Fahrradbranche unter Druck: Volle Lager, sinkende Verkäufe, neue Hoffnungen

Umsatz mit Fahrrädern und E-Bikes in Deutschland in Milliarden Euro

(cs) Laut dem Kölner Institut der Deutschen Wirtschaft steht die deutsche Fahrradbranche vor großen Herausforderungen. Nach dem enormen Fahrrad-Boom während der Coronapandemie sind die Verkaufszahlen rückläufig, die Lager überfüllt, und Rabattaktionen dominieren den Markt.

Trotz einer riesigen Auswahl – von Trekkingrädern über Mountainbikes bis hin zu E-Lastenrädern – sank der Absatz im Jahr 2024 auf rund 3,9 Millionen verkaufte Fahrräder und E-Bikes, etwa 2,5 Prozent weniger als im Vorjahr. Auch finanziell hinterlässt der Nachfragerückgang Spuren: Die Branche erwirtschaftete 6,3 Milliarden Euro Umsatz, ein Minus von gut 10 Prozent im Vergleich zu 2023 (Quelle: Zweirad-Industrie-Verband, ZIV).

Volle Lager und Preiskampf

Während der Pandemie hatten Händler in Erwartung anhaltend hoher Nachfrage große Mengen an Rädern bestellt. Doch das Kaufinteresse der Bundesbürger kühlte ab – mit der Folge, dass Lagerbestände drückten und 2024 eine Rabattaktion die nächste jagte. E-Bikes waren im vergangenen Jahr durchschnittlich 300 Euro günstiger als 2023, der Verkaufspreis lag bei 2.650 Euro.

Produktion auf Vorkrisenniveau – Importe stark rückläufig

Auch die Hersteller mussten reagieren: Die Fahrradproduktion sank 2024 um fast 14 Prozent, womit die Produktionszahlen wieder auf dem Niveau von 2019 lagen. Noch drastischer war der Rückgang bei den Importen – sie sanken um gut 30 Prozent.

Längere Akkulaufzeiten bremsen den Markt

Ein unerwarteter Faktor könnte den Markt zusätzlich dämpfen: Moderne E-Bike-Akkus halten länger als angenommen, was den Austauschzyklus verlängert und die Verkaufszahlen drückt.

Gravelbikes & Rennräder als Hoffnungsträger?

Trotz aller Herausforderungen gibt es auch positive Signale: Sportliche Modelle wie Gravelbikes und Rennräderverzeichneten 2024 ein leichtes Plus von 1 Prozentpunkt. Laut ZIV könnte in diesem Segment weiteres Potenzial stecken.

Quelle: IW Köln

ElectronicPartner trotzt dem Markt: Stabiler Umsatz und strategische Erfolge in 2024

Der ElectronicPartner Vorstand auf der Jahrespressekonferenz: Friedrich Sobol, Matthias Alsmann und Greta Ziob. Foto: EP

(cs) In einem von Herausforderungen geprägten Marktumfeld behauptet sich die Düsseldorfer Verbundgruppe ElectronicPartner mit einem bereinigten Zentralumsatz von rund 1,2 Milliarden Euro. Trotz der schwierigen gesamtwirtschaftlichen Lage und eines branchenweiten Umsatzrückgangs von 2,8 Prozent laut HEMIX konnte die Verbundgruppe ihr Vorjahresniveau halten. „Angesichts der aktuellen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen ist dieses Ergebnis ein klarer Beweis für die Resilienz unserer Mitglieder und die strategische Ausrichtung unserer Kooperation“, erklärt Matthias Assmann, Sprecher des ElectronicPartner-Vorstands.

Internationales Wachstum als Erfolgsfaktor

Während sich der deutsche Markt stabil entwickelte, erzielte ElectronicPartner international ein starkes Wachstum von 5,2 Prozent. Besonders hervorzuheben sind die Erfolge in Österreich, wo die Kooperation mit dem Klima- und Energiefond sowie Energy3000 zu deutlichen Umsatzsteigerungen führte. Auch die Niederlande und die Schweiz verzeichneten Wachstum, insbesondere durch strategische Partnerschaften wie die Kooperation mit der high-end company, die ElectronicPartner Schweiz einen deutlichen Umsatzschub brachte.

EP: setzt auf Fachhandelsstärkung und Nachwuchsförderung

Trotz der Herausforderungen im Einzelhandel konnte die Fachhandelsmarke EP: ein Umsatzplus von 1,4 Prozent verbuchen. Insbesondere TV-Geräte waren Treiber dieser Entwicklung. Auch die Mitgliederzahl wuchs: 35 neue Fachhändler traten der Kooperation bei, darunter 12 aus anderen Verbänden. Ein strategischer Schwerpunkt für 2025 wird die „YoungPartner Masterclass“ sein – ein zweijähriges Programm zur Nachwuchsförderung im Fachhandel.

Vorständin Greta Ziob sprach auf der Jahrespressekonferenz über die Herausforderungen des EU Green Deal. Links: Vorstand: Matthias Assmann. Foto: EP

MEDIMAX: Investitionen zahlen sich aus

Die MEDIMAX-Franchisepartner:innen investierten 2024 verstärkt in ihre Standorte – mit Erfolg: Der Umsatz wuchs um 1,5 Prozent. Neun modernisierte Märkte, zwei Neueröffnungen und zwei neue Franchisepartner unterstreichen die Attraktivität der Marke. Zudem steigt die Zahl der MEDIMAX-Standorte mit integrierten Küchenwelten weiter.

comTeam: Zukunftssicherung durch strategische Innovationen

Das Technologie-Netzwerk comTeam feierte 2024 sein 40-jähriges Bestehen mit zahlreichen Fachveranstaltungen, verzeichnete jedoch einen Umsatzrückgang von 2,9 Prozent. Die strategische Antwort: massive Investitionen in zukunftsweisende Dienstleistungen wie den MSP-Manager und die Schulungsplattform comTeach4you. Zudem steht ein KI-Distributor kurz vor dem Start, um Partnerunternehmen für die kommenden Herausforderungen zu rüsten.

WENDEpunkt: Vom Projekt zur eigenständigen Erfolgsgeschichte

Innerhalb eines Jahres hat sich WENDEpunkt von einer Idee zu einem eigenständigen Unternehmen entwickelt. Bereits über 100 Mitgliedsbetriebe nutzen das Angebot rund um erneuerbare Energien, von PV-Anlagen über Wärmepumpen bis hin zu smarten Stromtarifen. Zudem weitet ElectronicPartner die Zielgruppe aus und spricht gezielt Unternehmen an, die bereits in diesem Sektor aktiv sind.

Telering-Kooperation: Neue Wege in der Reparaturbranche

Seit sechs Monaten kooperieren ElectronicPartner und Telering erfolgreich im Warenhandel. Nun gehen beide einen Schritt weiter und bauen ein gemeinsames Reparaturnetzwerk auf. Ziel ist es, Serviceaufträge innerhalb des Netzwerks effizienter zu steuern und die Mitglieder durch optimierte Ressourcen- und Ersatzteilverwaltung wirtschaftlich zu stärken.

Ausblick: Strategische Weichenstellung für 2025

ElectronicPartner setzt weiter auf Innovation und enge Zusammenarbeit mit seinen Mitgliedern. „Wir entwickeln uns stetig weiter, nutzen Synergien und investieren in Zukunftsthemen. So sichern wir die Wettbewerbsfähigkeit unserer Mitglieder und gestalten aktiv die Zukunft des Fachhandels“, resümiert Matthias Assmann.

Vorstand Friedrich Sobol (rechts) ist zufrieden mit der Umsatzentwicklung. Ihm hören zu: Greta Ziob (links) und Matthias Assmann. Foto: EP

Unternehmen passen Personalstrategie an wirtschaftliche Herausforderungen an

(cs) Die Unternehmen in Deutschland setzen ihren Personalabbau fort und planen weniger Neueinstellungen. Dies zeigt das aktuelle ifo Beschäftigungsbarometer, das im März auf 92,7 Punkte gesunken ist (Februar: 93,0 Punkte). „Die Lage am Arbeitsmarkt bleibt schwierig“, erklärt Klaus Wohlrabe, Leiter der ifo Umfragen. „Die Arbeitslosigkeit wird wohl weiter leicht ansteigen.“

Besonders in der Industrie hält der Stellenabbau unvermindert an. Seit fast zwei Jahren verlieren dort kontinuierlich Beschäftigte ihre Jobs, und kaum ein Unternehmen bleibt davon verschont. Die Unsicherheiten in der globalen Wirtschaft, hohe Energiekosten und schwächelnde Nachfrage setzen die Branche zunehmend unter Druck.

Auch der Dienstleistungssektor zeigt sich zurückhaltend bei der Personalplanung. Viele Unternehmen in diesem Bereich agieren vorsichtiger und zögern mit Neueinstellungen. Im Handel ist das ifo Barometer zwar gestiegen, doch viele Händler planen dennoch Stellenstreichungen. Das Baugewerbe hingegen bleibt stabil und sieht vorerst keine größeren Änderungen in der Personalstruktur vor.

Die anhaltende Zurückhaltung bei Neueinstellungen und der fortschreitende Personalabbau spiegeln die wirtschaftliche Unsicherheit in Deutschland wider. Unternehmen stehen vor der Herausforderung, sich in einem schwierigen Marktumfeld zu behaupten, während gleichzeitig die Beschäftigungszahlen weiter sinken.

„Meine Position ist spitze“ – ChemCologne ermöglicht jungen Talenten exklusive Einblicke in Führungspositionen

(cs) Zum elften Mal startet die Brancheninitiative ChemCologne gemeinsam mit 26 Chemieunternehmen aus dem Rheinland die erfolgreiche Aktion „Meine Position ist spitze“. Im Rahmen dieses einzigartigen Formats stellen die teilnehmenden Unternehmen insgesamt 44 Spitzenpositionen für einen Tag zur Verfügung. Schülerinnen und Schüler ab 16 Jahren aus der Region haben die Möglichkeit, sich für einen dieser exklusiven Einblicke in die Führungsetagen der chemischen Industrie zu bewerben. Die Aktionstage beginnen ab den Sommerferien.

Vielfalt an Berufen hautnah erleben

„Auch in diesem Jahr stellen wir eine besonders große Vielfalt an Berufsbildern vor. Ob Geschäftsführung, Werkleitung oder Innovationsleitung – für jeden Geschmack ist etwas dabei. Die Schülerinnen und Schüler haben so eine großartige Gelegenheit, Einblicke in die Entscheidungsebenen der chemischen Industrie zu bekommen. Sie können eine spannende Branche kennenlernen“, betont Daniel Wauben, Geschäftsführer von ChemCologne.

Diese Unternehmen sind dabei

An der Aktion beteiligen sich zahlreiche namhafte Mitgliedsunternehmen von ChemCologne, darunter:

AGV Chemie Rheinland, Bayer, Braskem, CABB, Clariant, Currenta, Deutsche Infineum, Evonik, Henkel, HGK, Kandelium, Lanxess, Lülsdorf Functional Solutions, LyondellBasell, Momentive, OQ Chemicals, Orion Engineered Carbons, plantIng, Rhein-Erft Akademie, Röhm, RWE, Shell, Talke-Emmerich, TH Köln, Wacker und Yncoris.

Jetzt bewerben!

Interessierte Schülerinnen und Schüler können sich ab sofort und bis zum 10. Juni 2025 online unter www.meine-position-ist-spitze.de bewerben. Nutzt die Chance und erlebt die faszinierende Welt der Chemie aus der Perspektive einer Spitzenkraft!

Düsseldorf bleibt Shopping-Magnet: Innenstadt lockt mit Handel, Gastronomie und Freizeitangeboten

Symbolbild „Düsseldorf“. Foto: Berit Voß

(cs) Düsseldorf begeistert – und das vor allem als Einkaufsstadt! Die aktuelle Besucherbefragung zeigt: Shopping ist nach wie vor der Hauptgrund, warum Menschen in die Düsseldorfer Innenstadt kommen. Für 56 % der Besucher ist der Einkaufsbummel das entscheidende Kriterium – ein Anstieg im Vergleich zur letzten Befragung im Jahr 2022 (52 %). Besonders erfreulich: Die Gastronomie gewinnt zunehmend an Bedeutung und zieht mittlerweile 35 % der Besucher an – ein deutlicher Zuwachs gegenüber den 16 % in 2022.

Neben Shopping und Gastronomie schätzen die Besucher die breite Angebotspalette an Freizeitmöglichkeiten, Kultur, Sightseeing und Dienstleistungen, die jeweils rund 15 % der Gäste ansprechen. „Düsseldorf punktet mit einer hohen Angebotsqualität und Vielfalt. Die Innenstadt bietet eine attraktive Mischung aus Einzelhandel, Gastronomie, Kultur, Veranstaltungen und Dienstleistungen – und das wird von den Besuchern honoriert“, erklärt Rainer Gallus, Geschäftsführer des Handelsverbandes, anlässlich der Präsentation der aktuellen Umfrageergebnisse.

Längerer Aufenthalt, jüngeres Publikum und hoher Samstagsandrang

Die Düsseldorfer Innenstadt lädt nicht nur zum gezielten Einkauf ein – sie ist auch ein Ort zum Verweilen. Die meisten Besucher bleiben mehr als zwei Stunden und besuchen gleich mehrere Geschäfte. Bummel- und Erlebnischarakter sind ausgeprägter als in anderen Großstädten. Dabei fällt auf: Das Publikum ist im Schnitt jünger als in vergleichbaren Städten – 37 Jahre vs. 42 Jahre. Besonders die Altersgruppe zwischen 26 und 50 Jahren ist mit 49 % stark vertreten.

Ein echter Besuchermagnet ist Düsseldorf vor allem an Samstagen: 43 % der Gäste kommen von außerhalb, um die Stadt zu erkunden und einzukaufen.

Gute Erreichbarkeit und Verbesserungspotenzial in der Innenstadt

Ein weiteres Plus: Die Erreichbarkeit mit öffentlichen Verkehrsmitteln erhält durchweg gute Noten (2,1)53 % der Besucher nutzen Busse und Bahnen für ihren Trip in die City. Wer von außerhalb kommt, fährt jedoch nach wie vor überwiegend mit dem Auto (52 %). Innerhalb der Stadt gewinnt das Fahrrad langsam an Bedeutung (8 % gegenüber 6 % in 2022), wobei sich auch die Bewertung der Radinfrastruktur leicht verbessert hat (Note 2,6 statt 3,0).

Doch es gibt auch Wünsche für eine noch attraktivere Innenstadt: Mehr Parkmöglichkeiten und Toiletten, eine Aufwertung der Fußgängerzonen und mehr Grün stehen ganz oben auf der Wunschliste der Besucher. „Diese Punkte sind bekannt – gerade beim Thema Parken scheint es weiterhin Informationsbedarf zu geben“, ergänzt Gallus.

Die Besucherbefragung wurde im Rahmen einer bundesweiten Untersuchung des IFH Köln durchgeführt, an der sich die Düsseldorfer Werbegemeinschaften, der Handelsverband NRW – Rheinland und die Stadt Düsseldorf beteiligt haben. Die Ergebnisse liefern wertvolle Erkenntnisse für die Weiterentwicklung der City als attraktiven und lebendigen Einkaufs- und Erlebnisstandort.

Schlichtung statt Stillstand: Warum der Gesetzgeber Tarifkonflikte neu regeln muss

(cs) Die laufende Schlichtung in der aktuellen Tarifrunde des öffentlichen Dienstes zeigt deutlich: Streiks sollten immer das letzte Mittel in einer Tarifauseinandersetzung sein. Doch das ist längst nicht mehr der Regelfall. In vielen Tarifkonflikten wird gestreikt, ohne dass zuvor alle Verhandlungsmöglichkeiten ausgeschöpft wurden. Die Folge sind oft erhebliche Beeinträchtigungen für Bürger und Unternehmen. Hier besteht dringender Handlungsbedarf seitens des Gesetzgebers, erfuhr unsere Redaktion. Alle Hintergründe hier:

Gesamtmetall-Präsident Stefan Wolf betont: „Auch in der Metall- und Elektro-Industrie sind die Verhandlungen nicht einfach, aber wir finden immer eine Lösung. Wo Tarifparteien jedoch nicht mehr in der Lage sind, ihre organisationspolitische Logik zu durchbrechen, darf das nicht länger auf Kosten der Allgemeinheit geschehen. Dann ist auch der Gesetzgeber gefragt, Hilfestellungen zu geben.“

Wissenschaftlich fundierter Reformvorschlag für das Schlichtungswesen

Gesamtmetall hat deshalb am 26. März 2025 vor der Bundespressekonferenz ein umfassendes Gutachten vorgestellt, das sich mit dem tariflichen Schlichtungswesen in Deutschland befasst. Dieses Gutachten wurde von Dr. Hagen Lesch, Leiter des Themenclusters Arbeitswelt und Tarifpolitik beim Institut der deutschen Wirtschaft (IW), erstellt und bietet eine tiefgehende Analyse bestehender Mechanismen. Basierend auf empirischen Untersuchungen und zahlreichen Interviews mit erfahrenen Schlichtern kommt die Studie zu dem Schluss, dass gesetzliche Anpassungen erforderlich sind.

Zusätzlich präsentierten Prof. Dr. Richard Giesen (Ludwig-Maximilians-Universität München) und Prof. Dr. Clemens Höpfner (Universität zu Köln) einen konkreten Vorschlag für ein Gesetz zur Schlichtung von Tarifkonflikten. Kern dieses Entwurfs ist die Möglichkeit für jede Tarifvertragspartei, eine Schlichtung anzurufen. Erst wenn diese scheitert, sollen Arbeitskämpfe zulässig sein – und das nur in begrenztem Rahmen.

Warum eine gesetzliche Schlichtungsregelung notwendig ist

Streiks in sensiblen Bereichen wie der Daseinsvorsorge – beispielsweise an Flughäfen oder im Nahverkehr – haben gravierende Auswirkungen auf unbeteiligte Dritte. Der Vorschlag sieht vor, dass bestehende tarifliche Schlichtungsvereinbarungen Vorrang haben, während gesetzliche Vorgaben nur nachrangig gelten. In Bereichen der Daseinsvorsorge könnten jedoch besondere Regelungen greifen, um unverhältnismäßige Belastungen der Gesellschaft zu vermeiden.

Die aktuellen Entwicklungen in der Tariflandschaft und die Rechtsprechung der Arbeitsgerichte zeigen, dass Streiks zunehmend nicht mehr als letztes Mittel betrachtet werden. Dies hat zur Folge, dass Verhandlungen frühzeitig durch Arbeitskämpfe ersetzt werden – oft ohne ernsthaften Versuch einer Einigung. Die wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Schäden sind beträchtlich.

Appell an die Politik: Reformen sind überfällig

Die Bundesregierung ist nun gefordert, gesetzliche Maßnahmen auf den Weg zu bringen, um Tarifkonflikte künftig strukturierter und fairer zu lösen. Gesamtmetall wird sich weiterhin aktiv in die politische Debatte einbringen und auf eine Reform drängen. Ein modernes und effektives Schlichtungswesen kann dazu beitragen, die Balance zwischen Arbeitskampf und Verhandlungsbereitschaft wiederherzustellen – und damit sowohl Arbeitnehmer als auch Arbeitgeber und die Gesellschaft insgesamt entlasten.

Vier-Tage-Woche: Traum oder Trugschluss? Warum Unternehmen skeptisch sind

(cs) Die Diskussion um eine verpflichtende Vier-Tage-Woche bei vollem Lohnausgleich sorgt für hitzige Debatten. Während Befürworter mehr Flexibilität und gesündere Mitarbeitende versprechen, warnen Unternehmen vor erheblichen wirtschaftlichen Folgen. Eine aktuelle Umfrage des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) zeigt: 94 Prozent der Unternehmen befürchten einen Wertschöpfungsverlust durch eine solche Regelung.

Vier-Tage-Woche in der Praxis: Selten getestet, selten überzeugend

Bisher haben 82 Prozent der Unternehmen die Vier-Tage-Woche noch nicht ausprobiert. Zwar sieht rund die Hälfte Potenziale – etwa für die Gewinnung von Fachkräften – doch nur sechs Prozent glauben, dass sich der Fachkräftemangel dadurch wirklich lindern ließe.

Auch das oft genannte Argument, dass eine Arbeitszeitverdichtung die Produktivität steigern könnte, überzeugt die Wirtschaft kaum: Nur 20 Prozent halten dies im eigenen Unternehmen für umsetzbar.

Risiken für Wohlstand und Wettbewerbsfähigkeit

Die Skepsis bleibt groß:

  • Knapp 70 Prozent der Unternehmen fürchten, dass Arbeit liegen bleibt und Deutschland im internationalen Wettbewerb zurückfällt.

  • 60 Prozent sehen durch eine verpflichtende Vier-Tage-Woche sogar Deutschlands Wohlstand in Gefahr.

Für viele Branchen scheint das Modell schlicht nicht praktikabel. Statt den Fachkräftemangel zu lindern, könnte es ihn sogar noch verschärfen. „Die undifferenzierte Einführung einer Vier-Tage-Woche würde vielen Unternehmen und der deutschen Wirtschaft erheblichen Schaden zufügen“, warnt Studienautor Thomas Schleiermacher.

Ob die Vier-Tage-Woche eine echte Lösung oder eine trügerische Hoffnung ist, bleibt umstritten – fest steht: Eine pauschale Einführung birgt mehr Risiken als Chancen.

Pendlerpauschale: Millionen Arbeitnehmer profitieren – besonders Autofahrer

Viele Menschen pendeln Tag für Tag nach Düsseldorf. Foto: cs

(cs) Im Rahmen der aktuellen Koalitionsverhandlungen wird über eine mögliche Erhöhung der Pendlerpauschale diskutiert. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) berichtet, haben im Jahr 2020 rund 13,8 Millionen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer die Entfernungspauschale in ihrer Steuererklärung geltend gemacht. Die durchschnittliche Pendelstrecke lag bei 28 Kilometern.

Die Statistik basiert auf den Lohn- und Einkommensteuerdaten aus dem Jahr 2020. Erfasst wurden jedoch nur Fälle, in denen die Werbungskosten den damaligen Arbeitnehmer-Pauschbetrag von 1.000 Euro überschritten. Viele Pendler, die unter dieser Grenze blieben, machten ihre Fahrtkosten nicht steuerlich geltend oder reichten keine Steuererklärung ein.

Mehrheit der Pendler hat mittleres Einkommen

Die Pendlerpauschale wurde besonders häufig von Arbeitnehmern mit mittlerem Einkommen genutzt. Über die Hälfte (54 %) der Pendler verdiente zwischen 20.000 und 50.000 Euro brutto im Jahr, während 30 % in die Einkommensgruppe zwischen 50.000 und 100.000 Euro fielen. 11 % lagen unter 20.000 Euro, während 5 % mindestens 100.000 Euro brutto verdienten.

Arbeitnehmer, die die Pendlerpauschale beanspruchten, machten 43 % aller Steuerfälle mit Einkünften aus nichtselbstständiger Arbeit aus. Besonders hoch war der Anteil bei denjenigen mit einem Jahreseinkommen zwischen 50.000 und 100.000 Euro (62 %).

Ländliche Pendler legen längere Strecken zurück – und nutzen häufiger das Auto

Die Länge des Arbeitswegs hängt stark vom Wohnort ab:

  • In Großstädten (ab 100.000 Einwohner) betrug die durchschnittliche Pendelstrecke 24 Kilometer.

  • In Mittelstädten (20.000 bis 100.000 Einwohner) waren es 29 Kilometer.

  • In Kleinstädten (5.000 bis 20.000 Einwohner) sowie ländlichen Gemeinden lag der Durchschnitt bei 30 bis 31 Kilometern.

Je weiter draußen jemand wohnte, desto häufiger wurde das Auto genutzt: Während in Großstädten 68 % der Pendler zumindest einen Teil der Strecke mit dem Pkw zurücklegten, waren es in Mittel- und Kleinstädten bereits 87 % bzw. 91 %. In ländlichen Regionen lag der Anteil sogar bei 93 %.

Die Ergebnisse verdeutlichen, wie stark Millionen Arbeitnehmer von der Pendlerpauschale profitieren – und dass sie vor allem für Menschen in ländlichen Regionen eine wichtige finanzielle Entlastung darstellt.

Innovation aus Düsseldorf: Henkel optimiert Türmodule mit neuer Schaumtechnologie

(cs) Moderne Fahrzeuge sind mit einer Vielzahl an technischen Komponenten ausgestattet – von Infotainment- und Klimasystemen bis hin zu Sicherheitselektronik. All diese Systeme sind in den Autotüren verbaut und benötigen einen zuverlässigen Schutz vor Feuchtigkeit, Staub und Vibrationen.

Henkel hat hierfür eine innovative Lösung entwickelt: Die neue 2-Komponenten-Polyurethanschaumdichtung Sonderhoff Fermapor K31-A-5055-1-G / K31-B-4 setzt neue Maßstäbe in der Abdichtung von Türmodulen. Sie sorgt nicht nur für optimale Dichtheit, sondern überzeugt auch durch hohe Hydrolyse- und Temperaturbeständigkeit gemäß der OEM-Lieferspezifikation DBL 5452.

Maximale Effizienz durch smarte Materialeigenschaften
Ein besonderes Highlight ist die Kombination aus langer Topfzeit und schneller Aushärtung – entscheidend für einen reibungslosen, vollautomatischen Produktionsprozess. Der Dichtungsschaum bleibt nach dem Auftrag flexibel, härtet jedoch zügig aus, sodass Türmodule direkt weiterverarbeitet werden können. Das spart Kosten, reduziert Materialeinsatz und ermöglicht eine effizientere Fertigung.

Zusätzlich sorgt die um ca. 5 % geringere spezifische Dichte bei gleichbleibenden Materialeigenschaften für einen optimierten Materialverbrauch und damit für eine wirtschaftlichere Lösung im Vergleich zu herkömmlichen Systemen.

Optimale Verarbeitung und maximale Dichtigkeit
Bei der Montage überzeugt die neue Schaumtechnologie durch geringe Verbaukräfte, eine gleichmäßige Verpressung und den Ausgleich von Maßtoleranzen. Das Resultat: eine zuverlässige Abdichtung, die höchste Anforderungen erfüllt und gleichzeitig die Effizienz in der Produktion steigert.

Mit dieser Innovation bietet Henkel eine zukunftsweisende Lösung für Automobilhersteller und Zulieferer – für leistungsfähigere, leichtere und wirtschaftlichere Türmodule.

Zeitumstellung auf Sommerzeit: Wichtige Hinweise für uns alle

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(cs) Am 30. März 2025 werden die Uhren wieder umgestellt: In der Nacht von Samstag auf Sonntag springt die Zeit von 2:00 Uhr auf 3:00 Uhr – eine Stunde weniger Schlaf, aber auch längere Abende mit mehr Tageslicht. Doch die Umstellung bringt für viele Menschen Herausforderungen mit sich. Hier sind die wichtigsten Hinweise und Tipps.

Warum gibt es die Zeitumstellung?

Die Sommerzeit wurde in Deutschland 1980 eingeführt, um Energie zu sparen und das Tageslicht besser zu nutzen. Die Idee: Morgens früher aufstehen, um abends länger von natürlichem Licht zu profitieren. Doch ob dieser Effekt wirklich eintritt, ist umstritten, und immer wieder wird über eine Abschaffung diskutiert.

Auswirkungen auf den Körper

Unser Biorhythmus braucht meist einige Tage, um sich an die neue Zeit anzupassen. Besonders betroffen sind Kinder, ältere Menschen und Personen mit einem empfindlichen Schlaf-Wach-Rhythmus. Typische Beschwerden nach der Umstellung können sein:

  • Müdigkeit und Erschöpfung

  • Schwierigkeiten beim Einschlafen und Aufstehen

  • Konzentrationsprobleme

  • Erhöhtes Unfallrisiko im Straßenverkehr

Tipps für eine bessere Anpassung

Damit der Körper die Zeitumstellung leichter verkraftet, helfen folgende Maßnahmen:

  • Schrittweise anpassen: Wer bereits ein paar Tage vorher jeden Abend 10–15 Minuten früher ins Bett geht, erleichtert seinem Körper die Umstellung.

  • Viel Tageslicht tanken: Sonnenlicht reguliert die innere Uhr. Ein Spaziergang am Morgen hilft, schneller in den neuen Rhythmus zu kommen.

  • Abends auf Koffein und Bildschirmlicht verzichten: Blaues Licht von Smartphones und Laptops kann das Einschlafen erschweren. Eine entspannte Abendroutine mit Lesen oder ruhiger Musik ist besser.

  • Den Wecker konsequent stellen: Auch wenn es schwerfällt – regelmäßige Schlafenszeiten sind wichtig, um schneller wieder in den normalen Ablauf zu kommen.

Fazit

Die Zeitumstellung bringt zwar längere Abende, kann aber auch kurzfristig den Schlaf-Wach-Rhythmus durcheinanderbringen. Mit ein paar einfachen Tricks lässt sich die Umstellung jedoch gut meistern. Und wer weiß – vielleicht gehört sie in ein paar Jahren ohnehin der Vergangenheit an.