Positive Herbstbilanz und neuer Flugplan: Der Düsseldorfer Airport startet in die Wintersaison

Foto: Andreas Wiese / Flughafen Düsseldorf

Herbstferien am Flughafen Düsseldorf: Positive Bilanz
Über 1,2 Millionen Fluggäste nutzten den Düsseldorfer Flughafen in den Herbstferien 2024, und der Betrieb verlief dabei ausgesprochen reibungslos. Über 85 % der Reisenden checkten in unter zehn Minuten ein, und 96 % passierten die Sicherheitskontrollen ebenfalls in weniger als zehn Minuten. Auch die Gepäckausgabe lief effizient: Der erste Koffer landete im Durchschnitt 20 Minuten nach dem Andocken des Flugzeugs auf dem Gepäckband. „Unser Team hat mit großem Engagement dazu beigetragen, dass der Ablauf während der Ferien so gut funktioniert hat,“ betont Lars Redeligx, Geschäftsführer des Düsseldorfer Flughafens. „Diese positiven Ergebnisse bestärken uns darin, unser Qualitätsprogramm Off-Block konsequent weiterzuführen und den Flughafen weiter als Spitzenstandort zu etablieren.“

Flugplanwechsel: Wintersaison 2024/2025
Mit dem Beginn der Wintersaison erweitert der Düsseldorfer Flughafen sein Angebot auf über 120 Ziele in 49 Ländern, die von rund 50 Airlines bedient werden. Das Streckennetz reicht von winterlichen Reisezielen im Norden bis zu sonnenverwöhnten Destinationen im Süden Europas. „Ob Geschäftsreise oder Winterurlaub – der Düsseldorfer Airport bietet eine große Auswahl an Zielen,“ erklärt Dr. Henning Pfisterer, Leiter Aviation.

Winterhighlights im Streckennetz

  • Etihad Airways fliegt ab dem 31. Oktober dreimal wöchentlich von Düsseldorf nach Abu Dhabi. Diese Strecke wird ab 2025 sogar täglich bedient, was Düsseldorf fest im Streckennetz von Etihad verankert und mehr Flexibilität für Geschäfts- und Urlaubsreisende bietet.
  • Die Golf-Airlines sind wieder vollständig vertreten: Emirates bietet tägliche Flüge nach Dubai und Qatar Airways fliegt bis zu elfmal wöchentlich nach Doha – mit optimalen Verbindungen zu Zielen in Asien, Australien und Afrika.
  • Air Baltic erweitert das Netzwerk um Vilnius, Litauen, mit zwei wöchentlichen Flügen ab Ende Oktober. Die Flüge nach Riga bleiben ebenfalls mit fünf Flügen pro Woche bestehen.
  • Eurowings ergänzt den Winterflugplan um die neue Verbindung nach Kairo und bedient insgesamt 75 Ziele. Nordlichter und Skandinavien-Fans kommen ebenfalls auf ihre Kosten, mit regelmäßigen Flügen nach Lappland und anderen nordeuropäischen Zielen.

Beliebte Sonnenziele im Winter
Die Kanaren, Mallorca und Antalya bleiben Top-Ziele. Eurowings, Condor, TUIfly und Corendon Airlines bieten bis zu 60 Flüge pro Woche zu den kanarischen Inseln, 24 Flüge nach Mallorca und mehr als 20 wöchentliche Verbindungen nach Antalya. Auch Madeira, Lanzarote und Hurghada sind weiterhin stark nachgefragte Destinationen.

Mit einem stabilen und vielfältigen Angebot an Flugzielen, reibungslosen Abläufen und einem optimierten Passagiererlebnis startet der Düsseldorfer Flughafen in die Wintersaison. Passagiere können sich auf ein komfortables Reiseerlebnis und zahlreiche Optionen für ihre Reisepläne freuen.

Zusammengefasst von Christoph SOCHART

Fachkräftemangel: Düsseldorfer Impulspapier fordert neuen Blickwinkel

Der Mangel an Fach- und Arbeitskräften stellt eine der größten Herausforderungen für die Wirtschaft und Gesellschaft in Deutschland dar. Prognosen des Instituts für Arbeits- und Berufsforschung (IAB) zeigen, dass das Erwerbspersonenpotenzial bis 2035 um 3 bis 7,2 Millionen Menschen sinken könnte. Bereits heute sind etwa 35 % der Unternehmen durch den Fachkräftemangel in ihrer Geschäftstätigkeit eingeschränkt (laut KfW-ifo-Fachkräftebarometer).

Dr. Frank Lennings, Leiter des Bereichs Unternehmensexzellenz am Düsseldorfer ifaa – Institut für angewandte Arbeitswissenschaft, erklärt: „Wir müssen über den Tellerrand schauen und auch die Nachfrageseite analysieren. Unser Ziel sollte es sein, den Personalbedarf bei gleicher oder höherer Wirtschaftsleistung zu reduzieren und so die Arbeitsproduktivität zu steigern.“ Die Lösungsansätze sind klar: eine effizientere Arbeitsgestaltung, technischer Fortschritt und der Abbau von Bürokratie.

Zum Impulspapier: ifaa Impulspapier Fachkräftemangel

Fokus auf Nachfrageseite: Drei zentrale Lösungsansätze

1. Effiziente Arbeits- und Prozessgestaltung
Durch die Optimierung von Arbeits- und Prozessabläufen lässt sich die Produktivität spürbar steigern. Industrial Engineering und Lean Production bieten hier praxiserprobte Methoden, deren Potenzial in vielen Unternehmen jedoch noch nicht vollständig ausgeschöpft wird. Ein gut gestalteter Arbeitsprozess kann den Personalbedarf bei gleichbleibender Leistung deutlich senken.

2. Technikeinsatz, Robotik und Digitalisierung
Moderne Technologien wie Robotik und digitale Prozesse können Mitarbeitende entlasten und repetitive Aufgaben teilweise oder sogar vollständig übernehmen. So wird nicht nur die Produktivität gesteigert, sondern auch der Fachkräftebedarf reduziert.

3. Bürokratieabbau
Bürokratische Vorgaben und Berichtspflichten binden wertvolle Arbeitskapazitäten – nicht nur in der freien Wirtschaft, sondern auch in der Verwaltung. Durch die Digitalisierung und Verschlankung von Prozessen kann die notwendige Arbeitskraft effektiver genutzt werden.

Ein Perspektivwechsel ist nötig

Das Impulspapier, das von Frank Lennings und seinem Team verfasst wurde, zeigt auf, wie viel menschliche Arbeitskraft aktuell ineffizient gebunden ist und welche Entlastung durch die Umsetzung dieser drei Ansätze möglich wäre. Damit soll das ifaa das Bewusstsein für die Bedeutung der zunehmend knappen Ressource Arbeitskraft stärken und zu einem wertschätzenden Umgang damit anregen.

CHRISTOPH SOCHART

„Industriekanzler“ Scholz: Kann ein Gipfeltreffen die deutsche Wirtschaft retten?

Professor Michael Hüther

Deutschland steckt in einer wirtschaftlichen Flaute, die nicht nur alarmierend, sondern auch spürbar ist. Die Bundesregierung scheint sich dieses Problems bewusst zu sein und reagiert mit einer Flut von Initiativen, Rettungsplänen und Gipfeln. Allen voran Kanzler Olaf Scholz, der sich am morgigen „Industriegipfel“ als Retter der deutschen Wirtschaft positionieren möchte. Finanzminister Christian Lindner jedoch hält mit einem eigenen Gegengipfel dagegen. Die Notwendigkeit für eine wirtschaftliche Erneuerung eint die Regierung, aber der Weg dorthin sorgt für Spannungen.

Große Worte und ambitionierte Ziele: Ein Blick auf die Agenda

In den letzten Monaten hat die Bundesregierung mit Schlagworten wie „Wachstumsinitiative“, „Deutschlandfonds“ und „Industriegipfel“ einen Aktionismus entfacht, der durchaus Hoffnung wecken könnte. IW-Direktor Michael Hüther sieht diese Ansätze grundsätzlich positiv, mahnt jedoch zur Zusammenarbeit statt Konkurrenzdenken innerhalb der Koalition. Ein schlüssiges Konzept scheint der Ampelkoalition aber weiterhin zu fehlen. Scholz und seine Minister versprechen zwar eine Wende, jedoch bleibt unklar, wie realistisch eine Umsetzung ist.


Von Christoph Sochart mit Material des Instituts der Deutschen Wirtschaft


Ein Wirtschaftsstandort im Sinkflug?

Die Herausforderungen sind vielseitig und bekannt: Hohe Standortkosten, marode Infrastruktur und lähmende Bürokratie wirken abschreckend auf Investoren. Wirtschaftsminister Habeck hat dies in seinem jüngsten Papier klar angesprochen und betont, dass sich Deutschland neu aufstellen muss, um als Wirtschaftsstandort attraktiv zu bleiben. Besonders deutlich zeigt sich das Problem in den ausbleibenden Investitionen und dem Bedarf an Infrastrukturmitteln, die laut Berechnungen des IW in den kommenden zehn Jahren rund 600 Milliarden Euro verschlingen könnten.

Lindners Gegengipfel – Hilfe oder Hindernis?

Statt die Wirtschaftspolitik geschlossen anzugehen, ist die Ampelkoalition von internen Differenzen geprägt. Während Scholz den Industriegipfel initiiert, stellt Lindner mit einem Gegengipfel eigene Ideen in den Vordergrund. Dabei fehlt es an einem grundsätzlichen Konsens darüber, wie und woraus die notwendigen finanziellen Mittel bereitgestellt werden sollen. So fordert der geplante Deutschlandfonds von Habeck sogar eine verfassungsändernde Mehrheit im Bundestag – ein Hindernis, das derzeit kaum zu überwinden scheint. Gute Ideen sind vorhanden, doch ohne klare Einigung bleibt die Realisierung in der Schwebe.

Eine Frage der Finanzierung – und des politischen Willens

Während Konzepte für die wirtschaftliche Erneuerung auf dem Papier existieren, steht deren Finanzierung in den Sternen. Die Ampel streitet sich um die Frage, wie die deutsche Wirtschaft stabilisiert werden soll. Lösungen wie Investitionsprämien, Strompreissenkungen oder Infrastrukturfonds sind teure Vorhaben, und solange die Koalition keine gemeinsamen Vorstellungen entwickelt, bleibt die wirtschaftliche Zukunft Deutschlands unsicher. IW-Direktor Hüther schlägt deshalb vor, die Debatte weniger als politische Bühne, sondern als kollektiven Lösungsansatz zu begreifen: „Wie wäre es, wenn sich die drei Akteure mal auf die Suche nach den durchaus vorhandenen Gemeinsamkeiten machten?“

Fazit: Worte sind Silber, Taten sind Gold

Deutschland steht am Scheideweg: Die Herausforderungen in der Wirtschaft sind bekannt, und die Ansätze zur Bewältigung scheinen vorhanden zu sein. Doch ohne eine klare und geeinte Linie wird die deutsche Wirtschaftspolitik in einem Labyrinth aus Gipfeln, Initiativen und Machtkämpfen stecken bleiben. Ob sich der „Industriekanzler Scholz“ am morgigen Gipfel tatsächlich profilieren und die Basis für einen konsistenten Kurs schaffen kann, bleibt abzuwarten. Denn eines ist klar: Nur mit vereinten Kräften kann Deutschland seine wirtschaftliche Zukunft sichern.

Quelle: IW Köln

„Deutschland steht vor dem Scheideweg“ – Gesamtmetall-Präsident Wolf fordert radikalen Kurswechsel für die Industrie

Foto: Gesamtmetall

In einem Interview mit t-online spricht Dr. Stefan Wolf, Präsident des Gesamtmetall-Verbands, heute ausführlich über die Herausforderungen der deutschen Industrie und seine Sorge um die Zukunft des Standorts Deutschland. Wolf sieht akuten Handlungsbedarf in verschiedenen Bereichen, darunter Bürokratieabbau, Sozialversicherungen und die Senkung der Sozialbeiträge. Er kritisiert die aktuelle Regierungskoalition scharf und fordert strukturelle Reformen, die dem Wirtschaftsstandort zugutekommen.

Auf die Frage nach Neuwahlen und möglichem Wandel antwortet Wolf, dass er bei fehlenden Fortschritten Neuwahlen befürworten würde. Er sieht in Friedrich Merz (CDU) einen geeigneten Kandidaten für das Kanzleramt, da Merz aus Wolfs Sicht das Potenzial für wirtschaftlichen Aufschwung erkannt hat. Selbst in einer möglichen Großen Koalition hoffe er, dass die CDU zentrale wirtschaftspolitische Themen durchsetzen könne.


Zusammengefasst von Christoph Sochart


In Bezug auf Vorschläge wie den „Deutschlandfonds“ zur Förderung von Investitionen zeigt sich Wolf skeptisch und sieht anstatt zusätzlicher Finanzierung eine Notwendigkeit für tiefgreifende Strukturreformen. Auch eine Prämie für Langzeitarbeitslose, die wieder in den Arbeitsmarkt eintreten, lehnt er ab, da aus seiner Sicht solche Anreize eine Fehlsteuerung darstellen.

Wolf spricht außerdem die Lohnstruktur an, die sich seiner Meinung nach nicht stark genug von staatlichen Unterstützungsleistungen abhebt. Er fordert eine Reduzierung des Bürgergeldes, um den Anreiz für Erwerbstätigkeit zu erhöhen. Steigende Löhne, wie von Gewerkschaften gefordert, seien jedoch für die Industrie derzeit nicht tragbar, da die deutsche Wirtschaft im zweiten Rezessionsjahr steckt.

Auch das Rentenpaket II wird von Wolf als ungerecht bezeichnet, da es aus seiner Sicht zukünftige Generationen finanziell stark belasten würde. Wolf befürchtet, dass hochqualifizierte junge Menschen Deutschland den Rücken kehren könnten, wenn hohe Steuern und Abgaben weiter steigen. Der Gesamtmetall-Präsident fordert daher, das Rentenpaket zu stoppen, um langfristige Folgen für den Standort zu vermeiden.

In Bezug auf die Metall- und Elektroindustrie beschreibt Wolf eine ernste Lage. Die Branche habe sich seit 2018 nicht erholt und stehe vor Problemen wie steigenden Material- und Energiekosten. Der Rückgang der Produktion und die Unsicherheiten auf dem E-Auto-Markt – mit hohen Kosten und unzureichender Ladeinfrastruktur – seien ernstzunehmende Probleme, die zu einem langfristigen Jobverlust von bis zu 300.000 Arbeitsplätzen führen könnten.

Die Tarifverhandlungen mit der IG Metall bewertet Wolf pragmatisch. Er sieht die schwierige wirtschaftliche Lage als Grundlage für faire Verhandlungen, hält jedoch auch mögliche Warnstreiks für wahrscheinlich, die aus seiner Sicht den Einigungsprozess nicht erleichtern würden.

Schon rund 200 Gefechtsfahrzeuge für die Ukraine: Rheinmetall liefert 20 weitere Marder-Schützenpanzer

Das Düsseldorfer Technologieunternehmen Rheinmetall in Unterrath hat den Streitkräften der Ukraine 20 weitere Marder-Schützenpanzer für ihren Abwehrkampf gegen den russischen Aggressor übergeben. Die Auslieferung ist zum Ende des dritten Quartals 2024 erfolgt. Damit steigt die Gesamtzahl der direkt oder indirekt – im Wege des sogenannten Ringtauschs – an die Ukraine gelieferten Gefechtsfahrzeuge auf rund 200.

Bei einer dreistelligen Anzahl dieser Systeme handelt es sich um Schützenpanzer vom Typ Marder 1A3. Zudem hat Rheinmetall im Ringtauschverfahren Marder-Schützenpanzer und Leopard-Kampfpanzer in zweistelliger Anzahl zur Verfügung gestellt. Der jüngste Auftrag zur Lieferung der 20 Marder, finanziert von der deutschen Bundesregierung, hat einen Wert im mittleren zweistelligen MioEUR-Bereich. Er wurde bereits im März 2024 verbucht.

Die Marder in der Version 1A3, die Rheinmetall an die Ukraine liefert, verfügen über zusätzliche Laserentfernungsmesser für eine effiziente und präzise Zielbekämpfung. Die erste Lieferung von 20 Gefechtsfahrzeugen dieses Typs hatte der Rheinmetall-Konzern im Auftrag der Bundesregierung bereits im März 2023 veranlasst; es folgten weitere in jeweils zweistelliger Anzahl.

Bereits im Frühjahr 2022 hatte Rheinmetall damit begonnen, Schützenpanzer Marder 1A3 aus Beständen der Bundeswehr zu übernehmen und zu überholen –zunächst auf eigene Kosten. Seitdem werden die Gefechtsfahrzeuge für ihren unmittelbaren Einsatz instandgesetzt. Die Arbeiten dazu erfolgen an den Konzern-Standorten Unterlüß (Niedersachsen) und Kassel.

Der Marder zählt weltweit zu den bewährtesten Waffensystemen seiner Art. Er wurde für die Bundeswehr entwickelt und wird dort teils weiterhin genutzt. Im Laufe der Jahre wurde er mehrfach modernisiert und kampfwertgesteigert.

Zwischenzeitlich wurde der Puma in der Bundeswehr eingeführt, der im Heer sukzessive die Nachfolge des Marders übernimmt. Über 300 der hochmodernen Schützenpanzer sind mittlerweile bei den deutschen Streitkräften in Nutzung.

Verkehrsprognose 2040: Mehr LKWs, mehr Autos – Infrastruktur im Fokus

 

Symbol-Foto „Verkehr“: Unternehmerschaft Düsseldorf

Die neue Verkehrsprognose 2040, vorgestellt von Bundesverkehrsminister Dr. Volker Wissing und Studienautor Tobias Kluth von Intraplan, liefert einen umfassenden Blick auf die künftige Verkehrsentwicklung in Deutschland und zeigt: Es wird mehr Verkehr auf unseren Straßen und Schienen geben. Die Prognose, die die bisherige aus dem Jahr 2030 ablöst, berücksichtigt neueste Trends in Mobilität und Logistik sowie veränderte Rahmenbedingungen wie Bevölkerungswachstum und die Energiewende. Die Ergebnisse sind eine wichtige Grundlage für die zukünftige Ausrichtung von Verkehrsinvestitionen und die Bedarfsplanüberprüfung.

Zunahme des Güter- und Personenverkehrs

Bis 2040 soll die Verkehrsleistung im Güterverkehr im Vergleich zu 2019 um etwa ein Drittel steigen – von 689 auf 905 Milliarden Tonnenkilometer. Während der Schienengüterverkehr um 35 Prozent zunimmt, bleibt der LKW mit einem Plus von 34 Prozent das wichtigste Verkehrsmittel im Güterbereich. Im Gegensatz dazu wird der Wasserstraßenverkehr weiter zurückgehen. Auch der Personenverkehr nimmt zu: Er wächst um rund 8 Prozent auf 1.323 Milliarden Personenkilometer, wobei die Bahn am stärksten zulegt (+60 Prozent). Trotz des leichten Rückgangs der Straßenverkehrsleistung bleiben Auto und Motorrad das meistgenutzte Fortbewegungsmittel.


Von Christoph Sochart


Minister Wissing: Investitionen in Verkehrsnetz unabdingbar

Minister Wissing betont die Dringlichkeit von Investitionen in die Verkehrsinfrastruktur: „Der Verkehr wird deutlich zunehmen. Deshalb müssen wir weiter entschlossen handeln, um unsere Trassen, Brücken, Tunnel und Schleusen zu sanieren und die Schienenkapazitäten auszubauen.“ Besonders wichtig sei es, sowohl in den Erhalt als auch in den Neubau von Straßen zu investieren, da das Auto weiterhin das Rückgrat der Mobilität bleibt. Die Notwendigkeit, die Bahn zu stärken, wird ebenfalls unterstrichen, um Engpässe und Verkehrsüberlastung zu vermeiden.

Veränderungen im Güterverkehr: Weniger Kohle, mehr Pakete

Die Energiewende bringt im Güterverkehr einen Wandel: Der Transport von Energierohstoffen wie Kohle und Mineralöl geht stark zurück, während Postsendungen (+86 Prozent), Sammelgüter (+56 Prozent) sowie Lebensmittel (+30 Prozent) deutlich zulegen. Hinzu kommt eine hohe Nachfrage im Baustellenverkehr, angetrieben durch Investitionen in den klimaneutralen Wohnungsbau. Die Schiene wird ebenfalls stärker in den Gütertransport eingebunden, unterstützt durch Maßnahmen wie die Korridorsanierung und den Ausbau eines Hochleistungsnetzes.

Signifikanter CO2-Rückgang durch klimafreundliche Antriebe

Ein zentrales Ziel der Verkehrsprognose 2040 ist die CO2-Reduktion: Bis 2040 sollen die Emissionen im Verkehr um 77 Prozent im Vergleich zu 1990 sinken, im PKW-Bereich sogar um über 80 Prozent. Die Prognose zeigt den positiven Effekt der bisherigen Maßnahmen – von der Ladesäuleninfrastruktur bis zur CO2-Maut für LKW. Eine umweltfreundlichere Mobilität ist möglich, so die Prognose, was die Relevanz klimafreundlicher Kraftstoffe für den Straßenverkehr unterstreicht.

Ein detaillierterer Blick auf Deutschlands Verkehrslandschaft

Die Verkehrsprognose 2040 gilt als die umfassendste Grundinventur des deutschen Verkehrsgeschehens und wurde erstmals für 1.600 Verkehrsräume erstellt, was eine genauere Abbildung des Verkehrs ermöglicht. Diese Basisprognose ist ein erster Schritt: Weitere Fachteile zu den verschiedenen Verkehrsträgern werden folgen und in einer Fachtagung im Dezember 2024 vertieft diskutiert.

Eine Kurz- und Langfassung der Verkehrsprognose 2040 finden Sie hier.

HENKEL kündigt neue Testmöglichkeiten im Bereich Elektromobilität für Automobil- und Batteriehersteller an

Henkel hat die Eröffnung seines hochmodernen Batterietestzentrums (Battery Test Center) am Hauptsitz des Unternehmens in Düsseldorf bekannt gegeben und damit seine Kompetenzen im Bereich Elektromobilität deutlich erweitert. Diese innovative Einrichtung ist eine zentrale Ergänzung des Battery Engineering Centers von Henkel, das im September 2023 mit der Inbetriebnahme eines Anwendungszentrums (Battery Application Centers) gestartet ist. Mit dem Battery Test Center stärkt das Unternehmen seine Position als führender Entwicklungs- und Innovationspartner für Automobilhersteller und Batterieproduzenten im sich schnell ändernden Markt der Elektromobilität.

Das neue Battery Test Center, das seit September 2024 voll einsatzfähig ist, bietet ein breites Spektrum an Testlösungen für Batteriesysteme, um neue Lösungen für die wichtigsten Herausforderungen in den Bereichen Design und Entwicklung von Batterien für Elektrofahrzeuge (EV) zu ermöglichen. Die neue Einrichtung ist mit fortschrittlichen Technologien ausgestattet, darunter Klimasimulationen mit Temperatur- und Feuchtigkeitsregulierung, Schnelllade- und Entladetests, Leckagetests und Alterungstests. Diese hochmoderne Infrastruktur unterstreicht das Engagement von Henkel, Batterieinnovation zu beschleunigen und seine Partner bei der Entwicklung von sicheren, nachhaltigen und leistungsfähigen Batteriesystemen zu unterstützen.

„Mit der Eröffnung des Battery Test Centers machen wir einen bedeutenden Schritt vorwärts in Richtung unserer Mission, nachhaltige Innovationen im Bereich der Elektromobilität voranzutreiben“, sagte George Kazantzis, Global Head of Henkel’s Automotive Components Business Unit. „Unser Battery Engineering Center bietet jetzt beispiellose End-to-End-Lösungen an, von der frühen Design- und Simulationsphase mit digitalen Zwillingen und virtuellen Materialkarten bis hin zu Tests und Validierungen in vollem Maßstab. Dies ermöglicht unseren Kunden, ihre Entwicklungszyklen zu beschleunigen und die nächste Generation von EV-Batterien schneller auf den Markt zu bringen, um die Branche auf dem Weg zur emissionsfreien Mobilität voranzubringen.“

Das Battery Test Center ist TISAX-zertifiziert und verfügt über einen Prüfstand mit einer Klimakammer und einer breiten Palette von Testmöglichkeiten, die höchste Sicherheits- und Zuverlässigkeitsstandards bei der Prüfung von Batteriesystemen gewährleisten. Ein entscheidender Vorteil, den Henkel seinen Kunden mit dem Battery Test Center bietet, ist die Möglichkeit, einen digitalen Zwilling jeder Batterie zu erstellen, die fortschrittlichen Materialien von Henkel mit Hilfe digitaler Materialkarten anzuwenden, Szenarien zu simulieren und die Ergebnisse dann im realen System zu validieren. Dazu gehören auch Debonding-Versuche von aktiven Batteriepacks, um die Kreislauffähigkeit der Batterie sicherzustellen. Diese einzigartige Kombination aus digitaler Simulation und realer Anwendung, Prüfung und Validierung bietet OEMs und Batterieherstellern ein leistungsfähiges Instrumentarium zur Optimierung ihrer Batteriedesigns und zur Erfüllung der hohen Anforderungen des Elektromobilitätsmarktes.

„Henkel ist davon überzeugt, dass Innovation durch Zusammenarbeit vorangetrieben wird“, sagt Dr. Stefan Kreiling, Global Head of Innovation, Automotive Components bei Henkel. „Unser Battery Engineering Center ist darauf ausgelegt, enge Partnerschaften mit unseren Kunden zu fördern. So können sie mit unseren Experten zusammenarbeiten und unsere fortschrittlichen Prozesse in den Bereichen Modellierung, Simulation und Tests nutzen. Die Eröffnung des Battery Test Centers ist ein bedeutender Meilenstein, die Entwicklung modernster Batterietechnologien voranzutreiben.“

Das Battery Engineering Center im Henkel Inspiration Center Düsseldorf ist ein einzigartiges Zentrum für Batterie-Innovationen. Es vereint ein multidisziplinäres Expertenteam und die neuesten Technologien unter einem Dach. Mit dem Battery Test Center ist Henkel nun besser denn je gerüstet, um gemeinsam mit seinen Partnern Innovationen zu entwickeln, die es ermöglichen, die Herausforderungen der Zukunft zu meistern und die Entwicklung von Elektromobilitätslösungen auf globaler Ebene voranzutreiben. Diese Einrichtung markiert den Startpunkt von Henkels globalem Netzwerk von Battery Engineering Centern, mit zukünftigen Standorten in den USA und China. Sie werden eine nahtlose überregionale Zusammenarbeit ermöglichen und die Führungsposition von Henkel im Bereich Elektromobilität stärken.

Junge Generation zeigt großes Interesse an Wirtschaftsthemen – aber sieht Nachholbedarf in Bildung und Mitsprache

Archivfoto: Frank Wiedemeier

Mehr als die Hälfte der Jugendlichen und jungen Erwachsenen in Deutschland interessiert sich für wirtschaftliche Themen. Dies ergab eine repräsentative Umfrage der Bertelsmann-Stiftung, die zeigt: Männer zwischen 14 und 25 Jahren bringen mit 63 Prozent ein größeres Interesse für das Thema Wirtschaft auf als junge Frauen (44 Prozent). Auch Bildung spielt eine Rolle – das Interesse an wirtschaftlichen Themen ist bei Jugendlichen mit mittlerem oder hohem Bildungsabschluss etwa fünf Prozentpunkte höher als bei denen mit niedrigerem Bildungsabschluss.

Besonders beschäftigt sich die junge Generation mit zentralen Themen wie Rente, Weiterbildung und fairer Bezahlung, wobei 54 Prozent der Befragten ein hohes Interesse äußerten. Wirtschaft betrifft alle – ob als künftige Gründer, Mitarbeitende oder Verbraucher – doch viele junge Menschen fühlen sich schlecht informiert. Mehr als die Hälfte empfindet Wirtschaftsnachrichten als zu komplex, und jede zweite junge Erwachsene gibt an, wirtschaftliche Nachrichten oft nicht zu verstehen. Passend dazu wünschen sich 78 Prozent der Befragten mehr Wirtschaftsinhalte im Schulunterricht.


Von Christoph Sochart


„Wirtschaftliche Entscheidungen betreffen auch die junge Generation“, betont Tobias Bürger, Experte für Jugend und Wirtschaft bei der Bertelsmann-Stiftung. „Deshalb ist es wichtig, dass möglichst viele ein grundlegendes Verständnis für Wirtschaftsthemen entwickeln können.“

Zentrale Themen für junge Menschen:

An erster Stelle stehen für die Jugendlichen die berufliche Weiterentwicklung (81 Prozent), das Rentensystem (79 Prozent), Chancengleichheit (78 Prozent) und Work-Life-Balance (77 Prozent). Gender Pay Gap (69 Prozent) und Klimaschutz (66 Prozent) sind ebenfalls wichtig, allerdings vor allem für bestimmte Gruppen: Die Work-Life-Balance ist besonders jungen Menschen mit hohem Bildungsgrad wichtig, und der Gender Pay Gap vorwiegend ein Anliegen junger Frauen.

Mangelnde Mitsprache und Inklusion in wirtschaftspolitischen Entscheidungen:

Der Wunsch nach Mitsprache ist groß: Nahezu zwei Drittel der Befragten (64 Prozent) geben an, dass sie wirtschaftspolitische Positionen der Parteien in ihre Wahlentscheidung einfließen lassen. Gleichzeitig fühlen sich 63 Prozent der jungen Erwachsenen bei wirtschaftspolitischen Entscheidungen nicht ausreichend einbezogen. Frauen und Menschen mit höherem Bildungsabschluss empfinden dies noch stärker. Sandra Zillinger, Expertin der Bertelsmann-Stiftung, erklärt: „Junge Menschen fordern mehr Mitsprache bei wirtschaftlichen Themen, die sie direkt betreffen. Die Politik sollte darauf eingehen und Angebote schaffen, die junge Menschen einbinden und ihr Wissen stärken.“

Hier geht es zur Studie

L’Oréal Gruppe skaliert mit Abolis und Evonik die Entwicklung biosbasierter Inhaltsstoffe der nächsten Generation

Die L’ORÉAL Deutschland- Zentrale in Düsseldorf. Foto: L’ORÉAL

Das Düsseldorfer Unternehmen L’Oréal gibt eine wegweisende Dreierpartnerschaft mit dem Biotech-Innovator Abolis Biotechnologies und dem globalen Chemiekonzern Evonik bekannt, um gemeinsam die Entwicklung und Herstellung innovativer und nachhaltiger Inhaltsstoffe für Kosmetikprodukte voranzutreiben.

Die Partnerschaft ermöglicht die Produktion maßgeschneiderter, nachhaltiger Inhaltsstoffe im benötigten Umfang, um der weltweit steigenden Nachfrage nach verantwortungsvoller Schönheit gerecht zu werden und das Engagement der Gruppe für Nachhaltigkeit im Rahmen von ‚L’Oréal for the Future‘ zu verstärken, welches biobasierten Inhaltsstoffen Priorität einräumt.

Gestärkt wird die Vereinbarung durch Minderheitsbeteiligungen von L’Oréal und Evonik an Abolis, einem französischen Biotech-Unternehmen mit Sitz in Genopole, das über einzigartiges Know-how bei maßgeschneiderten Industrielösungen auf Basis von Mikroorganismen für eine Vielzahl von Branchen verfügt, darunter Kosmetik, Gesundheitswesen und Lebensmittel. Der Venture-Capital-Fonds von L’Oréal, BOLD, beteiligte sich an der Finanzierungsrunde in Höhe von 35 Millionen Euro, gemeinsam mit Evonik CVC, Deep Tech & Climate Fund (DTCF), Clay Partners, Icos Capital und Liberset.

Die Investition ermöglicht Abolis den Ausbau seiner Expertise in der Entwicklung mikrobieller Lösungen, die Unternehmen bei der Transformation zu nachhaltigeren Geschäftsmodellen unterstützen. Sie markiert eine neue strategische Phase der 2019 begonnenen Zusammenarbeit zwischen L’Oréal und Abolis, die 2022 bereits zu einem erweiterten Laboraufbau führte.

„Wir sind stolz darauf, in Abolis zu investieren und unsere Zusammenarbeit auszubauen, indem wir als enges Ökosystem gemeinsam mit unserem langjährigen Partner Evonik zusammenarbeiten“, so Barbara Lavernos, stellvertretende Vorstandsvorsitzende der L’Oréal Gruppe, verantwortlich für Forschung, Innovation und Technologie. „Indem wir die Forschungs-, Innovations-, Produktionskapazitäten und das Know-how unserer jeweiligen Unternehmen mobilisieren, bauen wir eine durchgängige Wertschöpfungskette auf, von der wir glauben, dass sie ein enormes Potenzial hat, die Branche der biobasierten Inhaltsstoffe für Schönheitsprodukte grundlegend zu verändern.“

„Wir freuen uns sehr über diese Finanzierungsrunde, die es uns ermöglicht, den nächsten Schritt zu gehen und die Grenzen der Innovation in der Biotechnologie zu erweitern“, so Cyrille Pauthenier, CEO von Abolis Biotechnologies. „Unsere Zusammenarbeit mit L’Oréal und Evonik wird es uns ermöglichen, bahnbrechende Lösungen zu entwickeln, die auf die nachhaltige Transformation der von uns bedienten Branchen wie Schönheitspflege, Ernährung und Gesundheitswesen zugeschnitten sind.“

„Wir fühlen uns geehrt, von L’Oréal als Hersteller der Wahl für die industrielle Produktion ausgewählt worden zu sein, und bauen damit auf einer langjährigen und erweiterten Beziehung zwischen Evonik und L’Oréal auf“, sagt Ute Schick, Leiterin des Geschäftsgebiets Care Solutions bei Evonik. „Wir freuen uns darauf, gemeinsam mit L’Oréal und Abolis neue nachhaltige Inhaltsstoffe auf den Weltmarkt zu bringen.“

VDI Verein Deutscher Ingenieure e.V.: 140 Jahre VDI-Richtlinien – Standards für Technik und Sicherheit

Der Verein Deutscher Ingenieure sitzt in der Düsseldorfer Airport-Town. Foto: VDI

Der Düsseldorfer Verein Deutscher Ingenieure feiert das 140-jährige Bestehen seiner ersten Richtlinie. Seit der Veröffentlichung der „Grundsätze und Anleitung für die Untersuchungen an Dampfkesseln und Dampfmaschinen“ im Jahr 1884 haben sich die VDI-Richtlinien zu einem unverzichtbaren Werkzeug für Ingenieure und Ingenieurinnen entwickelt.

Dank der VDI-Richtlinien werden Abläufe vereinheitlicht, Sicherheitsstandards gewährleistet und technische Empfehlungen ausgesprochen.

Heute umfasst das Regelwerk über 2.200 Richtlinien. Bereits 28 Jahre vor Erscheinen der ersten Richtlinie wurde 1856 der Verein Deutscher Ingenieure gegründet, um „alle geistigen Kräfte der Technik zu gemeinsamer Arbeit zu vereinigen“. In einer immer stärker von der Technik geprägten Welt wollten die Ingenieure technische Standards setzen, die Klarheit und Verlässlichkeit in einer sich schnell entwickelnden Welt schaffen sollten. Ziel war es, bewährte Richtlinien zu schaffen, die Innovation und Sicherheit gleichermaßen fördern. Das ist bis heute so. Fachleute aus Industrie, Wissenschaft und Wirtschaft arbeiten kontinuierlich an der Weiterentwicklung der Richtlinien, um den aktuellen Stand der Technik abzubilden.

“Unsere rund 2.200 VDI-Richtlinien bilden ein umfangreiches technisches Regelwerk. Dank des Engagements unserer Experten und Expertinnen bleiben sie immer auf dem aktuellen Stand der Technik”, sagt Dipl.-Ing. Bernd Lenhart VDI, Abteilungsleiter Technische Redaktion des VDI e.V.