Lockdown 2.0: NRW macht wieder dicht!
Massive Kontaktbeschränkungen ab 2. November — Groß- und Einzelhandel bleibt offen — In der Öffentlichkeit sind nur noch Angehörige des eigenen und eines weiteren Hausstandes mit maximal zehn Personen gestattet — Freizeiteinrichtungen werden geschlossen — Profisport ohne Zuschauer — Gastronomiebetriebe werden vom 2. November für den restlichen Monat geschlossen — Schulen und Kindergärten bleiben offen
Von Christoph Sochart. Wir befinden uns inmitten der zweiten Corona-Welle. Der zweite Lockdown ab Montag trifft uns alle hart. Geschlossen bleiben Hotels (für private Reisen), Restaurants und Kneipen, Theater und Oper, Kinos, Schwimmhallen und Fitnessstudios. Auch Sporthallen sind geschlossen, sodass jeglicher Vereinssport wie auch Wettbewerbe und Turniere ausfallen werden. Der Profisport findet ohne Zuschauer statt. In der Öffentlichkeit treffen sich nur noch Angehörige des eigenen und eines weiteren Hausstandes mit maximal zehn Personen. Schulen, Kitas und der Groß- und Einzelhandel bleiben geöffnet.
Dieser Lockdown trifft die gesamte Wirtschaft. Professor Hüther vom Institut der Deutschen Wirtschaft schreibt uns dazu: “ (…) Ein bundesweiter Lockdown ist nicht zielführend, es gilt, Infektionsherde subsidiär einzuhegen. Denn es ist sicher, dass ökonomische Substanz beschädigt wird, wenn es zu einem harten Lockdown kommt. Und das betrifft beileibe nicht nur Hotels, Restaurants und Teile der Kulturszene, sondern auch große Unternehmen.“
Die harten Auflagen seien auch deshalb notwendig, sagt die Kanzlerin, weil man bei 75 Prozent der Infektionen nicht mehr wisse, wo sie passiert seien.
Anton F. Börner, Präsident unseres Großhandelsverbandes, sagt dazu: „Völlig unangemessen erscheint uns in der aktuellen Situation die Schließung der Gastronomie, die für viele mittelständische Betriebe in der jetzigen Lage den Todesstoß bedeuten kann. Zudem ist eine solche Maßnahme auch ungeeignet, denn es hat sich gezeigt, dass gerade im Bereich der Gastronomie die Hygienekonzepte erfolgreich sind und Infektionen nur in wenigen Ausnahmefällen stattgefunden haben. Brennpunkte sind ganz klar die privaten Bereiche und auch wenn es unpopulär ist, müssen wir uns hierauf konzentrieren.“
Michael Stempfle vom ARD-Hauptstadtstudio ergänzt: „Was bringt die Schließung von Restaurants im November? Kann damit die derzeit stark ansteigende Ausbreitung des Coronavirus wirklich verlangsamt werden? Ein Beweis? Fehlanzeige. (…) Pächter und Restaurantbesitzer haben sich in den vergangenen Monaten viel Mühe gegeben, Schutzmaßnahmen zu ergreifen: So forderten sie ihre Gäste auf, Masken zu tragen. Sie stellten die Tische weiter auseinander und verzichteten auf den sonst üblichen Umsatz.“
Wir werden erst in zwei Wochen vielleicht sehen, ob dieses November-Experiment funktioniert. Im Dezember sollte dann wieder alles „normal“ ablaufen, so das Ziel dieser Maßnahmen. Mein Restaurant schrieb mir jedenfalls, ich könnte jetzt schon Plätze für Dezember reservieren. Wie sagt der Volksmund: Die Hoffnung stirbt zuletzt.
Quellen: Rheinische Post, BGA, IW Köln, tagesschau u.a.