Talfahrt im Außenhandel setzt sich fort
„Auch wenn sich die deutschen Ein- und Ausfuhren im Vormonatsvergleich leicht erholt haben, sind wir noch meilenweit entfernt von einer Normalisierung im Außenhandel. Die COVID-19-Pandemie ist nach wie vor allgegenwärtig, wenn auch nicht mehr so akut wie noch vor wenigen Wochen. Der Welthandel wird aber noch geraume Zeit benötigen, um nach den Grenzschließungen, Störungen in der Logistik und Unterbrechungen in der Lieferkette das alte Niveau wieder zu erreichen.“ Dies erklärt Ines Kitzing, 1. Vizepräsidentin des Bundesverbandes Großhandel, Außenhandel, Dienstleistungen (BGA), heute in Berlin zur Entwicklung des deutschen Außenhandels.
Zuvor hatte das Statistische Bundesamt die Außenhandelszahlen für Mai 2020 bekannt gegeben. Demnach wurden Waren im Wert von 80,3 Milliarden Euro exportiert. Damit sind die Exporte im Vorjahresvergleich um 29,7 Prozent zurückgegangen. Mit einem Warenwert von 73,2 Milliarden Euro sind auch die deutschen Importe gesunken, im Vorjahresvergleich um 21,7 Prozent. Die Außenhandelsbilanz schloss damit mit einem Überschuss von 7,1 Milliarden Euro ab.
„Die coronabedingten Produktions- und Arbeitsausfälle wirken weltweit nach. Mit den Sofortmaßnahmen hat die Bundesregierung schnell auf die Krise reagiert. Das war aber leider nicht überall der Fall. Die Unternehmen im Außenhandel spüren diese Effekte in ihren Absatz- und Liefermärkten. Der Handel mit den Partnern in besonders stark betroffenen Regionen ist daher auch besonders stark eingebrochen. Dazu gehören die USA und das Vereinigte Königreich. Aber auch die Handelsbeziehungen zu unseren europäischen Nachbarn haben gelitten. Wir hoffen, dass es in den kommenden Monaten unter der deutschen Ratspräsidentschaft gelingen wird, Europa zu einen und zu stärken. Aber auch darüber hinaus werden Maßnahmen notwendig sein, um diese Krise gemeinschaftlich zu überstehen“, so Kitzing abschließend.