Zwischen Medienhype und Realität: Wie verändern sich Jobs durch Digitalisierung?

Hannover Messe. Mehr als 2.000 Aussteller präsentieren technische Neuerungen für unterschiedliche Anwendungen. Doch wie sehen diese Technologien konkret in der Umsetzung in den Betrieben aus? Und welche Veränderungen entstehen dadurch für die Beschäftigten?

„Die Folgen von Roboter- und Technikeinsatz werden in Literatur und Medien oft spektakulär dargestellt“, so Amelia Koczy, wissenschaftliche Expertin des ifaa – Institut für angewandte Arbeitswissenschaft. „Genau hier wollten wir näher hinschauen. Unsere Betriebsbeispiele aus dem Projekt AWA zeigen jetzt, dass die Auswirkungen von neuen Technologien auf die Arbeit der Beschäftigten bisher häufig moderat waren.“ Mehr über das ifaa-Projekt AWA – Arbeitsaufgaben im Wandel unter: www.arbeitswissenschaft.net/awa

Was hat sich bisher konkret geändert? Beispiel Smart Devices und Assistenzsysteme
Oftmals werden neue Betriebsmittel eingesetzt, die Teile der Gesamtaufgabe betreffen. Der Kern und das Ziel der Arbeitsaufgabe verändern sich in den meisten Fällen jedoch nicht wesentlich. „Wir sehen, dass zum Beispiel Smart Devices zunehmend bei der Maschinenbedienung, Instandhaltung oder Reparatur verwendet werden. Sie können auf anstehende Aufträge oder Störungen aufmerksam machen, Maschinendaten mobil anzeigen und zusätzliche Informationen darstellen. Auf diese Weise können Wegezeiten reduziert werden und Entscheidungen schneller getroffen werden. Das Ziel der Aufgabe wird dadurch nicht berührt.“, so Koczy.
Ein anderes Beispiel sind Assistenzsysteme bei der Montage: Diese unterstützen oftmals Teilaufgaben der Beschäftigten, beispielsweise das Greifen der richtigen Werkzeuge, das Einstellen korrekter Parameter oder indem sie eine optimale Montage-Reihenfolge vorschlagen.

Was ist für die Zukunft gefragt?
Je umfassender sich das Jobprofil verändert, desto eher sind auch Veränderungen in den Belastungs- und Anforderungsfaktoren zu beobachten. „Unser Ziel ist es, genau diese Veränderungen aufzudecken und zu beschreiben, um Entscheidern eine Hilfestellung zu geben, welche zukünftigen Kompetenzanforderungen und Belastungsfaktoren zu erwarten sind“, so Koczy.