Ein Zeichen für die Ewigkeit am „Tag der Organspende“: Mitarbeiter lassen sich Organspende-Tattoo stechen; Laumann und Lauterbach in Düsseldorf

Stephanie Schildger (links) lässt sich von Sarah Josiek tätowieren. / ots

Die Zahl der Organspender in Deutschland ist rückläufig. Ein Trend, der viele Experten beunruhigt – nicht nur am morgigen „Tag der Organspende“, sondern auch darüber hinaus. Um ein Zeichen für ihre Bereitschaft zur Organspende zu setzen, lassen sich drei Mitarbeiter der Firma „Engelhard“ auf der „TattooCon“, einer der größten Messen für Körperbemalung in Deutschland, das Symbol stechen. Eine von ihnen ist Stephanie Schildger, die seit mehr als einem Jahrzehnt einen Organspendeausweis besitzt und für die es eine Herzensangelegenheit ist, mit der Tinte unter ihrer Haut zu dokumentieren: „Ich bin Organspenderin!“.

„Ich wollte schon immer ein Tattoo haben. Nur wusste ich nicht, welches Motiv ich wählen soll“, berichtet Stephanie Schildger, die im Marketing-Team bei Engelhard arbeitet. Durch eine Kooperation mit dem Organspende-Verein Junge Helden e.V. wurde sie auf OptInk aufmerksam. Das eigens für diese Kampagne entwickelte Tattoo-Motiv besteht aus einem Kreis und darunter zwei Halbkreisen und soll als ein Erkennungszeichen von Organspendern funktionieren. Als Stephanie Schildger davon erfährt, wird der 58-Jährigen schnell klar, dass dieses bedeutende Zeichen ihr erstes Tattoo-Motiv werden soll. „Seit mehr als zehn Jahren besitze ich einen Organspende-Ausweis. Dieses Thema liegt mir besonders am Herzen. Dass ich meine Bereitschaft jetzt noch mit einem Tattoo untermauern kann, macht mich glücklich“, so Schildger, die einen Platz auf der Innenseite des Handgelenks für die Tätowierung ausgewählt hat.

Am Freitag war es nun soweit: Auf einer der größten Tattoo-Messen Deutschlands hat sie ihr erstes Körperkunstwerk erhalten – und zwar gemeinsam mit zwei weiteren Kollegen des Arzneimittelherstellers. Mit dabei war kein Geringerer als Star-Tätowierer Randy Engelhard. Auf der Messe betreibt sie einen Stand – und freut sich, seinen Teil dazu beizutragen, dass das Organspende-Tattoo noch populärer wird.

Laumann und Lauterbach in Düsseldorf

Im Rahmen der bundesweiten „Tag der Organspende“ kamen NRW-Gesundheitsminister Laumann und sein Amtskollege Lauterbach am Samstag nach Düsseldorf. Gemeinsam mit Vertretern der Deutschen Stiftung Organtransplantation warben sie intensiv für die Organspende, was natürlich nicht überraschte. Beide Minister plädieren im übrigen für eine grundlegende Reform des Transplantationsgesetzes und für die Einführung der  umstrittenen Widerspruchslösung: Dann wäre jeder von uns automatisch ein potenzieller Organspender, es sei denn, er widerspricht ausdrücklich.

Immer mehr Tattoo-Studios beteiligen sich an Aktion

Zurück zur Tattoo-Aktion im Rahmen des „Tag der Organspende“: Mehr als 300 Tattoo-Studios deutschlandweit machen bisher bei der Aktion mit. In vielen deutschen Großstädten – darunter Frankfurt, Berlin oder Hamburg – können sich Interessierte kostenlos tätowieren lassen. Täglich kommen neue Anfragen von Tattoo-Studios hinzu, wie Anna Barbara Sum von Junge Helden e.V. berichtet: „Unsere Kampagne OptInk würde es nicht geben ohne die großzügige Unterstützung von Tattoo-Artists und Studios in ganz Deutschland. Wir sind sehr beeindruckt von dem Engagement, das uns dabei begegnet.“ Trotz aller Freude über die sehr gute Kooperation machen ihr und dem Verein die rückläufigen Zahlen potentieller Organspender große Sorgen. „Denn hinter den Zahlen stehen Menschen, die versterben, weil sie nicht rechtzeitig transplantiert werden können. Unsere Kampagne OptInk ist auch den Wartepatient*innen gewidmet, denen wir ein starkes Zeichen der Hoffnung und Solidarität senden möchten“, sagt Sum.

Wichtig zu erwähnen: Das Tattoo ist zwar kein rechtsgültiges Dokument, das die Einwilligung zur Organspende belegt. Es kann aber als Willensbekundung gesehen werden und hilft den Angehörigen im Zweifelsfall bei einer Entscheidung. Auch für Stephanie Schildger ist das ein großer Vorteil der Tätowierung. „Sowohl meine Familie als auch Notfallmediziner wissen im Fall der Fälle: Ich bin Organspenderin“.

Mehr Informationen zu Verein Junge Helden e.V. sowie eine Übersicht der teilnehmenden Tattoo-Studios findet sich unter www.junge-helden.org/optink.

HINTERGRUND

Tag der Organspende – zum 40. Mal

Immer am ersten Samstag im Juni: Der Tag der Organspende hat seit 1983 einen festen Platz im Terminkalender. In den vergangenen 40 Jahren hat er sich von einer regional begrenzten Aktion zu einer Veranstaltung mit bundesweiter Wirkung entwickelt. Im ganzen Land machen dieses Jahr am 3. Juni größere und kleinere Aktionen auf das Thema aufmerksam. Dieses Jahr steht der Tag unter dem Motto „Zeit, Zeichen zu setzen“.

Neuste Podcastfolge der „Düsseldorfer Wirtschaft“: Pitch me if you can: Start-ups und erfahrene Betriebe treffen sich auf dem Digital Demo Day (Folge 125)

In unser neuen Podcastfolge der „Düsseldorfer Wirtschaft“ stellen wir heute die Highlights des „Digital Day“ in Düsseldorf vor: im Gespräch mit mit den beiden „Digi Hub“- Geschäftsführern Peter Hornik und Dr. Klemens Gaida (von links).

Der Digital Demo Day ist eine der führenden Start-up-Expo & Tech-Konferenzen für die Industrie, den Handel und den Dienstleistungsbereich. Am 17. August 2023 kommen viele tausend Besucher, Investoren und Aussteller im Areal Böhler in Düsseldorf zusammen, um sich zu vernetzen und um neue um neue Geschäftsmodelle kennenzulernen. Lisa Marie hat im Vorfeld der Giga-Messe mit Stakeholdern gesprochen und die besten Ideen der Tech-Szene aufgeschnappt. / Außerdem haben wir „komm auf tour“, den beliebten Talenteparcour für 800 Schülerinnen und Schüler, im Düsseldorfer Sprinterwerk besucht. / Und damit Sie nichts verpassen gibt es die neusten News aus der Düsseldorfer Wirtschaftsszene. Wir danken den Streamboxstudios für die Unterstützung. Bitte, empfehlen Sie unseren Podcast weiter in Ihren beruflichen und persönlichen Netzwerken und abonnieren Sie uns, damit Sie keine Folge mehr verpassen.

Unter https://unternehmerschaft.wigadi.de/podcast/ erscheint die Podcastfolge am 31. Mai 2023 b 05:55 Uhr.

Mercedes-Benz Rent wird zentrale Mietplattform: Mercedes-Benz bündelt die Van-Miete mit dem Pkw und Camper-Mietgeschäft

Mercedes-Benz bündelt die Van-Miete mit dem Pkw und Camper-Mietgeschäft

Mercedes-Benz Automotive Mobility führt ihre Mietangebote Mercedes-Benz Van Rental und Mercedes-Benz Rent zusammen. Neben Pkw und Campern sind unter der Marke Mercedes-Benz Rent ab sofort auch alle weiteren Fahrzeuge von Mercedes-Benz Vans integriert. Dies betrifft auch den Sprinter, der im Düsseldorfer Werk produziert wird.

Private wie gewerbliche Kundinnen und Kunden finden beim Vermietspezialisten und Mobilitätsdienstleister der Mercedes-Benz Mobility im deutschen Markt für jeden Bedarf das richtige Fahrzeug aus einer großen Auswahl an Modellen.

Damit gehört jetzt die gesamte Produktpalette zum Angebot von Mercedes-Benz Rent: von den vollelektrischen EQ-Modellen über die Performance-Modelle von AMG bis hin zum Vito oder Sprinter Kastenwagen sowie dem kompakten Campingbus Marco Polo. Die Flotte der Vans umfasst einen Mix aus Standard- und branchenspezifischen Fahrzeugen, darunter sowohl die vollelektrischen Modelle eVito, eVito Tourer, EQV und eSprinter sowie zahlreiche Mietfahrzeuge mit Spezialausbauten. Dazu gehören beispielsweise Tiefkühlfahrzeuge, Pharmatransporter oder Fahrzeuge für die Beförderung von Personen mit eingeschränkter Mobilität. Interessierten Kunden steht der Mietservice für Vans bei allen teilnehmenden Mercedes-Benz Niederlassungen und ausgewählten Vertragspartnern an mehr als 150 Standorten in Deutschland zur Verfügung.

Schnelle und einfache Online-Abwicklung – nun auch für die Van-Miete

Kundinnen und Kunden können nun bequem von einer zentralen Mercedes-Benz-Rent Webseite  auf die bereits bestehenden Mietplattformen für Pkw und Camper, sowie die neu hinzugekommene Buchungsseite für Vans zugreifen. Über diese neue Mietplattform können Kundinnen und Kunden ihren gewünschten Van digital und von überall aus für den jeweiligen Bedarf buchen. Dies ermöglicht einen bequemen und einfachen Abschluss für die private und gewerbliche Van-Miete des Citan, Vito sowie eVito, EQV, der V-Klasse und Sprinter.

„Die Marke Mercedes-Benz Rent steht für Komfort und Qualität. Mit unterschiedlichen Tarifen decken wir Mietzeiträume von 24 Stunden bis zu 24 Monaten ab und bieten Kundinnen und Kunden mit kurz- bis mittelfristigem Mobilitätsbedarf maximale Flexibilität. Mit dem stetigen Ausbau unserer Online-Angebote und unseren flexiblen Tarifen machen wir es unseren Kundinnen und Kunden so einfach wie möglich, an das Fahrzeug ihrer Wahl zu kommen. Für Gewerbetreibende wird es mit unseren Angeboten noch leichter auf Lastspitzen in ihrer Flotte zu reagieren.”
Stefan Sonntag, CEO der Mercedes-Benz Automotive Mobility GmbH

Über Mercedes-Benz Automotive Mobility

Mit Miet- und Abonnement-Modellen rundet Mercedes-Benz Automotive Mobility das Angebot an Mobilitätsdienstleistungen von Mercedes-Benz ab und ermöglicht neben klassischem Leasing und Finanzierung eine flexiblere Form der Fahrzeugnutzung. Für das Mietmodell bietet Mercedes-Benz Automotive Mobility eine breite Auswahl an Pkw- und Transporter-Modellen der Fahrzeugklassen und Baureihen von Mercedes-Benz an, sowie kompakte und große Camper-Modelle. Mercedes EQ-Modelle bietet Mercedes-Benz zudem im Abonnement an. Das Abo-Angebot richtet sich insbesondere an Kundinnen und Kunden, die einen unkomplizierten und flexiblen Einstieg in die Elektromobilität wünschen, ohne sich langfristig zu binden. Für den Autohandel sind die flexiblen Nutzungsangebote eine weitere Möglichkeit, neue Zielgruppen mit kurz- bis mittelfristigem Mobilitätsbedarf für neue Modelle zu begeistern.

Mercedes-Benz bündelt die Van-Miete mit dem Pkw und Camper-Mietgeschäft

So innovativ sind unsere Betriebe in Zeiten des Chaos

Nach 2019 hat die IW Consult in Zusammenarbeit mit der Bertelsmann Stiftung zum zweiten Mal die Innovativen Milieus auf Unternehmensebene identifiziert und analysiert.

Außerdem nimmt die Studie die Auswirkungen der Corona-Pandemie auf das Innovationsgeschehen in Deutschland in den Blick und zeigt, dass speziell die innovationsfernen Milieus in Folge der Pandemie erkennbar weniger innoviert haben.

Darüber hinaus zeigt die Studie, dass sich auf gesamtwirtschaftlicher Ebene ein Rückgang der Innovationstätigkeit beobachten lässt. So liegt der innovative Output der gesamten Unternehmenslandschaft 2022 um 15 Prozent unter dem Niveau von 2019.

Zudem wird ersichtlich, dass wirtschaftlicher Erfolg und die Beschäftigungsdynamik eng mit dem Innovationsprofil der Unternehmen zusammenhängen. So liegt die Nettoumsatzrendite bei den innovationsstärksten Milieus um 27 Prozent über dem Durchschnitt aller Unternehmen.

Link zur Studie

Bedingungsloses Grundeinkommen: eine zumindest teilweise ungerechte Utopie

Die Mehrheit der Deutschen seien für das Bedingungslose Grundeinkommen (BGE) – zumindest, wenn es nach einer neuen Umfrage geht. Was dabei übersehen wird: Die Fragen wurden recht eindimensional gestellt. Und: Die Utopie ist ungerecht auf vielen Ebenen.

Immer wieder taucht die Idee eines bedingungslosen Grundeinkommens aus den Untiefen der politischen Debatten auf – und wird damit beworben, dass die Mehrheit der Deutschen das angeblich befürworten würde. In Volksentscheiden sprechen sich die Bürger dagegen regelmäßig gegen die Idee aus, so wie in der Schweiz oder zuletzt in Berlin. Die jüngste Umfrage aus dem Jahr 2022 legt nun dankenswerterweise offen, dass ein bedingungsloses Grundeinkommen vor allem von denen befürwortet wird, die davon persönlich profitieren. Andere sollen dafür höhere Einkommens- und Vermögenssteuern zahlen, während man selbst dank eines hohen Grundeinkommens weniger oder gar nicht arbeiten muss.

Leider wird in den Umfragen nicht gefragt, ob die höheren Einnahmen besser für Bedürftige oder bessere Bildung verwendet werden sollten. Auch typische Ausweichreaktionen werden ignoriert: So könnte man auch fragen, ob diejenigen, die höher besteuert werden sollen, weniger oder gar schwarz arbeiten würden.

Außerdem bleiben viele weiteren Ungerechtigkeiten unerwähnt:

  • Haben wirklich alle Anspruch auf ein BGE? Also auch Geflüchtete und alle EU-Bürger, die nach Deutschland kommen?
  • Warum bekommen Kinder bei vielen Modellen nur die Hälfte und wie passt das zur Bedingungslosigkeit?
  • Wenn die unterschiedlichen Wohnkosten bei den Sozialleistungen nicht mehr berücksichtigt werden, können sich dann nicht nur noch Reiche das Wohnen in Innenstädten leisten?
  • Bekommen Menschen mit Behinderung auch nicht mehr als der arbeitsunwillige Mitbürger?
  • Verfallen bei der Umstellung auf ein BGE alle erworbenen Ansprüche aus der gesetzlichen Rentenversicherung oder muss die junge Generation weiter in der Rentenversicherung einzahlen, ohne Ansprüche zu erwerben?
  • Die Idee, dass eine Leistung mit einer Gegenleistung ausgeglichen wird, ist die Grundlage menschlichen Zusammenlebens. Für Arbeit erhält man einen Lohn und wer bedürftig ist, erhält soziale Leistungen. Bedingungsloses Geben fällt sogar Eltern bei den eigenen Kindern nicht immer leicht: Ein Lächeln als Gegenleistung für durchwachte Nächte macht es schon leichter. In einer anonymen Großgesellschaft von über 80 Millionen Menschen daraufzusetzen, erscheint gewagt, wenn nicht irrational und gefährlich.

Die entscheidende Frage ist: Warum sollten wir das im internationalen Vergleich so erfolgreiche Modell der Sozialen Marktwirtschaft durch radikale Umwälzungen mit ungewissem Ausgang gefährden?

Denn Deutschland gehört in verschiedenen Rankings zu den besten Ländern weltweit, beispielsweise wenn es um soziale Gerechtigkeit geht, um Resilienz vor Krisen, die erfolgreiche Entkopplung von CO₂-Emissionen, Wachstum und die Erfüllung der 17 Nachhaltigkeitsziele der UN. Statt über nicht umsetzbare, irreführende Konzepte nachzudenken, sollten besser die trotzdem bestehenden Probleme zielgenau und bedürftigkeitsgeprüft gelöst werden. Ein bedingtes Grundeinkommen, das viele Leistungen zusammenfasst und dennoch unterschiedliche Bedarfe wie höhere Mietpreise in Städten berücksichtigt und Chancengerechtigkeit ermöglicht, ist gerechter, weil es nicht Ungleiches gleich behandelt.

Quelle: IW Köln

„Shape the M“ – METRO rollt internationale Employer Branding Kampagne aus

Generationenmix, Wertewandel, Digitalisierung und der Wettbewerb um die besten Talente – wer als attraktiver Arbeitgeber wahrgenommen werden will, hat einige Herausforderungen zu meistern. Vor diesem Hintergrund startet METRO unter dem Claim „Shape the M“ eine neue internationale Employer Branding Kampagne und positioniert sich im Wettbewerb um die besten Talente als attraktive Arbeitgebermarke, die potenzielle Mitarbeitende aktiv auf sich aufmerksam macht.

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Uns fehlen fast 310.000 Arbeitskräfte im MINT-Bereich

Der „MINT-Frühjahrsreport“ zeigt, dass die Fachkräftelücke im MINT-Bereich (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften, Technik) trotz konjunktureller Abkühlung auf hohem Niveau bleibt. Die MINT-Fachkräftelücke erreicht im April 2023 mit insgesamt 308.400 einen der höchsten Werte für den Monat April. Differenziert man die MINT-Fachkräftelücke nach MINT-Bereichen, so zeigen sich die größten Engpässe in den Energie-/Elektroberufen mit 88.600, in den Berufen der Maschinen- und Fahrzeugtechnik mit 56.600 und in den IT-Berufen mit 50.600. An vierter Stelle folgen die Bauberufe mit 40.000. In den kommenden Jahren dürften die Engpässe an MINT-Kräften weiter steigen, denn die Unternehmen erwarten steigende Bedarfe an MINT-Kräften, um z. B. die Herausforderungen von Klimaschutz und Digitalisierung zu meistern. Zugleich führt der demografische Wandel zu steigenden Ersatzbedarfen, während die Studienanfängerzahlen und auch die Anzahl an MINT-Auszubildenen gesunken sind.  

Prof. Dr. Axel Plünnecke, Leiter Themencluster Bildung, Innovation und Migration am Institut der deutschen Wirtschaft Köln: „Die MINT-Lücke wäre heute noch dramatisch höher, wenn in den letzten zehn Jahren nicht erste Erfolge zur MINT-Fachkräftesicherung bei Frauen, Älteren und Zuwanderern erreicht worden wären. Der Frauenanteil in MINT-Berufen hat von 13,8 Prozent Ende 2012 auf 16,0 Prozent im September 2022 zugenommen. Die MINT-Beschäftigung von Personen im Alter ab 63 Jahren ist in den letzten zehn Jahren stark gestiegen und hat damit einen hohen Anteil zur MINT-Fachkräftesicherung beigetragen. Unter ausländischen Arbeitskräften ist die Beschäftigungsdynamik besonders groß – ohne Erfolge bei der Zuwanderung würden rund 385.700 MINT-Fachkräfte zusätzlich fehlen.“

Indra Hadeler, Geschäftsführerin Bildung und Internationale Beziehungen des Arbeitgeberverbandes Gesamtmetall:  
„Den erneuten Anstieg der Fachkräftelücke in den Energie- und Elektroberufen um 6.100 Personen im Vergleich zum Vorjahr müssen wir als ein deutliches Alarmsignal verstehen. Um die Energiewende stemmen zu können, sind wir dringend auf mehr Fachkräfte aus diesem Bereich angewiesen. Das gilt für sämtliche Qualifikationsniveaus, vom Facharbeiter bis zum Spezialisten. Die Metall- und Elektroindustrie ist eine der Schlüsselindustrien in den Bereichen Zukunftstechnologie und Innovation. Für das Erreichen der großen Nachhaltigkeitsziele ist die M+E-Industrie mit zuletzt rund 100,7 Milliarden Investitionsaufwendungen also ein wichtiger Weichensteller für Deutschland. Um den Anschluss nicht zu verlieren, müssen die zukünftigen Fachkräfte jetzt für MINT-Fächer begeistert werden. Das bedeutet, dass wir insbesondere bei der MINT-Förderung jetzt nicht nachlassen dürfen, so dass die Wettbewerbs- und Zukunftsfähigkeit der deutschen M+E- Industrie nicht gefährdet sind.“

Christina Ramb, Mitglied der Hauptgeschäftsführung der BDA: „MINT-Berufe sind für unsere Wettbewerbsfähigkeit und damit für den Wohlstand Deutschlands von zentraler Bedeutung. Um sie zu stärken, bedarf es einer gemeinsamen Kraftanstrengung und Kommunikation. Lehrkräfte, Eltern und Wirtschaft müssen klar machen: MINT-Berufe sind für Zukunftsfragen, wie z. B. die Transformation unserer Wirtschaft hin zur Klimaneutralität oder für eine nachhaltige Energieversorgung, essenziell. Wir brauchen möglichst viele MINT-Fachkräfte. Dafür gibt es verschiedene Hebel: Frauen für MINT begeistern, Auszubildende und Studierende in der anspruchsvollen MINT-Ausbildung begleiten, damit sie durchhalten, ältere Beschäftigte länger im Beruf halten und Zuwanderung bewerben und ermöglichen. Dazu brauchen wir vereinfachte Verfahren und eine ausgeprägte Willkommenskultur in Betrieben und Gesellschaft. Denn schon heute wäre die MINT-Fachkräftelücke ohne ausländische Beschäftigte deutlich höher.“

Prof. Dr. Christoph Meinel, Vorstandsvorsitzender von MINT Zukunft schaffen: „Die Attraktivität des MINT-Unterrichts an Schulen muss zwingend gesteigert werden, da diese eine entscheidende Rolle spielt, um sowohl den Anteil der Mädchen in MINT-Fächern zu erhöhen als auch die Anzahl MINT-affiner Schulabgänger zu steigern. Dies zeigt sich deutlich in der Praxis bei Schulen, die ein MINT-Siegel tragen. Ein verstärkter Fokus auf die MINT-Bildung sowie der konsequente Einsatz digitaler Technologien in Bildungseinrichtungen – sowohl im Unterricht als auch in der Organisation – bereitet Schülerinnen und Schüler bestmöglich auf zukünftige Herausforderungen vor und sichert so die Grundlage für Deutschlands Innovationskraft und Wettbewerbsfähigkeit.“

Edith Wolf und Dr. Ekkehard Winter, Vorstände des Nationalen MINT Forums: „Die immens hohe MINT-Fachkräftelücke in Höhe von 308.400 Personen ist ein alarmierendes Signal. Sie zeigt deutlich: Die Bedeutung der MINT-Bildung muss in der Politik höhere Priorität erhalten. Dazu sollte die Förderung der MINT-Aktionspläne mit längerfristigen Perspektiven versehen und die Gelder für die stetige MINT-Förderung fest im Budget des Ministeriums für Bildung und Forschung verankert werden. Darüber hinaus braucht es nicht nur die vertikale Kooperation zwischen den einzelnen Akteuren der Bildungskette, sondern auch die horizontale Kooperation zwischen den einzelnen politischen Ressorts, da die MINT-Fachkräftelücke nicht allein über Maßnahmen der Bildungspolitik geschlossen werden kann.“

Über den MINT-Report
Der MINT-Report wird zweimal jährlich vom Institut der deutschen Wirtschaft Köln erstellt. Die Studie entsteht im Auftrag folgender Mitglieder des Nationalen MINT Forums: Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände, Arbeitgeberverband Gesamtmetall und MINT Zukunft schaffen.

ifaa-Studie: Künstliche Intelligenz in produzierenden Unternehmen – 32 Prozent erwarten, dass durch KI mehr Arbeitsplätze entstehen

„Erfahrungen im Umgang mit KI-basierten Unterstützungssysteme können die Einstellung gegenüber dem Einsatz von KI verändern,“ so Dr.-Ing. Markus Harlacher wissenschaftlicher Experte des Düsseldorfer ifaa – Institut für angewandte Arbeitswissenschaft.

Dies ist ein Ergebnis der aktuellen Studie „Künstliche Intelligenz in produzierenden Unternehmen“ des ifaa. So erwarten rund ein Drittel mehr Befragte aus Unternehmen mit Erfahrung mit KI-Anwendungen als aus Unternehmen ohne Bezug zum Thema KI, dass durch die Einführung von KI mehr Arbeitsplätze entstehen als vernichtet werden. Weitere Ergebnisse unter:https://www.arbeitswissenschaft.net/ki-studie-ergebnisse

Bedenken beim Einsatz von KI

Neben dem Mangel an KI-Experten stellen Ängste der Beschäftigten gegenüber KI ein wesentliches Hindernis bei der Einführung von KI-Anwendungen dar. Weitergehende Analysen zeigen, dass die Bedenken hinsichtlich des Einsatzes von KI bei Beschäftigten ohne Führungsverantwortung höher sind als bei Führungskräften.

Schlussfolgerungen:

„Diese Bedenken gilt es zu adressieren und die Potenziale für die Unternehmen und Beschäftigten gleichermaßen aufzuzeigen.“, so der Studienleiter Harlacher. „Als förderlich hierfür erscheinen praktische Erfahrungen mit KI-Anwendungen zu sein, wie der Vergleich der Teilstichproben aufzeigt.“ Einen anwenderfreundlichen Einstieg ins Thema mit einigen Praxisbeispielen bietet die ifaa-Praxisbroschüre Künstliche Intelligenz (Praxisbroschüre Künstliche Intelligenz: Arbeitswissenschaft.net).

Reallabore zeigen breitenwirksamen Nutzen

„Auch der Aufbau sowie die breitenwirksame Nutzung von KI-Reallaboren, wie wir es im Verbundprojekt WIRKsam (www.WIRKsam.nrw) aufbauen, erweist sich als förderlich. Hier können KI-Anwendungen nicht nur im geschützten Raum erprobt und weiterentwickelt werden.“, so der Experte. „Das Reallabor ermöglicht es zukünftig auch, Wissen über KI zu vermitteln und Auswirkungen von KI auf Arbeit aufzuzeigen. Dadurch kann Verständnis, Vertrauen und Offenheit gegenüber der neuen Technologie gefördert und Bedenken sowie Ängste genommen werden.“

Weitere Informationen zur Studie und erste Ergebnisse finden Sie unter https://www.arbeitswissenschaft.net/ki-studie-ergebnisse

TEEKANNE zum vierten Mal in Folge mit dem Best Managed Companies Award ausgezeichnet

Die Düsseldorfer TEEKANNE in Heerdt konnte auch in diesem Jahr den Expertenrat und eine Fachjury aus Vertretern der Wirtschaft, Wissenschaft und Medien mit unternehmerischer Exzellenz in den Kategorien Strategie, Produktivität und Innovation, Governance und Finanzen sowie Kultur und Commitment überzeugen.

Sebastian Moebus, CFO der TEEKANNE Gruppe, nahm den Preis für hervorragend geführte Unternehmen gestern während der offiziellen Verleihung in der Classic Remise in Düsseldorf persönlich entgegen: „Wir sind stolz, zum vierten Mal in Folge mit dem Best Managed Companies Award ausgezeichnet zu werden. Der Goldstatus des Preises steht stellvertretend für unsere Nachhaltigkeitsbestrebungen, die tief in der TEEKANNE Unternehmens-DNA verwurzelt sind. Für uns ist der Preis eine Bestätigung, den richtigen Weg zu gehen“, freute sich Sebastian Moebus.

Frank Schübel, CEO der TEEKANNE Gruppe, erklärt die Strategie, die hinter dem Erfolg des Unternehmens steht: „Als unabhängiges Familienunternehmen pflegen wir unsere „Wurzeln“ und entwickeln unsere „Flügel“, um das Unternehmen erfolgreich und nachhaltig in die neue Generation zu führen. Und zwar mit genussvollen Produkten, die einen positiven Beitrag zu einem gesunden Lebensstil unserer Verbraucher leisten. Außerdem setzen wir neue Standards in unseren Kategorien und schaffen innovative Angebote entlang der kompletten Wertschöpfungskette – zwei wichtige Punkte die Best Managed Company in der Bewertung würdigt.“

Der renommierte Award würdigt Mittelstandsunternehmen in Deutschland mit einem Jahresumsatz von mindestens 150 Millionen Euro, die sich durch ein vorbildliches Management auszeichnen und dabei strategischen Weitblick mit Innovationskraft, einer nachhaltigen Führungskultur und guter Unternehmensführung verbinden.

Anhand der Bewerbungsunterlagen und den Auswertungen der persönlichen Interviews definierte der Expertenrat des Best Managed Companies Award die Shortlist – im Anschluss wurden die Preisträger von einer Jury, bestehend aus renommierten Vertretern aus Wirtschaft, Wissenschaft und Medien ausgewählt. In die Bewertung fließen Leistungen in den vier unternehmerischen Schlüsselbereichen Strategie, Produktivität und Innovation, Kultur und Commitment sowie Finanzen und Governance ein. Ein wesentliches Alleinstellungsmerkmal von Best Managed Companies ist seine Internationalität: Das Programm wurde in den 1990er-Jahren von Deloitte in Kanada ins Leben gerufen und ist inzwischen in mehr als 45 Ländern erfolgreich eingeführt worden.

Wirtschaftstag Japan – „Nachhaltigkeit in Handel, Dienstleistung und Industrie: Treiber für die Wirtschaft“

Beim Wirtschaftstag Japan (v.l.n.r.): Felix Neugart, Geschäftsführer NRW.Global Business, Theresa Winkels, Amtsleiterin Wirtschaftsförderung der Landeshauptstadt Düsseldorf, Oberbürgermeister Dr. Stephan Keller, Mona Neubaur, Ministerin für Wirtschaft, Industrie, Klimaschutz und Energie des Landes Nordrhein-Westfalen, Setsuko Kawahara, japanische Generalkonsulin in Düsseldorf, Akira Sato, Präsident der Japanischen Industrie und Handelskammer zu Düsseldorf e. V., und Ralf Schlindwein, Geschäftsführer International IHK Düsseldorf; Foto: Landeshauptstadt Düsseldorf/Ingo Lammert

Auf dem Wirtschaftstag Japan präsentierten Branchenvertreterinnen und -vertreter aus Japan und Deutschland zukünftige Perspektiven und Anwendungen zum Thema „Nachhaltigkeit in Handel, Dienstleistung und Industrie: Treiber für die Wirtschaft“.

Der Wirtschaftstag Japan ist ein Bestandteil des traditionellen Japan-Tages in Düsseldorf und wurde von Mona Neubaur, Ministerin für Wirtschaft, Industrie, Klimaschutz und Energie des Landes Nordrhein-Westfalen, Oberbürgermeister Dr. Stephan Keller, Setsuko Kawahara, japanische Generalkonsulin in Düsseldorf, und Akira Sato, Präsident der japanischen Industrie- und Handelskammer zu Düsseldorf e. V., eröffnet.

Wirtschafts- und Klimaschutzministerin Mona Neubaur: „Der Aufbau einer nachhaltig klimafreundlichen Wirtschaft ist eine globale Herausforderung, für die wir starke Partnerinnen und Partner benötigen. Japanische Unternehmen in ganz Nordrhein-Westfalen helfen mit ihren innovativen Technologien und kreativen Lösungen, die klimaneutrale Transformation weiter voranzutreiben. Durch enge Handelsbeziehungen und vertrauensvolle Zusammenarbeit leisten wir so zusammen einen wichtigen Beitrag zur Nachhaltigkeit in Handel, Dienstleistung und Industrie und somit zur Zukunftsfähigkeit unseres Planeten.“

Oberbürgermeister Dr. Stephan Keller: „Als führender Japan-Standort in Kontinentaleuropa ist Düsseldorf ein Platz für Innovation und Entwicklung. Als Landeshauptstadt möchten wir bis 2035 klimaneutral werden. Dieses wichtige Ziel können wir nur zusammen mit den Bürgerinnen und Bürgern und der Wirtschaft erreichen, darum freue ich mich sehr über den gemeinsamen Austausch im Rahmen des Wirtschaftstages Japan.“

Unternehmen, nicht nur in Deutschland und Japan, tragen als Produzenten und Anbieter von Waren und Dienstleistungen, als Treiber von Forschung und Entwicklung sowie als Nachfrager von Rohstoffen und Vorprodukten eine große Verantwortung für die Erreichung der Ziele einer nachhaltigen Entwicklung. Die Kreislaufwirtschaft ist dabei eine Möglichkeit, um den wachsenden Verbrauch nicht erneuerbarer Rohstoffe einzudämmen und ressourcenschonend zu agieren. Fortschrittliche Recycling- und Nachhaltigkeitslösungen in Industrie, Handel und Dienstleistungen weltweit haben zudem das Potential, Produktions- sowie Konsumverhalten in eine nachhaltige Richtung zu lenken.

Setsuko Kawahara, japanische Generalkonsulin in Düsseldorf: „Die heutige Präsentation der Initiativen deutscher und japanischer Unternehmen zum Thema Nachhaltigkeit ist von besonderer Bedeutung. Denn Japan und Deutschland als dritt- und viertgrößte Industrienation der Welt haben eine besondere Verantwortung. Darüber hinaus sind die effiziente Nutzung und Wiederverwertung von Ressourcen sowohl für die globale Nachhaltigkeit notwendig als auch für Japan und Deutschland mit eigenen wirtschaftlichen Vorteilen verbunden. Ich sagte bereits, dass Nachhaltigkeit eine große Herausforderung ist, aber sie bietet uns auch große wirtschaftliche Chancen. Es ist möglich, durch Technologie und Innovation neue Geschäftsmodelle und Industriezweige zu schaffen. Dieses Symposium wird die Erkenntnisse und Ideen von Geschäftsleuten vorstellen, die sich tagtäglich vor Ort mit diesen Fragen auseinandersetzen. Ich hoffe sehr, dass dies Sie inspirieren und Innovationen weiter vorantreiben wird.“

Akira Sato, Präsident der japanischen Industrie- und Handelskammer zu Düsseldorf e. V.: „Unternehmen mit Innovationkräften und neuen Werten können durch die Bildung industrieller Kreislaufprozesse mit effizienter Kooperation zur Ersparnis des Ressourceverbrauchs und zur Erreichung der CO2-Neutralität beitragen. Das Land NRW, die Stadt Düsseldorf und die dort ansässigen japanischen Unternehmen können mit ihren Innovationskräften in diesem Bereich eine wichtige Rolle spielen.“

Im Rahmen der Veranstaltung wurden verschiedene Vorträge gehalten, unter anderem von Prof. Dr. Mika Goto, Professor der School of Environment and Society am Tokyo Institute of Technology über „Creating Sustainable Social Value from Research and Innovation at Tokyo Tech“ und Prof. Dr. Stefan Lechtenböhmer, Abteilungsleiter für zukünftige Energie- und Industriesysteme beim Wuppertal Institut für Klima, Umwelt, Energie gGmbH, über „Ziel 2050 – Transformation der energie- und emissionsintensiven Industrien“. Darüber hinaus standen Beiträge und Fallbeispiele japanischer sowie deutscher Expertinnen und Experten sowie Firmenvertreterinnen und -vertreter rund um fortschrittliche Recycling- und Nachhaltigkeitslösungen auf dem Programm. Bei einer Podiumsdiskussion hatten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer zudem die Möglichkeit, die Themen des Tages weiter zu vertiefen und im anschließenden Netzwerktreffen Kontakte zu knüpfen.

Hintergrund
Seit 2002 veranstalten die Landeshauptstadt Düsseldorf, das Land Nordrhein-Westfalen und die japanische Gemeinde Düsseldorfs gemeinsam mit Partnern jährlich den Wirtschaftstag Japan zu aktuellen deutsch-japanischen Wirtschaftsthemen. Der Wirtschaftstag Japan trägt den vielfältigen Wirtschaftsbeziehungen zwischen Japan, Nordrhein-Westfalen und der Landeshauptstadt Düsseldorf Rechnung und ist eine wichtige Plattform des Austausches. Rund 400 japanische Unternehmen sind alleine in Düsseldorf und etwa 650 in ganz Nordrhein-Westfalen ansässig. Damit ist Nordrhein-Westfalen mit der Landeshauptstadt Düsseldorf der stärkste Japan-Standort in Deutschland und Kontinentaleuropa.