Bundesfinanzminister Lindner fordert längere Lebensarbeitszeit und mehr Anreize für längeres Arbeiten

Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) hat heute (04.04.) in einem Interview mit der Rheinischen Post in Düsseldorf eine Verlängerung der Lebensarbeitszeit durch ein späteres Renteneintrittsalter und finanzielle Anreize für längeres Arbeiten gefordert. Er betonte die Notwendigkeit, die Reformfragen anzugehen, um einen Anstieg der Rentenbeiträge in den 2030er-Jahren zu verhindern.

Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) Foto: Bundesfinanzministerium

Lindner äußerte sich zur Unterstützung des Rentenpakets II, das er mit Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD) Anfang März vorgestellt hatte. Dieses Paket soll das Rentenniveau von 48 Prozent für alle Menschen festlegen, die bis 2039 in Rente gehen. Teil des Pakets ist auch das von der FDP geforderte Generationenkapital, das dazu dienen soll, die gesetzliche Rente zu finanzieren.

Allerdings stoßen solche Pläne auf Kritik von linken Parteien und Gewerkschaften, die eine weitere Anhebung des Renteneintrittsalters als Rentenkürzung betrachten. Bisher ist eine schrittweise Anhebung des Rentenalters bis 2031 auf 67 Jahre festgelegt. Jedoch wird das tatsächliche Renteneintrittsalter, das derzeit bei 64,4 Jahren liegt, oft durch Frühverrentung oder die Rente mit 63 beeinflusst.

Angesichts der zunehmenden Altersarmut sind längeres Arbeiten und eine bessere finanzielle Absicherung im Alter wichtige Themen. Immer mehr Menschen sind auf Grundsicherung im Alter angewiesen, da ihre reguläre Rente nicht ausreicht. Die Diskussion über Maßnahmen zur Linderung von Altersarmut, wie die Einführung einer Aktivrente oder eine obligatorische private Altersvorsorge, ist daher im Gange.

Quelle: Rheinische Post

Ausbildungsplatzsuche: Positive Perspektiven für Jugendliche und Betriebe

In Düsseldorf zeigt sich eine ermutigende Entwicklung auf dem Ausbildungsmarkt. Die „Düsseldorfer Tage der Beruflichen Orientierung (DTBO)“, an dem mehrere tausend Schülerinnen und Schüler und rund 100 Betriebe teilnahmen, machen deutlich: Trotz der anhaltenden Unsicherheiten durch die Pandemie haben Jugendliche, die noch keinen Ausbildungsplatz gefunden haben, sowie Betriebe, die noch nach Azubis suchen, gute Aussichten, in den kommenden Monaten zusammenzufinden. Heute trifft sich im Haus der Unternehmerschaft Düsseldorf das Team der DTBO, um die Tage zu resümieren. Aber, zurück zum Ausbildungsmarkt:

Ezgi Yildiz, Projektleiterin unserer Stiftung, hat die DTBO in diesem Jahr hauptsächlich organisiert und durchgeführt. Ihr Fazit: Trotz der anhaltenden Unsicherheiten durch die Pandemie haben Jugendliche, die noch keinen Ausbildungsplatz gefunden haben, sowie Betriebe, die noch nach Azubis suchen, gute Aussichten, in den kommenden Monaten zusammenzufinden. Foto: Frank Wiedemeier

Beliebte Berufe bleiben konstant, wobei Kaufmann/Kauffrau für Büromanagement und Kfz-Mechatroniker (Pkw-Technik) an der Spitze stehen. Auch der Einzelhandel und medizinische Fachangestellte sind gefragt. Die Attraktivität von Berufen wie Anlagenmechaniker Sanitär/Heizung/Klimatechnik wird durch den wachsenden Fokus auf Nachhaltigkeit und Klimaschutz verstärkt.

Christoph Sochart, Geschäftsführer der Unternehmerschaft Düsseldorf, betont, dass sich junge Menschen ihre Ausbildungsbetriebe praktisch aussuchen können, da ein Überangebot an offenen Stellen besteht. Die Unternehmen passen sich diesem Bewerbermarkt an und bieten neben finanzieller Vergütung zusätzliche Anreize wie Tablets oder Firmenfahrzeuge zur Privatnutzung.

Dennoch appellieren die Expertinnen und Experten an die Jugendlichen, sich über ein breiteres Spektrum von Berufen zu informieren. Sie betonen, dass weniger bekannte Berufe ebenfalls vielversprechende Zukunftsaussichten bieten. Mit über 200 verschiedenen Ausbildungsberufen gibt es reichlich Möglichkeiten für Jugendliche, ihren beruflichen Weg zu finden.

Einblicke in den Düsseldorfer Schuhhandel: Tradition, Qualität und persönliche Verbindungen halten stand

Wie geht es eigentlich dem Einzelhandel in unserer Stadt. Diese Frage hat sich heute (04.04.2024) die Rheinische Post gestellt und Schuhhändler Paul Prange (Schuhgeschäft Juppen) gefragt, welchen Blick er auf den Handel und seine Branche hat. Eine interessantes Gespräch mit teilweise überraschenden Ergebnissen. Wir haben uns erlaubt, den Artikel zusammenzufassen. Wie gesagt: Sie können ihn in der heutigen Ausgabe der RP nachlesen.

Juppen gibt es zweimal in Düsseldorf: auf der Schadowstraße (Foto) und auf der Düsseldorfer Straße. Foto: Juppen

Die Branche befände sich in einer Krise, so Prange. Bekannte Marken hatten zuletzt mit Insolvenzverfahren zu kämpfen hatten oder mussten sogar schließen. Trotz dieser Herausforderungen hat sich Pranges eigenes Geschäft vergleichsweise gut behauptet. Dies führt er auf besondere Qualitätsansprüche und eine treue Kundschaft zurück, die Wert auf hochwertige Produkte legt.

Die Krise trifft jedoch vor allem den vergleichbaren Massenmarkt, während preiswerte Anbieter wie Deichmann erfolgreicher sind. Pranges Geschäftsmodell basiert auf europäischen Herstellern, was zwar höhere Kosten verursacht, aber auch Nachhaltigkeit fördert. Die Preisspanne für Schuhe in seinen Geschäften liegt zwischen 89 und 400 Euro.

Besonders interessant ist die enge Zusammenarbeit mit den Herstellern in Italien. Prange betont, dass fast alle Schuhe, die sie verkaufen, gemeinsam mit den Herstellern entwickelt werden. Dabei reisen sie regelmäßig nach Italien, um persönliche Kontakte zu pflegen und neue Produkte zu besprechen. Diese Verbindung ermöglicht es auch, Probleme schnell und effizient zu lösen.

Prange hebt auch die Bedeutung des persönlichen Kundenservice hervor. Ein Beispiel ist eine Mitarbeiterin, deren Schuhgröße bei der Einstellung eine Rolle spielte und die nun eine besondere Rolle bei der Auswahl neuer Modelle spielt.

Trotz Veränderungen im Umfeld, wie dem Verkauf von Geschäftshäusern an große Investoren, bleibt Pranges Geschäft aufgrund seiner langen Tradition und Standorttreue bestehen. Die Familie entschied sich bewusst dafür, ihr Haus auf der Königsallee zu behalten, da sie seit langem in diesem Viertel verwurzelt ist.

Insgesamt zeigt der Bericht, dass traditionelle Werte, hohe Qualität und persönliche Beziehungen einen entscheidenden Einfluss auf das Überleben und den Erfolg von Einzelhandelsgeschäften in einer zunehmend digitalisierten und globalisierten Welt haben.

Quelle: Rheinische Post 

Ab Montag im Sprinter-Werk: „Komm auf Tour“ – Talente-Parcours unterstützt Düsseldorfer Schüler bei der Beruflichen Orientierung

„KOMM AUF TOUR – MEINE STÄRKEN, MEINE ZUKUNFT“ ist ein Projekt zur Stärkenentdeckung, Beruflichen Orientierung und Lebensplanung für Jugendliche ab der 7./8. Klasse, ihre Erziehungsberechtigten und Lehrkräfte. Foto: komm auf tour

In der kommenden Woche (08.-11.04.2024) präsentieren das Sprinter-Werk in Rath, die Stadt Düsseldorf, die Agentur für Arbeit, die Bürgerstiftung Düsseldorf und die Stiftung Pro Ausbildung gemeinsam den beliebten Talente-Parcours „komm auf tour“. Über 700 Schülerinnen und Schüler aus Düsseldorf haben sich für dieses vielfältigen Event angemeldet.

„Komm auf Tour“ setzt erlebnis- und handlungsorientierte Impulse, um Jugendliche frühzeitig und gendersensibel in ihrer Beruflichen Orientierung und Lebensplanung zu unterstützen. Speziell für siebte und achte Klassen aller Schulformen konzipiert, ermöglicht der Parcours den Schülerinnen und Schülern, ihre Stärken zu entdecken, Orientierungshilfen für Praktika zu erhalten und Einblicke in mögliche berufliche Perspektiven zu gewinnen. Dabei werden auch altersgerechte Themen aus dem privaten Lebensbereich integriert.

Neben dem eigentlichen Parcours werden Begleitveranstaltungen angeboten, bei denen Erziehungsberechtigte, Lehrkräfte, die Öffentlichkeit und Betriebe einbezogen werden können.

„Komm auf Tour“ ist eine Projektentwicklung der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) und der Bundesagentur für Arbeit. Die Sinus – Büro für Kommunikation GmbH hat das Projekt mitentwickelt und bietet es als Projektträgerin zur bundesweiten Umsetzung an.

Das Projekt umfasst mehrere Projektstränge, wobei der Erlebnisparcours als zentrales Element von „komm auf Tour – meine Stärken, meine Zukunft“ bundesweit bekannt ist. Zusätzlich zu diesem Parcours gibt es Module und Angebote für verschiedene Lebenswelten, Schulformen und Altersstufen. Die „komm auf Tour“-Module ergänzen schulische und regionale Berufsorientierungspläne und werden kontinuierlich angepasst und weiterentwickelt.

Pradeep Pinakatt: Ein erfolgreiches Jahr für den Flughafen Düsseldorf und ein teilweise überraschender Zukunftsausblick

Die Rheinische Post führte ein Interview mit Pradeep Pinakatt, dem Geschäftsführer und Arbeitsdirektor des Düsseldorfer Flughafens. Das Gespräch, von unserer Redaktion zusammengefasst, bot einen Einblick in die Leistung des Flughafens im Jahr 2023 sowie einen Ausblick auf kommende Herausforderungen und Entwicklungen.

Geschäftsführer und Arbeitsdirektor Pradeep Pinakatt. Foto: Flughafen Düsseldorf

Pinakatt äußerte sich äußerst zufrieden über die Leistung des Flughafens im vergangenen Jahr. Mit einem Passagierzuwachs von rund 20 Prozent auf insgesamt 19 Millionen und einem Umsatzanstieg von 370 Millionen Euro auf 414 Millionen Euro war 2023 ein äußerst erfolgreiches Jahr. Zudem wurde ein Gewinn von 24,7 Millionen Euro erzielt. Besonders erfreulich war die gesteigerte Zufriedenheit der Passagiere und die hohe Pünktlichkeitsrate, die den Flughafen zum pünktlichsten Großflughafen Deutschlands machte.

Obwohl es einige Herausforderungen gab, wie die langsame Erholung des Inlands- und Geschäftsreiseverkehrs, konnte der Flughafen durch Programme wie „Off-Block“ den Service verbessern. Insbesondere die Einführung einer Überholspur an der Sicherheitskontrolle für Passagiere nach Berlin und Hamburg wurde von den Kunden positiv aufgenommen.

Pinakatt diskutierte auch die Entwicklung des Ferienverkehrs. Während sich bestimmte Destinationen wie Spanien und die Türkei fast auf dem Niveau vor der Pandemie befinden, ist der Luftverkehr in Deutschland insgesamt langsamer gewachsen als in anderen EU-Ländern. Dies wird teilweise auf höhere staatliche Kosten zurückgeführt, die Fluggesellschaften dazu veranlassen, ihre Kapazitäten lieber in anderen Ländern auszubauen.

In Bezug auf zukünftige Entwicklungen betonte Pinakatt die Bedeutung einer breiten Palette von Airline-Partnerschaften und diskutierte die Möglichkeit der Rückkehr von Airlines wie Ryanair. Obwohl Langstreckenflüge vorerst begrenzt sind, sieht Pinakatt den Flughafen langfristig gut positioniert, insbesondere mit neuen Flugzeugmodellen wie dem Airbus A321 XLR.

Eine weitere Diskussion drehte sich um die Nachtflugregelung und die Flexibilität beim Betrieb des Flughafens. Pinakatt lehnte weitere Einschränkungen der Nachtflugregelung ab und betonte stattdessen Maßnahmen zur Steigerung der Pünktlichkeit. Er erklärte auch die Belastung durch Arbeitskämpfe in der Luftfahrt und die Notwendigkeit von Lösungen am Verhandlungstisch.

Schließlich äußerte sich Pinakatt optimistisch über die bevorstehenden Osterferien und betonte die gute Vorbereitung des Flughafens, um die erwarteten Passagiere zu bewältigen. Er empfahl Passagieren, den Empfehlungen ihrer Airline zu folgen und nicht mehr als drei Stunden vor Abflug am Flughafen anzukommen, um Engpässe zu vermeiden.

Achtung April-Scherz: Lanxess-Arena heißt ab 2025 „Stadtwerke Düsseldorf arena Köln“

Foto: Lanxessarena Instagram

Die Lanxess-Arena heißt ab 2025 „Stadtwerke Düsseldorf arena Köln“. Dies teilte das Arena-Management am Ostermontag (1. April!) zunächst über ihren Instagram- Account mit.  Der Vertrag mit den Düsseldorfer Stadtwerken sei zunächst auf 5 Jahre befristet, hieß es im Aprilscherz-Beitrag.

Die 1998 im Kölner Stadtteil Deutz erbaute Arena zählt zu größten und modernsten Mehrzweckhallen in Europa. Die Arena bietet bis zu 18.000 Menschen Platz für Konzerte, Shows, Musicals und Sportveranstaltungen. Sie ist außerdem Austragungsort der Heimspiele des DEL-Clubs Kölner Haie. Die Lanxess-Arena (früher: Kölnarena) wird von den Kölnern im Volksmund liebevoll „Henkelmännchen“ genannt. Den Namen trägt die hochmoderne Multifunktionshalle wegen ihres weithin sichtbaren Bogens, der die Halle bis zu einer Höhe von 76 Metern überspannt.

Der neue Kunstpalast – zahlreiche Mitglieder der Unternehmerschaft unterstützten die Neukonzeption

 

Der Raum Teekanne Belvedere lädt zum Pausieren ein. Er gewährt einen wunderschönen Ausblick auf den Ehrenhof und auf die Tonhalle. Fotos: Unternehmerschaft Düsseldorf

Nach umfangreichen Umbau- und Renovierungsarbeiten hat der „neue Kunstpalast“ seine Türen geöffnet, um seine umfangreichen und sehr interessanten Sammlung im neuen Look präsentieren zu können. Zahlreiche Mitgliedsunternehmen der Unternehmerschaft Düsseldorf haben die Neukonzeption finanziell unterstützt, unter anderem das Sprinterwerk Mercedes-Benz, Henkel und Teekanne. Ein Besuch, und nicht nur einer, lohnt sich, meint unser Chronist.

Wunderschöne Treppen verbinden die Stockwerke 1 und 2 und sind auch die visuellen Verbindungselemente des Rundgangs.

Von den rund 130.000 Objekten aus sämtlichen Epochen und Gattungen, die die Sammlung des Kunstpalasts umfasst, zeigt diese etwa 800 Werke. Neben den Highlights und großen Namen der Sammlung wird es in dem chronologischen Rundgang auch weniger bekannte, zum Teil bislang nie ausgestellte Arbeiten zu sehen geben. Zudem laden versteckte, neu geschaffene und eigens für Kinder eingerichtete Räume – der Rhinopalast –junge Besucher*innen ein, das Museum für sich zu erobern.

Das zweite Foyer im Kunstpalast. Hier öffnet im Frühjahr die große Glasausstellung.

„Mehr denn je soll der neue Kunstpalast ein Ort sein, an dem sich alle Menschen – unabhängig von Alter und kunsthistorischer Vorbildung – wohlfühlen und Neues entdecken können“, beschreibt Felix Krämer, Generaldirektor des Kunstpalasts, seine Vision für das Haus. „Wir freuen uns über Besuchende, die unser Museum noch nie zuvor betreten haben ebenso, wie über diejenigen, die in der Vergangenheit schon oft hier waren und die Sammlung gut kennen“, so Krämer, dem die Niederschwelligkeit seines Hauses eines der größten Anliegen ist.

Eine der Wendeltreppen aus einer anderen Perspektive.

Der Kunstpalast möchte sein Publikum abseits vom Kanon inspirieren und neue, ungewohnte Perspektiven ermöglichen, indem er künstlerische Positionen aus allen Sammlungsbereichen zusammenführt. Eine gemeinsam mit dem Digitalpartner ERGO entwickelte Kunstpalast-App wird den Besuch des Hauses zukünftig um eine digitale Dimension erweitern. Nach aktuellen Standards ausgestattete Sammlungsräume, ein offenes Studio der Kulturellen Bildung und ein einladender Innenhof samt gastronomischem Angebot machen den neuen Kunstpalast zu einem Ort, an dem die Besuchenden gerne verweilen und an den sie gerne zurückkehren – dem Wohnzimmer der Stadt.

Dieser wunderbare Raum entstand mit der Unterstützung vom Mercedes-Benz-Sprinterwerk.

Weitere visuelle Einblicke:

AOK Rheinland/Hamburg: Organspende-Kampagne startet

Organspenden werden dringend gesucht: 1.800 Menschen warten in Nordrhein-Westfalen auf ein Spenderorgan, teilt uns die AOK mit Sitz in Düsseldorf mit. Zugleich befindet sich die Spendenbereitschaft auf einem viel zu niedrigen Niveau: Gerade einmal 166 Organe wurden 2023 gespendet.

Die Initiative #NRWEntscheidetSich unter der Schirmherrschaft von NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann klärt auf und rüttelt wach. Es geht darum, die Bevölkerung für die Organspende zu sensibilisieren und eine selbstbestimmte Entscheidung einfacher zu machen.

Möchte ich Organspender sein oder nicht? Eine wichtige Frage, deren Beantwortung vielen Menschen nicht leichtfällt und die häufig verdrängt wird. Die Kampagne #NRWEntscheidetSich will das ändern. Dabei soll es nicht darum gehen, welche Wahl die Menschen treffen, es geht nicht um richtig oder falsch. Ziel ist, dass größere Teile der Bevölkerung sich überhaupt mit dem Thema Organspende befassen und eine Wahl treffen. Dafür setzen sich die Partner Universitätsmedizin Essen mit ihrem Westdeutschen Zentrum für Organtransplantation und die AOK Rheinland/Hamburg gemeinsam ein, unterstützt vom Gesundheitsministerium des Landes Nordrhein-Westfalen.

Der Hashtag #NRWEntscheidetSich steht im Zentrum einer medialen Aufklärungskampagne, die auf Kanäle wie Facebook, Instagram, LinkedIn, Xing und X (vormals Twitter) ausgerichtet ist.

Es geht um Wissensvermittlung und Öffentlichkeit für dieses bedeutende Thema. Bei der Kampagne handelt es sich um die Ausweitung des Projekts #RuhrEntscheidetSich, das seit einigen Monaten sehr erfolgreich im Ruhrgebiet läuft. Mittlerweile beteiligen sich rund 30 Partner entlang der Ruhr, und über die Internetseite ruhrentscheidetsich.de wurden bereits mehr als 7.000 Organspendeausweise bestellt.

Karl-Josef Laumann, Minister für Arbeit, Gesundheit und Soziales des Landes Nordrhein-Westfalen, unterstützt die Kampagne gerne: „Die Organspenderzahlen sind seit Jahren auf einem niedrigen Niveau. Zugleich zeigen Umfragen der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung immer wieder, dass eine große Mehrheit der Bevölkerung der Organspende positiv gegenübersteht. Umso wichtiger ist es, durch Aufklärung und Information dazu beizutragen, dass jede und jeder eine persönliche Entscheidung für oder gegen eine Organspende trifft und dies auch dokumentiert. Darum unterstütze ich die Initiative #NRWEntscheidetSich als Schirmherr ausdrücklich. Darüber hinaus setze ich mich ganz klar für die Einführung der sogenannten Widerspruchslösung ein. Nordrhein-Westfalen wird hier zeitnah über den Bundesrat einen entsprechenden Gesetzentwurf einbringen.“

Bei Transplantationen kommt auch robotergestützte Technik zum Einsatz

Um Patientinnen und Patienten auf medizinisch höchstem Niveau zu behandeln, haben sich Ärzte und Wissenschaftler der Universitätsmedizin Essen seit vielen Jahrzehnten im Westdeutschen Zentrum für Organtransplantation (WZO) zusammengeschlossen. Hier bündeln sie ihre Expertise zum Wohle der Patientinnen und Patienten und setzen dabei unter anderem auf innovative Technologien. So werden beispielsweise seit 2024 robotische Operationen bei Lebertransplantationen durchgeführt, um die Ergebnisse weiter zu optimieren. Auch seltene, spezielle Kombinationsoperationen wurden erfolgreich durchgeführt, darunter kombinierte Leber- und Lungentransplantation sowie die kombinierte Herz- und Lebertransplantation.

Dank seiner Spitzentechnik und Expertise rückt die Arbeit des WZO immer mehr in den Fokus der Öffentlichkeit. Doch dies ändert leider nichts an der steigenden Anzahl von Patientinnen und Patienten, die dringend auf lebensrettende Transplantationen warten. Allein in Essen standen im vergangenen Jahr 655 Personen auf der Warteliste. Die betroffenen Männer, Frauen und Kinder hofften auf 443 Nieren, 76 Lebern, 73 Lungen und 63 Herzen. 183 von ihnen konnte durch postmortale und Lebendspenden geholfen werden.

Die Diskrepanz zwischen Spendenden und Wartenden führte dazu, dass 54 schwerkranke Patientinnen und Patienten verstarben, während sie auf eine Spende warteten. Diese Zahlen verdeutlichen die dringende Notwendigkeit, das Bewusstsein zu einer informierten Entscheidung zu erhöhen.

„Die Transplantationsmedizin und Organspende verkörpern die Spitzenmedizin unserer Zeit – sie vereinen Wissenschaft, Technologie und menschliche Fürsorge, um Leben zu retten und Hoffnung zu schenken. In dieser Fusion von medizinischer Exzellenz und altruistischem Handeln liegt die wahre Stärke unserer Gesellschaft“, erklärt Prof. Dr. Jochen A. Werner, Vorstandsvorsitzender der Universitätsmedizin Essen.

Sabine Deutscher, Vorstandsmitglied der AOK Rheinland/Hamburg, sagt: „Die Entscheidung für oder gegen Organspende ist ein Zeichen von Solidarität. Eine zielgruppengerechte Aufklärung und die Vermittlung von Wissen auf Augenhöhe ist die Basis für eine informierte Entscheidung. Genau da setzen wir als AOK Rheinland/Hamburg an – durch gezielte Informationen möchten wir die Gesundheitskompetenz insbesondere bei jungen Menschen steigern.“

„Die Entscheidung zur Organspende ist eine persönliche, aber auch gesellschaftliche Verantwortung, die jeder von uns zu Lebzeiten selbst treffen sollte. Indem wir unsere Entscheidung dokumentieren, nehmen wir unseren Liebsten die Last ab, im schlimmsten Moment unseres Lebens diese schwierige Entscheidung treffen zu müssen. Lasst uns diese bedeutende Entscheidung heute treffen, um Hoffnung und Heilung in Zukunft zu schenken“, sagt Dr. Ebru Yildiz, Leiterin des Westdeutschen Zentrums für Organtransplantation.

Z um Hintergrund:

Das Bundesgesundheitsministerium hat bekanntgegeben, dass das Register für Erklärungen zur Organ- und Gewebespende schrittweise seinen Betrieb aufnimmt. Zunächst können nun unter www.organspende-register.de Erklärungen zur Spende hinterlegt werden. Zum 1. Juli 2024 sollen dann Entnahmekrankenhäuser diese Erklärungen abrufen können.

Das Organspende-Register ist ein zentrales elektronisches Verzeichnis, in dem die Erklärung für oder gegen eine Organ- und Gewebespende festgehalten werden kann. Der Eintrag ist freiwillig und kostenlos. Er kann jederzeit geändert oder widerrufen werden. Geführt wird das Register beim Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte.

Christoph Schmidt im Interview: Fachkräftemangel, Bürgergeld und Rentenreform

Prof. Dr. Dr. h.c. Christoph M. Schmidt, geb. 1962, ist seit 2002 Präsident des RWI – Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung in Essen und zugleich Inhaber des Lehrstuhls für Wirtschaftspolitik und Angewandte Ökonometrie an der Fakultät für Wirtschaftswissenschaft der Ruhr-Universität Bochum. Er studierte Volkswirtschaftslehre an der Universität Mannheim, wurde 1991 an der Princeton University promoviert, habilitierte sich 1995 an der Universität München und war von 1995 bis 2002 Inhaber des Lehrstuhls für Ökonometrie an der Universität Heidelberg. Foto: RWI Essen

Im Interview mit der Rheinischen Post äußerte sich Christoph Schmidt, der Leiter des Essener Forschungsinstituts RWI, zu verschiedenen Aspekten der deutschen Wirtschaft und Sozialpolitik.

Die Diskussion begann mit einem Blick auf die niedrige Geburtenrate in Deutschland, die sich langfristig negativ auf den Arbeitsmarkt und das Wirtschaftswachstum auswirken könnte. Schmidt erklärte, dass die bevorstehende Pensionierung der Babyboomer-Generation eine große Lücke auf dem Arbeitsmarkt hinterlassen werde, die nicht einfach zu füllen sei. Er betonte die Bedeutung von Zuwanderung als Mittel zur Abfederung dieses Fachkräftemangels, wies jedoch darauf hin, dass Zuwanderung allein nicht ausreichen werde, um das Problem zu lösen. Vielmehr sei es wichtig, auch inländische Arbeitskräfte besser zu nutzen und in Aus- und Weiterbildung zu investieren.

In Bezug auf das Bürgergeld äußerte sich Schmidt kritisch. Er betonte, dass ein effektives Sozialsystem Anreize zur Arbeitsaufnahme schaffen müsse und dass das aktuelle Bürgergeld in dieser Hinsicht möglicherweise nicht ausreichend sei. Schmidt unterstützte den Vorschlag der Union, Totalverweigerern keine Unterstützung mehr zu gewähren, um das Prinzip von „Fördern und Fordern“ zu stärken.

Die Diskussion wandte sich auch der Rentenversicherung zu. Schmidt warnte vor den Herausforderungen des demografischen Wandels und betonte die Notwendigkeit einer Reform des Rentensystems. Er schlug vor, schrittweise kapitalgedeckte Rentensysteme einzuführen, um die langfristige Stabilität der Rentenversicherung zu gewährleisten. Zudem sprach er sich für eine schrittweise Erhöhung des Renteneintrittsalters aus, um den gestiegenen Lebenserwartungen gerecht zu werden.

Das Interview verdeutlichte die Komplexität der aktuellen wirtschaftlichen und sozialen Herausforderungen in Deutschland. Schmidt betonte die Notwendigkeit umfassender Reformen, um diesen Herausforderungen zu begegnen und ein nachhaltiges Wirtschaftswachstum sowie eine gerechte Sozialpolitik zu gewährleisten.

Zeitumstellung: unsere Redaktion hat hilfreiche Tipps für Sie zusammengestellt

Sommerzeit! In diesem Jahr landet die Zeitumstellung auf denselben Tag wie der Ostersonntag, nämlich den 31. März 2024. In der Nacht von Samstag auf Sonntag wird die Uhr von 2 Uhr auf 3 Uhr vorgestellt. Der Tag ist also eine Stunde kürzer. Symbolfoto: Stiebel Eltron

Die Zeitumstellung kann für viele Menschen eine Herausforderung darstellen, da sie den natürlichen Schlaf-Wach-Rhythmus stören kann. Hier sind einige Tipps, um die ersten Tage nach der Zeitumstellung gut zu überstehen:

1. **Frühzeitig anpassen**: Versuchen Sie, ein paar Tage vor der Zeitumstellung allmählich Ihre Schlafens- und Aufwachzeiten anzupassen. Gehen Sie jeden Tag etwas früher ins Bett, um Ihren Körper langsam auf die neue Zeit einzustellen.

2. **Natürliche Lichtexposition**: Ausgesetztes Tageslicht hilft Ihrem Körper, seinen internen Uhrzyklus neu zu kalibrieren. Versuchen Sie, sich tagsüber so viel natürlichem Licht wie möglich auszusetzen, insbesondere am Morgen.

3. **Regelmäßiger Schlaf-Wach-Zyklus**: Halten Sie einen regelmäßigen Schlaf-Wach-Zyklus ein, auch am Wochenende. Dadurch hilft es Ihrem Körper, sich leichter an die neue Zeit anzupassen.

4. **Gesunde Schlafgewohnheiten**: Schaffen Sie eine entspannende Schlafumgebung, indem Sie das Licht dimmen, Bildschirmzeit begrenzen und vor dem Schlafengehen beruhigende Aktivitäten wie Lesen oder Entspannungsübungen durchführen.

5. **Vermeiden Sie stimulierende Substanzen**: Reduzieren Sie den Konsum von Koffein und Alkohol, insbesondere am späten Nachmittag und Abend, da sie Ihren Schlaf beeinträchtigen können.

6. **Ausreichend Bewegung**: Regelmäßige körperliche Aktivität kann Ihnen helfen, sich tagsüber wacher zu fühlen und nachts besser zu schlafen. Vermeiden Sie jedoch intensives Training direkt vor dem Schlafengehen.

7. **Entspannungstechniken**: Versuchen Sie Entspannungstechniken wie Meditation, progressive Muskelentspannung oder Atemübungen, um Stress abzubauen und den Schlaf zu verbessern.

8. **Gesunde Ernährung**: Achten Sie auf eine ausgewogene Ernährung und vermeiden Sie schwere Mahlzeiten kurz vor dem Schlafengehen. Eine leichte Mahlzeit kann Ihnen helfen, sich leichter zu fühlen.

Indem Sie diese Tipps befolgen, können Sie Ihrem Körper helfen, sich schneller an die Zeitumstellung anzupassen und die ersten Tage danach gut zu überstehen.