BGA: Noch ist der Großhandel Fels in der Brandung
„Der Großhandel stemmt sich weiter robust gegen die abkühlende Konjunktur. Allerdings sind die Warnsignale nicht überhörbar. Der Handel mit Rohstoffen, Halbwaren und Maschinen liegt deutlich hinter den Möglichkeiten, während der Konsum noch einiges auffängt. Das Ausblenden der nicht mehr so stabil laufenden Konjunktur kann sich zu einer gravierenden Hypothek entwickeln. Wirtschaftspolitisch angemahnte Reformen sollten nicht ignoriert werden, da der politische Kurs gegen die tragenden Säulen der deutschen Wirtschaft läuft.“ Dies erklärt Dr. Holger Bingmann, Präsident des Bundesverbandes Großhandel, Außenhandel, Dienstleistungen (BGA), anlässlich der Veröffentlichung der Entwicklung der Großhandelsumsätze im dritten Quartal 2019.
Nach den Angaben des Statistischen Bundesamtes stiegen die Umsätze im dritten Quartal um 2,2 Prozent nominal und 3,1 Prozent real. Im Produktionsverbindungshandel (Großhandel mit Rohstoffen, Halbwaren und Maschinen) gingen dabei die Umsätze nominal um 0,4 Prozent gegenüber dem Vorjahresquartal zurück, real stiegen sie um 1,7 Prozent. Der Konsumgütergroßhandel setzte nominal 5,0 Prozent und real 4,6 Prozent mehr um. Insgesamt stiegen die Umsätze im Zeitraum Januar bis September 2019 um nominal 2,5 Prozent und real um 2,0 Prozent gegenüber dem entsprechenden Vorjahreszeitraum.
„Im Vorfeld des SPD-Parteitages ist es wichtig, Klarheit in den Kurs der Politik zu bringen. Die SPD muss Farbe bekennen: Steht sie zur Koalition oder nicht? Im aktuell schwierigen internationalen Umfeld und den neuen strukturellen Anforderungen aus Energiewende, Emissionsminderung und Digitalisierung müssen wir die Wettbewerbsfähigkeit am Standort Deutschland stärken und vielfältige bürokratische Hürden für den Strukturwandel abbauen. Deutschland muss wieder attraktiver werden, um im Wettbewerb nicht noch weiter überholt zu werden. Dafür brauchen wir keine weiteren Renten- und Konjunkturprogramme, sondern eine Unternehmensteuerreform, mit der wir zu anderen attraktiven Ländern aufschließen. Unternehmen brauchen mehr Freiraum und Anreize, um zu investieren, anstelle von immer neuen Regulierungen“, so Dr. Bingmann abschließend.