Vorlesen verändert Leben – Düsseldorfer Lesefest setzt starkes Zeichen zum Bundesweiten Vorlesetag
(cs) Am 21. November 2025 ist es wieder so weit: Der Bundesweite Vorlesetag, Deutschlands größter Aktionstag rund ums Vorlesen, bringt Geschichten in die Kitas, Schulen und Wohnzimmer. In Düsseldorf wird dieser Tag zum leuchtenden Highlight des städtischen Lesefests: Rund 100 ehrenamtliche Vorleserinnen und Vorleser besuchen Einrichtungen in der ganzen Stadt, um Kinder mit fantasievollen Erzählungen, neugierigen Fragen und leuchtenden Augen für Sprache und Bücher zu begeistern. Ein Best-Practice-Beispiel, wie Vorlesen gelingt – und warum es so entscheidend ist.
Denn der neue Vorlesemonitor 2024, herausgegeben von DIE ZEIT, der Stiftung Lesen und der Deutsche Bahn Stiftung, zeigt: Auch wenn sich das Vorleseverhalten in deutschen Familien im Vergleich zum Vorjahr leicht verbessert hat – jedem dritten Kind im Alter von 1 bis 8 Jahren wird noch immer selten oder nie vorgelesen. Die Folgen sind gravierend.
„Lesenlernen ist keine Selbstverständlichkeit – und ohne Vorleseerfahrung oft ein schwieriger Start“, sagt Dr. Jörg F. Maas, Hauptgeschäftsführer der Stiftung Lesen. „Es darf nicht vom Bildungsniveau der Eltern abhängen, ob ein Kind gute Chancen auf Bildung und gesellschaftliche Teilhabe hat. Deshalb brauchen wir engagierte Vorleserinnen und Vorleser, die diesen Unterschied machen.“
In Düsseldorf machen sie ihn bereits – seit Jahren. Der große ehrenamtliche Einsatz zum Bundesweiten Vorlesetag zeigt, wie viele Menschen bereit sind, sich für die Bildung der Jüngsten starkzumachen. Mit ihren Besuchen in Kitas und Grundschulen setzen sie Impulse, wo sie dringend gebraucht werden: Gerade Kinder zwischen 5 und 7 Jahren erhalten laut Studie am wenigsten Vorlesezeit – also genau in der Phase, in der sie besonders davon profitieren würden.
Digitale Medien als neue Chance – nicht als Konkurrenz
Erstmals wird im Vorlesemonitor auch deutlich: Digitale Medien können Brücken bauen, vor allem in Familien mit wenig Vorleseerfahrung. Zwar besitzen 29 Prozent der Haushalte mit geringem Vorleseengagement weniger als zehn Kinderbücher – aber fast alle verfügen über Smartphones oder Tablets. 43 Prozent der Eltern nutzen bereits Kinder-Apps, davon 26 Prozent auch zum Vorlesen.
„Kinder lernen, dass ein Smartphone nicht nur für Videos und Spiele da ist, sondern auch für Geschichten“, so Tobias Geiger, Vorsitzender Geschäftsführer der Deutsche Bahn Stiftung. „Das Vorlesen wird damit ortsunabhängig, flexibel – und erreichbarer.“
Vorlesen als Teil der Alltagskultur
Die Studie zeigt auch: Eltern, denen früher selbst vorgelesen wurde, lesen deutlich häufiger ihren eigenen Kindern vor – unabhängig von ihrer formalen Bildung. Vorlesen ist also nicht nur Sprachförderung, sondern auch ein Generationenvertrag. Umso wichtiger ist es, dass Kinder möglichst früh positive Vorleseerfahrungen machen – ganz gleich, ob mit gedrucktem Buch oder digitaler App, beim Einschlafen, auf der Picknickdecke oder in der U-Bahn.
In Düsseldorf ist das längst angekommen: Mit einem stadtweiten Netzwerk aus Vorlesepaten, engagierten Einrichtungen und einer gezielten Organisation rund um den Bundesweiten Vorlesetag wird Leseförderung zur Gemeinschaftsaufgabe. Eltern, die nicht oder nur selten vorlesen, fehlt oft das Wissen, wie stark dieser einfache Akt die Entwicklung ihrer Kinder beeinflusst. Und: Viele dieser Eltern können laut Studie die Lesekompetenz ihrer Kinder nicht einschätzen. 17 Prozent von ihnen wissen nicht, ob ihr Kind Probleme beim Lesenlernen hat – unter den regelmäßig vorlesenden Eltern sind es nur 4 Prozent.
Düsseldorf liest vor – und zeigt, wie es geht
Mit dem Lesefest und dem Vorlesetag als Katalysator zeigt Düsseldorf: Vorlesen ist keine elitäre Kunst, sondern eine Frage der Haltung und Gemeinschaft. Es braucht keine perfekte Kulisse, kein großes Wissen – nur ein bisschen Mut, ein bisschen Zeit und ein paar gute Geschichten.
Und genau die werden am 21. November in den Kitas und Schulen der Stadt zum Leben erweckt – wenn hunderte Kinder staunend lauschen, sich mitreißen lassen, lachen, nachdenken und sich auf den nächsten Vorlesemoment freuen.
Interessierte Vorleserinnen und Vorleser melden sich bitte bei uns, konkreter bei Christina Moeser, die für das Lesefest in Düsseldorf verantwortlich zeichnet: moeser@unternehmerschaft.de.