Jobzufriedenheit und Engagement: Die meisten Beschäftigten bleiben motiviert und ihrem Unternehmen treu

So viel Prozent der abhängig Beschäftigten in Deutschland stuften ihre Arbeitszufriedenheit auf einer Skala von 0 (ganz und gar unzufrieden) bis 10 (ganz und gar zufrieden) im Jahr 2022 wie folgt ein
(cs) Arbeiten in Deutschland – unzufrieden und frustriert? Der Eindruck, den manche Studien vermitteln, hält einer genaueren Betrachtung nicht stand, betonen die Expertinnen und Experten im Institut der deutschen Wirtschaft: Die überwiegende Mehrheit der Beschäftigten ist mit ihrer Arbeit zufrieden – viele sind sogar hoch engagiert. Zwar sorgte die Gallup-Studie mit der These, 78 Prozent der Arbeitnehmer in Deutschland machten nur „Dienst nach Vorschrift“ und 13 Prozent hätten innerlich gekündigt, für Aufsehen – doch eine differenzierte Analyse zeichnet ein anderes Bild.
Zufriedenheit auf hohem Niveau – seit Jahrzehnten
Schon seit Anfang der 1990er Jahre bewerten die Beschäftigten in Deutschland ihre Arbeitszufriedenheit im Schnitt stabil mit rund sieben von zehn Punkten. Auch die aktuelle Auswertung des Sozio-oekonomischen Panels (2022) bestätigt dieses stabile Stimmungsbild:
Fast die Hälfte der Befragten vergibt acht bis zehn Punkte und ist damit sehr oder vollständig zufrieden mit ihrer Arbeit. Lediglich gut drei Prozent zeigen sich (völlig) unzufrieden.

So viel Prozent der Beschäftigten stimmten den folgenden Aussagen in diesem Maße zu
Engagement: Viele arbeiten mit Begeisterung
Auch beim Thema Engagement gibt es ermutigende Zahlen. Die IW-Beschäftigtenbefragung 2024 zeigt: Der durchschnittliche Wert auf dem sogenannten Engagement-Index liegt bei 16 von 24 möglichen Punkten – ein beachtlicher Wert.
Besonders auffällig:
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57 Prozent der Befragten geben an, häufig oder immer mit Begeisterung zu arbeiten.
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53 Prozent fühlen sich bei der Arbeit regelmäßig voller Energie.
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Fast 90 Prozent sind überzeugt, (fast) immer gute Arbeit zu leisten.
30 Personen unter den Befragten erreichten sogar den Höchstwert von 24 Punkten – sie zweifeln nie an der Wichtigkeit ihrer Aufgaben und sind stets motiviert.

So viel Prozent der abhängig Beschäftigten stuften ihre Arbeitszufriedenheit auf einer Skala von 0 (ganz und gar unzufrieden) bis 10 (ganz und gar zufrieden) wie folgt ein
Fluktuation: Wechselbereitschaft bleibt gering
Trotz eines flexibleren Arbeitsmarkts ist die Fluktuationsrate in Deutschland stabil: Der sogenannte Fluktuationskoeffizient schwankt seit Jahren leicht um den Wert von 30 Prozent – das bedeutet, jährlich wird etwa jeder dritte Arbeitsplatz neu besetzt.
Besonders gering ist die Fluktuation in der öffentlichen Verwaltung (14 Prozent) sowie in der Metall- und Elektroindustrie (16 Prozent).
Die IW-Daten zeigen außerdem: Wer besonders engagiert ist, denkt seltener über einen Jobwechsel nach.
Betriebstreue: Elf Jahre im Schnitt beim selben Arbeitgeber
Auch die Dauer der Betriebszugehörigkeit spricht für eine hohe Identifikation mit dem Unternehmen:
Im Jahr 2022 waren Beschäftigte in Deutschland durchschnittlich elf Jahre im selben Betrieb tätig – bei den über 50-Jährigen sogar im Schnitt 17 Jahre. Seit 2012 hat sich dieser Wert nur minimal verändert.
Fazit: Gute Stimmung – aber Herausforderungen bleiben
Trotz konjunktureller Unsicherheiten zeigen die Daten: Die große Mehrheit der Beschäftigten in Deutschland arbeitet gern und mit Einsatz. Dennoch bleiben Herausforderungen – vor allem im Hinblick auf wachsende wirtschaftliche Unsicherheiten.
Unternehmen sind gefragt, Veränderungen transparent zu gestalten und ihre Beschäftigten aktiv einzubinden. Ein faires Leistungsmanagement, das Motivation und gute Arbeit belohnt, ist dabei ein zentraler Erfolgsfaktor.