Nach den Ferien startet die Tarifrunde in der Metall- und Elektroindustrie – Gesamtmetall-Präsident Stefan Wolf zum IG-Metall-Forderungsbeschluss: „Wir Tarifparteien müssen den Standort stärken!“

Präsident Stefan Wolf

Nach den Ferien beginnen die Tarifverhandlungen für die rund 3,9 Millionen Beschäftigte in der Metall- und Elektroindustrie. Die IG Metall fordert deutlich höhere Gehälter. Der Gesamtmetall-Präsident Stefan Wolf kritisiert den Vorstoß scharf.

Die IG Metall fordert sieben Prozent mehr Geld. Für Auszubildende verlangt die Gewerkschaft einen überproportionalen Festbetrag von 170 Euro im Monat mehr.

„Die IG Metall und wir warnen beide vor einer drohenden De-Industrialisierung und verweisen auf die ungünstigen Rahmenbedingungen für Unternehmen. Dennoch stellt die IG Metall eine der höchsten Entgeltforderungen der letzten Jahrzehnte auf. In den letzten 30 Jahren hat die IG Metall nur einmal eine höhere Forderung erhoben.“ Wolf weist darauf hin, dass selbst in den Wachstumsjahren nach der Finanzkrise bis 2018 die Forderungen nicht so hoch waren.

„Angesichts der ernstzunehmenden Sorge der IG Metall vor De-Industrialisierung müssen wir uns darauf konzentrieren, den Standort zu stärken“, betont Wolf. „Wir als Tarifparteien müssen unseren Beitrag dazu leisten und gleichzeitig die Politik zu notwendigen Reformen drängen. Die Arbeitskosten in dem Maße zu erhöhen, wie es die IG Metall fordert, würde jedoch das Gegenteil bewirken.“

In NRW findet die erste Verhandlungsrunde am 12. September 2024 statt. Der Entgelttarifvertrag gilt bis zum 30. September 2024. Die Friedenspflicht endet am 28. Oktober 2024. Danach sind Warnstreiks möglich.

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