Düsseldorf Festival! 2024 – Gesamtprogramm mit bekannten Gesichtern, regionalen Entdeckungen und neuen Formaten

Sehr eindrucksvoll: das Theaterzelt auf dem Burgplatz. Foto: Unternehmerschaft Düsseldorf

Das Düsseldorf Festival geht in diesem Jahr zum 34. Mal an den Start und wird am heutigen Mittwoch (11.09.) auf dem Burgplatz eröffnet. Das Intendantenteam Christiane Oxenfort und Andreas Dahmen haben sich bemüht, ein Programm auf die Beine zu stellen, das überrascht, berührt, mitreißt, zum Nachdenken und sogar zum Träumen anregt. Zu den großen, internationalen Produktionen im Theaterzelt gesellen sich auch in diesem Festivaljahr regionale Neuentdeckungen, Highlights aus der klassischen Musik – und Spielorte, die es so noch nicht gab. WIR HABEN DEN ÜBERBLICK!

Zum Eröffnungskonzert von Chor und Orchester der Kirche St. Andreas am 12. September steht – seit Dirigent Martin Fratz 2014 sein Amt als Leiter des Andreaschores antrat – zum zweiten Mal Mozarts Requiemim Zentrum. Das Werk blieb unvollendet, da Mozart während der Fertigstellung starb. Fratz löst diesmal die Frage, wie das Fragment sinnvoll zu ergänzen ist, mit einer eigenen „Wunsch-Edition“ aus den Instrumentationen und Vervollständigungen der Mozart-Schüler Joseph Eybler und Franz Xaver Süßmayr sowie des Münchener Mozart-Forschers Franz Beyer.

Festivalleiter Christiane Oxenfort und Andreas Dahmen. Foto: Unternehmerschaft Düsseldorf

Wolfram Goertz stellt in seinem Programm „Nah am Wasser gebaut“ in der Neanderkirche das kühle Nass in den Vordergrund. An gleich zwei Abenden (13. und 14. September) lässt Goertz die Musik fließen, das Spektrum reicht von Billy Joel über Frédéric Chopin zu Herbie Hancock und Robert Schumann. Neu ist, dass auch Vorschläge des Publikums mit ins „betreute Hören“ aufgenommen werden.

Die toxische, von Eifersucht und Auseinandersetzung geprägte Beziehung zwischen Ingeborg Bachmann und Max Frisch inspirierte das Programm „Love reacts only“ des Rothko String Quartet. Am 14. September steht die Liebe also im Mittelpunkt, auf sieben Briefe Bachmanns finden die Mitglieder des Ensembles musikalische Antworten, die im Maxhaus erklingen.

Als erste afroamerikanische Komponistin klassischer Musik gilt Florence Price – gerade wird sie wiederentdeckt. Das ensemble reflector konfrontiert Price‘s mitreißenden „Folk Songs“ mit den Werken des Bach-Sohns Carl Philipp Emanuel – dessen Vater Johann Sebastian, der Meister des Kontrapunkts, fungiert hier als verbindendes Element. „In Counterpoint“ am 16. September in der Neanderkirche.

Auch in der Theaterbar wird in diesem Jahr wieder eine Bühne geboten – am 16. September für DJane Ka-Raba und Lukas Akintaya am Schlagzeug. Das Projekt „Healing Beats“ stellt ebendiese in den Fokus – Rhythmen, die heilen, die beleben, die das Bewusstsein erweitern. Die beiden Musiker*innen spüren mit Fieldrecordings, Ambient Music und Beats heilsamen Rhythmen in rituellen Kontexten nach.

Die wohl schönste Konzert-Aussicht der Stadt gibt es im Skydeck im Sign am Medienhafen! Die ukrainische Sängerin Ganna Gryniva verbindet Jazz-Elemente mit Folklore, Klassik und experimenteller Musik. Auf ihrem aktuellen Album „Kupala“ arbeitet sie mit Loops, Samples und Electronics. Zu hören am 17. und 18. September.

Die hohe Kunst des musikalischen Arrangements barocker und zeitgenössischer Werke beherrscht das Ensemble CONTINUUM nahezu meisterhaft. Solowerke von Johann Sebastian Bach stehen im neuen Projekt „Trans_Script“ im Fokus – die Musiker*Innen suchen für die Orgelkompositionen originelle Wege, das Material klanglich zu transformieren und für eine Kammermusikformation zu setzen. In der Neanderkirchesetzen sie am 19. September dafür auf ungewöhnliche Instrumente wie Zink, Viola da Gamba oder Pitch Percussion.

Stammgast beim Festival ist das Theaterkollektiv Pièrre.Vers. Nach seinem vierteiligen Zyklus „Historification“ und der Auseinandersetzung mit NS-Verbrechen in Düsseldorf befasst sich das Theaterkollektiv mit rechter Gewalt und Bedrohungen für die Demokratie in Deutschland. In „Schaf sehen“ stehen Verschwörungstheorien im Vordergrund und die Frage, wie man mit jemandem spricht, der mit Argumenten nicht mehr zu erreichen ist? Zu sehen ist die Produktion vom 20. bis zum 22. sowie vom 27. bis zum 29. September im 34OST.

Die meisten Veranstaltungen finden in dem Theaterzelt auf dem Burgplatz statt. Weitere Orte sind die Messehallen und die evangelische Stadtkirche. Foto: Unternehmerschaft Düsseldorf

Auch ein neues Format gibt es beim diesjährigen Festival zu erleben: die DJ-Sessions! DJ Tourneur, eine feste Größe der hiesigen Elektro-Szene, und die ukrainische DJane Joy wechseln sich an den Turntables ab und verwandeln die Lobby des Ruby Luna Hotels am 20. September in einen Dancefloor.

Mit „König David“ schuf Arthur Honegger ein packendes Stück biblischen Musiktheaters. Beim Festival erklingt in diesem Jahr eine selten zu hörende Fassung für ein kammermusikalisches Ensemble aus zehn Bläsern, Schlagwerk, Harmonium und Celesta. Moritz Führmann und Anna Schudt sind neben dem Düsseldorfer Kammerchor und Solistenterzett am 21. September in der Johanneskirche zu erleben, vorab werden biblische Lieder von Antonín Dvorák aufgeführt, arrangiert speziell für die am Abend auftretende Besetzung.

Das Klangkollektiv Düsseldorf hat sich vorgenommen, Oper und Konzert auf kurzweilige Art zu servieren – so auch am 21. September im Maxhaus. Das erfindungsreiche, dreiköpfige Ensemble verbindet in „Pausengespräche“ Schauspiel mit klassischer Musik – und präsentiert ein Konzertabenteuer.

HipHop-Beats und soulige Sounds klingen am 23. September durch die Theaterbar – das Düsseldorfer Duo „Tait la Ragazza“ spielen Songs ihre im Mai erschienenen Debütalbums „Doana“. Klassische HipHop-Elemente treffen auf moderne Flows, Kendrick Lamar und Travis Scott dienen als Einflussgeber, die Themen dieser Zeit spiegeln sich in den Lyrics.

Zum 200. Mal jährt sich im September der Geburtstag Anton Bruckners – ein guter Grund, das Vokalschaffen des österreichischen Symphonikers zu präsentieren. Dieser Aufgabe widmet sich der Kammerchor ars cantandi unter der Leitung von Markus Belmann am 24. September in der Maxkirche. Die Wiener-Motetten verknüpft der Chor mit Gregorianik und Werken Hildegard von Bingens.

Die Deutsche Bundesbank ist nicht der Ort, den man in erster Linie mit Konzerten verbindet – das Düsseldorf Festival ist in den Räumlichkeiten schon länger regelmäßig zu Gast. Am 25. September steht dort LELÉKAauf der Bühne – die Berliner Ethno-Jazzband um Sängerin Viktoria Leléka haucht in ihren Arrangements ukrainischen Volksliedern durch Improvisation und zeitgenössischen Settings neues Leben ein.

Jazzpianist Sebastian Gahler stellt am 26. September in der NRW-Bank sein neues Album „Electric Stories“ vor. Groove-basierten High-Energy-Jazz verspricht Gahler mit seinem Quintett ins Foyer der Bank zu holen, dafür wechselt er vom klassischen Flügel hinter eine Burg aus Vintage-Keyboards.

Ablehnung, Angst und Abwanderungspläne: so beurteilen die Menschen in Deutschland die AfD

Die Wahlergebnisse in Sachsen und Thüringen erschüttern die Bundesrepublik und sind vorläufiger Höhepunkt einer Entwicklung, die das Land zunehmend spaltet. Neue empirische Befunde des Deutschen Zentrums für Integrations- und Migrationsforschung (DeZIM) erlauben ein differenziertes Meinungsbild der Gesamtbevölkerung. Wie bewerten die Menschen in Deutschland die Ziele der Partei und mögliche Konsequenzen für sich selbst? Die Kurzstudie zeigt: Mit und ohne Migrationshintergrund denken angesichts des AfD-Aufstiegs viele über Auswanderung aus Deutschland oder Wegzug aus ihrem Bundesland nach. Die Folgen für Wirtschaft, Demokratie und Zusammenhalt wären verheerend, warnen beteiligte Forscherinnen und Forscher.

Die Alternative für Deutschland (AfD) ist bei den Landtagswahlen in Thüringen stärkste Kraft geworden, in Sachsen lag sie nur knapp hinter dem Sieger CDU. Ein Ergebnis, das sich ankündigte: In den vergangenen Jahren haben die Rechtspopulisten bei Wahlen auf allen Ebenen dazugewonnen, zuletzt bei der Europawahl und den Kommunalwahlen in Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen.

Diese Tendenz wirft zahlreiche Fragen auf: Werden die AfD und ihre Standpunkte zunehmend auch von der breiten Mitte der Gesellschaft akzeptiert? Wie „normal“ ist es, die Partei zu wählen? Welche Gefühle lösen Pläne zur „Remigration“ – ein zentraler Teil des Parteiprogramms – in der Bevölkerung aus? Und wie könnten sich weitere AfD-Wahlerfolge auf Abwanderungsabsichten innerhalb Deutschlands und Auswanderung auswirken?

Unter dem Titel „Ablehnung, Angst und Abwanderungspläne: Die gesellschaftlichen Folgen des Aufstiegs der AfD“ veröffentlicht das DeZIM-Institut nun eine Kurzstudie, in der diesen Fragen empirisch nachgegangen wird. Dazu hat das Forschungsteam um Prof. Dr. Sabrina Zajak (DeZIM-Institut) mit Prof. Dr. Gert Pickel (Universität Leipzig), Prof. Dr. Matthias Quent (Hochschule Magdeburg-Stendal) und Prof. Dr. Andreas Zick (Universität Bielefeld) zusammengearbeitet. Die deutschlandweite Befragung wurde im März 2024 mit rund 3000 Personen aus dem fortlaufenden DeZIM-Panel durchgeführt.

Zentrale Ergebnisse

  • Auswanderungspläne: Erhebliche Teile der Bevölkerung denken angesichts des AfD-Aufstiegs über Auswanderung nach oder haben sogar bereits derartige Pläne: Fast jede vierte befragte Person mit Migrationshintergrund erwägt zumindest hypothetisch, Deutschland zu verlassen. Bei den Befragten ohne Migrationshintergrund trifft das immerhin noch auf mehr als jede*n zehnte*n zu (11,7 %). Der Anteil derer, die bereits konkrete Pläne gemacht haben, beträgt bei Befragten mit Migrationshintergrund 9,3 Prozent – also fast ein Zehntel. Bei Befragten ohne Migrationshintergrund trifft dies nur auf wenige zu (1,9 %).
  • Abwanderungspläne: Die Werte sind höher, wenn nach Überlegungen und Plänen für den Wegzug in ein anderes Bundesland gefragt wird – im Falle einer Regierungsbeteiligung der AfD im eigenen Wohnbundesland: Mehr als ein Drittel (33,8 %) der Befragten mit Migrationshintergrund spielt mit dem Gedanken, das Bundesland zu wechseln. Konkrete Pläne haben 12,5 % von ihnen, wobei dies für Menschen mit Herkunft aus dem arabischen Raum (24,1 %) und aus europäischen Nicht-EU-Staaten (15,3 %) besonders häufig zutrifft. Bei den Befragten ohne Migrationshintergrund denkt fast jede*r siebte (14,2 %) über einen Wegzug nach, ein geringer Teil (3,4 %) hat dazu konkrete Pläne.
  • Angst: Die meisten Befragten (84,9 %) lehnen die AfD-Pläne zur „Remigration“ ab. Sogar knapp drei von zehn AfD-Anhänger*innen (28,9 %) stehen diesen Plänen kritisch gegenüber. Die Ergebnisse zeigen, dass die Debatte um „Remigration“ bei knapp 60 % aller Befragten – unabhängig von der Herkunftsregion – Angst auslöst.
  • Ablehnung: Eine klare Mehrheit der Befragten stuft die AfD als demokratiefeindlich (72,4 %), rassistisch (80,0 %) und extremistisch (76,9 %) ein. Rund 71 % der Befragten sehen sie nicht als eine Partei „wie jede andere“ (70,8 %). Diese Einschätzungen sind weitgehend unabhängig von Faktoren wie Herkunft oder politischer Einstellung. Einzig AfD-Anhänger*innen bewerten dies anders.

Prof. Dr. Sabrina Zajak, Leiterin der DeZIM-Abteilung Konsens und Konflikt: „Die Studie zeigt, dass die AfD keine breite ideologische Unterstützung hat. Extreme Positionen, etwa zur ‚Remigration‘, stoßen auf deutliche Ablehnung. Die bürgerlichen Parteien sollten sich also klar von der AfD abgrenzen. Um gravierende Folgen für Demokratie, Zusammenhalt, aber auch die Wirtschaft abzuwenden, sollten sie Lösungen bieten und jene ernst nehmen, die den Aufstieg der Partei mit Sorge sehen.“

Prof. Dr. Gert Pickel, Professor für Kirchen- und Religionssoziologie an der Universität Leipzig: „Wenn fast jeder Fünfte bei einem Sieg der AfD darüber nachdenkt, sein Bundesland zu verlassen, bedeutet dies gerade für Ostdeutschland einen kaum verkraftbaren Verlust an Wissen, Know-how und Wirtschaftskapazität. Zudem dürfte eine Gewinnung von Fachkräften bei einem solchen Image faktisch unmöglich werden.“

Prof. Dr. Matthias Quent, Professor für Soziologie an der Hochschule Magdeburg-Stendal: „Die Daten belegen, dass rechtsextreme Vertreibungsnarrative schädliche Auswirkungen für viele Menschen in Deutschland haben und den öffentlichen Frieden beschädigen. Wenn in diesen Tagen über die AfD und deren Wahlergebnisse diskutiert wird, sollten diese Implikationen aus dem Parteiprogramm stets problematisiert werden. Der demokratische Verfassungsstaat ist verpflichtet, die Menschenwürde aller vor rassistischen Aggressionen zu schützen.“

Prof. Dr. Andreas Zick, Professor für Sozialisation und Konfliktforschung an der Universität Bielefeld: „Diese Analyse zeigt deutlich die Spaltung in der Gesellschaft. AfD-Sympathisanten stimmen im klaren Gegensatz zu allen anderen demografischen und politischen Gruppen dem rechtsradikalen Konzept der ‚Remigration‘, welches massenhaft Menschen umsiedeln will, eher zu. Die Stimmung erzeugt Angst und Auswanderungsgedanken bei Andersdenkenden. Zugleich zeigen die Daten, dass sich AfD-Anhänger für normal und nicht radikal halten.“

Das DeZIM Data.insight mit allen Grafiken finden Sie hier als Download.

Warum die erneute Erhöhung des Minilohns JETZT Jobs kosten kann

Mit der Forderung von Bundesarbeitsminister Hubertus Heil nach einem Mindestlohn von 15 Euro sägt der SPD-Politiker einmal mehr an der Mindestlohnkommission. Im Ergebnis könne eine staatliche Lohnfestsetzung stehen, schreibt uns Arbeitsmarktexperte Dr. Hagen Lesch vom Institut der Deutschen Wirtschaft in Köln.

Schon mit der aus dem SPD-Bundestagswahlkampf resultierenden Erhöhung des Mindestlohnes auf zwölf Euro hatte die Ampel-Regierung die Axt an das gesetzlich festgelegte Vorschlagsrecht der Mindestlohnkommission gelegt. Jetzt droht einmal mehr, dass gültige Regeln Opfer politischer Beliebigkeit werden. „Wenn die Politik immer wieder höhere Mindestlöhne verordnet, macht sie die Mindestlohnkommission obsolet“, sagt IW-Tarifexperte Hagen Lesch. Die stete Einmischung von Seiten der Politik könnte dazu führen, dass die Tarifpartner in einigen Bereichen nicht mehr bereit seien, überhaupt über Tariflöhne zu verhandeln. Im Ergebnis drohe eine staatliche Lohnfestsetzung.

Ordnungspolitisches Foulspiel

Schon nach dem vorigen ordnungspolitischen Foulspiel der Bundesregierung im Oktober 2022, als der Mindestlohn auf 12 Euro gesetzt wurde, war klar, dass von Seiten der Parteien links der Mitte weitere Forderungen erhoben würden. Hubertus Heil hat sich dem wiederholt angeschlossen. Dabei hat er selbst es versäumt, das Mindestlohngesetz an seine Vorstellungen anzupassen: Einen Mindestlohn von 60 Prozent des Medianeinkommens. Würde die Politik dies als Richtschnur für künftige Mindestlohnerhöhungen festlegen, könnte sie auf die permanente Einmischung verzichten. Dann allerdings stellte sich die Frage, ob eine autonome Mindestlohnkommission überhaupt noch Sinn machte. Insofern sollte der Bundesarbeitsminister klar bekennen, wofür er steht: für Tarifautonomie oder staatliche Lohnpolitik.

Falscher Zeitpunkt

Problematisch ist die Erhöhungsdebatte überdies, weil sie in eine Zeit fällt, in der der Arbeitsmarkt zu schwächeln beginnt und sich das konjunkturelle Umfeld deutlich eingetrübt hat. Hagen Lesch: „Irgendwann ist beim Mindestlohn der Kipppunkt erreicht. Das kann Jobs in bestimmten Bereichen kosten. Dann gibt es keine Bäckereien mehr, sondern Ketten mit Industrieware.“ Zudem drohten Preiseffekte, weil gerade Dienstleister versuchten, höhere Lohnkosten an die Kunden weiterzureichen. „Auf dieser Art vermeintlichem Gerechtigkeitswahlkampf liegt kein Segen. Bislang ist die Bundesrepublik mit ihrer Tarifpartnerschaft gut gefahren – sie aufs Spiel zu setzen, ist fahrlässig.“

Tag der Metall- und Elektro-Industrie 2024 eröffnet – Gesamtmetall-Präsident Dr. Stefan Wolf: Wir brauchen eine übergreifende gesellschaftliche Idee

Foto: Gesamtmetall

„In unserem Land ist der Glauben an eine gute Zukunft verloren gegangen. Uns fehlt eine übergreifende gesellschaftliche Idee, die das Vertrauen in unserem Land wiederherstellt und das Wohlstandsversprechen erneuert.“ Mit diesen Worten eröffnete Gesamtmetall-Präsident Dr. Stefan Wolf den Tag der Metall- und Elektro-Industrie 2024 in Berlin. „Und leider sehen wir in vielen Bereichen, wie den Parteien, den Kirchen oder auch im Ehrenamt, ein zurückgehendes Engagement. Das gefährdet unser Gemeinwesen und am Ende auch unsere Demokratie“, stellte Dr. Wolf fest.

Um den Zusammenhalt wieder zu stärken, sieht Dr. Wolf insbesondere auch die Politik am Zuge. Es sei eine originäre Führungsaufgabe von Politik, Menschen zusammenzuführen und hinter einem gemeinsamen gesellschaftlichen Ziel zu versammeln.

Die deutsche Wirtschaft tue nach Dr. Wolfs Einschätzung sehr viel für den Zusammenhalt: „Die Unternehmen sind sehr standorttreu und engagieren sich in vielen gesellschaftlichen Bereichen, sei es im Sport, im Sozialen oder im Ehrenamt, weil wir Arbeitsplätze und Wohlstand nur erhalten können, wenn wir gemeinsam mit engagierten Menschen unsere Entwicklungspotenziale heben können.“

Zu den rund 350 Teilnehmern in Berlin sprachen unter anderem Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius (SPD), Bundesfinanzminister Christian Lindner MdB (FDP) sowie der Generalsekretär der CDU, Dr. Carsten Linnemann MdB. Die 1. Vorsitzende der IG Metall, Christiane Benner, diskutierte mit Gesamtmetall-Präsident Dr. Stefan Wolf über die Sozialpartnerschaft.

Zur Veranstaltung vorgestellt wurde eine Studie zum gesellschaftlichen Zusammenhalt des Instituts für Demoskopie Allensbach.

Die Studie finden Sie zum Herunterladen unter www.gesamtmetall.de/zusammenhalt

ElectronicPartner verkündet im Rahmen der IFA neue Kooperationen und Projekte

Die Düsseldorfer Verbundgruppe ElectronicPartner präsentierte anlässlich einer IFA-Pressekonferenz seinen aktuellen Stand in den Bereichen Nachhaltigkeit, erneuerbare Energien, Recht auf Reparatur, Employer Branding und Expansion sowie Kooperationserweiterungen. Schwerpunkt bildete die Ankündigung einer neuen Zusammenarbeit mit der Telering/Weltfunk in Deutschland sowie der high-end company ag in der Schweiz. Die Jubiläumsausgabe der IFA (100. Ausgabe!), inzwischen die größten Tech-Messe der Welt, läuft derzeitig auf dem Berliner Messegelände. Die Internationale Funkausstellung ist die weltweit größte Technikmesse und die älteste Veranstaltung dieser Art in Deutschland. LINK zur Messe!

Ab dem 1. Oktober 2024 können die 1.450 Mitglieder der Telering Kooperation über das Lager von ElectronicPartner Ware bestellen, die sie bisher im System ihrer Verbundgruppe nicht ordern können. Im Gegenzug erhalten die Mitglieder und Franchisepartner der Düsseldorfer Verbundgruppe ab dem 1. Januar 2025 direkten, zentralregulierten Zugriff auf die Sortimente der Weltfunk Großhandelslager. Friedrich Sobol, Vorstand ElectronicPartner, erläutert, wie es zu diesem Schritt kam: „Wir befassen uns seit Anfang dieses Jahres intensiv mit den Rahmenbedingungen für den Aufbau einer neuen Fachgruppe mit Fokus auf Reparatur. Etwa zur gleichen Zeit ereigneten sich die strukturellen Veränderungen in der Weltfunk. Wir nahmen die Gespräche mit der Telering-Führung auf, denn hier schien sich für beide Seiten eine Win-Win-Situation zu ergeben.“

Die Telering „Technik-Profis“ haben einen deutlichen Schwerpunkt auf dem Thema Werkstatt, was sie zu potenziellen Partnern einer auf Reparaturen ausgerichteten Fachgruppe macht. Außerdem können sie durch die Kooperation zwischen Telering und ElectronicPartner nun auch wieder zu attraktiven Konditionen auf Lagerware von Herstellern zugreifen, die ihnen in den vergangenen Monaten nicht zur Verfügung standen. Auf der anderen Seite ist es den bei ElectronicPartner angeschlossenen Fachhändlern möglich, zentralreguliert Ware bei den Weltfunkgroßhändlern einzukaufen, die die Verbundgruppe bislang nicht im Lager führt. Dazu zählen vor allem Artikel, wie sie bei Reparaturen und Installationen gebraucht werden. „Durch die neue Kooperation stärken wir unsere Position gegenüber der Industrie und tragen dazu bei, dass der lokale Handel und das Handwerk weitere Rückendeckung erhalten“, sagt ElectronicPartner Vorstand Karl Trautmann und ergänzt: „Wir wollen die Substanz der Verbundgruppen festigen.“

Auch der Elektronikfachhandel in der Schweiz ist in Bewegung. Hier haben die high-end company ag – ehemals euronics schweiz ag – und ElectronicPartner Schweiz eine weitreichende Zusammenarbeit vereinbart. Der erste Schritt ist bereits vollzogen: Seit Anfang September wickelt die high-end company ag ihr Lagergeschäft vollumfänglich über ElectronicPartner Schweiz ab.

Ebenfalls Thema auf der IFA-Pressekonferenz war die Employer Branding Kampagne „ElectronicFamily“. Durch diese neue Arbeitgebermarke werden gezielt potenzielle Mitarbeitende für die Verbundgruppenzentrale aber auch für die EP:Fachhändler und MEDIMAX Märkte angesprochen. „Der Kern unseres Geschäftes ist, besten Service zu liefern – für unsere Mitglieder und die wiederum für ihre Kunden. Das geht nur mit den richtigen Leuten und wenn langfristig die Nachfolge gesichert ist. Die Suche nach und Gewinnung von Fachpersonal ist eine der größten Herausforderungen unserer Zeit, die wir proaktiv angehen“, erklärt Friedrich Sobol. Auch auf die bereits vor einem Jahr gestartete „Partner werden-Kampagne“ zahlt die Employer Branding Offensive ein, denn sie stellt einen wichtigen Wettbewerbsvorteil für neue – und bestehende – Partnerunternehmen dar.

Ein weiterer attraktiver Grund für eine Partnerschaft mit der Düsseldorfer Verbundgruppe ist die Teilnahme am WENDEpunkt-Konzept, also der Fachgruppe, die auf erneuerbare Energien spezialisiert ist. „Wir sind zu unserem Kongress im März damit an den Start gegangen und haben schnell gemerkt, dass wir mit dem Mehrstufenkonzept den richtigen Ansatz gewählt haben. Aktuell lassen sich bereits über hundert unserer Mitglieder in zertifizierten Schulungen zu Verkäuferinnen und Verkäufern von Photovoltaikanlagen ausbilden“, berichtet Friedrich Sobol.

Die Vermarktung und Installation von Technik zur Gewinnung erneuerbarer Energien ist dabei nur ein Beispiel für die Auseinandersetzung mit dem Thema Nachhaltigkeit. Die Vorbereitungen für den verpflichtenden Bericht zur CSRD nach EU-Taxonomie ziehen sich durch die gesamte Unternehmung. „Unsere Nachhaltigkeitsbeauftragten arbeiten abteilungs- und länderübergreifend zusammen. Die Herausforderung, vor die wir als Unternehmen hier gestellt werden, ist wahrlich eine Mammutaufgabe – in der viele Chancen und Potenziale, aber auch jede Menge offensichtlich realitätsferne Bürokratie stecken“, sagt Karl Trautmann. Neben all der theoretischen Arbeit setzt ElectronicPartner zahlreiche praktische und unmittelbar nützliche Projekte um, wie eine großformatige PV-Anlage auf dem eigenen Lagerdach oder die finanzielle Unterstützung der Renaturierung einer Moorfläche über zehn Jahre.

Nach positiven Umsatzentwicklungen während der Sommermonate blickt die Verbundgruppe nun zuversichtlich auf das letzte Quartal 2024. „Die IFA 100 hat uns gezeigt, in was für einer spannenden Branche wir auch – oder gerade – nach einer so langen Zeit unterwegs sind und dass unsere Produkte die Menschen begeistern. Das kombiniert mit den richtigen Angeboten, die auf Service, Nachhaltigkeit und Langlebigkeit einzahlen, ist unser Schlüssel zum Erfolg“, ist Karl Trautmann überzeugt.

Ministerpräsident Hendrik Wüst spricht mit Unternehmerinnen und Unternehmern in Düsseldorf

Ministerpräsident Hendrik Wüst (links) und NRW-Arbeitgeber-Präsident Arndt G. Kirchhoff. Foto: unternehmer nrw

Hoher Besuch bei unseren Landes-Arbeitgeberverbänden auf der Uerdinger Straße: Ministerpräsident Hendrik Wüst besuchte den Vorstand der Verbände und sprach mit Unternehmerinnen und Unternehmern. Dabei betonte unser NRW-Präsident Arndt G. Kirchhoff, dass unsere Wirtschaft eine neue Aufbruchstimmung bis weit in den Mittelstand hinein bräuchte. Die Lage der Wirtschaft sei außerordentlich ernst. Deutschland und Nordrhein-Westfalen hätten es nicht nur mit einer konjunkturellen, sondern mit einer schweren strukturellen Krise zu tun. Es drohe eine massive De-Industrialisierung, auch werde das Zeitfenster für eine Trendwende immer kleiner. „Oberste Priorität muss jetzt die Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit der Wirtschaft haben“, betonte Kirchhoff. Angesichts des enormen Handlungsdrucks brauche es im Bund jetzt endlich einen durchgreifenden wirtschaftspolitischen Kurswechsel.

Der Landesregierung bescheinigte der NRW-Unternehmerpräsident einen Regierungsstil, „der sich wohltuend von dem ‚Theater‘ der Ampel in Berlin abhebt“. Auch der grundsätzliche wirtschaftspolitische Kompass der Landesregierung stimme. Gleichwohl könne auch die Landespolitik selbst noch mehr tun, um den Wirtschafts- und Industriestandort Nordrhein-Westfalen zu stärken. Vor dem Hintergrund der großen wirtschaftlichen Herausforderungen müsse die Landesregierung die Verbesserung von Wettbewerbsfähigkeit und Innovationskraft jetzt noch konsequenter in den Mittelpunkt ihrer politischen Agenda stellen. In diesem Zusammenhang warnte Kirchhoff die Landesregierung vor neuen Belastungen für die Wirtschaft. „Da kann ich nur sagen: Vorsicht an der Bahnsteigkante“, erklärte er. Damit würde viel Vertrauen bei den Unternehmen verspielt.

Desweiteren forderte Kirchhoff die Landesregierung auf, endlich die alten investitionsfeindlichen Zöpfe von früheren Regierungen in der Umweltpolitik abzuschneiden. Den Versprechen der deutlichen Beschleunigung von Planungs- und Genehmigungsverfahren müssten jetzt Taten folgen. „Und im Verkehrsbereich erleben wir zuletzt eher eine Politik der angezogenen Handbremse“, sagte Kirchhoff. Mit Blick auf die verkehrsträgerübergreifend hohen Belastungen der Infrastruktur benötige Nordrhein-Westfalen daher auch neuen Schwung in der Verkehrspolitik. „Wir brauchen Sanierung, Modernisierung und Ausbau“, so Kirchhoff. Die Unternehmerinnen und Unternehmer im Land setzten nach wie vor große Hoffnungen in die Landesregierung. „In der zweiten Halbzeit der Legislatur sollte die schwarzgrüne Landesregierung aber hier und da mehr Zug zum Tor entwickeln“, betonte Kirchhoff. Würden die wirtschaftspolitisch richtigen Weichen gestellt, habe Nordrhein-Westfalen nach wie vor alle Chancen, ein optimistisches, anpackendes und wirtschaftlich starkes Land zu bleiben.

Der dysfunktionale Staat: Wie wir an seiner Bürokratie und Umsetzung scheitern

„Innere Sicherheit, Deutsche Bahn, Corona – meist sind nicht die Gesetze das Problem, sondern deren miserable Umsetzung“, sagt die RP-Chronistin. Foto: Unternehmerschaft Düsseldorf

Unter der Überschrift „Der dysfunktionale Staat“ beschreibt RP-Chronistin Antje Höning was in unserem Land alles nicht läuft: „Innere Sicherheit, Deutsche Bahn, Corona – meist sind nicht die Gesetze das Problem, sondern deren miserable Umsetzung. Das zeigt auch der Fall Solingen. Deutschland droht die Kontrolle zu verlieren – dafür gibt es viele Gründe.“. Wir fassen nachfolgend den Artikel zusammen. Ganz unten finden Sie den Link zum Artikel:

Der Artikel von Antje Höning beleuchtet die zahlreichen Probleme und Mängel im deutschen Staat, die sich in verschiedenen Bereichen zeigen – von der inneren Sicherheit über die Deutsche Bahn bis hin zur Corona-Pandemie. Der Kern des Problems liegt dabei weniger in den Gesetzen, sondern vielmehr in deren mangelhafter Umsetzung. Das jüngste Beispiel hierfür ist der Fall Solingen, bei dem ein mutmaßlicher Täter nach einem Attentat leicht einer Abschiebung entgehen konnte. Dies zeigt die wachsende Dysfunktionalität des Staates.

Ein zentrales Problem ist die Vielzahl an Zuständigkeiten und Entscheidungsebenen in der deutschen Verwaltung. Dies führt zu einer Diffusion von Verantwortung: Bund, Länder und Gemeinden sprechen oft nicht mit einer Stimme, und wenn etwas schief läuft, wird die Schuld hin- und hergeschoben. Dies führt zu einem risikoaversen Verhalten – statt mutige Entscheidungen zu treffen, sichern sich Verantwortliche lieber ab.

Ein weiteres Problem ist die Aufblähung der Verwaltung, die unter dem „Parkinson’schen Gesetz“ leidet, das besagt, dass Bürokratien unabhängig von ihrer tatsächlichen Arbeitsbelastung immer weiter wachsen. Dies zeigt sich etwa im Verteidigungsministerium, wo Projekte wie der Panzer Puma wegen übermäßiger Bürokratie und ineffizienten Strukturen teurer und langsamer werden.

Auch die zunehmende Verrechtlichung trägt zu Verzögerungen bei, da immer mehr Regelungen zu Widersprüchen führen und vermehrte Klagemöglichkeiten bieten. Ein Beispiel ist der Bau von Windrädern, der durch Einsprüche von Artenschützern blockiert wird, obwohl diese Projekte eigentlich im Sinne des Umweltschutzes wären.

Die mangelhafte Digitalisierung verschärft die Probleme zusätzlich. Deutschland steht im europäischen Vergleich nur im Mittelfeld, und viele Prozesse, die digital abgewickelt werden könnten, werden weiterhin manuell bearbeitet, was die Effizienz der Verwaltung mindert. Personalprobleme verschärfen die Lage: Der Fachkräftemangel trifft auch den öffentlichen Dienst hart, und die Personaldecke ist so dünn, dass viele Verfahren schlicht „verfristen“.

Insgesamt zeigt der Artikel ein düsteres Bild des deutschen Staates, in dem viele Herausforderungen struktureller Natur sind. Dennoch gibt es Beispiele, wie etwa die schnelle Gasbeschaffung in der Energiekrise, die zeigen, dass es auch anders gehen kann, wenn der politische Wille vorhanden ist.

Quelle: https://rp-epaper.s4p-iapps.com/artikel/1255215/32434107#

Studie zeigt: Flexible Arbeitszeiten sind der Schlüssel zur Zukunft des Arbeitsmarkts

Eine aktuelle Studie der Bertelsmann Stiftung zeigt, dass starre Arbeitszeiten für die Mehrheit der deutschen Beschäftigten wenig attraktiv sind. In einer Umfrage unter 2.500 Männern und Frauen gaben lediglich 25 Prozent der Frauen und 29 Prozent der Männer an, feste Arbeitszeiten zu bevorzugen. Die meisten Teilnehmer sprachen sich stattdessen für flexiblere Arbeitszeitmodelle aus, die eine bessere Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben ermöglichen. CHRISTOPH SOCHART hat die Studie für uns gelesen.

Frauen sind mit einer Erwerbsquote von knapp 78 Prozent zwar gut im Arbeitsmarkt integriert, doch der Großteil arbeitet in Teilzeit – insbesondere bei Frauen mit jüngeren Kindern. Doch reine Teilzeitmodelle ohne Flexibilität stoßen auf geringe Resonanz: Nur 38,3 Prozent der Mütter mit kleinen Kindern und sogar nur knapp 30 Prozent der kinderlosen Frauen oder Mütter mit älteren Kindern finden solche Angebote attraktiv. Stattdessen wünschen sich viele Frauen mehr Optionen zur flexiblen Anpassung ihrer Arbeitsstunden.

Für Männer und Frauen gleichermaßen sind flexible Arbeitszeiten ohne feste Kernzeiten besonders beliebt. Rund 45 Prozent der Befragten sprachen sich für solche Modelle aus. Dies ermöglicht es, die Arbeitszeit besser an die individuellen Bedürfnisse anzupassen, was nicht nur die Vereinbarkeit von Beruf und Familie fördert, sondern auch den Unternehmen zugutekommt, wie Arbeitsmarktexperten betonen. Die klassische Vollzeitbeschäftigung wird von vielen nicht mehr als Standardlösung angesehen, vor allem, wenn Kinder im Haushalt leben.

Die Umfrage zeigt deutlich: Flexible Arbeitszeiten sind der Schlüssel zu einer besseren Balance zwischen Beruf und Privatleben – und gleichzeitig eine Chance, um das volle Potenzial der Belegschaft zu nutzen.

„Spielplan Zukunft – dein Weg in den Beruf“: Bündnis zur Fachkräftesicherung zwischen Landesregierung und Fußball-Bundesligisten

FOTO: MAGS / Andrea Bowinkelmann

Die Landesregierung Nordrhein-Westfalens hat gemeinsam mit den Fußball-Bundesligisten ein innovatives Bündnis zur Fachkräftegewinnung geschlossen. Unter dem Titel „Spielplan Zukunft – dein Weg in den Beruf“ sollen junge Menschen durch die Strahlkraft des Fußballs für berufliche Orientierung und Ausbildung begeistert werden. Das Bündnis ist Teil der Fachkräfteoffensive der Landesregierung und vereint erstmals die Kräfte von Politik und Sport zur Bekämpfung des Fachkräftemangels. Die Schirmherrschaft übernehmen Ministerpräsident Hendrik Wüst und Hans-Joachim Watzke, Geschäftsführer von Borussia Dortmund.

Ein starkes Signal für die Ausbildung in NRW

„Fachkräfte zu gewinnen ist eine der größten Herausforderungen unserer Zeit“, betonte Ministerpräsident Wüst bei der Vorstellung des Bündnisses. „Fußball hat in NRW großen Einfluss auf junge Menschen. Diese Begeisterung wollen wir nutzen, um sie frühzeitig für eine berufliche Ausbildung zu motivieren und so dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken.“

Auch Arbeitsminister Karl-Josef Laumann hob die Bedeutung der dualen Ausbildung hervor: „Eine Ausbildung eröffnet vielfältige Chancen und bietet sichere Perspektiven. Dieses Bündnis ist ein wichtiger Schritt, um junge Menschen auf ihrem beruflichen Weg zu unterstützen und die Fachkräftebasis in unserem Bundesland zu sichern.“

Fußball als Brücke zur Berufswelt

Hans-Joachim Watzke von Borussia Dortmund unterstrich den wirtschaftlichen Nutzen des Projekts: „Fachkräfte sind der Schlüssel zum Erfolg – nicht nur im Fußball. In unserem Verein bieten wir über 20 Ausbildungsberufe an, die jungen Menschen spannende berufliche Perspektiven eröffnen. Die Klimawende und andere große Herausforderungen sind nur mit gut ausgebildeten Fachkräften zu bewältigen.“

Kommentar: Eine gute Idee mit Herausforderungen

Das Bündnis „Spielplan Zukunft“ ist zweifellos ein vielversprechendes Konzept, um jungen Menschen berufliche Perspektiven aufzuzeigen. Doch die erfolgreiche Umsetzung wird komplex. Es erfordert intensive Zusammenarbeit zwischen Vereinen, Sportlern, Schulen, Eltern und der lokalen Wirtschaft. Der nötige Ressourceneinsatz ist hoch, aber der langfristige Nutzen für die Fachkräftesicherung in NRW könnte enorm sein. Es ist ein Ansatz, der Unterstützung verdient, um das Potenzial vollständig auszuschöpfen.

CHRISTOPH SOCHART

Carolin Kirchhoff neue Sprecherin beim Verband der Automobilindustrie (VDA)

Carolin Kirchhoff aus dem Düsseldorfer Zoo-Viertel. Foto: privat

Die Düsseldorferin Carolin Kirchhoff verstärkt seit kurzem das Team des Verbandes der Automobilindustrie (VDA) als Sprecherin. Sie berichtet direkt an Simon Schütz, den Leiter der Abteilung für Presse und Digitales. Der VDA, einer der bedeutendsten Interessenverbände Deutschlands, vertritt rund 620 Mitgliedsunternehmen aus der Automobilbranche und hat seinen Sitz in Berlin. Hildegard Müller, gebürtige Düsseldorferin, steht dem Verband als Präsidentin vor, während Arndt G. Kirchhoff, unser Präsident der nordrhein-westfälischen Arbeitgeberverbände, einer der Vizepräsidenten ist. Vor ihrem Wechsel zum VDA war Kirchhoff als Specialist Governance & Associations beim Logistikkonzern DSV tätig. Zudem sammelte sie Erfahrung als Referentin für Politik und Strategie im Kampagnenteam von NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst und als Leiterin des Büros des Bundestagsabgeordneten Thomas Jarzombek aus Düsseldorf.