Berufstätige sind offen für die Arbeit mit KI-Anwendungen – PwC-Studie 2024: Der Umgang mit KI im beruflichen Alltag

Autor der Studie: Hendrik Reese. Foto: PWC

Künstliche Intelligenz (KI) hat den Arbeitsalltag in vielen deutschen Unternehmen bereits spürbar verändert. Laut einer aktuellen Umfrage vom Düsseldorfer Unternehmen PwC nutzen fast 40 Prozent der Berufstätigen generative KI-Anwendungen wie ChatGPT, DeepL oder Microsoft Copilot in ihrem Berufsleben. Auch auf Unternehmensebene setzen bereits 45 Prozent der Firmen auf KI-Tools, um die Effizienz zu steigern. Die Umfrage zeigt, dass Beschäftigte KI als Bereicherung empfinden: 85 Prozent berichten, dass sie dank KI ihre Aufgaben schneller erledigen können, und 83 Prozent fühlen sich kreativer bei der Arbeit mit KI. Vor allem bei der Texterstellung, Übersetzungen und Recherche kommen die Technologien zum Einsatz. Allerdings schöpfen viele Unternehmen, insbesondere im Mittelstand, das Potenzial von KI noch nicht vollständig aus.


Texte und Bilder erstellen, Berichte verfassen oder Rechnungen verarbeiten: Dank generativer Künstlicher Intelligenz lassen sich viele Schreibtisch-Tätigkeiten automatisieren. Rund vier von zehn Berufstätigen nutzen generative KI-Tools wie ChatGPT, DeepL oder Microsoft Copilot bereits im beruflichen Kontext. Für die Mehrheit überwiegen dabei die Vorteile: 85 Prozent der Befragten können dank KI viele Aufgaben schneller bearbeiten. Die Kehrseite der Medaille: Vier von zehn Berufstätigen befürchten, dass ihr Job langfristig wegfallen könnte, weil KI ihre Aufgaben übernimmt. Zu diesen Ergebnissen kommt eine PwC-Umfrage unter 2.000 Berufstätigen im Alter von 18 bis 65 Jahren.

Jedes zweite Unternehmen lässt Chancen ungenutzt

Mit 45 Prozent nutzt beinahe die Hälfte der Unternehmen generative KI-Tools. Am häufigsten kommt die Technologie für Texterstellung (43 Prozent) und Übersetzungen (38 Prozent) zum Einsatz. 32 Prozent verwenden Künstliche Intelligenz für Rechercheaufgaben, im Kundensupport oder zur Beantwortung von E-Mails. Und jedes vierte Unternehmen setzt bereits auf die Stärken von KI, um Berichte zu erstellen oder Social-Media-Kanäle zu managen. „Es ist wirklich bemerkenswert, wie rasant sich KI-Tools in der Arbeitswelt etabliert haben, seit mit ChatGPT im November 2022 das erste für die breite Öffentlichkeit eingeführt wurde. Fast jedes zweite Unternehmen hat KI-Anwendungen im Einsatz. Aber im Umkehrschluss bedeutet das auch, dass die andere Hälfte viele Potenziale für mehr Effizienz oder digitale Geschäftsmodelle noch nicht hebt“, kommentiert Hendrik Reese, KI-Experte bei PwC. Das betreffe besonders den Mittelstand:

„Der Mittelstand ist oft zurückhaltender, wenn es um neue Technologien geht und das gilt auch für den Einsatz von KI. Hier sind KI-Lösungen oft erst punktuell implementiert. Das sehen wir zum Beispiel auch schon seit vielen Jahren bei der Digitalisierung. Anders als bei der Digitalisierung nutzen Interessierte bei KI dann aber öffentliche Tools – mit allen damit verbundenen Gefahren.“

Uwe Rittmann,Leiter Bereich Familienunternehmen und Mittelstand bei PwC Deutschland

Er beobachtet jedoch, dass das Interesse an KI auch bei mittelständischen Unternehmen grundsätzlich hoch ist, wie eine Umfrage der DZ Bank belegt.


Mehrheit schneller und kreativer dank KI-Tools

Dass sich der Einsatz von KI für Unternehmen und Beschäftigte gleichermaßen lohnt, belegen die Ergebnisse der PwC-Befragung: So berichten die Berufstätigen überwiegend von positiven Veränderungen in ihrem Arbeitsalltag. 85 Prozent haben festgestellt, dass sie Aufgaben dank KI-Tools schneller erledigen können. 83 Prozent schildern, dass die Kreativität steigt, wenn sie Inhalte mit KI erstellen.

Der Einsatz von generativer KI birgt jedoch auch Risiken: Insbesondere die Gefahr, dass KI-Technologien missbräuchlich verwendet werden, bereitet fast jedem zweiten Beschäftigten (46 Prozent) Sorgen. Die größte Herausforderung im Umgang mit KI sehen die Berufstätigen im mangelnden Vertrauen in die Technologie (39 Prozent). „Auch wenn der EU AI Act seit dem 1. August 2024 in Kraft ist und Leitplanken für den Umgang mit KI in Forschung und Wirtschaft vorgibt, herrscht noch viel Unsicherheit“, resümiert Hendrik Reese. KI sei deshalb ein „Vertrauensthema“. Er appelliert an Unternehmen, mit Transparenz und klaren Richtlinien für Vertrauen bei Kunden, Mitarbeitenden und Gesellschaft zu sorgen.


Es braucht klare Richtlinien und ethische Standards

Was solche klaren Richtlinien und ethische Standards betrifft, zeigt die Umfrage allerdings noch großen Verbesserungsbedarf: Weniger als jedes zweite Unternehmen (46 Prozent) hat spezifische Vorgaben oder Richtlinien für die Nutzung von KI implementiert. Den Ball sieht Hendrik Reese hier in der Unternehmensführung, denn: „KI ist kein reines IT-Thema, sondern ein strategisches Thema. Es ist die Aufgabe der Geschäftsführung, dieses voranzutreiben und entsprechend im Unternehmen zu verankern.“ Die Realität sieht in vielen Unternehmen anders aus: Häufig ist die IT-Abteilung die treibende Kraft, die den Einsatz von KI im Unternehmen forciert (32 Prozent).

Auch Uwe Rittmann kann mittelständischen Unternehmen nur empfehlen, KI zur Chefsache zu machen, ihre Chancen intensiv auszuloten und entsprechende Use Cases zu entwerfen – nicht nur, um effizienter zu werden, sondern auch als eine Strategie gegen den Fachkräftemangel: „Viele mittelständische Unternehmen haben Schwierigkeiten, qualifizierten Nachwuchs zu finden. Mit dem Einsatz von KI-Anwendungen können sie viele Aufgaben beschleunigen – von der Bearbeitung von Rechnungen über das Erstellen von Präsentationen bis hin zum Kundensupport – und damit Ressourcen freisetzen für Tätigkeiten, für die es noch immer menschliche Intelligenz braucht.“


1/3 der Beschäftigten mit guten KI-Kenntnissen

Die Bereitschaft der Mitarbeitenden, sich mit der Technologie zu beschäftigen, ist jedenfalls groß: Drei Viertel sind willens, sich mit den KI-Tools auseinanderzusetzen. Allerdings hatte erst ein gutes Viertel (28 Prozent) die Möglichkeit, eine Fortbildung in diesem Bereich zu absolvieren. Insofern überrascht es auch nicht, dass die Skills der Belegschaft rund um KI-Tools ausbaufähig sind: Ein Drittel der Befragten attestiert sich gute Kenntnisse, ein Drittel hält die eigenen Skills immerhin für ausreichend. Aber ebenso viele räumen ein, dass ihre Kenntnisse mangelhaft sind.

Der Gedanke, durch KI abgehängt und nutzlos zu werden, beschäftigt aktuell nur eine Minderheit der Berufstätigen: So äußern 22 Prozent der Befragten diese Sorge, wobei die Angst bei den 18- bis 29-Jährigen stärker verbreitet ist (27 Prozent) als bei den 60- bis 65-Jährigen (17 Prozent), die bereits kurz vor der Rente stehen. Langfristig erwarten viele Berufstätige jedoch einen Wegfall von Arbeitsplätzen: 40 Prozent befürchten, dass ihr Job in zehn Jahren nicht mehr existiert. Gleichzeitig sind zwei von drei Befragten überzeugt, dass KI zu neuen beruflichen Chancen führt und das Potenzial hat, die Lebensqualität aller Menschen zu verbessern.

Umso mehr sind Arbeitgeber gefordert, ihren Mitarbeitenden die Gelegenheit und Chance zu geben, sich in Sachen KI fort- und weiterzubilden und entsprechende Angebote auf- und auszubauen:

„Bei der Implementierung von KI-Anwendungen spielt das Change-Management eine entscheidende Rolle. Mit einer guten Kommunikation und einem breiten Schulungsangebot sollten Unternehmen möglichst viele Beschäftigte mitnehmen, auch wenn es nie gelingen wird, alle an Bord zu holen.“

Hendrik Reese,KI-Experte bei PwC Deutschland

METRO-Vorstandsvorsitzender bei der Unternehmerschaft Düsseldorf

von links: Michael Grütering, Jutta Zülow und Steffen Greubel. Foto: Unternehmerschaft Düsseldorf

Im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Unternehmerschaft im Dialog“ im Industrieclub  durfte die Unternehmerschaft Düsseldorf am Montag einen hochkarätigen Gast begrüßen: Dr. Steffen Greubel, Vorstandsvorsitzender der METRO AG. In einer außergewöhnlichen Atmosphäre sprach er „ohne PowerPoint und Mikrofon“ über seinen unternehmerischen Alltag sowie die tiefgreifende Transformation des Unternehmens.
Jutta Zülow, Vorsitzende der Unternehmerschaft, führte gekonnt durch den Abend. Hauptgeschäftsführer Michael Grütering konnte rund 25 Unternehmerinnen und Unternehmer begrüßen.
Wie bei dieser exklusiven Reihe üblich, bleibt der Inhalt des Gesprächs hinter verschlossenen Türen – gemäß der goldenen Regel, dass nichts nach außen dringt. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer konnten jedoch sicher sein, einen einmaligen und persönlichen Einblick in die Herausforderungen und Visionen eines der führenden Köpfe der deutschen Wirtschaft erhalten zu haben.
Fünfmal im Jahr lädt die Unternehmerschaft zu diesem exklusiven Format ein. Die Teilnehmergrenze sind 25 Personen. Die Impulse sind kurzweilig und informell. Alles, was gesagt wird, bleibt in den vier Wänden des Industrieclubs. Seit 15 Jahren gibt es dieses Veranstaltungsformat im Düsseldorfer Industrieclub.

Unterstützen Sie unsere „Grund-Bildung“ in Düsseldorf und werden Sie Spender von exklusiven Vorlesebibliotheken für Kindergärten und Grundschulen

Foto: mehrplus

Der Herbst steht vor der Türe und das bedeutet: es ist wieder Zeit für Bücher! Wir laden Sie herzlich ein, sich in unserem Kita-Projekt zu engagieren. Gemeinsam mit Ihnen, unseren Mitgliedsunternehmen, bringen wir ein Stück Bildung in Kitas und verschenken wunderbare Bücherkisten an Kindertageseinrichtungen in Düsseldorf und Umgebung. Denn Leseförderung ist ein fester Bestandteil unserer Bildungsinitiativen, und das schon seit über 20 Jahren.

Diese Bücherkisten sind etwas Besonderes, wir stellen sie sorgfältig zusammen und füllen sie mit einer Auswahl der aktuell besten Kinderbücher. Unser Team durchforstet den Kinderbuchmarkt, um die besten 30 Bücher auszuwählen. Zusätzlich integrieren wir das MINT-Thema und legen jeder Kiste „Fred“ die Ameise bei, zusammen mit einem Lehrordner. Mit „Forschen mit Fred“ verbinden wir naturwissenschaftliche Bildung mit fantasievollen Geschichten und kindgerechten Experimenten.

Unser Ziel ist es, die Lesekompetenz zu verbessern und gleichzeitig die Faszination für naturwissenschaftliche Phänomene zu wecken. Jede Kindertagesstätte erhält eine Bücherkiste im Wert von 650 EUR, dank der großzügigen Spenden unserer Unternehmen aus der Region. Als Verband/Stiftung PRO AUSBILDUNG organisieren wir zudem einen eintägigen Vorlese-Workshop exklusiv für die Erzieherinnen und Erzieher der beteiligten Einrichtungen.

Wir würden uns freuen, wenn auch Sie in diesem Jahr (erneut) Teil dieses Projekts werden.

Durch Ihre Teilnahme unterstützen Sie den Bildungsstandort Düsseldorf und tragen zur Stärkung der Gemeinschaft bei, was besonders für den Nachwuchs kleiner und mittelständischer Unternehmen von großer Bedeutung ist.

Beteiligen Sie auch einfach Ihre Mitarbeiter, damit diese mitentscheiden können, an welche Einrichtungen die Bücherkisten gehen sollen. Die Auswahl der Kindertagesstätten erfolgt ansonsten nach Bedarf und in Abstimmung mit den Trägern. Gerne berücksichtigen wir auch Ihre Wünsche, beispielsweise den Standort Ihres Unternehmens oder Mitarbeiterkinder.

Hier finden Sie den Anmeldebogen.

Die Rückmeldefrist läuft bis zum 18. Oktober 2024.

Wir hoffen, dass wir Sie in diesem Jahr (erneut) für dieses Projekt begeistern können und Sie uns bei der Leseförderung unterstützen.

PS: Falls Sie sich im Bereich Bildung noch etwas mehr engagieren möchten. Das Düsseldorfer Lesefest ist immer auf der Suche nach Bildungspartnern, die partizipative Leseworkshops mit Düsseldorfer Grundschulkindern fördern möchten. Kommen Sie einfach gerne auf uns zu, wenn Sie z.B. Autorin Alina Gries bei ihren nachhaltigen Workshops unterstützen oder einfach mehr erfahren möchten. Ansprechpartnerin für diesen Bereich ist Christina Moeser (0211-6690813).

Sonntags-Special: Glaube, Führung und Verantwortung – Unternehmer im Dialog beim ökumenischen Gebetsfrühstück

Immer ein Hingucker: die Freitreppe im Landtag. Foto: Unternehmerschaft Düsseldorf

Beim ökumenischen Gebetsfrühstück im nordrhein-westfälischen Landtag trafen sich zahlreiche Unternehmer und Führungskräfte, um sich in einem inspirierenden Rahmen über ethische und spirituelle Themen auszutauschen. Diese Zusammenkunft bot eine wertvolle Gelegenheit, in einer entspannten Atmosphäre tiefgehende Gespräche zu führen und gemeinsam über die Verbindung von Glaube, Führung und gesellschaftlicher Verantwortung nachzudenken. VON CHRISTOPH SOCHART

Ein zentraler Fokus des Gebetsfrühstücks war die Bedeutung der Zusammenarbeit zwischen Kirche und Wirtschaft, einem wichtigen Arbeitsfeld der Arbeitgeberverbände. Diese enge Vernetzung zwischen den christlichen Kirchen und der Wirtschaft fördert nicht nur den Dialog über ethische Prinzipien in der Unternehmensführung, sondern stärkt auch den Zusammenhalt in der Gemeinschaft einer Stadt. Besonders die Arbeitgeberverbände haben erkannt, wie wichtig dieser Dialog ist, und setzen sich aktiv für die Pflege und Weiterentwicklung dieser Beziehungen ein. Auch das Institut der Deutschen Wirtschaft sieht in diesem Bereich ein Themenfeld und widmet sich den Schnittstellen zwischen ethischen Werten und ökonomischen Herausforderungen.

Im Mittelpunkt des Morgens stand die biblische Geschichte von Joseph, die den Teilnehmern als Inspirationsquelle diente. Joseph, der in Ägypten nach Jahren der Sklaverei und Gefangenschaft zum Berater des Pharaos aufstieg, bot ein eindrückliches Beispiel für Weisheit und Weitsicht in schwierigen Zeiten. Besonders die 7 fetten und 7 mageren Jahre, in denen Joseph durch vorausschauende Planung Ägypten vor einer Hungersnot bewahren konnte, regten die Anwesenden dazu an, über Themen wie Krisenvorsorge und nachhaltiges Wirtschaften nachzudenken. In einer Welt, die von wirtschaftlicher Unsicherheit und ökologischen Herausforderungen geprägt ist, bleibt diese Lehre von Voraussicht und kluger Ressourcenbewirtschaftung hochaktuell.

Ein besonderer Höhepunkt der Veranstaltung war die Anwesenheit von Christian Grewing, dem Bundesgeschäftsführer für die Gebetsfrühstücke beim Bundestag und in den Landtagen. Er bereicherte die Diskussion durch wertvolle Impulse und hob die Bedeutung von Werten und Orientierung im beruflichen und persönlichen Alltag hervor. Gerade in der heutigen Zeit, in der Unternehmen und Führungskräfte sich mit zahlreichen wirtschaftlichen, sozialen und moralischen Herausforderungen konfrontiert sehen, ist die Rückbesinnung auf ethische Prinzipien von entscheidender Bedeutung.

Die Geschichte von Joseph, wie sie im 1. Buch Mose, Kapitel 37 bis 50 der Bibel erzählt wird, zählt zu den bekanntesten Überlieferungen der jüdischen und christlichen Tradition. Historisch gesicherte Belege für die Figur Joseph existieren zwar nicht, doch im theologischen und historischen Diskurs wird die Geschichte als Teil der religiösen Überlieferung betrachtet. Unabhängig davon, ob sie auf tatsächlichen Ereignissen beruht oder als symbolische Erzählung zu verstehen ist, vermittelt die Geschichte wichtige moralische und spirituelle Lehren, die über Jahrtausende hinweg Generationen von Menschen inspiriert haben. Insbesondere in Zeiten von Unsicherheit und Wandel erinnert uns die Geschichte von Joseph daran, wie wichtig es ist, in schwierigen Phasen klug und weitsichtig zu handeln.

Die Geschichte der ökumenischen bzw. parlamentarischen Gebetsgruppen hat ihren Ursprung in der im Jahr 1935 in den USA gegründete „Fellowship Foundation“ oder auch des „Prayer Breakfast Movement“. Mehr zur Geschichte der Gebetsgruppen in diesem Dokument: DOC110924-003

Deutsche Unternehmen: Zukunftsfit? Nur wenige packen die Transformation konsequent an

Die deutsche Wirtschaft steht vor großen Herausforderungen: Eine stockende Digitalisierung, aufgeschobene Nachhaltigkeitsprojekte und der anhaltende Fachkräftemangel setzen die Unternehmen unter Druck. Um im internationalen Wettbewerb bestehen zu können, sind tiefgreifende Veränderungen notwendig. Positiv ist jedoch, dass es bereits viele ermutigende Beispiele für erfolgreichen Wandel gibt.

Laut der aktuellen Studie „Fokus Future“ von Kearney und dem Institut der deutschen Wirtschaft (IW) zeigen aber nur etwa zehn Prozent der Unternehmen echte Ambition und Erfolg bei der Transformation. Insgesamt erhalten die deutschen Firmen in Sachen Zukunftsfähigkeit lediglich die Schulnote „ausreichend“. Besonders kleinere und mittlere Unternehmen scheinen die Dringlichkeit des Wandels oft zu unterschätzen. Der Wandel ist jedoch machbar und dringend notwendig – für eine zukunftsfähige Wirtschaft.

Hier geht’s zur Studie!

Homeoffice bleibt stabil: 23,4 Prozent der Beschäftigten arbeiten weiterhin von zu Hause

Symbolbild mobiles Arbeiten. Foto: Unternehmerschaft Düsseldorf

Eine aktuelle Umfrage des ifo-Instituts zeigt, dass die Homeoffice-Quote in Deutschland weiterhin stabil bleibt. Beschäftigte verbringen durchschnittlich 17 Prozent ihrer Arbeitszeit im Homeoffice, genauso viel wie im Vorjahr. Insgesamt arbeiten 23,4 Prozent der Beschäftigten zumindest teilweise von zu Hause aus – ein minimaler Rückgang gegenüber Februar (24,1 Prozent).

In Stellenanzeigen wird Homeoffice als Option immer häufiger angeboten: Der Anteil liegt mittlerweile bei rund 21 Prozent. Besonders stark verbreitet ist das Arbeiten von zu Hause in der IT-Branche (58 Prozent der Arbeitszeit) und in Unternehmensberatungen (50 Prozent). In der Bauwirtschaft und der Gastronomie hingegen liegt der Anteil bei nur 2 Prozent, während es in der Industrie 10 Prozent sind.

Großunternehmen bieten Homeoffice häufiger an als kleine und mittlere Unternehmen (KMU): In Großbetrieben verbringen Mitarbeitende 20 Prozent ihrer Arbeitszeit im Homeoffice, während der Anteil in KMUs nur bei 15 Prozent liegt.

Diese Zahlen stammen aus der ifo-Konjunkturumfrage, an der rund 9.000 Unternehmen teilgenommen haben.

Quelle: Ifo-Institut 

Live-Podcast von der Veranstaltung „Unternehmen im Fluss“

Screenshot: Unternehmerschaft Düsseldorf

Unser Podcast „Düsseldorfer Wirtschaft“ wurde diesmal live auf der Veranstaltung „Unternehmen im Fluss“ produziert, die bereits zum vierten Mal stattfand. Auf dem KD-Schiff „Rheinmagie“ erlebten rund 600 Gäste ein unterhaltsames Programm, organisiert unter anderem von der „Digitalen Stadt“ und der „Unternehmerschaft Düsseldorf“.

Erleben Sie unter anderem Thomas Kötter, Rheinbahn AG, Steffen Pörner, Bankenverband NRW, Nina Luig, KD Deutsche Rheinschifffahrt GmbH, Andreas Mertens, Crefo Factoring Düsseldorf Neuss GmbH, Julian Degert, Siemens AG, Dr. Marie-Agnes Strack-Zimmermann, Mitglied des Europäischen Parlaments, Stephan Kulbatzki, Stölting Service Group, Jan Gessert, Gessert & Sohn GmbH und Iliana Grosse-Buening, Gründerin des Quiet Social Club.

Foto: Unternehmerschaft Düsseldorf

Produzent: Frank Wiedemeier
Produktion: Streamboxstudios

Diesen Podcast, im übrigen die 151. Folge, gibt es als Podcast auf allen beliebten Podcastplattformen sowie als Videocast auf YouTube und im Netz hier!

Lohnfortzahlung erreicht Rekordhöhe von 76 Milliarden Euro

Unsere Betriebe haben im vergangenen Jahr mit 76,7 Milliarden Euro für die Lohnfortzahlung im Krankheitsfall eine neue Höchstsumme erreicht. Dies geht aus einer unveröffentlichten Studie des arbeitgebernahen Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) hervor, über die die Rheinische Post heute zuerst berichtet. Die Studie sieht unter anderem die telefonische Krankschreibung als Ursache für den Kostenanstieg. „Die Kosten haben sich innerhalb von 14 Jahren verdoppelt“, so das Institut. Der hohe Beschäftigungsstand, starke Lohnerhöhungen und der anhaltend hohe Krankenstand lassen auch für das laufende Jahr keine Entspannung erwarten.

Quelle: Rheinische Post

Erfolgsprogramm für Düsseldorfer Kids geht in die nächste Runde – Herbstferien voller MINT und Nachhaltigkeit

Nach dem großen Erfolg des Sommerferienprogramms setzt die Landeshauptstadt Düsseldorf, gemeinsam mit dem zdi-Netzwerk MINT Düsseldorf der Stiftung Pro Ausbildung, das Programm in den Herbstferien engagiert fort. Viele interessante Workshops aus den Bereichen MINT und Nachhaltigkeit erwarten Schülerinnen und Schüler aller Klassenstufen.

Ab dem 16. September können die Angebote kostenfrei und verbindlich über das neue Online-Portal unter https://portal-adventure-school.de/ gebucht werden. Interessierte haben bis zum 20. September Zeit, sich zu registrieren und für die Plätze zu bewerben. Anschließend erfolgt die Platzvergabe automatisch durch das System. Ab dem 24. September stehen alle noch verfügbaren Kurse zur direkten Buchung bereit.

Die meisten Kurse finden in der Lore-Lorentz-Schule (Schloßallee 25) in Düsseldorf-Eller statt, und alle Angebote sind kostenfrei.

Foto: Landeshauptstadt Düsseldorf

Start der Tarifverhandlungen in der ME-Industrie: Industrie in der Krise – harte Verhandlungen voraus

Michael Grütering (links) vertritt die Unternehmen aus Düsseldorf und Gelsenkirchen bei den Tarifverhandlungen. Foto: Frank Wiedemeier

Am heutigen Donnerstag (12. September) haben in Aachen die Tarifverhandlungen für die nordrhein-westfälischen Unternehmen der Metall- und Elektroindustrie begonnen. Die Gewerkschaft IG Metall (IGM) fordert eine Lohnerhöhung von sieben Prozent für die bundesweit 4,6 Millionen Beschäftigten. Außerdem fordert die IGM monatlich 170 Euro mehr Lohn für die Azubis.

Die Metall- und Elektroindustrie in Nordrhein-Westfalen beschäftigt rund 700.000 Menschen, von denen über 420.000 in tarifgebundenen Unternehmen arbeiten. Die Tarifverhandlungen betreffen sowohl große Automobilhersteller als auch Zulieferer und kleinere Metallverarbeitungsbetriebe – insgesamt rund 2.000 Unternehmen in NRW. Die Friedenspflicht läuft bis zum 28. Oktober.

In der komplexen ersten Verhandlungsrunde tauschten sich Arbeitgeber- und Gewerkschaftsvertreter über ihre unterschiedlichen Standpunkte aus. Die Arbeitgeberseite betonte, dass die wirtschaftliche Lage der Branche kritisch sei. So präsentierten die Arbeitgeber gesamt- und volkswirtschaftliche Kennzahlen, die die dramatische Situation in der Metall- und Elektroindustrie unterstreichen. Im ersten Quartal 2024 lag die Produktion sieben Prozent unter dem Vorjahresniveau und 14 Prozent unter dem Stand von 2018. Zwei von fünf Unternehmen in der Branche sind mittlerweile von Auftragsmangel betroffen, und die Auftragseingänge sind weiter um sieben Prozent gesunken.

Die Arbeitgeber hoben hervor, dass die Rezession anhalte und eine wirtschaftliche Erholung derzeit nicht absehbar sei, insbesondere in den Betrieben in Düsseldorf und NRW. Der Arbeitgeberverband Gesamtmetall warnte zudem vor einem drohenden Abbau der Industrie in Deutschland, wenn keine pragmatischen Lösungen gefunden werden.

„Unsere Industrie befindet sich insgesamt in einer sehr kritischen Ecke. Sieben Prozent mehr Entgelt für die Beschäftigten sind da völlig unrealistisch“, erklärte der Präsident des Verbandes der Metall- und Elektro-Industrie Nordrhein-Westfalen (METALL NRW), Arndt G. Kirchhoff. Er betonte, auch die IG Metall müsse ein elementares Interesse daran haben, „dass Nordrhein-Westfalen weiterhin ein guter M+E-Standort mit vielen attraktiven, sicheren und zukunftsfesten Industriearbeitsplätzen bleibt“. Daher könne er die Gewerkschaft nur davor warnen, die Betriebe jetzt tarifpolitisch zu überfordern.

In der Beurteilung der wirtschaftspolitischen Lage seien die Tarifpartner nach Worten des NRW-Metallarbeitgeberpräsidenten zumindest schon einmal nicht weit auseinander. Auch die IG Metall moniere zu recht seit Monaten zu hohe Energiekosten, langwierige Planungs- und Genehmigungsverfahren und überbordende Bürokratie im Land. „Das begrüße ich ausdrücklich“, sagte Kirchhoff. Diese wirtschaftspolitischen Hürden belasteten insbesondere die Kosten-Wettbewerbsfähigkeit heimischer Industriestandorte. Umso wichtiger sei es jetzt, in der anstehenden Tarifrunde die Belastung der M+E-Betriebe nicht auch noch durch einen überzogenen Tarifabschluss in unverantwortliche Höhen zu treiben. Die Tarifparteien gerade in Nordrhein-Westfalen hätten schon häufig bewiesen, insbesondere in wirtschaftlich schwierigen Zeiten belastbare und tragfähige Kompromisse zu vereinbaren. „Wir sollten alles daran setzen, dass uns dies auch in dieser Tarifrunde wieder gelingt“, so Kirchhoff.

Die Verhandlungen werden schwer und komplex. Ob am Ende NRW den Pilotabschluss macht? „NRW ist immer bereit und in der Lage, den Pilotabschluss zu machen“, sagte Knut Giesler, Bezirksleiter der Gewerkschaft in NRW, der Rheinischen Post.

Die Verhandlungen werden in den kommenden Wochen fortgesetzt. Michael Grütering (Foto links), Hauptgeschäftsführer der Verbände in Düsseldorf und Gelsenkirchen, vertritt die Betriebe bei den Tarifverhandlungen.

Wenn Sie sich für dieses Thema interessieren, dann könnte auch dieser Artikel für Sie interessant sein: Tarifverhandlungen: Kompromisse durch lange Laufzeit