerdings stärker in gesundheitsförderliche Arbeitsplätze und gezielte Weiterbildung investieren – insbesondere für Beschäftigte in körperlich belastenden Berufen.
Handlungsempfehlung an die Regierung
Die Botschaft der HR-Community ist eindeutig: Weniger Bürokratie, weniger Regulierung, weniger Kosten. Um die Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Wirtschaft zu sichern und den Arbeitsmarkt zukunftsfähig zu gestalten, müsse die Bundesregierung jetzt handeln – nicht irgendwann.
Auch wenn einzelne Themen wie Digitalisierung, Steuerpolitik oder Infrastruktur ebenfalls genannt wurden, ist die Prioritätenliste der Personalverantwortlichen klar: Entlastung statt Belastung. Ermöglichung statt Einschränkung.

So viel Prozent der Personalverantwortlichen finden, dass die neue Bundesregierung diese Maßnahmen zeitnah angehen sollte, um bessere Rahmenbedingungen für Unternehmen in Deutschland zu schaffen