Henkel trotz der Krise
Henkel hat im dritten Quartal des Geschäftsjahres 2020 ein starkes organisches Wachstum von 3,9 Prozent erzielt – trotz der weiterhin schwierigen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen infolge der COVID-19-Pandemie. Der Konzernumsatz erreichte rund 5 Mrd Euro, das entspricht einer nominalen Veränderung von -1,5 Prozent. Henkel hatte bereits Anfang Oktober die Umsatzentwicklung im dritten Quartal auf Basis vorläufiger Zahlen veröffentlicht und eine neue Jahresprognose für das Geschäftsjahr 2020 vorgelegt.
„Die Auswirkungen der globalen Corona-Krise prägen unverändert das Marktumfeld. Dennoch hat Henkel im dritten Quartal eine gute Geschäftsentwicklung erreicht, die von allen drei Unternehmensbereichen getragen wurde. Das ist ein Beleg für unser robustes, diversifiziertes Portfolio mit erfolgreichen Marken und innovativen Technologien für unsere Kunden im Industrie- und Konsumgütergeschäft. Zudem machen sich unsere zusätzlichen Investitionen in Marketing, Innovationen und Digitalisierung bemerkbar. Wir konnten im dritten Quartal auch unsere Digitalumsätze weiter deutlich ausbauen und ihren Anteil am Gesamtumsatz auf über 15 Prozent steigern“, sagte Carsten Knobel, Vorstandsvorsitzender von Henkel.
„Die gute Entwicklung im dritten Quartal ist zum Teil auch auf Nachholeffekte aus dem zweiten Quartal zurückzuführen, das besonders stark durch die COVID-19-Pandemie belastet war. Sie ist aber vor allem das Ergebnis unseres starken globalen Teams, das in dieser besonderen und für uns alle herausfordernden Zeit mit großem Engagement zum langfristigen Erfolg von Henkel beiträgt.“
Henkel hat in diesem herausfordernden Marktumfeld im dritten Quartal eine gute Entwicklung gezeigt. Der Unternehmensbereich Adhesive Technologies konnte über alle Geschäftsfelder hinweg eine Erholung der Nachfrage gegenüber dem zweiten Quartal verzeichnen und erzielte insgesamt ein positives organisches Umsatzwachstum gegenüber dem Vorjahresquartal. Im Bereich Beauty Care zeigte das Friseurgeschäft ebenfalls eine Erholung gegenüber dem zweiten Quartal, verglichen mit dem Vorjahreszeitraum war die organische Umsatzentwicklung in diesem Geschäftsfeld jedoch leicht rückläufig. Dagegen erzielte das Retailgeschäft ein sehr starkes organisches Umsatzwachstum im Vergleich zum dritten Quartal 2019. Dank einer anhaltend starken Nachfrage nach Wasch- und Reinigungsprodukten sowie Nachholeffekten aus dem zweiten Quartal konnte der Unternehmensbereich Laundry & Home Care seinen Umsatz organisch deutlich steigern und so seine erfolgreiche Entwicklung fortsetzen.
„Während der Corona-Krise haben wir uns flexibel und schnell an Veränderungen angepasst und zugleich unsere Agenda für ganzheitliches Wachstum, die wir im März dieses Jahres vorgestellt haben, mit Nachdruck vorangetrieben. Mit unserer neuen Jahresprognose haben wir unsere Erwartungen für die weitere Entwicklung dargelegt. Wir gehen dabei davon aus, dass wir die negativen Auswirkungen der Pandemie auch im vierten Quartal spüren werden, nehmen jedoch dabei in den für Henkel wesentlichen Kernregionen keine weitreichenden Lockdowns an, wie wir sie im zweiten Quartal erlebt haben. Wir sind überzeugt: Mit unserer strategischen Ausrichtung auf ganzheitliches Wachstum sind wir gut aufgestellt, um aus der Krise gestärkt hervorzugehen“, ergänzte Knobel.
Umsatzentwicklung Konzern
Der Konzernumsatz sank im dritten Quartal 2020 nominal um -1,5 Prozent auf 4.999 Mio Euro. Organisch – also bereinigt um Wechselkurseffekte und Akquisitionen/Divestments – erhöhte sich der Umsatz um 3,9 Prozent. Auf Konzernebene war der Anstieg volumengetrieben, wobei die Preis- und Volumenentwicklung in den Unternehmensbereichen unterschiedlich war. Akquisitionen und Divestments erhöhten den Umsatz um 0,1 Prozent. Wechselkurseffekte wirkten sich mit -5,5 Prozent negativ auf die Umsatzentwicklung aus.
In den ersten neun Monaten 2020 verringerte sich der Umsatz nominal um -4,5 Prozent auf 14.485 Mio Euro. Organisch verzeichnete Henkel einen Umsatzrückgang von -2,1 Prozent, der vor allem volumengetrieben war. Die Preisentwicklung in den ersten neun Monaten war nur leicht negativ. Die Geschäftsentwicklung von Henkel war vor allem im ersten Halbjahr von den negativen Auswirkungen der COVID-19-Pandemie beeinflusst, insbesondere im Industriegeschäft und im Friseurgeschäft. Nachdem Henkel den stärksten Nachfragerückgang im zweiten Quartal verzeichnet hatte, erholten sich die Geschäfte im dritten Quartal deutlich.
Im dritten Quartal erreichten die Wachstumsregionen eine organische Umsatzsteigerung von 8,8 Prozent. Unser Umsatz in den reifen Märkten hat sich organisch mit 0,6 Prozent positiv entwickelt. Die Region Westeuropa lag mit einer organischen Umsatzentwicklung von -1,2 Prozent unter Vorjahr. In der Region Osteuropa hingegen steigerten wir den Umsatz um 10,4 Prozent. In der Region Afrika/Nahost erzielten wir im dritten Quartal 2020 ein organisches Umsatzwachstum von 13,9 Prozent. Der Umsatz in der Region Nordamerika stieg organisch um 2,9 Prozent und in der Region Lateinamerika um 13,8 Prozent. Die organische Umsatzentwicklung in der Region Asien/Pazifik war mit 1,2 Prozent positiv.
In den ersten neun Monaten 2020 lag das organische Umsatzwachstum der Wachstumsregionen bei 1,3 Prozent, wohingegen der Umsatz in den reifen Märkten mit -4,4 Prozent rückläufig war.
Umsatzentwicklung Adhesive Technologies
Der Umsatz des Unternehmensbereichs Adhesive Technologies sank im dritten Quartal 2020 nominal um -4,8 Prozent auf 2.280 Mio Euro. Organisch – das heißt bereinigt um Wechselkurseffekte und Akquisitionen/Divestments – erhöhte sich der Umsatz um 1,3 Prozent. Volumen und Preise entwickelten sich jeweils positiv. Wechselkurseffekte reduzierten den Umsatz um -5,5 Prozent, und Akquisitionen/Divestments um weitere -0,6 Prozent.
In den ersten neun Monaten 2020 sank der Umsatz des Unternehmensbereichs Adhesive Technologies nominal um -9,7 Prozent auf 6.433 Mio Euro. Organisch lag die Umsatzentwicklung volumenbedingt bei -6,8 Prozent. Die Entwicklung im ersten und insbesondere zweiten Quartal war stark negativ von der COVID-19-Pandemie geprägt. Im dritten Quartal war unser Geschäft weiterhin durch einen Rückgang der Industrie- und Automobilproduktion beeinflusst. Es konnte jedoch über alle Geschäftsfelder hinweg gegenüber dem zweiten Quartal eine Erholung der Nachfrage verzeichnet werden.
Die einzelnen Geschäftsfelder des Unternehmensbereichs Adhesive Technologies verzeichneten im dritten Quartal eine unterschiedliche Entwicklung. Im Geschäftsfeld Automobil & Metall lag die organische Umsatzentwicklung weiterhin unterhalb des Vorjahres. Nach einem starken Umsatzrückgang im ersten Halbjahr verzeichnete das Geschäftsfeld im dritten Quartal eine deutliche Erholung und verbesserte sich im Laufe des Quartals. Im Geschäftsfeld Elektronik & Industrie zeigten sich die Auswirkungen der COVID-19-Pandemie insbesondere durch eine rückläufige Entwicklung im Geschäftsbereich Industrie. Der Geschäftsbereich Elektronik entwickelte sich hingegen positiv. Das Geschäftsfeld Verpackungen & Konsumgüter erreichte eine gute organische Umsatzentwicklung, gestützt durch ein starkes Wachstum im Bereich Konsumgüter und ein sehr starkes Wachstum im Bereich Verpackungen. Das Geschäftsfeld Handwerk, Bau & Gewerbe verzeichnete ein sehr starkes Umsatzwachstum, vor allem durch ein zweistelliges Wachstum im Konsumenten- und Handwerkerbereich und ein sehr starkes Wachstum im Bereich Bau. Unter anderem wirkten sich Nachholeffekte nach einem schwächeren zweiten Quartal positiv aus.
Aus regionaler Sicht erzielte Adhesive Technologies in den Wachstumsmärkten ein sehr starkes organisches Umsatzwachstum. In den Regionen Lateinamerika und Osteuropa wuchs der Umsatz prozentual zweistellig, die Region Afrika/Nahost verzeichnete einen deutlichen Umsatzanstieg. Insbesondere die Geschäftsfelder Verpackungen & Konsumgüter sowie Handwerk, Bau & Gewerbe trugen zu dieser Entwicklung bei. In der Region Asien (ohne Japan) blieb die Umsatzentwicklung insgesamt stabil. Das sehr starke Wachstum in China konnte die rückläufige Entwicklung in den übrigen Ländern der Region nicht kompensieren.
In den reifen Märkten lag die organische Umsatzentwicklung insgesamt unterhalb des Vorjahresniveaus. Die Region Westeuropa war insbesondere durch eine rückläufige Entwicklung in den Geschäftsfeldern Automobil & Metall sowie Elektronik & Industrie beeinflusst. Das deutliche Umsatzwachstum im Geschäftsfeld Handwerk, Bau & Gewerbe konnte dies nur teilweise kompensieren. Die Region Nordamerika war ebenfalls durch einen Nachfragerückgang in den Geschäftsfeldern Automobil & Metall sowie Elektronik & Industrie beeinträchtigt. Das Geschäftsfeld Verpackungen & Konsumgüter erzielte dagegen ein starkes organisches Umsatzwachstum.
Umsatzentwicklung Beauty Care
Im dritten Quartal 2020 stieg der Umsatz des Unternehmensbereichs Beauty Care nominal um 3,0 Prozent auf 999 Mio Euro. Organisch – das heißt bereinigt um Wechselkurseffekte und Akquisitionen/Divestments – erhöhte sich der Umsatz um 4,3 Prozent. Die Entwicklung war dabei sowohl volumen- als auch preisgetrieben. Wechselkurseffekte minderten den Umsatz um -3,3 Prozent. Akquisitionen/Divestments trugen mit 2,0 Prozent zur Umsatzentwicklung bei.
In den ersten neun Monaten 2020 lag der Umsatz des Unternehmensbereichs Beauty Care mit 2.818 Mio Euro nominal -3,9 Prozent unter dem Niveau des Vorjahreszeitraums. Organisch ging der Umsatz volumenbedingt um -4,2 Prozent zurück. Nachdem das erste und insbesondere das zweite Quartal stark von der pandemiebedingt rückläufigen Entwicklung im Friseurgeschäft beeinträchtigt waren, zeigte das Geschäftsfeld im dritten Quartal eine deutliche Erholung. Das Markenartikelgeschäft wies nach einem schwächeren ersten Halbjahr im dritten Quartal eine sehr starke Umsatzentwicklung auf.
Im dritten Quartal erzielte das Markenartikelgeschäft ein sehr starkes organisches Umsatzwachstum. Die Kategorie Körperpflege wuchs – wie im zweiten Quartal – prozentual zweistellig. Hier konnte insbesondere die Marke Dial an die sehr starke Entwicklung im zweiten Quartal anknüpfen. Die Kategorie Haarkosmetik zeigte nach einer rückläufigen Entwicklung im ersten Halbjahr eine sehr starke Umsatzsteigerung, getrieben durch ein prozentual zweistelliges organisches Umsatzwachstum im Bereich Haarcolorationen. Der Bereich Haarpflege zeigte ebenfalls eine deutliche Verbesserung und erzielte eine starke Umsatzentwicklung. Der Bereich Styling lag hingegen aufgrund des im Zuge der COVID-19-Pandemie veränderten Konsumentenverhaltens unter Vorjahr.
Das Friseurgeschäft wurde auch im dritten Quartal durch die COVID-19-Pandemie negativ beeinflusst, erreichte aber eine deutliche Erholung gegenüber dem ersten Halbjahr. Westeuropa erzielte eine positive und Lateinamerika eine sehr starke Entwicklung gegenüber dem Vorjahresquartal. Die übrigen Regionen verzeichneten zwar einen organischen Umsatzrückgang, zeigten aber eine im Vergleich zum ersten Halbjahr stark verbesserte Entwicklung.
Die sehr starke Entwicklung im Markenartikelgeschäft sowie die Erholung im Friseurgeschäft spiegelten sich auch in den Regionen wider. Die Wachstumsmärkte erzielten im dritten Quartal einen starken organischen Umsatzanstieg. Diese Entwicklung war im Wesentlichen gestützt durch deutliche Umsatzsteigerungen in den Regionen Osteuropa und Lateinamerika. Asien (ohne Japan) verzeichnete ein positives Umsatzwachstum. Die Region Afrika/Nahost entwickelte sich hingegen rückläufig.
Die reifen Märkte verzeichneten eine sehr starke organische Umsatzentwicklung. Der Umsatz in der Region Nordamerika stieg prozentual zweistellig, insbesondere dank eines ebenfalls zweistelligen Wachstums im Bereich Körperpflege. Die Geschäfte in Westeuropa zeigten eine positive Umsatzentwicklung, die sowohl durch das Markenartikel- als auch das Friseurgeschäft getrieben wurde. Die reifen Märkte der Region Asien/Pazifik entwickelten sich dagegen negativ, vor allem im Friseurgeschäft.
Umsatzentwicklung Laundry & Home Care
Der Unternehmensbereich Laundry & Home Care erreichte im dritten Quartal 2020 einen Umsatz von 1.693 Mio Euro, der damit nominal 0,7 Prozent über dem Niveau des Vorjahresquartals lag. Organisch – das heißt bereinigt um Wechselkurseffekte und Akquisitionen/Divestments – erzielte der Unternehmensbereich eine deutliche Umsatzsteigerung von 7,7 Prozent. Das Wachstum war vor allem durch einen deutlichen Volumenanstieg getrieben, während sich die Preise leicht rückläufig entwickelten. Akquisitionen/Divestments hatten keine wesentlichen Auswirkungen auf den Umsatz. Wechselkurseffekte hingegen minderten den Umsatz um -7,0 Prozent.
In den ersten neun Monaten 2020 stieg der Umsatz des Unternehmensbereichs Laundry & Home Care nominal um 2,7 Prozent auf 5.153 Mio Euro. Organisch verzeichneten die Geschäfte volumenbedingt eine sehr starke Umsatzentwicklung von 5,8 Prozent. Nach einer sehr starken Umsatzsteigerung im ersten und zweiten Quartal des Jahres erreichte der Unternehmensbereich im dritten Quartal einen deutlichen Anstieg.
Im dritten Quartal erzielten wir im Geschäftsfeld Reinigungsmittel (Home Care) – wie in den Vorquartalen – ein prozentual zweistelliges organisches Umsatzwachstum. Wesentlich für die starke Entwicklung des Geschäftsfelds waren jeweils zweistellige Zuwächse in unseren Markenfamilien Pril, Bref und Somat in den Kategorien Geschirrspülmittel, Oberflächen- und WC-Reiniger. Diese Entwicklung wurde durch eine pandemiebedingt erhöhte Nachfrage nach Reinigungsmitteln sowie unsere erfolgreichen Produktinnovationen unterstützt.
Das Geschäftsfeld Waschmittel (Laundry Care) verzeichnete im dritten Quartal ein starkes Wachstum, zu dem die Kategorie Vollwaschmittel mit einer sehr starken Entwicklung beitrug. Unsere Kernmarke Persil erzielte unter anderem aufgrund unserer Innovationsoffensive ein deutliches Wachstum. Der Produktbereich Caps wuchs zweistellig und konnte somit an die erfolgreiche Entwicklung vom ersten Halbjahr anknüpfen. Auch unsere nordamerikanische Marke all erzielte ein prozentual zweistelliges Umsatzwachstum.
In den Wachstumsmärkten erzielten wir im dritten Quartal eine prozentual zweistellige organische Umsatzsteigerung, vor allem in den Regionen Afrika/Nahost, Asien (ohne Japan) und Lateinamerika. Osteuropa verzeichnete ein deutliches organisches Umsatzwachstum.
Die reifen Märkte entwickelten sich insgesamt stark. Insbesondere in der Region Nordamerika erzielte Laundry & Home Care ein sehr starkes organisches Umsatzwachstum. Diese Entwicklung ist unter anderem auf Nachholeffekte aus dem zweiten Quartal zurückzuführen. Der Umsatz in Westeuropa entwickelte sich gut. Die reifen Märkte der Region Asien/Pazifik wuchsen prozentual zweistellig.
Vermögens- und Finanzlage Konzern
Im Berichtszeitraum ergaben sich keine wesentlichen Änderungen der Vermögens- und Finanzlage des Konzerns im Vergleich zum 30. Juni 2020.
Ausblick des Henkel-Konzerns
Am 7. April 2020 hatte der Vorstand der Henkel AG & Co. KGaA infolge der dynamischen Ausbreitung der COVID-19-Pandemie und der damit verbundenen hohen Unsicherheit über die Auswirkungen und die Entwicklung der Weltwirtschaft entschieden, die im zusammengefassten Lagebericht 2019 enthaltene Prognose für das Geschäftsjahr 2020 nicht länger aufrechtzuerhalten.
Unter Berücksichtigung der Geschäftsentwicklung in den ersten neun Monaten 2020 und der Annahmen zum Geschäftsverlauf im vierten Quartal hat der Vorstand der Henkel AG & Co. KGaA am 9. Oktober 2020 eine neue Prognose für das Geschäftsjahr 2020 verabschiedet.
Für das Geschäftsjahr 2020 wird aufgrund der Auswirkungen der COVID-19-Pandemie insgesamt von einer stark negativen Entwicklung der Weltwirtschaft ausgegangen. Der neuen Prognose liegt dabei die Annahme zugrunde, dass sich die industrielle Nachfrage und die Geschäftstätigkeit in für Henkel wesentlichen Bereichen im vierten Quartal zwar voraussichtlich rückläufig entwickeln, sich aber nicht in erheblichem Maße eintrüben dürften. Wesentlich hierfür wird der weitere Verlauf der globalen Infektionsraten sein und damit verbunden die weitere Entwicklung pandemiebedingter Beschränkungen. Für die Prognose geht Henkel davon aus, dass es im vierten Quartal 2020 in den für das Unternehmen wesentlichen Kernregionen zu keinen weitreichenden Lockdowns kommen wird.
Unter Berücksichtigung dieser Faktoren wird für den Henkel-Konzern im Geschäftsjahr 2020 ein organisches Umsatzwachstum von -1,0 bis -2,0 Prozent erwartet.
Für den Unternehmensbereich Adhesive Technologies, dessen Entwicklung in erheblichem Maße durch einen deutlichen Rückgang der allgemeinen industriellen Nachfrage und in besonderem Maße der Automobilindustrie beeinträchtigt sein dürfte, geht Henkel von einer organischen Umsatzentwicklung in der Bandbreite von -5,5 bis -6,5 Prozent aus. Für den Unternehmensbereich Beauty Care wird aus heutiger Sicht eine organische Umsatzentwicklung in der Bandbreite von -2,0 bis -3,0 Prozent erwartet. Hier dürfte sich auf Jahresbasis
eine pandemiebedingt deutlich rückläufige Entwicklung im Friseurgeschäft auswirken, während für das Markenartikelgeschäft Wachstum erwartet wird. Für Laundry & Home Care erwartet Henkel ein organisches Umsatzwachstum in der Bandbreite von +4,5 bis +5,5 Prozent.
Den Beitrag der in den Jahren 2019 und 2020 getätigten Akquisitionen zum Wachstum der nominalen Umsatzerlöse des Henkel-Konzerns erwarten wir im niedrigen einstelligen Prozentbereich. Aus der Umrechnung von Umsatzerlösen in Fremdwährung erwarten wir einen negativen Einfluss im niedrigen bis mittleren einstelligen Prozentbereich.
Für den Henkel-Konzern wird eine bereinigte Umsatzrendite (bereinigte EBIT-Marge) in der Bandbreite von 13,0 bis 13,5 Prozent erwartet. Für den Unternehmensbereich Adhesive Technologies erwartet Henkel eine bereinigte Umsatzrendite in der Bandbreite von 14,5 bis 15,0 Prozent, für Beauty Care in der Bandbreite von 10,0 bis 10,5 Prozent und für Laundry & Home Care in einer Bandbreite von 15,0 bis 15,5 Prozent. Belastend wirken sich hier die pandemiebedingt rückläufigen Umsätze im Industrie- und Friseurgeschäft aus. Wie zu Jahresbeginn angekündigt, erhöht Henkel außerdem die investiven Aufwendungen in Marketing, Werbung, Digitalisierung und IT.
Für das bereinigte Ergebnis je Vorzugsaktie (EPS) bei konstanten Wechselkursen erwartet Henkel einen Rückgang in der Bandbreite von -18,0 bis -22,0 Prozent.
Darüber hinaus haben wir für 2020 die folgenden Erwartungen:
- Restrukturierungsaufwendungen in Höhe von 250 bis 300 Mio Euro,
- Auszahlungen für Investitionen in Sachanlagen und Immaterielle Vermögenswerte zwischen 650 und 700 Mio Euro.