Kommentar: Reisholzer Hafen – Ein Fortschritt oder nur Wahlkampftaktik?

Foto: www.hafen-reisholz.de

Die Entwicklung des Hafens Reisholz ist seit Jahren ein zähes Ringen zwischen wirtschaftlichen Interessen, politischen Vorstellungen und planerischen Realitäten. Immer wieder wurde diskutiert, gestritten und verschoben. Während in anderen Städten vergleichbare Projekte längst umgesetzt wurden, blieb der Hafen in Düsseldorf weitgehend ein Fall für endlose Beratungen. Die Gründe dafür sind vielfältig: divergierende Interessen, widersprüchliche Gutachten und eine politische Landschaft, die sich oft in Detailfragen verlor, anstatt mutige Entscheidungen zu treffen. Ein kommentierender Bericht von Christoph Sochart.

Doch nun kommt Bewegung in die Sache – und das ausgerechnet wenige Monate vor den Kommunalwahlen. Ein Zufall? Kaum. Plötzlich liegt eine Vorlage der Stadtverwaltung auf dem Tisch, die allerdings mehr Fragen aufwirft als Antworten liefert. Der Bebauungsplan für das Projekt „D.Port“ ruht weiterhin, der ursprünglich prognostizierte Flächenbedarf wurde nach unten korrigiert, und Untersuchungen attestieren immerhin eine grundsätzliche Machbarkeit. Doch was bedeutet das konkret für die Zukunft des Hafens?

Die Interpretationen gehen auseinander, zuletzt hatte die RHEINISCHE POST darüber berichtet: Während manche in der Vorlage das endgültige Aus für ein Containerterminal sehen, bleibt die Hafenentwicklungsgesellschaft dabei, dass die trimodale Nutzung des Standorts weiterhin angestrebt wird – vorausgesetzt, der Bund stellt die notwendigen Fördermittel bereit. Eine nicht unwesentliche Hürde, denn ohne Finanzierungszusagen bleibt das Ganze eine theoretische Diskussion. Zudem gibt es noch grundlegende infrastrukturelle Probleme, wie die marode Spundwand der Kaimauer, deren Sanierung eine Grundvoraussetzung für jegliche ernsthafte Weiterentwicklung ist.

Interessant ist auch der politische Schwenk, der nun sichtbar wird. Die Bedarfe wurden nach unten korrigiert, und es wird die Frage aufgeworfen, ob eine Vergrößerung der Hafenfläche realistisch sei. Die Priorität verschiebt sich – zumindest offiziell – darauf, den Hafen in seiner jetzigen Struktur für die Unternehmen im Düsseldorfer Süden nutzbar zu halten. Ein pragmatischerer Ansatz, der allerdings auch die Frage aufwirft, ob dies eine sinnvolle Industriepolitik für unsere Stadt ist.

Ein weiteres Indiz für die veränderte Dynamik ist die geplante Öffentlichkeitsbeteiligung vor der Sommerpause – und damit unmittelbar vor der Wahl. Dabei geht es insbesondere um die Pläne eines Immobilienentwicklers, der große Flächen im Hafengebiet erworben hat und dort einen Gewerbepark realisieren möchte. Ein Vorhaben, das jedoch mit dem bestehenden Planungsrecht kollidiert. Es bleibt abzuwarten, ob hier schnell pragmatische Lösungen gefunden werden oder ob sich die Debatte erneut in langwierigen Verfahren verheddert.

Eines steht jedenfalls fest: Die Zukunft des Hafens ist für die wirtschaftliche Entwicklung der Region von enormer Bedeutung. Die Diskussion darüber darf nicht nur ein Nebenprodukt des Wahlkampfs sein, sondern braucht langfristige, tragfähige Entscheidungen. „Wir wollen vordringlich, dass der Hafen für die Firmen aus dem Düsseldorfer Süden nutzbar bleibt. Für Konecranes und Komatsu ist er enorm wichtig“, wird Christoph Laugs, Spitzenkandidat der SPD für die BV 9, in der Zeitung zitiert. Ob die aktuelle Bewegung in der Sache wirklich einen Durchbruch bedeutet oder ob es sich nur um einen kurzfristigen politischen Reflex handelt, wird sich in den kommenden Monaten zeigen. Für die Bestandspflege und Neuansiedlungspolitik der Industrie im Düsseldorfer Süden bleibt die Entwicklung des Hafens unausweichlich. Hier müssen alle Beteiligten, auch der Düsseldorfer Verein „Zukunft durch Industrie“, an einem Strang ziehen, eine deutliche Sprache sprechen und vor allem „harte Industriepolitik“ betreiben. Die Unternehmerschaft Düsseldorf ist in dieser Diskussion gerne ein Partner.

Homeoffice: Unternehmen brauchen individuelle Lösungen statt starrer Vorgaben

Symbolfoto „Homeoffice“

(cs) Die Diskussion um Homeoffice konzentriert sich zunehmend auf unternehmensspezifische Lösungen anstelle kollektiv bestimmter Anwesenheitspflichten. Während einige Stimmen fordern, Homeoffice auf ein Minimum zu reduzieren, betont Veit Hartmann vom Düsseldorfer ifaa – Institut für angewandte Arbeitswissenschaft, dass jedes Unternehmen individuelle Regeln entwickeln sollte. Entscheidend sei eine Analyse der spezifischen betrieblichen Anforderungen, um Vor- und Nachteile abzuwägen. Dabei helfen Kennzahlen zu Arbeitgeberattraktivität, Produktivität und Wettbewerbsfähigkeit, statt auf subjektive Einschätzungen zu setzen.

Oft wird übersehen, dass orts- und zeitflexibles Arbeiten bereits vor der Pandemie existierte, jedoch erst durch die Krise breitere Anwendung fand. Viele Unternehmen haben ihre ad hoc eingeführten Homeoffice-Regelungen nach der Pandemie nicht strategisch überarbeitet. Aktuelle Diskussionen fokussieren sich vor allem auf vermeintlich negative Aspekte, während unklare oder fehlende Spielregeln häufig die eigentlichen Probleme verursachen.

Um Unternehmen bei der strukturierten Umsetzung flexibler Arbeitsmodelle zu unterstützen, hat das ifaa eine Checkliste zur Einführung von Homeoffice sowie ein Instrument zur Bewertung der Homeoffice-Tauglichkeit von Tätigkeiten entwickelt. Damit können die Potenziale des flexiblen Arbeitens gezielt genutzt werden, das bei Beschäftigten und Bewerbern weiterhin auf große Zustimmung trifft.

Bankenverband: Deutsche Wirtschaft erholt sich erst 2026

(cs) Die Chefvolkswirte der privaten Banken erwarten nur eine sehr langsame Erholung der deutschen Wirtschaft. Laut der Frühjahrs-Konjunkturprognose des Bankenverbandes, Partner der Unternehmerschaft, wird das Bruttoinlandsprodukt 2025 lediglich um 0,2 Prozent wachsen. Erst 2026 ist mit einem deutlicheren Anstieg von 1,4 Prozent zu rechnen.

Ein Grund für die verzögerte Erholung sind die Unternehmensinvestitionen, die weiter zurückgehen. Selbst für 2026 wird nur ein moderates Plus von 3,5 Prozent erwartet – weit unter den zweistelligen Wachstumsraten früherer Aufschwungphasen. Heiner Herkenhoff, Hauptgeschäftsführer des Bankenverbandes, sieht hier dringenden Reformbedarf: „Schnellere Planungs- und Genehmigungsverfahren, bessere Rahmenbedingungen für Investitionen und eine wettbewerbsfähigere Unternehmensbesteuerung sind essenziell.“

Ein weiteres Risiko stellen US-Zollerhöhungen dar, die über die erwarteten 10 bis 15 Prozent hinausgehen könnten. Positiv wird jedoch das Fiskalpaket bewertet, dessen Wirkung sich voraussichtlich ab 2025 zeigen wird.

Die halbjährliche Prognose des Bankenverbandes basiert auf einer Umfrage unter den 14 Chefvolkswirten privater Banken.

Düsseldorferin der Jahres im Themenbereich „Wirtschaft“

Kerstin Rapp-Schwan; Fotozeichnung: cs (Quelle: restaurant-schwan.de)

(cs) Zur „Düsseldorferin des Jahres“ im Themenbereich  Wirtschaft wurde Gastronomie Kerstin Rapp-Schwan. Kerstin, geboren in den wilden 70er Jahren vor den Toren Hamburgs, wurde schon früh in die Gastronomie eingeführt – als ihr Vater mit 12 Jahren eine Steakhaus-Kette gründete. Fast direkt nach ihrem BWL-Studium stieg sie 2001 in den Familienbetrieb „Schwan“ ein und prägt seitdem erfolgreich die Gastronomieszene in NRW. Herzlichen Glückwunsch an diese beeindruckende Unternehmerin! „Düsseldorfer des Jahres“ wird im übrigen gemacht von der Rheinischen Post. Auch unsere ehemalige Vorsitzende Jutta Zülow gehört zu den Ausgezeichneten.

So berichteten wir in der Vergangenheit über Rapp-Schwan:

Im September war Rapp-Schwan Gast im Sonntagstalk von Antenne Düsseldorf mit Claudia Monreal: Zur Sendung!

Neue Podcastfolge der „Düsseldorfer Wirtschaft“: Lust auf Handwerk – Entdecke deine Zukunft! (eine Zusammenfassung gibt es heute Abend auch auf Antenne Düsseldorf)

(ud) In der neuen Folge des Podcasts „Düsseldorfer Wirtschaft“ dreht sich alles um die Vorteile einer Ausbildung im Handwerk und über die Mitmachmesse „Lust auf Handwerk“, die am 4. April in Düsseldorf stattfindet. Hier haben Schülerinnen und Schüler die Chance, verschiedene Handwerksberufe hautnah zu erleben – mit echten Profis, spannenden Mitmach-Aktionen und wertvollen Einblicken in eine sichere berufliche Zukunft. Im Podcast spricht Kreislehrlingswart Mike Koch über die Messe, die vielfältigen Karrieremöglichkeiten im Handwerk und warum es sich lohnt, einfach mal auszuprobieren, was einem liegt. Den Podcast gibt es überall da, wo es gute Podcasts gibt und im Netz unter www.unternehmerschaft.de. Mehr Infos zur Messe gibt’s auf www.lustaufhandwerk.info – wenn Ihnen gefällt, was Sie hören, dass empfehlen Sie unseren Podcast gerne weiter. Die Podcastfolge erscheint am 2. April ab 05.55 Uhr. Am gleichen Tag ab 19.04 Uhr bringt Antenne Düsseldorf eine Zusammenfassung des Gespräches.

Dr. Stefan Wolf über Zölle, Wirtschaftspolitik und die Zukunft der Industrie

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(ud) Im Interview mit der Süddeutschen Zeitung spricht Gesamtmetall-Präsident Dr. Stefan Wolf über die Herausforderungen für die deutsche Wirtschaft. Die von Ex-US-Präsident Trump verhängten Zölle seien eine zusätzliche Belastung für die Automobilbranche, aber nicht ihr Todesstoß. Europa müsse wirtschaftlich und sicherheitspolitisch selbstbewusster auftreten, um nicht zwischen den USA und China zerrieben zu werden.

Kritisch sieht Wolf die aktuelle Wirtschafts- und Sozialpolitik in Deutschland: Hohe Energiepreise, Bürokratie und Unternehmenssteuern gefährden den Standort. Die SPD dränge auf eine Politik, die nicht den Wahlergebnissen entspreche, während CDU-Chef Friedrich Merz noch klare Signale für einen echten Politikwechsel setzen müsse.

Zur Energiepolitik fordert Wolf gesenkte Netzentgelte, eine Debatte über Kernkraft sowie einen flexibleren Kohleausstieg. Das Verbrenner-Aus 2035 müsse überdacht werden, da E-Autos mit Kohlestrom keine nachhaltige Lösung seien.

Arbeit dürfe nicht nur als Belastung gesehen werden, sondern müsse wieder als erfüllender Teil des Lebens betrachtet werden – gerade im internationalen Wettbewerb mit Ländern wie Indien oder China.

Jetzt bewerben: Der METRO GastroPreis 2025 – Mehr Chancen, mehr Gewinner!

(cs) Gastronomiebetreibende aufgepasst: Die Bewerbungsphase für den METRO GastroPreis 2025 ist eröffnet! Unterstützt von DISH by METRO, bietet der renommierte Award in diesem Jahr noch mehr Chancen auf Anerkennung und Förderung. Mit der neuen Kategorie „Gastro-Booster“ werden nun insgesamt sechs Gewinnerbetriebe ausgezeichnet: Drei für ihre innovativen Konzepte in den Bereichen Digitalisierung, Nachhaltigkeit und Team – und drei weitere erhalten gezielte Unterstützung, um ihre Ideen weiterzuentwickeln.

Das gibt es zu gewinnen: Neben der glamourösen Preisverleihung und viel Anerkennung erhalten die drei Award-Gewinner jeweils ein METRO Einkaufsguthaben in Höhe von 1.000 Euro. Die Gastro-Booster-Sieger profitieren zusätzlich von maßgeschneiderter Unterstützung:

  • Digitalisierung: Ein exklusives DISH Produktpaket inklusive zwei Jahre DISH Premium und Gastroberatung.
  • Nachhaltigkeit & Team: Individuelle und professionelle Beratung, um den Betrieb nachhaltig zu stärken.

Ein besonderes Highlight: Alle Gewinnerinnen und Gewinner werden zur Rolling Pin Convention 2025 nach Düsseldorf eingeladen. Das Branchenevent mit über 10.000 Gästen, Spitzenköchinnen, Sommeliers und Expertinnen findet erneut auf dem Areal Böhler statt – ein absolutes Muss für die Gastronomie-Szene!

So läuft die Bewerbung ab:

  • Für den METRO GastroPreis: Online-Fragebogen auf www.metro.de/metro-gastropreis ausfüllen, optional ein Video einreichen.
  • Für den METRO Gastro-Booster: Ebenfalls einen Online-Fragebogen ausfüllen und die Jury überzeugen, warum genau dieser Betrieb gefördert werden sollte.

Die Fachjury entscheidet: Ein Expertenteam aus neun Branchenprofis wählt die besten Konzepte aus. In Dreier-Teams werden die Gewinner für die jeweiligen Kategorien bestimmt:

  • Digitalisierung: Dr. Volker Gläser (DISH Digital Solutions), Tarek Krukenberg (METRO Deutschland Consulting), Christoph Digwa (Gastro 4.0-Experte).
  • Nachhaltigkeit: Matthias Tritsch (greentable e.V.), Kerstin Vlasman (FLORIS Catering), Andrea Weber (METRO AG).
  • Team: Andreas Deimann (Hotel Deimann), Kerstin Rapp-Schwan (Gastronomin & Projektpartnerin), Patrick Rothkopf (DEHOGA).

Jetzt mitmachen und die Zukunft der Gastronomie mitgestalten!

Alle Details und Teilnahmebedingungen unter: www.metro.de/metro-gastropreis.

Flughafen-Fitness: Frühsport zwischen Jet und Jumbo – Peter Frymuth: „Eine fantastische Idee des Flughafens“

Foto: Flughafen Düsseldorf

(cs) Sport auf der Startbahn? Liegestütze auf dem Rollfeld? Was klingt wie eine verrückte Wette, ist am Düsseldorfer Flughafen längst Realität! Mit DUSaktiv startet ein innovatives Fitnessprogramm, das in den frühen Morgenstunden die Start- und Landebahn in eine sportliche Trainingsarena verwandelt.

Was als firmeninternes Gesundheitsprojekt begann, entwickelt sich jetzt weiter: Künftig können auch Sportvereine aus der Nachbarschaft die besondere Trainingslocation nutzen. Das stärkt nicht nur die Fitness, sondern auch den Zusammenhalt zwischen Flughafen und Region.

„Unsere Mitarbeitenden sprinten nicht nur für reibungslose Abläufe im Terminal, sondern ab sofort auch regelmäßig über die Startbahn“, sagt Ellen Kirschenfauth, Leiterin Human Resources am Airport. „Ein revolutionäres Konzept unseres Gesundheitsmanagements!“

Pradeep Pinakatt, kaufmännischer Geschäftsführer und Arbeitsdirektor der Flughafen Düsseldorf GmbH, ergänzt: „DUSaktiv bringt unser Team auf Trab und bietet gleichzeitig einen Mehrwert für die Region. Ein perfekter Baustein unserer Strategie ‚Für Mitarbeiter & Region‘.“

Lars Redeligx, Vorsitzender der Geschäftsführung, hebt hervor: „Als exzellenter Airport brauchen wir nicht nur topfitte Teams, sondern auch starke Nachbarn. Deshalb öffnen wir unser einzigartiges Trainingsgelände jetzt auch für Vereine aus der Umgebung.“

Die ersten Sportvereine sind bereits begeistert – so auch der Lohausener Sport-Verein 1920 e.V. „Eine fantastische Idee des Flughafens“, freut sich Peter Frymuth, Zweiter Vorsitzender des LSV. „Sportflächen sind immer knapp, deshalb haben wir uns sofort einen wöchentlichen Slot gesichert.“

Ob Mitarbeitende oder Vereine – mit DUSaktiv wird der Düsseldorfer Flughafen jetzt auch zum Hotspot für Fitness und Teamgeist!

Leichter Anstieg der Arbeitslosigkeit in Düsseldorf

(cs) Die Arbeitsmarktlage in Düsseldorf zeigt sich im März 2025 weiterhin herausfordernd. Trotz eines traditionell belebenden Frühjahreseffekts ist die Arbeitslosenquote leicht gestiegen.

Arbeitslosigkeit in Düsseldorf

Die Arbeitslosenquote lag im März 2025 bei 8,0 Prozent und stieg damit um 0,1 Prozentpunkte im Vergleich zum Vormonat. Im Vorjahresmonat betrug die Quote noch 7,7 Prozent. Insgesamt waren 28.627 Menschen arbeitslos gemeldet, was einem Anstieg von 1,0 Prozent im Vergleich zum Februar 2025 und 6,1 Prozent im Jahresvergleich entspricht.

Besonders betroffen war die Gruppe der Langzeitarbeitslosen mit einem Anstieg von 1,7 Prozent zum Vormonat. Positiv entwickelte sich hingegen die Situation junger Menschen unter 25 Jahren: Ihre Arbeitslosigkeit sank um 1,6 Prozent, was auf eine verstärkte Nachfrage nach Absolventinnen und Absolventen zurückzuführen ist.

Im März meldeten sich 1.908 zuvor erwerbstätige Personen arbeitslos, 5,6 Prozent mehr als im Vorjahr. Gleichzeitig konnten 1.460 Personen durch die Aufnahme einer neuen Erwerbstätigkeit ihre Arbeitslosigkeit beenden – ein Rückgang um 6,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.

Unterschiede zwischen Jobcenter und Arbeitsagentur

Die Agentur für Arbeit betreut Menschen, die Arbeitslosengeld I (SGB III) beziehen, während das Jobcenter für die Grundsicherung (SGB II, „Bürgergeld“) zuständig ist.

  • Arbeitslosenversicherung (SGB III): 10.582 Personen erhielten im März 2025 Leistungen, ein Anstieg von 1,4 Prozent zum Vormonat und 19,0 Prozent im Jahresvergleich.
  • Grundsicherung (SGB II): 18.045 Personen bezogen Bürgergeld. Dies entspricht einem leichten Anstieg um 0,8 Prozent zum Februar, jedoch einem Rückgang von 0,2 Prozent zum Vorjahr.

Personalbedarf und Stellenangebot

Die Zahl der gemeldeten Arbeitsstellen ist weiterhin rückläufig. Im März 2025 meldeten Düsseldorfer Unternehmen 1.025 neue Stellen, was einem Minus von 7,7 Prozent zum Februar und 9,6 Prozent zum Vorjahr entspricht. Seit Jahresbeginn wurden 3.002 Stellen gemeldet – ein Rückgang von 24,7 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum.

Der Bestand offener Stellen lag im März bei 4.755, ein Minus von 4,7 Prozent gegenüber dem Vormonat und 15,9 Prozent weniger als vor einem Jahr. Die Zurückhaltung der Unternehmen bei Neueinstellungen zeigt die weiterhin bestehende Unsicherheit am Arbeitsmarkt.

Beschäftigung in Düsseldorf

Laut der aktuellen Statistik waren Ende September 2024 insgesamt 460.329 Menschen sozialversicherungspflichtig beschäftigt, was einer leichten Zunahme von 1.462 Personen oder 0,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht.

Fazit

Die wirtschaftliche Lage in Düsseldorf beeinflusst weiterhin den Arbeitsmarkt. Trotz eines leichten Wachstums der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung bleibt die Entwicklung der Arbeitslosigkeit eine Herausforderung. Die verhaltene Einstellungsbereitschaft der Unternehmen dämpft die Chancen für Arbeitsuchende. Entscheidend wird sein, wie sich der Markt in den kommenden Monaten entwickelt und ob neue wirtschaftliche Impulse für eine Belebung sorgen können.

Feiertag abschaffen: Ein zusätzlicher Arbeitstag bringt bis zu 8,6 Milliarden Euro

Arndt Kirchhoff, Präsident von Unternehmer NRW

(cs) Die Diskussion um die Streichung eines Feiertags polarisiert: Während die einen um fehlende Erholung und eine zunehmende Belastung der Arbeitnehmer fürchten, sehen andere darin eine Chance, die Wirtschaft anzukurbeln und das Bruttoinlandsprodukt (BIP) zu steigern. Laut Berechnungen des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) könnte ein zusätzlicher Arbeitstag das BIP je nach Berechnungsmethode um fünf bis 8,6 Milliarden Euro erhöhen.

Wirtschaftliche Argumente für die Abschaffung eines Feiertags

Deutschlands Wirtschaft steht vor großen Herausforderungen: Die geplante Investitionsoffensive verursacht hohe Kosten, während gleichzeitig die Baby-Boomer-Generation in Rente geht. Viele Ökonomen sprechen sich daher für die Abschaffung eines Feiertags aus – nicht nur als symbolischen Akt, sondern als reale Maßnahme zur Steigerung der Produktivität. Ein Blick nach Dänemark zeigt, dass unser skandinavischer Nachbar bereits im vergangenen Jahr einen Feiertag gestrichen hat, um mehr Mittel für den Staatshaushalt bereitzustellen. Dort sollen durch die Maßnahme 400 Millionen Euro zusätzlich in die Staatskasse fließen. Im Gegenzug wurden die Löhne der Arbeitnehmer angepasst.

Gewerkschaften wie Verdi vertreten jedoch eine gegenteilige Position. In den aktuellen Tarifverhandlungen des Öffentlichen Dienstes fordern sie nicht nur eine Reduzierung der Arbeitszeit, sondern auch drei zusätzliche freie Tage pro Jahr – bei vollem Lohnausgleich. Dabei zeigen Berechnungen des IW, dass ein zusätzlicher Werktag die Wirtschaftsleistung um Milliarden steigern könnte.

Unterschiedliche Auswirkungen je nach Branche

In einem Kalenderjahr gibt es etwa 250 Arbeitstage, ohne Wochenenden und Feiertage. Das bedeutet, dass ein Feiertag rund 0,4 Prozent der gesamten Arbeitszeit ausmacht. Ein zusätzlicher Werktag würde demnach die Wirtschaftsleistung um bis zu 0,2 Prozent erhöhen, was einem Wachstum von bis zu 8,6 Milliarden Euro entspricht. Allerdings profitieren nicht alle Branchen gleichermaßen von einem zusätzlichen Arbeitstag.

Ein entscheidender Faktor ist, inwiefern Arbeitszeit nachgeholt oder vorgearbeitet werden kann. Während der Handel und die Industrie von einem zusätzlichen Werktag profitieren könnten, hat die Bauwirtschaft beispielsweise saisonale Einschränkungen. Hier macht es einen großen Unterschied, ob ein Feiertag im Sommer oder Winter gestrichen wird – denn bei ungünstigen Wetterbedingungen stehen die Baukräne ohnehin still.

Die Herausforderung der Umsetzung

Die Abschaffung eines Feiertags wäre aufgrund der föderalen Struktur Deutschlands komplex. Feiertage werden auf Länderebene geregelt, sodass jedes Bundesland einzeln über eine Streichung entscheiden müsste. Dies könnte zu uneinheitlichen Regelungen und Wettbewerbsverzerrungen zwischen den Bundesländern führen. Dennoch bleibt die Frage bestehen, ob eine solche Maßnahme langfristig notwendig ist, um die wirtschaftlichen Herausforderungen zu bewältigen.

Experten fordern ein Umdenken

Angesichts des demografischen Wandels und der drohenden Fachkräfteengpässe sehen viele Experten die Notwendigkeit, mehr zu arbeiten, anstatt weniger.

„Klar ist, dass wir vor einem riesigen demografischen Problem stehen. Künftig werden mehr Arbeitnehmer in Rente gehen, als Jüngere nachrücken. Daher müssen wir nicht darüber reden, weniger zu arbeiten, sondern mehr“, sagt IW-Experte Christoph Schröder.

Arndt Kirchhoff, Präsident von Unternehmer NRW, unterstützt diesen Gedanken: „Ganz grundsätzlich begrüße ich diese Debatte sehr, denn wir brauchen in unserem Land schnellstmöglich wieder ein neues Bewusstsein für die Bedeutung von Arbeit. Dazu gehört auch, uns an den Gedanken zu gewöhnen, wieder länger und auch mehr arbeiten zu müssen. Die Zahl der Menschen im erwerbsfähigen Alter wird massiv abnehmen. Wir werden um eine Erhöhung des Arbeitsvolumens nicht herumkommen. Deshalb bin ich sehr dafür, die Streichung eines Feiertags ernsthaft ins Auge zu fassen.“, sagte Kirchhoff der Rheinischen Post.

Fazit

Die Debatte um die Abschaffung eines Feiertags bleibt kontrovers. Während die einen die wirtschaftlichen Vorteile betonen, befürchten andere eine zunehmende Belastung der Arbeitnehmer. Fest steht: Deutschland steht vor großen Herausforderungen in der Fachkräftesicherung und Wirtschaftsentwicklung. Die Frage, ob mehr Arbeitstage eine Lösung sein können, wird weiterhin intensiv diskutiert werden.