NRW: Arbeitgeber geben Tarifempfehlung für den Groß- und Außenhandel
Die Tarifverhandlungen für die 450.000 Beschäftigten im nordrhein-westfälischen Groß- und Außenhandel sind ins Stocken geraten. Nach zahlreichen Verhandlungen konnte mit der Gewerkschaft Verdi bislang keine Einigung erzielt werden. Ein zeitnaher Tarifabschluss ist nicht absehbar.
Die nordrhein-westfälische Tarifgemeinschaft -Zusammenschluss der Arbeitgeberverbände- empfiehlt daher den tarifgebundenen Unternehmen ab dem 1. Dezember 2021 Löhne und Gehälter auf freiwilliger Basis um 2,0 Prozent zu erhöhen. Diese Erhöhung kann – ebenfalls freiwillig – auch vorgezogen werden.
Die Tarifgemeinschaft hatte sich in den Tarifverhandlungen dafür eingesetzt, der sehr unterschiedlichen Pandemie-Betroffenheit der Unternehmen durch tarifliche Differenzierungsmöglichkeiten Rechnung zu tragen. Diese allen gerecht werdende Lösung wird von Verdi derzeit abgelehnt.
„Wir wollen nun ein Zeichen setzen“, sagte Hauptgeschäftsführer Michael Grütering. „Die Tarifempfehlung ermöglicht es den von der Pandemie schwer getroffenen Unternehmen, das Jahr 2021 zu überstehen und versetzt gleichzeitig die gut durch die Krise gekommenen Unternehmen in die Lage, Löhne und Gehälter in vernünftigem Rahmen freiwillig vorweg anzuheben.“
Ziel müsse es sein, eine Vielzahl unterschiedlicher Unternehmenslösungen zu verhindern und damit einen späteren Tarifabschluss in der Fläche zu erleichtern. Nach einer „Denkpause“ sollen die Tarifverhandlungen nach den Sommerferien fortgesetzt werden.