Messe Düsseldorf sagt weitere Messen ab

Die Messen TOP HAIR – DIE MESSE Düsseldorf und BEAUTY DÜSSELDORF finden aufgrund der anhaltenden Pandemie und den damit verbundenen Lockdown-Maßnahmen nicht wie geplant statt. In enger Absprache mit den Mitveranstaltern, Verbänden und Partnern hat die Messe Düsseldorf entschieden, das für Ende Mai geplante Messe-Duo abzusagen. „Leider können wir unseren Kunden durch das anhaltende Infektionsgeschehen und dem nicht absehbaren Ende der Einschränkungen die Durchführung der Veranstaltungen nicht wie gewohnt garantieren. Wir wollen allen Beteiligten in den besonders von den Lockdown-Bestimmungen betroffenen Branchen des Kosmetik- und Schönheitsbereichs sowie des Friseurhandwerks Planungs- und Handlungssicherheit geben. Wir bedauern diese Absage sehr, konzentrieren unsere Vorbereitungen nun aber auf den neuen Messetermin vom 04. bis 06. März 2022“, sagt Erhard Wienkamp, Geschäftsführer der Messe Düsseldorf.

Die Partner und Mitveranstalter unterstützen die Entscheidung der Messe Düsseldorf:

Christian Schikora, Geschäftsführer der TOP HAIR International GmbH: „Die Entscheidung, TOP HAIR – DIE MESSE Düsseldorf nun auch für das Jahr 2021 abzusagen, ist allen Beteiligten, unserem Partner Messe Düsseldorf und auch uns, dem gesamten TOP HAIR Team, sehr schwer gefallen. Wir arbeiteten intensiv und mit Begeisterung an der Vorbereitung und waren in großer Vorfreude – diese Messe sollte doch eine der besten, eine der kommunikativsten und eine der schönsten werden. Die Pandemie macht eine Durchführung der Veranstaltung nun leider unmöglich.“

Dr. Helmut Drees, 1. Vorsitzender des Verbands Cosmetic Professional e.V. (VCP): „Der VCP und seine Mitglieder bedauern die Absage der BEAUTY DÜSSELDORF sehr. Die Messe ist für die professionelle Kosmetik eine äußerst wichtige Plattform, um im direkten Kontakt mit den B2B Partnern Marken und Innovationen vorzustellen. Ein derartiges Event lebt allerdings insbesondere vom persönlichen Gedankenaustausch. Allerdings ist man gerade hier in Zeiten der Corona-Pandemie extrem eingeschränkt. Ferner befürchten wir, dass auch im Mai noch eine geringe Akzeptanz für den Besuch einer Messe besteht; selbst bei sicherlich vorbildlichen Hygienekonzepten. Die ausstellenden Unternehmen benötigen aber Planungssicherheit. Insofern ist die Absage konsequent und richtig.“

Unternehmen sehen gestiegene Gefahr von Cyberangriffen

Die Gefahr, zum Opfer von Cyberangriffen zu werden, ist aus Sicht vieler Unternehmen im vergangenen Jahr gestiegen. Fast jedes vierte Unternehmen in der Informationswirtschaft gibt an, dass sich die Gefahr seit Anfang 2020 erhöht habe. Dies zeigt eine aktuelle Befragung des ZEW Mannheim, an der sich mehr als 900 Unternehmen in der Informationswirtschaft beteiligt haben.

„Vor allem Unternehmen mit mindestens 100 Beschäftigten sehen sich gestiegenen Cyberrisiken ausgesetzt. In der Informationswirtschaft gehen etwa 42 Prozent der großen Unternehmen von einer erhöhten Gefährdung durch Cyberangriffe aus“, sagt Dr. Daniel Erdsiek, Wissenschaftler im ZEW-Forschungsbereich Digitale Ökonomie. „Eine mögliche Ursache für diese deutlich stärkere Betroffenheit könnte sein, dass große Unternehmen allein durch ihren höheren Bekanntheitsgrad eher zum Ziel von Cyberangriffen werden als kleinere, unbekanntere Unternehmen.“

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Nachhaltige Verpackungen setzten Zusammenarbeit entlang der Wertschöpfungskette voraus

Das Jahr 2020 ist vergangen, aber die Auswirkungen der weltweiten Pandemie auf die Verpackungsindustrie halten an. Das letzte Jahr hat die Bedeutung von Verpackungen gezeigt, um wichtige Güter wie Lebensmittel und Medikamente frisch zu halten und sicher zu verwahren. Nachhaltigkeit spielt dabei ebenso eine zunehmend wichtige Rolle. In einem aktuellen Bericht von McKinsey & Company heißt es: „Die führenden Unternehmen der schnelllebigen Konsumgüterindustrie (FMCG) und des Einzelhandels haben ihre Ziele in Bezug auf die Nachhaltigkeit von Verpackungen nicht aufgegeben und sind weiterhin bestrebt, langfristig eine hohe Recyclingfähigkeit ihres gesamten Verpackungsportfolios zu erreichen.“1

Um diese Ziele zu erreichen, ist die Zusammenarbeit der gesamten Verpackungs­wertschöpfung­skette erforderlich. Während des ersten vollständig digitalen Henkel Packaging Adhesives Sustainability Forums diskutierten Branchenexperten entlang der gesamten Wertschöpfungskette über die Herausforderungen und Möglichkeiten bei nachhaltigen Verpackungen.

„Jetzt – vielleicht mehr denn je – steht unsere Branche im Rampenlicht. Wir haben eine große Verantwortung, unseren Teil zu einer nachhaltigen Zukunft beizutragen“, erklärt Tilo Quink, Global Head of Henkel Packaging Adhesives. „Dies ist wirklich eine Aufgabe für die gesamte Wertschöpfungskette – von Rohstofflieferanten über Maschinenhersteller, Verarbeiter, Markeninhaber, Einzelhändler und Recycler. Wir alle müssen mit dem gemeinsamen Ziel zusammenarbeiten, Nachhaltigkeit voranzutreiben.“

Den gesamten Kreislauf im Blick
Um einen spürbaren Wandel herbeizuführen, muss die gesamte Verpackungs­wertschöpfungs­kette zusammenarbeiten, angefangen bei der Art und Weise, wie Verpackungen entworfen und hergestellt werden – stets mit dem End-of-Life-Szenario im Blick.

„Wir müssen flexible Verpackungen, die aus mehreren Materialien bestehen, in Richtung Monomaterialien umgestalten, um wo immer möglich bestehende Recyclingströme zu nutzen – und die Fähigkeiten entwickeln, die verbleibenden Materialien zu sortieren und zu recyceln“, erklärt Graham Houlder, Projektkoordinator von CEFLEX, einer gemeinschaftlichen Initiative eines europäischen Konsortiums von Unternehmen, die die gesamte Wertschöpfungskette für flexible Verpackungen repräsentieren. Darüber hinaus ist es entscheidend, weiter in die Infrastruktur zu investieren, die das Sammeln, Sortieren und Recyceln ermöglicht, damit ein nachhaltiges Geschäftsszenario für alle Beteiligten realisiert wird.

Unternehmen wie die EREMA Group GmbH, die führend in der Entwicklung und Herstellung von Anlagen und Systemkomponenten für das Kunststoffrecycling sind, werden sich als Schlüssel zu diesen Recyclingströmen und zur Entwicklung der Fähigkeit erweisen, hochwertige Materialien in den Kreislauf zurückzuführen.

„EREMA entwickelt seine Anlagen und Maschinen so, dass die Rohstoffe eine optimierte natürliche Farbe, einen möglichst geringen Defektgrad und einen neutralisierten Geruch aufweisen. Diese Aspekte sorgen letztlich für eine kosteneffiziente, qualitativ hochwertige Verpackung“, erklärt Clemens Kitzberger, Business Development Manager Post Consumer bei dem österreichischen Unternehmen.

Gesetzgebung als wichtiger Treiber
Die Zukunft von Verpackungen wird auch stark von der Gesetzgebung und den regulatorischen Rahmenbedingungen beeinflusst, die sich vor allem in Europa in rasantem Tempo weiterentwickeln. „Die ‚Single Use Products Directive‘ in der EU ist der Beginn einer ganzen Welle neuer regulatorischer Aktivitäten, die dazu beitragen werden, die Märkte sowohl für Einweg- als auch für Mehrwegartikel in der Zukunft zu gestalten“, sagt Eamonn Bates, Direktor von 360° Foodservice, einer kollaborativen Plattform für nachhaltigen Service von Lebensmitteln und Getränken in Europa. „Dazu gehören neue Maßnahmen zur Vermeidung von Verpackungsabfällen und höhere verbindliche Recyclingziele für Verpackungen.“

Als weltweit führendes Unternehmen für Verpackungsklebstoffe hat Henkel diese Entwicklungen vorausgesehen und möchte den Wandel in der Branche aktiv vorantreiben. Dies kann nur durch eine enge Zusammenarbeit mit Industriepartnern erreicht werden, was die Motivation war, Partner aus der gesamten Wertschöpfungskette zusammenzubringen. Von Rohstofflieferanten über Verpackungshersteller und -verarbeiter bis hin zu Markeninhabern und Recyclern – das Sustainability Forum von Henkel ermöglichte es den wichtigsten Stakeholdern der Branche, in einen digitalen Dialog zu treten. Die Veranstaltung förderte proaktiv die Diskussion über wichtige Anwendungsbereiche wie flexible Verpackungen, Verpackungslösungen aus Papier, Lebensmittel- und Getränkeverpackungen sowie Klebebänder und Etiketten.

Die Bedeutung von nachhaltigen Rohstoffen
Als Rohstofflieferant hat Borealis Nachhaltigkeit und insbesondere die Kreislaufwirtschaft zu einem Eckpfeiler seiner Strategie gemacht. Trevor Davis, Marketingleiter für Consumer Products des Unternehmens, erklärt: „Borealis hat klar definiert, wie ein Kreislaufsystem funktionieren sollte, der auf Partnerschaften entlang der gesamten Wertschöpfungskette basiert. Wir beginnen damit, nach erneuerbaren Optionen für Rohstoffe zu suchen und daran zu arbeiten, den CO2-Ausstoß aus unserem eigenen Betrieb zu minimieren, um unseren Fußabdruck so klein wie möglich zu halten.“

Den Rahmen für eine Kreislaufwirtschaft schaffen
Mit Veranstaltungen wie dem Sustainability Forum unterstreicht Henkel sein kontinuierliches Engagement, den Wissenstransfer, die Zusammenarbeit und die Partnerschaft innerhalb der Branche voranzutreiben. „In den letzten Jahren haben wir den klaren Trend gesehen, dass immer mehr Menschen ihre Absicht bekundet haben, ihren Kunststoffverbrauch zu reduzieren und auf Alternativen umzusteigen – als Reaktion auf die nach wie vor niedrigen Recyclingraten von Kunststoffen. Gleichzeitig ist ein Wandel und eine Welle der Innovation in Richtung einer echten Kreislaufwirtschaft für Kunststoffverpackungen im Gange, die auf den Beiträgen aller Stakeholder von den Materialherstellern bis hin zu den Recyclern aufbaut“, sagt Dennis Bankmann, Senior Manager für Circular Economy bei Henkel.

Videozusammenfassung des Forums: https://youtu.be/E4v6Yi6ETTQ

Corona-Pandemie dämpft Konfliktfreude

Die Tarifverhandlungen standen im Jahr 2020 unter dem Einfluss der Pandemie. Die Lohnerhöhungen fielen moderat aus und die Konfliktintensität war die niedrigste seit dem Jahr 2005.

Die verschiedenen Konflikthandlungen in Tarifauseinandersetzungen, zum Beispiel Streikdrohungen, Warnstreiks, juristischer Streit oder Urabstimmungen, summierten sich im Durchschnitt auf 2,4 Punkte pro Verhandlung. Im Vorjahr fielen im Durschnitt noch 10,3 Punkte je Verhandlung an, 2015 sogar 17,8 Punkte. Einzige Ausnahme einer insgesamt harmonischen Sozialpartnerschaft war der Öffentliche Dienst. Ungeachtet der Corona-Pandemie riefen die Gewerkschaften dort unter der Federführung von ver.di mehrfach zu Warnstreiks auf. Die Pandemie wird die Tarifauseinandersetzungen auch im Jahr 2021 beeinflussen. Vor dem Hintergrund des monatelangen Lockdowns wäre in vielen Bereichen der Volkswirtschaft 2021 eine „tarifpolitische Diät“ angebracht. Die Frage ist, ob die Gewerkschaften nach dem „Maßhalten“ 2020 noch einmal dazu bereit sein werden. Die Lohnforderungen fallen bislang zwar moderater als in den Jahren vor der Pandemie. Insbesondere die IG Metall zeigt sich aber offensiver als zu Beginn der Tarifrunde 2020. Sie verweist darauf, dass die Konjunktur 2021 wieder Fahrt aufnehmen soll. Zudem haben die massiven Warnstreiks im Öffentlichen Dienst gezeigt, dass Arbeitskämpfe auch unter Pandemiebedingungen für die Gewerkschaften ein zentrales Druckmittel bleiben. Vor diesem Hintergrund ist eher nicht zu erwarten, dass das laufende Jahr noch einmal so harmonisch ablaufen wird wie 2020. Quelle: Dr. Hagen Lesch, IW Köln

Dr. Hagen Lesch

40. Podcastfolge: Unternehmensportrait Deutsches Rotes Kreuz, News & Termine

(cs) Unser Podcast DÜSSELDORFER WIRTSCHAFT ist der Wirtschaftspodcast für Düsseldorf. Wir stellen Unternehmer und Unternehmen vor, klären Hintergründe und Zusammenhänge und bringen tagesaktuelle News aus den Unternehmen. Keine Phrasen, kein Infotainment. Unser Podcastteam geht den Dingen auf den Grund, neugierig und authentisch. Am heutigen Freitag erscheint die 40. Folge mit einem Portrait des Deutschen Roten Kreuzes Düsseldorf (DRK). Mit 2.600 haupt- sowie ehrenamtlichen Mitarbeitern gehört das DRK-Düsseldorf zu den großen Wohlfahrtsverbänden und Hilfsorganisationen in Deutschland. In 30 Einrichtungen, die über das ganze Stadtgebiet verteilt sind, bieten die Mitarbeiter des DRK Hilfe und Unterstützung im Alltag der Einwohner Düsseldorfs. Unseren POD finden Sie auf allen gängingen Podcast-Plattformen und bei uns im Netz unter https://unternehmerschaft.wigadi.de/podcast/.

Jasna Müller vom DRK Düsseldorf im Expertentalk der Unternehmerschaft.

Dr. Steffen Greubel neuer Metro-Chef

(cs) Die Suche nach einem Nachfolger für Olaf Koch ist beendet: Dr. Steffen Greubel (47, Foto) wird neuer Vorstandschef des Großhandelskonzerns Metro. Der 47-Jährige besetzt den Posten ab 1. Mai.

Dr. Greubel erhält einen Dreijahresvertrag, meldet die Metro in Düsseldorf. Bislang wird der Großhandelskonzern von Finanzvorstand Christian Baier und Vorstandskollege Rafael Gasset geführt. Dr. Greubel ist zur Zeit noch Mitglied der Konzernleitung des Werkzeughändlers Würth.

Nach seinem Abitur absolvierte Greubel von 1993 bis 1995 eine Ausbildung zum Bankkaufmann bei der HypoVereinsbank in Schweinfurt. In den Jahren von 1995 bis 2000 absolvierte er erfolgreich sein Studium der Wirtschaftswissenschaften an der Universität Witten/Herdecke. Nach seinem Abschluss begann er seine berufliche Laufbahn bei McKinsey & Company. Hier spezialisierte sich Greubel in seiner Zeit von 2000 bis 2014 auf den Handelssektor. In den Jahren 2003 bis 2007 promovierte Greubel am Lehrstuhl für Unternehmensführung und Organisation an der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg zu dem Thema „Analyse der Unternehmensumwelt im Dienstleistungssektor“.

Seit dem 1. April 2014 arbeitet Greubel für die Würth-Gruppe. Als Geschäftsbereichsleiter verantwortete er die Auslandsgesellschaften in Italien, Spanien und Frankreich. Darüber hinaus zählte die Unternehmensentwicklung zu seinem Verantwortungsbereich. Unter seiner Führung konnte die italienische Würth-Linien-Gesellschaft nach einer Krisensituation wieder in erfolgreiches Wachstum zurückfinden. Seit dem 1. April 2019 ist Greubel in der Konzernführung der Würth-Gruppe und verantwortet die Gesellschaften der Würth-Linie des Konzerns.

Am 5. Februar 2021 gab die Düsseldorfer METRO AG bekannt, dass Greubel zum 1. Mai 2021 Nachfolger von Olaf Koch als CEO des Handelskonzerns werden soll.

Seit seinem Eintritt in die Würth-Gruppe im Jahr 2014 hat Dr. Steffen Greubel zum erfolgreichen Wachstum der Würth-Gruppe beigetragen. „Für diesen Einsatz und seine Leistung sind wir ihm dankbar und wünschen ihm für seine Zukunft alles Gute“, so Bettina Würth, Vorsitzende des Beirats der Würth-Gruppe.

Mit Blick auf das weitere Wachstum des Unternehmens haben der Stiftungsaufsichtsrat und der Beirat der Würth-Gruppe beschlossen, die Konzernführung auf fünf Mitglieder zu vergrößern. Die Würth-Linie wird in die Bereiche Handwerk und Industrie aufgeteilt. Den Bereich Handwerk verantwortet zukünftig Dr. Jan Allmann (37), der Bereich Industrie geht in die Verantwortung von Rainer Bürkert (54). Beide waren bisher als Geschäftsbereichsleiter in der operativen Konzerngeschäftsleitung der Würth-Gruppe tätig. Quelle: Metro, Würth, XING, Wikipedia

SMS group mit neuer Leitung Unternehmenskommunikation und -Marketing

Kilian Rötzer (41) wird ab 1. April 2021 die Leitung Unternehmens­kommunikation und -Marketing bei der SMS group übernehmen und in dieser Funktion direkt an CEO Burkhard Dahmen berichten.

Die Stelle bringt die vormals getrennten Bereiche zusammen, um einen weltweit einheitlichen Auftritt gegenüber sämtlichen Ziel­gruppen sicherzustellen. Dieser Schritt ist Teil der strategischen Weiterentwicklung des Technologie- und Weltmarktführers. Kern­aufgabe des neu aufgestellten Teams wird es sein, insbesondere die Projektkompetenz in den Wachstumsfelder Dekarbonisierung, Wasserstoff und Recycling für die globale Metallindustrie stärker zu kommunizieren.

Rötzer kommt von thyssenkrupp, wo er acht Jahre lang die Unternehmenskommunikation, Marketing und Governmental Affairs für das weltweite Stahlgeschäft verantwortet hat. Zuvor war Rötzer vier Jahre als Leiter der Wirtschaftspresse bei der Metro Group in Düsseldorf und davor acht Jahre bei der Kommunikationsberatung CNC in München tätig.

NRW-Metallarbeitgeber schlagen Struktur für Tarifabschluss vor

Der Verband der Metall- und Elektro-Industrie Nordrhein-Westfalen (METALL NRW) hat der IG Metall am Freitag bei der 3. Verhandlung für die rund 700.000 Beschäftigten dieses Industriezweigs in Düsseldorf die Struktur für eine Lösung in der Tarifrunde 2021 vorgeschlagen. Im Einzelnen ist darin vorgesehen

  • die Entwicklung optionaler tariflicher Regeln, die Betrieben passgenaue Gestaltungsmöglichkeiten zur Beschäftigungssicherung eröffnen,
  • die Entwicklung optionaler tariflicher Regeln, die Betrieben passgenaue Gestaltungsmöglichkeiten zur Begleitung von Strukturwandel und Transformation eröffnen,
  • eine Tarifeinigung, die auch für das Jahr 2022 und darüber hinaus gilt und so die Zahlung eines Mix aus Einmalzahlung und Tabellenerhöhung ab dem Jahr 2022 ermöglicht sowie
  • die Vereinbarung einer dauerhaften automatischen Differenzierung zur Kostenentlastung für Betriebe in der Krise.

Der Präsident und Verhandlungsführer von METALL NRW, Arndt G. Kirchhoff, sagte im Anschluss an die Verhandlung, dies sei „ein ausgewogener Vorschlag für die Struktur eines Abschlusses zur Tarifrunde 2021“. Die Tarifverhandlungen würden derzeit in einer absoluten Ausnahmesituation geführt. Die Pandemie habe Land und Wirtschaft nach wie vor fest im Griff. Die deutsche Metall- und Elektroindustrie befinde sich bis auf weiteres in einer außerordentlich angespannten Wirtschaftslage. Die Kalkulationssicherheit für die international vernetzten Unternehmen sei angesichts sich permanent verändernder politischer Entscheidungen durch neue Infektionsentwicklungen im In- und Ausland außergewöhnlich fragil. „Umso mehr brauchen wir jetzt einen Tarifabschluss, der Augenmaß und Optimismus verbindet“, erklärte Kirchhoff. Sowohl Unternehmen als auch Beschäftigte erwarteten jetzt zurecht verantwortungsvolle und tragfähige tarifpolitische Lösungen mit betriebsnahen Perspektiven und Planungssicherheit.

Es sei eindeutig absehbar, dass die Industrie im laufenden Jahr noch mit den massiven Auswirkungen der Pandemie kämpfen müsse. Zusätzlich stünde die M+E-Industrie vor der Herausforderung gravierender Veränderungen durch die branchenübergreifende Transformation. Beides erhöhe den Druck auf die Beschäftigung. Deshalb müsse jetzt die Sicherung möglichst vieler Arbeitsplätze absolute Priorität haben. „Wir müssen den Unternehmen Instrumente an die Hand geben, die es ihnen erleichtern, auch in dieser schweren Wirtschaftskrise die Belegschaften zu halten“, betonte Kirchhoff. Die Verhandlungspartner hätten sich darauf verständigt, noch im Februar über konkrete Modelle zu beraten, die dieses Ziel fördern könnten.

Der NRW-Metallarbeitgeberpräsident bekräftigte seinen Willen, den tarifpartnerschaftlichen Weg aus dem März des Jahres 2020 fortsetzen zu wollen. Vor einem Jahr hätten die Tarifparteien der Sicherung von Arbeitsplätzen den Vorrang gegenüber Entgeltsteigerungen gegeben und auch deshalb für den Krisen-Abschluss viel Zustimmung bei Unternehmen und Beschäftigten erhalten. Das Tarifergebnis habe dazu beigetragen, dass die Beschäftigungssituation trotz zweistelliger Umsatzeinbrüche in der großen Mehrzahl der Betriebe weitgehend stabil geblieben sei. „Ich bin zuversichtlich, dass es uns gelingen kann, an diesen Erfolg anzuknüpfen“, sagte Kirchhoff. Zugleich warnte er aber davor, jetzt durch falsche tarifpolitische Weichenstellungen Arbeitsplätze zu gefährden.

Die bei einer über das Jahr 2022 hinausgehenden Vertragslaufzeit in Aussicht gestellten Einkommensverbesserungen mit einer Einmalzahlung und einer Tabellenerhöhung seien Ausdruck von Zuversicht, dass viele Unternehmen der deutschen Metall- und Elektroindustrie im Jahr 2022 wieder in normales Fahrwasser kommen. Kirchhoff bezeichnete den Vorschlag als „einen optimistischen Ansatz, der Betrieben und Beschäftigten eine Perspektive eröffnet“. Er fügte aber hinzu, auch in einem Jahr werde nach heutigem Ermessen noch eine Vielzahl von Mitgliedsunternehmen um ihr Überleben kämpfen. Es wäre daher „blinder Optimismus, würde der Tarifabschluss auf diese Betriebe keine Rücksicht nehmen“. Deshalb sehe der Vorschlag der Arbeitgeber zu einer Abschluss-Struktur einen Passus vor, der Unternehmen in der Krise von Zusatzbelastungen automatisch freistelle. „In derart differenzierenden Abschlüssen sehen wir ein Modell für künftige Tarifverträge, die als Element des Flächentarifs die Zukunftsfähigkeit der Tarifautonomie zugutekommen“, erklärte Kirchhoff.

Rheinmetall treibt strategische Neuausrichtung voran – Neue Konzernstruktur und aktualisierte Finanzziele

  • Neue Struktur mit künftig fünf Divisionen unterstützt die strategische Neuausrichtung des Konzerns
  • Divisionen werden künftig direkt vom Vorstand geführt
  • Überprüfung und Anpassung des Produktspektrums an Megatrends Digitalisierung und Elektrifizierung
  • Aktualisierte Finanzziele mit Fokus auf nachhaltige Wertsteigerung

Das Strategieprogramm ONE Rheinmetall tritt in eine neue Phase ein: Die Düsseldorfer Rheinmetall AG treibt die Transformation zum integrierten Technologiekonzern konsequent voran und richtet im Zuge dessen auch die Konzernstruktur neu aus.

Dabei stehen drei strategische Ziele bei Rheinmetall im Vordergrund.

Erstens: Die Reduzierung des Automotive-Anteils am Gesamtumsatz, insbesondere hinsichtlich der Produkte für den Verbrennungsmotor.

Zweitens: Die Durchsetzung eines Profitabilitätsniveaus von mindestens 10% bezogen auf die operative Umsatzrendite in allen Geschäftseinheiten sowie drittens: ein daran orientiertes kontinuierliches Portfoliomanagement.

Die organisatorische Trennung in die bisherigen Unternehmensbereiche Automotive und Defence entfällt. Die Zwischenholding der Rheinmetall Automotive AG wird aufgelöst und in die Konzernstruktur integriert.

Armin Papperger, Vorstandsvorsitzender der Rheinmetall AG: „Wir geben Rheinmetall ein klares, einheitliches Profil und öffnen mit der Zusammenführung beider Sparten ein neues, bedeutendes Kapitel in der Firmenhistorie. Die neue Konzernstruktur gibt uns alle Chancen, unser technologisches Spektrum auszuweiten und unsere Positionen in den globalen Märkten auszubauen. Damit sehen wir uns künftig bestens dafür aufgestellt, unsere ehrgeizigen mittelfristigen Ziele für nachhaltiges Wachstum und hohe Profitabilität zu erreichen.“

Die neue Struktur von Rheinmetall umfasst fünf Divisionen, die vom Vorstand der Rheinmetall AG direkt geführt werden. Diese Gliederung soll insbesondere den Technologietransfer zwischen den einzelnen Bereichen fördern und die Fokussierung auf zukunftsfähige Technologien und Geschäftsfelder mit großem Potenzial für nachhaltige Wertsteigerung unterstützen.

Die fünf Divisionen sind Weapon & Ammunition, Electronic Solutions, Vehicle Systems, Sensors & Actuators und Materials & Trade. Der bisherige Kolbenbereich wird als Nicht-Kerngeschäft weitergeführt, nachdem der Konzern bereits im Sommer 2020 die Prüfung strategischer Optionen für die Weiterentwicklung der bisherigen Division Hardparts – und hier insbesondere für die Bereiche Klein- und Großkolben – angekündigt hatte.

Rheinmetall hat nun Goldman Sachs damit beauftragt, diesen Prozess zu begleiten. Erste Ergebnisse, die dann durch den Rheinmetall-Vorstand bewertet werden, sollen im Laufe des ersten Halbjahres 2021 vorliegen.

Im Einklang mit den Zielen des Transformationsprozesses und den damit verbundenen Wachstumserwartungen wurden auch die mittelfristigen Finanzziele für den Rheinmetall-Konzern aktualisiert. So soll der Umsatz von rund 5,8 MrdEUR im Jahr 2020 auf rund 8,5 MrdEUR im Jahr 2025 steigen. Die operative Umsatzrendite soll künftig einen Wert von über 10% erreichen, der Operative Free Cash Flow soll in der Spanne zwischen 3% und 5% vom Umsatz liegen.

Als Wachstumstreiber werden insbesondere die Sicherheitstechnologie und die Elektromobilität gesehen, deren Anteil am Konzernumsatz steigen soll, während der Anteil des Geschäfts im Bereich Verbrennungsmotoren an neue Marktgegebenheiten angepasst wird. Die Sicherheitstechnologie soll bis 2025 ca. 70% zum Konzernumsatz beitragen, statt ungefähr 63% im Jahr 2020. Die Abhängigkeit vom Verbrennungsmotor wird weiter reduziert und soll von heute fast 30% des Konzernumsatzes auf unter 20% sinken. Die neue Divisionsstruktur trägt nicht zuletzt diesen Zielen Rechnung.

Auch Nachhaltigkeit ist integraler Bestandteil der Konzernstrategie. So soll die CO2-Neutralität des Konzerns bis zum Jahr 2035 erreicht werden. Der Energieverbrauch soll deutlich reduziert und der Wasserkonsum um 10% abgesenkt werden. Transparenz und ESG-Ratings sollen stetig verbessert werden. Die Erfüllung der ESG-Maßgaben wird künftig Teil der Vergütungspolitik für das höhere und mittlere Management sein und rund 20% der Long Term Incentives betragen.

Umweltschonende Technologie für Plug-in-Hybride: Rheinmetall erhält Aufträge für innovatives Tankabsperrventil für Hybridfahrzeuge

Der Technologiekonzern Rheinmetall hat erste Aufträge für ein umweltschonendes Tankabsperrventil erhalten. Solche Ventile (Fuel Tank Isolation Valves, FTIV) werden in modernen Plug-in-Hybridfahrzeugen eingesetzt, die in der Regel über ein hermetisch geschlossenes Tanksystem verfügen, damit im elektrischen Fahrbetrieb keine Kraftstoffdämpfe entweichen können. Das FTIV steuert dabei die Druckverhältnisse im Tank.

Rheinmetall in Düsseldorf engagiert sich im hybriden Energie-Themenbereich. Hier eine Studie zum Thema.

Die jüngst erhaltenen Aufträge für das Ventil stammen von namhaften internationalen Automobilherstellern aus Asien und Europa und belaufen sich auf einen Lifetime-Umsatz von über 10 MioEUR. Der Produktionsstart für das im tschechischen Werk in Ústí nad Labem gefertigte FTIV wird Anfang 2022 sein.

Dazu Dr. Karsten Sonnenschein, Leiter des Bereiches Magnetventile beim Rheinmetall Tochterunternehmen Pierburg: “Es zeigt sich, dass unser innovatives Ventil kurz nach seiner Einführung sehr schnell erste Auftragserfolge erzielen konnte, was vor allem auf den sehr geringen Bauraumbedarf unserer Komponente verbunden mit dem niedrigsten Gewicht im Markt zurückzuführen ist.“

In den heutigen geschlossenen Kraftstofftanksystemen baut sich je nach Betriebs-situation und Umgebungstemperatur ein Über- oder Unterdruck auf. Das FTIV ist ein normalerweise geschlossenes Ventil, das bei Bedarf elektrisch geöffnet wird. Es verfügt zusätzlich über zwei mechanische Bypässe, die das Druckverhältnis regulieren, sobald ein definierter Über- oder Unterdruck im Tank überschritten wird. Daher wird das FTIV normalerweise zwischen Kraftstofftank und Aktivkohlefilter platziert und kontrolliert dabei auch den Volumenstrom zum Filter, welcher zudem auf einen Maximalwert eingestellt werden kann. Aufgrund des Baukastensystems ist es möglich, das FTIV mit verschiedenen Funktionen auszustatten und an unterschiedlichste Einsatzanforderungen anzupassen.