Henkel bekräftigt strategische Ausrichtung auf ganzheitliches Wachstum

Auf der Hauptversammlung von Henkel fasste Carsten Knobel, der Vorstandsvorsitzende von Henkel, die wichtigsten Entwicklungen des Geschäftsjahres 2019 zusammen, erläuterte die Auswirkungen der aktuellen Corona-Krise und bekräftigte die langfristige, strategische Ausrichtung auf ganzheitliches Wachstum. Zudem ging er auf die ambitionierten Ziele von Henkel im Bereich Nachhaltigkeit ein und betonte die Bedeutung von Vielfalt und Ablehnung von Rassismus.

Das Unternehmen hat seinen Aktionären unter anderem eine Dividende auf Vorjahresniveau vorgeschlagen. Im Rahmen der Neuwahlen des Aufsichtsrates und Gesellschafterausschusses sollen vier neue Mitglieder gewählt werden. Auch die Schaffung eines neuen Genehmigten Kapitals als „Vorratsbeschluss“ ist Teil der Tagesordnung.

Dividendenvorschlag auf Niveau des Vorjahres

„2019 war kein einfaches Jahr für Henkel. Wir haben nicht alles erreicht“, sagte Carsten Knobel. Dennoch habe es auch zahlreiche positive Entwicklungen gegeben. „Wir haben den Umsatz um rund ein Prozent gesteigert, auf mehr als 20 Milliarden Euro. Wir haben eine Marge von 16 Prozent erzielt. Wir haben einen Free Cashflow von knapp 2,5 Milliarden Euro erreicht. Das ist ein neuer Höchstwert für Henkel. Wir hatten zum Jahresende einen niedrigen Schuldenstand. Wir haben unsere Geschäfte im Laufe des Jahres durch Akquisitionen gestärkt. Zugleich hatten wir die Kosten gut unter Kontrolle“, fasste Knobel zusammen.

Carsten Knobel dankte den mehr als 52.000 Mitarbeitern rund um die Welt. „Sie haben sich auch 2019 mit aller Kraft für Henkel eingesetzt. Dafür möchte ich ihnen danken.“

Auch die Vorsitzende des Gesellschafterausschusses und des Aufsichtsrats, Dr. Simone Bagel-Trah, dankte dem Vorstand sowie allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern und den betrieblichen Gremien ausdrücklich für ihr großes Engagement im abgelaufenen Geschäftsjahr. „Sie alle haben entscheidend zu unserem geschäftlichen Erfolg in einem herausfordernden Umfeld beigetragen.“

Der Hauptversammlung wurde eine Dividende auf Vorjahresniveau von 1,85 Euro je Vorzugsaktie und 1,83 Euro je Stammaktie vorgeschlagen. „Die Ausschüttungsquote haben wir damit erhöht. Sie beträgt 34,2 Prozent. Das sind 3,3 Prozentpunkte mehr als im Vorjahr. Und sie liegt damit auch in der angestrebten Bandbreite. Zwischen 30 und 40 Prozent“, betonte Carsten Knobel.

Neuwahlen des Aufsichtsrates und Gesellschafterausschusses

Im Rahmen der Neuwahlen der Aufsichtsgremien stellte Dr. Simone Bagel-Trah den Aktionärinnen und Aktionären die zur Wahl stehenden neuen Mitglieder des Aufsichtsrates und des Gesellschafterausschusses vor. So sollen Simone Menne und Lutz Bunnenberg neu in den Aufsichtsrat gewählt werden. Sie folgen auf Prof. Theo Siegert und Dr. Kaspar von Braun, die aus dem Gremium ausscheiden. Im Gesellschafterausschuss sollen Alexander Birken und Dr. Christoph Kneip als neue Mitglieder auf Stefan Hamelmann und Werner Wenning folgen. Alle weiteren Mitglieder des Aufsichtsrates und Gesellschafterausschusses wurden zur Wiederwahl vorgeschlagen.

„Mit den vorgeschlagenen Neubesetzungen verfolgen wir das Ziel, unsere Gremien schrittweise zu verjüngen, die Vielfalt weiter zu erhöhen und zusätzliche wichtige Kompetenzen zu stärken. Ich freue mich, dass wir ausgezeichnete Kandidaten für die Neuwahlen benennen konnten“, sagte Dr. Simone Bagel-Trah. Außerdem bedankte sie sich bei allen ausscheidenden Gremienmitglieder für ihren engagierten Einsatz für das Unternehmen.

Wachstumsagenda für die Zukunft

Nach dem Bericht über das Geschäftsjahr 2019 richtete Carsten Knobel den Blick nach vorne und stellte die Wachstumsagenda des Unternehmens für die kommenden Jahre vor. „Dieses Jahrzehnt soll für Henkel ein Erfolg werden. Ein Jahrzehnt, in dem wir die Weichen für die Zukunft von Henkel stellen. Mit erfolgreichen Innovationen für unsere Kunden und Konsumenten. Ein Jahrzehnt, in dem wir unsere Geschäfte noch wettbewerbsfähiger machen und nachhaltiges Handeln noch stärker vorantreiben. Wir werden die Digitalisierung in allen Bereichen konsequent ausbauen und wollen noch effizienter und schneller werden. Und wir werden unsere Unternehmenskultur weiterentwickeln. Das ist unsere Agenda für ganzheitliches Wachstum. Unser Anspruch für die Zukunft. Dafür stehe ich“, fasste Knobel zusammen.

Dafür habe Henkel einen klaren strategischen Rahmen entwickelt. Dazu gehören: ein zukunftsfähiges Portfolio, die Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit, vor allem in den Bereichen Innovation, Nachhaltigkeit und Digitalisierung, schlanke Geschäftsprozesse und neue Geschäftsmodelle sowie eine starke Unternehmenskultur.

Robuste Entwicklung trotz Corona-Krise

Schließlich ging Knobel auf die aktuelle Situation in der Covid-19-Krise ein und sprach über die Auswirkungen für Henkel. „Für das laufende Jahr haben sich die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen grundlegend verändert. Wir sehen Nachfrageeinbrüche in vielen Industriezweigen sowie eine rasant steigende Arbeitslosigkeit in vielen Ländern. Das beeinflusst auch unsere Geschäfte“, sagte Knobel. Im ersten Quartal habe Henkel eine robuste Umsatzentwicklung verzeichnet. Zum Geschäftsverlauf im zweiten Quartal äußerte er sich nicht im Detail, sondern verwies auf die Vorstellung der Halbjahreszahlen Anfang August. Dennoch sei klar, dass das zweite Quartal schwierig würde, da der Shutdown in vielen Ländern in diese Periode gefallen sei, fügte er hinzu.

Wie sich das Jahr insgesamt entwickeln würde, sei aktuell nicht realistisch einzuschätzen. „Daher haben wir unsere bestehende Jahresprognose im April zurückgenommen. Natürlich werden wir eine neue Prognose veröffentlichen, sobald dies möglich ist“, so Knobel. „Eines ist aber sicher. Wir werden uns im Verlauf der Krise immer wieder neu anpassen müssen. Die Corona-Krise wird unsere Perspektiven langfristig verändern. Wir werden die Welt mit anderen Augen sehen. Unser Verhalten wird sich ändern. Wir werden flexibel und schnell auf die Umbrüche in unseren Märkten reagieren. Veränderungen aktiv gestalten. Und neue Wege gehen“, machte Knobel deutlich und zeigte sich gleichzeitig zuversichtlich: „Unser Fundament ist stabil. Das haben wir in der aktuellen Krise gesehen. Und darauf werden wir auch in Zukunft bauen. Wir sind gut aufgestellt. Und wir werden gestärkt aus der Krise hervorgehen.“

Ambitionierte Ziele für Nachhaltigkeit

Dr. Simone Bagel-Trah und Carsten Knobel betonten in ihren Reden die Bedeutung nachhaltigen Handelns.

„Wir sind bei allem, was wir tun, immer bestrebt, nachhaltig zu handeln. Mit Blick auf die Umwelt, auf den wirtschaftlichen Erfolg und unser Wirken in der Gesellschaft. Das ist für uns keine Pflichtübung oder ein Marketing-Instrument. Nachhaltiges Handeln ist für uns ein Teil unserer Kultur und Werte. Seit vielen Jahrzehnten und darauf sind wir stolz“, sagte Bagel-Trah.

„Nachhaltiges Handeln ist eine der großen Stärken von Henkel. Wir haben hier eine führende Rolle. Schon seit langem. Unsere Vorreiterrolle wird regelmäßig in Ratings und Rankings bestätigt. Deshalb wollen wir Nachhaltigkeit weiter stärken. Als klares Differenzierungsmerkmal im Wettbewerb. Dazu haben wir die nächsten Meilensteine und konkrete Ziele definiert. Zum Beispiel für den Klimaschutz und die Vermeidung von Plastikabfällen“, führte Knobel aus.

So strebt Henkel an, bis 2040 ein klimapositives Unternehmen zu werden. In den Konsumgütergeschäften sollen bis 2025 alle Verpackungen wiederverwertbar oder wiederverwendbar sein.

Bekenntnis für Vielfalt und gegen Rassismus

In seiner Rede hob der Vorstandvorsitzende von Henkel auch die Bedeutung von Vielfalt für den Unternehmenserfolg hervor und wandte sich mit Nachdruck gegen Rassismus. „Unsere Mitarbeiter kommen aus mehr als 100 Ländern. Aus allen Kulturkreisen. Wir brauchen diese Vielfalt. Sie hilft uns, erfolgreich zu sein. Deshalb fördern wir Vielfalt auch bewusst in allen Dimensionen“, sagte Knobel.

„Für uns zählt der Mensch. Mit seinen Erfahrungen, seinen Kenntnissen und Leistungen. Nicht das Geschlecht oder Alter, die Hautfarbe, Nationalität, sexuelle Orientierung oder politische Haltung. Das sollte eigentlich selbstverständlich sein. Doch man muss es immer wieder betonen: Diskriminierung und Rassismus sind nicht akzeptabel! Wir leben Vielfalt. Wir stehen für Vielfalt. Auch das macht unsere Unternehmenskultur aus.“