Trauer um Nils Knappe – Ein Unternehmer von Format

Foto: Schmincke

Am 19. Oktober 2024 ist Nils Knappe, Geschäftsführer der H. Schmincke & Co. GmbH & Co. KG und Vorstandsmitglied des Arbeitgeberverbandes „Chemie Rheinland“, völlig unerwartet im Alter von 63 Jahren während seines Urlaubs an einem Herzinfarkt gestorben. Nur wenige Wochen vor seinem geplanten Ruhestand nach 28 Jahren im Unternehmen ist sein plötzlicher Tod ein großer Verlust für die Unternehmenswelt. Herr Knappe war auch Mitglied im Vorstand/Beirat der Unternehmerschaft Düsseldorf.

Nils Knappe trat 1996 als erster familienfremder Geschäftsführer in das traditionsreiche Familienunternehmen H. Schmincke & Co. ein, das für seine hochwertigen Künstlerfarben „Made in Germany“ bekannt ist. Unter seiner Leitung wurden die Strukturen des Unternehmens auf die Anforderungen des neuen Jahrhunderts ausgerichtet. Besonders prägend war seine konsequente Fokussierung auf die Kernkompetenzen von Schmincke, insbesondere die Herstellung hochqualitativer Künstlerfarben. Durch gezielte Investitionen in moderne, ressourcenschonende Produktionsprozesse und die Internationalisierung der Vertriebswege führte Knappe das Unternehmen zu nachhaltigem Wachstum und globalem Erfolg. Heute ist Schmincke in 65 Ländern vertreten und wurde mehrfach als „Marke des Jahrhunderts“ ausgezeichnet.


Von Christoph Sochart


Friedrich Überacker, Geschäftsführer des Arbeitgeberverbandes „Chemie Rheinland“, äußerte sich tief betroffen: „Mit großer Bestürzung haben wir vom viel zu frühen Tod von Nils Knappe erfahren. Er hat unseren Verband seit 2005 mit großem Engagement und seiner freundlichen, zugewandten Art bereichert. Wir werden ihn in dankbarer Erinnerung behalten.“ Knappe war bereits vor der Fusion der Verbände Düsseldorf und Köln ein engagiertes Vorstandsmitglied des Düsseldorfer Chemieverbandes.

Die Nachfolge bei H. Schmincke & Co. wurde frühzeitig geregelt. Markus Baumgart und Uwe Petrow, die beide bereits langjährig in der Geschäftsleitung tätig sind, übernehmen ab Januar 2025 die Führung. Uwe Petrow erhält dabei Einzelprokura. Das Unternehmen bleibt weiterhin auf seine Kernkompetenzen und eine nachhaltige, effiziente Produktion fokussiert, ganz im Sinne von Knappes langjähriger Vision. Um die Unabhängigkeit und Kontinuität des Unternehmens langfristig zu sichern, wurde beschlossen, die Unternehmensanteile dauerhaft einer Stiftung zu übertragen.

Mit dem Motto „Meliora Cogito – Trachte nach dem Besseren“ wird die erfolgreiche Entwicklung von H. Schmincke & Co. auch in Zukunft fortgeführt.

Unser tiefstes Mitgefühl gilt seiner Frau und allen, die ihm nahestanden. Eine Gedenkseite für Nils Knappe wurde unter www.schmincke.de/unternehmen/pressemitteilungen eingerichtet.

Unternehmensvertreterinnen und -vertreter und Verbände aus Düsseldorf beim Deutschen Arbeitgebertag in Berlin

Arbeitgeberpräsident Dr. Rainer Dulger Foto: BDA

Gestern fand in Berlin der Deutsche Arbeitgebertag statt, bei dem zahlreiche Unternehmens- und Arbeitgeberverbandsvertreter aus Düsseldorf anwesend waren. Die Veranstaltung stand im Zeichen der besorgniserregenden wirtschaftlichen Rahmenbedingungen in Deutschland.

Laut einer repräsentativen Umfrage des Meinungsforschungsinstituts forsa, die im Auftrag der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände (BDA) durchgeführt wurde, bewerten über 80 Prozent der befragten Unternehmerinnen und Unternehmer die Bedingungen am Wirtschaftsstandort Deutschland als schlecht oder nicht gut. Diese alarmierende Einschätzung untermauert die Forderung nach einem wirtschaftsfreundlicheren Umfeld, das Investitionen fördert und Wachstum ermöglicht.

Arbeitgeberpräsident Dr. Rainer Dulger betonte in seiner Rede: „Wir können den wirtschaftlichen Riesen Deutschland wieder entfesseln.“ Gleichzeitig warnte er vor den aktuellen Entwicklungen: „Die Wirtschaft schrumpft, die Arbeitslosigkeit steigt, während Regulierung und Bürokratie zunehmen. Gut ausgebildete Fachkräfte werden knapper, und die steigenden Arbeitskosten machen Deutschland zu einem immer teureren Investitionsstandort.“ Dulger appellierte eindringlich, dass der Abbau von Bürokratie für Unternehmen und Bürger entscheidend sei, um Deutschland besser durch aktuelle und zukünftige Krisen zu führen. Laut der Umfrage sehen 88 Prozent der Arbeitgeber und 70 Prozent der Bevölkerung den Bürokratieabbau als vorrangig an.


Von Christoph Sochart


Kritik an der aktuellen Ampel-Regierung wurde ebenfalls laut. Sowohl Unternehmer als auch die Bevölkerung bewerten das Krisenmanagement der Regierung als unzureichend. 90 Prozent der Unternehmer und 85 Prozent der Bevölkerung sind der Meinung, dass die Regierung keine durchdachten Konzepte zur Bewältigung der negativen Folgen der aktuellen Krisen hat. Die vollständige Rede des Arbeitgeberpräsidenten finden Sie hier

Ein weiterer Höhepunkt der Veranstaltung war die Verleihung des Arbeitgeber-Bildungspreises an vier herausragende Projekte. In der Kategorie Hochschule wurde die Technische Hochschule Nürnberg Georg Simon Ohm für ihren „Future Triplex“-Ansatz ausgezeichnet. Die TH Nürnberg bietet praxisorientierte, fakultätsübergreifende Programme zur Vermittlung von „Future Skills“, um Studierende optimal auf die Anforderungen der Arbeitswelt vorzubereiten. Der Erfolg des Programms könnte bald auch in die betriebliche Weiterbildung übertragen werden. Arbeitgeberpräsident Dulger lobte die Preisträger als „Vorbilder für ganz Deutschland“ und betonte, dass sie neue Perspektiven für eine zukunftsfähige Ausbildungskultur schaffen.

Kategorie Frühkindliche Bildung: AWO Kita Lütticher Straße in Geilenkirchen (NRW) gewinnt begehrten Preis

Im Bereich frühkindliche Bildung gewann eine Kita aus Geilenkirchen den begehrten Preis: Sprache ist der Schlüssel zur gesellschaftlichen Teilhabe – das weiß die AWO Kita Lütticher Straße in Geilenkirchen nur zu gut. In der Kita, in der etwa die Hälfte der Kinder einen Migrationshintergrund hat, wird Sprache als essenzielle Zukunftskompetenz gefördert. Viele der Kinder wachsen in Haushalten auf, in denen kein Deutsch gesprochen wird, oder leben in einer zweisprachigen Umgebung. Die Kita begegnet dieser Herausforderung mit einer gelebten Willkommenskultur und einem wertschätzenden Umgang mit Vielfalt.

Die AWO Kita unterstützt die Kinder darin, Selbstwert und Selbstwirksamkeit zu entwickeln, indem sie nicht nur die sprachliche, sondern auch die soziale und kulturelle Integration fördert. In enger Zusammenarbeit mit den Eltern werden mögliche Startschwierigkeiten in Chancen umgewandelt, sodass die Kinder trotz sprachlicher oder kultureller Hürden bestmögliche Entwicklungsmöglichkeiten erhalten. Demokratische Handlungskompetenz wird früh gefördert, indem die Kinder aktiv in Entscheidungsprozesse einbezogen werden – sie lernen, andere Meinungen zu akzeptieren und konstruktiv mit Misserfolgen umzugehen.

Ein besonderes Highlight der Kita-Arbeit ist die enge Vernetzung mit der lokalen Gemeinschaft. Exkursionen zur Feuerwehr oder ins nahegelegene Altersheim gehören genauso zum Alltag wie der spielerische Einsatz digitaler Medien. Diese dienen in der Kita jedoch nicht zum bloßen Konsumieren, sondern als sinnvolle Werkzeuge zur Erweiterung des Wissens und zur Vorbereitung auf die digitale Welt. So schafft die AWO Kita Lütticher Straße eine inklusive, vielfältige Lernumgebung, die ihre Kinder zu toleranten, aktiven Mitgliedern der Gesellschaft formt.

Alle Gewinnerinnen und Gewinner hier!

Freitags um 7 Uhr: das „Briefing Düsseldorfer Wirtschaft“ jetzt kostenfrei abonnieren

Was der Tag bringen wird: Unser Freitagsbriefing bietet Ihnen einen umfassenden Überblick über die neuesten Entwicklungen in der Düsseldorfer Wirtschaft. Freuen Sie sich auf spannende Events, exklusive Einladungen und tiefgehende Hintergrundinformationen aus unseren Betrieben. Jeden Freitag um 7 Uhr präsentieren wir Ihnen die Geschichten, die für uns von Bedeutung sind. In jeder Ausgabe halten wir Sie mit wertvollen Tipps, wichtigen Terminen, aktuellen Trends und relevanten Unternehmens-Neuigkeiten auf dem Laufenden, die Düsseldorf bewegen. Verpassen Sie nichts und abonnieren Sie unser Briefing kostenfrei:

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Der Guide MICHELIN: Von Reifen bis zur Hotelbewertung

Fotos: Guide Michelin

Der Guide MICHELIN blickt auf eine faszinierende Geschichte zurück. Ursprünglich 1900 als Werkstattwegweiser für Auto- und Radfahrer konzipiert, entwickelte sich der Guide rasch zu einem der bekanntesten Restaurant- und Hotelführer der Welt. Die höchste Auszeichnung für ein Restaurant ist bis heute der begehrte MICHELIN Stern. Seit diesem Jahr haben die MICHELIN-Kritiker jedoch auch einen verstärkten Fokus auf Hotels gelegt und mit den neuen MICHELIN Keys eine besondere Auszeichnung eingeführt.

Diese neue Bewertung setzt Maßstäbe für außergewöhnliche Aufenthalte und geht weit über die bloße Ausstattung eines Hotels hinaus. Reisende können nun die besten Unterkünfte auf der ganzen Welt anhand der MICHELIN Keys identifizieren – ein, zwei oder sogar drei Schlüssel können verliehen werden. Diese Auszeichnung zeichnet Hotels aus, die durch herausragenden Service, Design, Architektur und ihre besondere Persönlichkeit glänzen.


Von Christoph Sochart


Düsseldorfer Hotels unter den ersten Preisträgern

In Düsseldorf dürfen sich gleich mehrere Hotels über diese Auszeichnung freuen. Das Breidenbacher Hof, eines der bekanntesten Luxushotels der Stadt, wurde mit zwei MICHELIN Keys ausgezeichnet. Die Kritiker empfehlen das Haus für seinen außergewöhnlichen Service, seine unverwechselbare Atmosphäre und die Liebe zum Detail. Hier erwartet Gäste ein unvergesslicher Aufenthalt, der über den Standard hinausgeht.

Das Steigenberger Parkhotel an der Königsallee sowie das Hotel The Wellem, das in dem historischen Gebäude des ehemaligen Amts- und Landgerichts in der Altstadt untergebracht ist, haben jeweils einen MICHELIN Key erhalten. Beide Hotels überzeugen durch ihren einzigartigen Charakter, der den Gästen eine besondere Erfahrung bietet, sei es durch ihre Lage, das Interieur oder den ausgezeichneten Service.

Was bedeuten die MICHELIN Keys?

Die MICHELIN Keys bieten Reisenden eine neue Orientierungshilfe bei der Auswahl ihrer Unterkunft. Ähnlich wie die berühmten MICHELIN Sterne für Restaurants, stehen die Keys für die besten Hotelerlebnisse. Hier ein Überblick:

  • Ein MICHELIN Key: Diese Hotels zeichnen sich durch ihren besonderen Charakter und ihre Individualität aus. Sie bieten mehr als vergleichbare Unterkünfte in derselben Preisklasse und garantieren einen unvergesslichen Aufenthalt.
  • Zwei MICHELIN Keys: Hotels mit zwei Schlüsseln bieten ein außergewöhnliches Erlebnis. Sie bestechen durch herausragenden Komfort, stilvolles Design und exzellenten Service. Diese Häuser werden mit Stolz und Hingabe geführt und bieten ein Erlebnis, das Reisende nicht so schnell vergessen werden.
  • Drei MICHELIN Keys: Die absolute Spitze der Hotellerie. Hotels mit drei Schlüsseln bieten das ultimative Erlebnis, bei dem Luxus, Stil und Gastfreundschaft auf höchstem Niveau vereint sind. Solche Hotels sind wahre Meisterwerke, die sich durch einmalige Erlebnisse, beeindruckendes Design und außergewöhnlichen Service auszeichnen.

Die Worte des Guide MICHELIN

Gwendal Poullennec, Internationaler Direktor des Guide MICHELIN, fasst die Einführung der MICHELIN Keys in Deutschland, Österreich und der Schweiz mit folgenden Worten zusammen:

„Wir freuen uns sehr, den Reisenden aus aller Welt unsere erste MICHELIN Key-Auswahl für Deutschland, Österreich und die Schweiz zu präsentieren. Mit nicht weniger als 271 herausragenden Hotels lädt diese Auswahl dazu ein, die drei Länder zu erkunden, ihre geschichtsträchtigen Städte zu besichtigen, sich bei reizvollen Landschaften zu entspannen oder die beeindruckenden Berglandschaften zu genießen. Von Boutique-Hotels und historischen Grand Hotels in Großstädten bis hin zu Landhäusern in traumhafter Umgebung, von atemberaubenden Berg-Resorts bis hin zu exklusiven Wintersport-Chalets: Jedes Hotel, das mit einem, zwei oder drei MICHELIN Keys ausgezeichnet wurde, ist ein von talentierten Fachleuten geschaffenes Juwel. Über die digitalen Plattformen des Guide MICHELIN können Reisende nun ihre Suche filtern und Hotels für hoffentlich unvergessliche Aufenthalte buchen.“

Mit dieser neuen Auszeichnung setzt der Guide MICHELIN erneut Maßstäbe in der Welt des Reisens und gibt Gästen die Möglichkeit, ganz besondere Orte zu entdecken und zu erleben.

Emotionale Bindung als Schlüssel zur Gesundheit am Arbeitsplatz: AOK-Fehlzeiten-Report 2024 liefert wertvolle Erkenntnisse

Mitarbeitende, die eine starke emotionale Bindung zu ihrem Arbeitgeber haben, fehlen seltener und fühlen sich gesünder – das ist eine der zentralen Erkenntnisse des neuen Fehlzeiten-Reports 2024 der AOK. Der Report, der vom Wissenschaftlichen Institut der AOK (WIdO) veröffentlicht wurde, zeigt deutlich, dass eine positive Bindung von Mitarbeitenden zu ihrem Unternehmen sowohl durch das Verhalten der Führungskräfte als auch durch die Übereinstimmung zwischen den Arbeitsbedingungen und den individuellen Bedürfnissen und Wünschen der Beschäftigten gefördert wird.


Von Christoph Sochart


Die diesjährige Studie mit dem Titel „Bindung und Gesundheit – Fachkräfte gewinnen und halten“ verdeutlicht, wie wichtig die emotionale Bindung für die Gesundheit und Zufriedenheit der Belegschaft ist. Laut den Ergebnissen der repräsentativen Befragung sind Mitarbeitende, die eine stärkere emotionale Bindung zu ihrem Arbeitgeber haben, zufriedener mit ihrer Arbeit, fehlen seltener und haben eine geringere Wechselabsicht. Diese Verbindung zwischen Bindung und Gesundheit ist auch aus anderen Studien bekannt, wird jedoch in der aktuellen Untersuchung nochmals eindrucksvoll bestätigt.

Ergebnisse der Befragung: Bindung stärkt Arbeitszufriedenheit und senkt Fehlzeiten

Die Befragung von 2.501 abhängig Beschäftigten im Alter von 18 bis 66 Jahren durch das forsa-Institut zeigt, dass Mitarbeitende, die eine stärkere emotionale Bindung zu ihrem Arbeitgeber verspüren, deutlich seltener krankgeschrieben sind und weniger häufig trotz Erkrankung zur Arbeit gehen (Präsentismus). Diese Beschäftigten sind zufriedener mit ihrer Arbeitssituation und zeigen ein geringeres Interesse, den Arbeitgeber zu wechseln.

Johanna Baumgardt, Forschungsbereichsleiterin für Betriebliche Gesundheitsförderung im WIdO und Mitherausgeberin des Fehlzeiten-Reports, fasst die Ergebnisse so zusammen: „Wenn Organisationen ihre Mitarbeitenden langfristig an sich binden wollen, sollten sie gezielt Maßnahmen zur Erhöhung der Arbeitszufriedenheit ergreifen. Dazu gehört eine bessere Passung der Arbeitsinhalte zu den Bedürfnissen der Mitarbeitenden und eine gezielte Förderung von Führungskompetenzen. Ergänzt wird dies idealerweise durch Betriebliche Gesundheitsförderung, die die Gesundheit der Beschäftigten aktiv unterstützt.“

Betriebliche Gesundheitsförderung wird gut angenommen

Ein weiteres Ergebnis der Befragung zeigt, dass die Angebote der Betrieblichen Gesundheitsförderung in vielen Unternehmen bereits präsent sind: 91,9 Prozent der Befragten gaben an, dass ihr Arbeitgeber entsprechende Angebote bereitstellt, und etwa die Hälfte der Beschäftigten hat diese auch bereits genutzt. Maßnahmen zur Förderung der Gesundheit der Belegschaft spielen somit eine wichtige Rolle bei der emotionalen Bindung und der langfristigen Zufriedenheit der Mitarbeitenden.

Krankenstände auf historischem Höchststand: Analyse der Krankschreibungen 2024

Neben der emotionalen Bindung beleuchtet der Fehlzeiten-Report 2024 auch die Entwicklung der Krankenstände. Die Analyse zeigt, dass die Krankschreibungen im bisherigen Jahresverlauf auf einem historischen Höchststand verharren: Im Zeitraum von Januar bis August 2024 wurden 225 Arbeitsunfähigkeitsfälle pro 100 erwerbstätige AOK-Mitglieder verzeichnet – und das vor dem Beginn der typischen Erkältungswelle im Herbst und Winter. Damit liegt die Zahl der Krankschreibungen bereits auf dem Niveau des gesamten Vorjahres.

Die Hauptursache für diesen Anstieg sind Atemwegserkrankungen, die in den letzten Jahren durch neue virale Erkrankungen verstärkt wurden. Baumgardt merkt jedoch an, dass auch die Einführung der elektronischen Krankmeldungen (eAU) zu einer vollständigen Erfassung der Krankmeldungen beigetragen haben könnte: „Es ist möglich, dass vor der eAU nicht alle Arbeitsunfähigkeitsbescheinigungen bei den Kassen eingereicht wurden, sodass wir nun ein umfassenderes Bild erhalten.“

Fachkräftemangel erfordert stärkere Bindung der Mitarbeitenden

Angesichts des zunehmenden Fachkräftemangels und der hohen Zahl offener Stellen wird es für Unternehmen immer wichtiger, ihre Mitarbeitenden langfristig zu binden. Der Report zeigt, dass eine starke emotionale Bindung an den Arbeitgeber nicht nur die Fehlzeiten senkt, sondern auch die Wechselabsichten der Mitarbeitenden reduziert. Nur 6,4 Prozent der Befragten gaben an, innerhalb der nächsten zwölf Monate den Arbeitgeber wechseln zu wollen. Demgegenüber gaben 57,3 Prozent der Befragten an, bis zur Rente bei ihrem aktuellen Arbeitgeber bleiben zu wollen – ein klares Zeichen für die Bedeutung der emotionalen Bindung.

Fazit: Bindung und Gesundheitsförderung als Schlüssel zum Erfolg

Der Fehlzeiten-Report 2024 liefert deutliche Hinweise darauf, dass eine starke emotionale Bindung von Mitarbeitenden an ihr Unternehmen nicht nur deren Zufriedenheit und Gesundheit verbessert, sondern auch für die langfristige Personalbindung von großer Bedeutung ist. Unternehmen, die ihre Mitarbeitenden durch gezielte Gesundheitsförderung und eine wertschätzende Führungskultur unterstützen, können nicht nur Krankheitsausfälle reduzieren, sondern auch die Motivation und Loyalität ihrer Belegschaft stärken.

Die vollständige Studie bietet tiefere Einblicke in die Zusammenhänge zwischen Bindung, Gesundheit und den Herausforderungen der Arbeitswelt und kann wertvolle Ansätze für Unternehmen liefern, die ihre Fachkräfte langfristig binden und fördern möchten.

METRO setzt Umsatzwachstum fort: Positive Entwicklung trotz herausfordernder Rahmenbedingungen

Das Foto entstand bei unserem beliebten Format „Unternehmerschaft im Dialog“. Neben Dr. Greubel sehen Sie auf dem Bild unsere Vorsitzende Jutta Zülow und Hauptgeschäftsführer Michael Grütering. Archivfoto: Unternehmerschaft Düsseldorf

Die konsequente Umsetzung der sCore-Strategie trug im vierten Quartal des Geschäftsjahres 2023/24 erneut zu einer positiven Umsatzentwicklung bei. Insbesondere das starke Wachstum im Belieferungsgeschäft sowie auf dem Online-Marktplatz METRO MARKETS sorgten für Dynamik und festigten METROs Position als führender Akteur im Großhandel.

Im Gesamtjahr 2023/24 erreichten die Umsätze die obere Hälfte der Prognosespanne, trotz schwieriger Marktbedingungen und fortlaufender Transformationsprozesse. Steffen Greubel, Vorstandschef der METRO, erklärte dazu: „Wir beenden das Geschäftsjahr mit einem Umsatzplus von 5,9 Prozent und einem Wachstum in allen Segmenten und Vertriebskanälen.“


Von Christoph Sochart


Jedoch bleibt die wirtschaftliche Lage angespannt: Die anhaltenden Herausforderungen im Großhandel, der steigende Kostendruck und das Auslaufen von Posttransaktionseffekten führten dazu, dass das bereinigte EBITDA am unteren Ende der Prognosespanne erwartet wird. Auch ein negatives Ergebnis je Aktie (EPS) wird für das Jahr vorausgesagt.

Solides Umsatzwachstum in fast allen Segmenten

Im vierten Quartal 2023/24 konnte METRO den Umsatz in lokaler Währung um 3,8 % steigern. Dabei trugen die meisten geografischen Segmente zu diesem Wachstum bei:

  • In Deutschland stagnierte der Umsatz auf Vorjahresniveau.
  • Das Segment West verzeichnete ein leichtes Wachstum von 0,7 %.
  • Das Segment Ost legte um 7,4 % zu.

Darüber hinaus trugen auch die Belieferungsspezialisten in ihren jeweiligen Regionen zum Umsatzwachstum bei. Insgesamt stieg der berichtete Umsatz um 1,7 % auf 8,0 Mrd. €, wobei negative Wechselkurseffekte – insbesondere in der Türkei – das Ergebnis leicht belasteten.

Transformation und Fokus auf Gastronomie und Hotellerie

METRO-Chef Greubel verfolgt eine klare Strategie: Der Konzern wird verstärkt auf das Großhandelsgeschäft setzen und sich insbesondere auf Kunden aus der Gastronomie und Hotellerie fokussieren. „Unsere Strategie zielt darauf ab, den Großhandel mit einem starken Multi-Channel-Ansatz voranzutreiben“, sagte Greubel. Dazu gehören sowohl digitale Plattformen als auch die gezielte Belieferung der Kunden.

Ein wichtiger Teil dieser Strategie ist die Erweiterung des Eigenmarkenanteils, die Verschlankung des Sortiments und der Ausbau der Lieferketten. Durch den Rückzug von weniger rentablen Produkten wird die Profitabilität des Unternehmens gestärkt.

Mit einem Netzwerk von 624 Standorten weltweit ist die METRO bestens aufgestellt, um weiterhin ihre Kunden zu bedienen und den Großhandel erfolgreich weiterzuentwickeln. Trotz des positiven Umsatzwachstums bleiben die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen jedoch anspruchsvoll, was das Unternehmen im kommenden Geschäftsjahr weiterhin vor Herausforderungen stellen wird.

Ausblick

Für das Geschäftsjahr 2023/24 hatte METRO ein Umsatzwachstum von 3 bis 7 % prognostiziert. Während diese Ziele im Umsatz erreicht wurden, bleibt das bereinigte EBITDA aufgrund der genannten Faktoren am unteren Ende der Erwartungsspanne.

Für das kommende Jahr bleibt der Blick auf eine weiterhin erfolgreiche Umsetzung der sCore-Strategie gerichtet, um auch in einem schwierigen Marktumfeld profitabel zu bleiben und die Herausforderungen in der Großhandelsbranche zu meistern.

Gerresheimer nimmt erfolgreich Photovoltaik-Anlage in Betrieb

Das Düsseldorfer Unternehmen Gerresheimer baut mit der 2,3 MWp Photovoltaik-Dachanlage den Anteil der Ökostromversorgung des Standortes in Momignies aus. Foto: obs

Das Düsseldorfer Unternehmen Gerresheimer, innovativer System- und Lösungsanbieter und globaler Partner für die Pharma-, Biotech- und Kosmetikbranche, hat erfolgreich eine Photovoltaik-Anlage am Standort Momignies, Belgien, in Betrieb genommen.

Hier produziert Gerresheimer mit rund 750 Mitarbeitern Flakons und Tiegel aus Glas für die Kosmetikbranche. Mit einer installierten Leistung von 2,3 MWp wird sie jährlich rund 2.100 MWh Solarstrom produzieren und im Vergleich zur Versorgung mit konventionellem Strom in Belgien voraussichtlich rund 300 t CO2 einsparen. Der erzeugte Strom wird zu fast 100% direkt vor Ort verbraucht. PV-Anlagen auf geeigneten Dachflächen wie am Standort in Momignies und der Abschluss von Stromlieferverträgen mit Betreibern von Wind- und Solarparks sind wichtige Bausteine für Gerresheimer, um den Ökostromanteil für die Energieversorgung weiter auszubauen. Im Rahmen der Unternehmensstrategie formula g hat sich Gerresheimer ambitionierte Nachhaltigkeitsziele gesetzt. Bis 2030 will das Unternehmen die Stromversorgung komplett auf Strom aus erneuerbaren Quellen umstellen.

„Die Photovoltaikanlage in Momignies ist ein Beispiel dafür, wie wir unsere Nachhaltigkeitsziele Schritt für Schritt vorantreiben“, erläutert Dietmar Siemssen, CEO der Gerresheimer AG. „Wir bauen damit den Ökostromanteil bei der Stromversorgung unserer Produktionsstandorte aus und reduzieren gleichzeitig unsere CO2-Emissionen. Auch ökonomisch lohnen sich solche Projekte für Gerresheimer.“

Nahezu 100 % Eigenverbrauch

Die neue Photovoltaik-Anlage am Standort Momignies erstreckt sich über 15.000 m2 auf dem Dach einer Produktionshalle – das entspricht etwa zwei Fußballfeldern. Der von der PV-Anlage produzierte Ökostrom wird zu fast 100 % direkt vor Ort verbraucht. Nur etwaige Lastspitzen werden ins öffentliche Stromnetz eingespeist. Weitere Flächen für eine Erweiterung werden bereits geprüft.

Bis Ende 2024 wird der Anteil des Stroms aus erneuerbaren Quellen an der Stromversorgung am Standort Momignies zusammen mit dem Strom aus der neuen PV-Anlage auf rund 25 % steigen. Der Standort in Momignies zählt aufgrund der energieintensiven Glasproduktion zu den Gerresheimer Standorten mit hohem Energiebedarf. Insgesamt lag der Anteil von Strom aus erneuerbaren Quellen für alle 35 Produktionsstandorte weltweit Ende 2023 bereits bei 45,6 %.

Hochwertig und nachhaltig – Glasverpackungen für die Kosmetikbranche

Der Gerresheimer Standort in Momignies, Belgien, ist auf die Produktion und Veredelung von Flakons und Tiegel aus Glas als Primärverpackung für Parfüm, Haut- und Körperpflegeprodukte spezialisiert. Gerresheimer nutzt dabei bis zu 40 % post-consumer recyceltes Glas (PCR). Damit werden bei der Produktion hochwertiger Primärverpackungslösungen Ressourcen geschont und der Energiebedarf reduziert.

Transparentes Nachhaltigkeitsreporting

Gerresheimer veröffentlicht jährlich einen Nachhaltigkeitsbericht und legt relevante Daten darüber hinaus unter anderem im Rahmen des CDP- und des EcoVadis-Ratings offen. Auch MSCI, Sustainalytics und ISS bewerten die Nachhaltigkeitsleistung von Gerresheimer. Eine Übersicht der externen Nachhaltigkeitsbewertungen von Gerresheimer gibt es hier.

Proaktives Handeln und Innovation im Fokus: Düsseldorf präsentiert sich auf der Expo Real

Fotos: Landeshauptstadt Düsseldorf, Segro, u.a.

Auf der Immobilienmesse Expo Real in München stand proaktives und dynamisches Handeln im Mittelpunkt der Präsentation der Landeshauptstadt Düsseldorf. Oberbürgermeister Dr. Stephan Keller nutzte seinen Vortrag, um einen Einblick in die aktuellen Entwicklungen des Düsseldorfer Immobilienmarkts zu geben und betonte dabei die Bedeutung von entschlossenem Handeln in herausfordernden Zeiten.

„Es geht nicht nur darum, durchzuhalten, sondern weiterzudenken! Und das vor allem hier in Düsseldorf – einer Stadt, die nicht nur eine Wirtschaftsmetropole ist, sondern auch als Vorreiter für innovative und nachhaltige Stadtentwicklung fungiert“, erklärte Dr. Keller. „Dieser Moment bietet uns die Chance, neue Wege zu gehen – für die Stadt und die gesamte Branche.“

Unter dem Leitgedanken „Weiterdenken. Weiter bauen. Gemeinsam weiter in Düsseldorf.“ stellte der Oberbürgermeister die Vision der Stadt vor, urbane Räume für mehr Lebensqualität zu schaffen und dabei auf Nachhaltigkeit und zukunftsweisende Lösungen zu setzen. Mit einer positiven Grundstimmung betonte er die Bedeutung einer schnellen und entschlossenen Entscheidungsfindung, um auf die Herausforderungen der Gegenwart reagieren zu können. Die Landeshauptstadt setzt hierbei auf enge Zusammenarbeit mit der Wirtschaft und einer handlungsstarken Stadtverwaltung, die den Mut zum Umdenken zeigt.

Als Beispiel für dieses Vorgehen präsentierte Dr. Keller zentrale städtische Projekte wie den neuen Opernstandort am Wehrhahn unter dem Motto „Düsseldorf denkt um“ und das Impulsprogramm Wohnungsbau, das auf schlanke Prozesse und eine zügige Umsetzung setzt. Ein herausragendes Beispiel ist das von der Wilma Development Group umgesetzte Wohnquartier an der Königsberger Straße.

„Dynamische Zeiten erfordern dynamisches Handeln“, betonte Dr. Keller. „Düsseldorf zeigt, wie man trotz Herausforderungen und hoher Anforderungen den Faktor Geschwindigkeit berücksichtigt. Stadt, Verwaltung und Wirtschaft arbeiten hier Hand in Hand, um ambitionierte Vorhaben zielgerichtet und termingerecht zu realisieren.“

Auf der Messe wurden zudem wegweisende Projekte der Standpartner vorgestellt, darunter das nachhaltige Holz-Hybrid-Bauprojekt Timber Port von UBM und sop Architekten, die Revitalisierung der Halle 29 durch die developer sowie das markante Icon by Covivio, realisiert von Lindner Architekten.

Diese Projekte verdeutlichen, wie Düsseldorf die Zukunft des Bauens gestaltet – mit einem klaren Fokus auf Nachhaltigkeit, Innovation und Zusammenarbeit.

Die Wünsche von Arbeitnehmern zu berücksichtigen, ist für Unternehmen aktuell wichtiger denn je

In einer Zeit, in der viele Betriebe mit Arbeitskräfteengpässen zu kämpfen haben, wird es immer entscheidender, die Bedürfnisse der Arbeitnehmer zu verstehen und darauf einzugehen. Ein attraktiver Arbeitgeber zu sein, bedeutet dabei für jedes Unternehmen etwas anderes, denn die Wünsche der Beschäftigten sind vielfältig.

Laut der Beschäftigtenbefragung des IW im April 2024 gibt es jedoch einige Aspekte, die nahezu alle Arbeitnehmer vereinen:

  • Sicherheit: Rund 90 Prozent der Befragten gaben an, dass ein sicherer Arbeitsplatz für sie von höchster Bedeutung ist.
  • Fähigkeiten nutzen: Ebenfalls 90 Prozent schätzen es, wenn sie ihre Kenntnisse und Fähigkeiten in ihrem Job einbringen können.
  • Kurze Fahrtzeiten: Für ebenso viele Arbeitnehmer ist es wichtig, dass der Weg zwischen Wohnort und Arbeitsplatz kurz ist.

Andere Aspekte, wie Karrieremöglichkeiten, sind hingegen weniger einheitlich von Bedeutung. Während rund 77 Prozent der Beschäftigten unter 30 Jahren Karrieremöglichkeiten und Aufstiegschancen schätzen, halten nur 38 Prozent der über 55-Jährigen diesen Aspekt für relevant. Ältere Arbeitnehmer legen dafür größeren Wert auf Tarifbindung, während diese für jüngere weniger relevant ist.

Auch die Rolle im Unternehmen spielt eine große Rolle: Beschäftigte mit Führungsverantwortung wünschen sich häufiger eine leistungsabhängige Vergütung, mehr Entscheidungsfreiräume und Karrieremöglichkeiten. Mitarbeiter ohne Führungsfunktion hingegen priorisieren häufiger einen sicheren Arbeitsplatz und Tarifbindung.

So viel Prozent der Beschäftigten halten diese Aspekte bei ihrem aktuellen oder künftigen Arbeitgeber für wichtig

Geschlechterunterschiede bei der Arbeitsplatzwahl

Auch zwischen den Geschlechtern gibt es Unterschiede bei der Vorstellung eines idealen Arbeitgebers. Frauen legen häufiger Wert auf einen sicheren Arbeitsplatz und kurze Fahrtzeiten. Ein Grund dafür könnte sein, dass Frauen nach wie vor oft für Kinderbetreuung und Pflege von Angehörigen verantwortlich sind und lange Fahrtzeiten die Vereinbarkeit von Beruf und Familie erschweren.

Für Arbeitgeber kann hier die Möglichkeit des Homeoffice ein attraktiver Vorteil sein, um auch Beschäftigte mit weiterem Arbeitsweg für sich zu gewinnen. Flexible Arbeitsmodelle sind ein wichtiger Baustein, um die Arbeitswelt an die vielfältigen Bedürfnisse der Beschäftigten anzupassen.

Fünf Millionen Pendler in NRW – Zahl der Einpendler in Düsseldorf steigt deutlich

Im Jahr 2023 pendelten rund fünf Millionen Menschen in Nordrhein-Westfalen zu ihrem Arbeitsplatz in einer anderen Stadt. Dies bedeutet einen Anstieg von 1,7 Prozent im Vergleich zum Vorjahr, wie Information und Technik Nordrhein-Westfalen (IT.NRW) als Statistisches Landesamt mitteilt.

Besonders hohe Pendlerzahlen verzeichneten die Städte Köln, Düsseldorf und Essen. Düsseldorf sticht dabei hervor: Die Zahl der Einpendler, die in der Landeshauptstadt arbeiten, aber außerhalb wohnen, stieg um 3,2 Prozent. Damit liegt Düsseldorf deutlich über dem Landesdurchschnitt.

Von den insgesamt 9,4 Millionen Erwerbstätigen in NRW wohnten 4,4 Millionen in der Gemeinde, in der sie auch arbeiten.