Demografische Entwicklungen in unserer Wirtschaftsregion: Herausforderungen und Chancen für die Zukunft

Die Bevölkerungsentwicklung in Nordrhein-Westfalen verzeichnete bis zum Jahr 2023 einen Anstieg, jedoch wird bis 2040 ein Rückgang um etwa eine viertel Million Menschen erwartet. Diese Veränderung ist jedoch nicht homogen verteilt, sondern variiert stark zwischen den verschiedenen Kreisen des Bundeslandes. Unsere Redaktion hat eine neue Studie der Bertelsmann Stiftung zusammengefasst.

Während Rückgänge in der Bevölkerungszahl in Südwestfalen und Teilen des Ruhrgebiets prognostiziert werden, werden im Rheinland und Münsterland Zuwächse bis 2040 erwartet. Diese ungleiche Entwicklung spiegelt sich deutlich wider, wobei einige Kreise in den kommenden zwei Jahrzehnten wachsen werden, während andere stärker schrumpfen. Die Bandbreite reicht von einem Anstieg um 5,1 Prozent in der Stadt Köln bis zu einem Rückgang um 9,7 Prozent im Kreis Höxter. Schrumpfen werden auch Düsseldorf (minus 0,4% = rund 618.000 Menschen) und der Rhein-Kreis Neuss (minus 0,2%).

Während Rückgänge in der Bevölkerungszahl in Südwestfalen und Teilen des Ruhrgebiets prognostiziert werden, werden im Rheinland und Münsterland Zuwächse bis 2040 erwartet. Diese ungleiche Entwicklung spiegelt sich deutlich wider, wobei einige Kreise in den kommenden zwei Jahrzehnten wachsen werden, während andere stärker schrumpfen. Köln (Foto) wird beispielsweise wachsen. Foto: Unternehmerschaft Düsseldorf

Besonders deutliche Zuwächse sind auch in den Kreisen Euskirchen, Steinfurt und Heinsberg zu verzeichnen, alle mit einem Wachstum von über 3 Prozent. Unter den kreisfreien Städten sind neben Köln, Mönchengladbach und Münster Bevölkerungszuwächse von mehr als 2,5 Prozent zu erwarten. Auf der anderen Seite stehen der Kreis Höxter sowie der Hochsauerlandkreis, der Kreis Siegen-Wittgenstein und der Märkische Kreis, bei denen ein Bevölkerungsrückgang von 5 Prozent und mehr zwischen 2020 und 2040 erwartet wird. Diese Erkenntnisse stammen aus der neuen Bevölkerungsvorausberechnung des Datenportals „Wegweiser Kommune“ der Bertelsmann Stiftung.

Die demografische Entwicklung stellt viele Kommunen in Nordrhein-Westfalen in den nächsten Jahren vor große Herausforderungen. Ältere Menschen stellen andere Anforderungen an die kommunale Infrastruktur als jüngere Bevölkerungsgruppen. Daher sollte die kommunale Infrastruktur entsprechend vorbereitet werden, sei es durch die Bereitstellung von Betreuungseinrichtungen für ältere Menschen oder die Anpassung an die Bedürfnisse einer älteren Bevölkerung.

Besonders der Anstieg des Anteils der Bevölkerung im Rentenalter wird zentral sein. Bis zum Jahr 2040 wird der Anteil der Personen im Alter ab 65 Jahren an der Gesamtbevölkerung voraussichtlich um rund 6 Prozentpunkte auf etwa 27 Prozent steigen. Gleichzeitig wird das Erwerbspersonenpotenzial um über 13 Prozent auf etwa 8,5 Millionen Personen im Alter zwischen 25 und 64 Jahren schrumpfen. Dies stellt nicht nur die Alterssicherungssysteme und den Pflegebedarf vor große Herausforderungen, sondern wirkt sich auch auf den Arbeitsmarkt aus.

Die geburtenstarken Jahrgänge, die in Nordrhein-Westfalen ins Rentenalter rücken, führen dazu, dass die Zahl der potenziell Erwerbstätigen abnimmt, während die Zahl der potenziellen Bezieher von Leistungen im Alter deutlich ansteigt. Die Anzahl der Personen in den ersten Jahrgängen des Rentenbezugs wird bis zum Jahr 2035 stark zunehmen. Damit steigt der Anteil der 65- bis 79-Jährigen an der Gesamtbevölkerung von 14,3 Prozent im Jahr 2020 auf 18,2 Prozent im Jahr 2040.

Die demografische Alterung zeigt sich auch am Medianalter, das landesweit bis 2040 um 0,6 Jahre auf 46,2 Jahre steigen wird. In den meisten Kreisen und kreisfreien Städten wird das Medianalter bis 2040 ansteigen. Die Spanne zwischen den Kreisen wird dann bei genau 11 Jahren liegen, von der „jüngsten“ Stadt Münster mit einem Medianalter von 41,0 Jahren bis zum „ältesten“ Kreis Höxter mit einem Medianalter von 52,0 Jahren.

Die Herausforderungen, die sich aus diesen demografischen Veränderungen ergeben, erfordern eine fundierte Planung und Anpassung in vielen Bereichen der Gesellschaft, um den Bedürfnissen der Bevölkerung gerecht zu werden und gleichzeitig die Zukunft des Bundeslandes zu gestalten.