Rheinmetall übernimmt Hagedorn-NC GmbH – Stärkung der Lieferkette für Treibladungsproduktion

(cs) Die Düsseldorfer Rheinmetall AG übernimmt die Hagedorn-NC GmbH mit Hauptsitz in Osnabrück, Niedersachsen. Das Traditionsunternehmen produziert seit über 100 Jahren industrielle Nitrocellulose, bisher vorwiegend für zivile Anwendungen. Mit der Übernahme durch Rheinmetall wird ein Großteil der Produktion auf militärische Anwendungen umgestellt – ein strategischer Schritt zur Stärkung der Versorgungssicherheit im Bereich Treibladungen.

Mit dem Zukauf erweitert Rheinmetall seine Produktionskapazitäten für alle Munitionsarten – insbesondere für 155mm-Artilleriemunition – und sichert sich den Zugang zu einem weiteren wichtigen Rohstoffstandort. Die Produktion der Nitrocellulose erfolgt aktuell bereits an drei Standorten in der Schweiz, Spanien und Südafrika. Mit dem Standort Lingen (Ems) kommt nun ein vierter hinzu.

Die Übernahme erfolgt durch einen Kaufvertrag mit der Hagedorn AG und steht unter dem Vorbehalt der kartellrechtlichen Genehmigung.

Armin Papperger, Vorstandsvorsitzender der Rheinmetall AG, erklärt:
„Mit der Übernahme schließen wir eine strategische Lücke bei der Treibladungsproduktion und stärken unsere Unabhängigkeit entlang der gesamten Wertschöpfungskette. Gleichzeitig sichern wir rund 90 Arbeitsplätze vor Ort und bieten den Beschäftigten eine langfristige Perspektive im Rheinmetall-Konzern.“

Gerd Hofmann, Vorstand der Hagedorn AG, ergänzt:
„Ich freue mich, dass wir mit Rheinmetall einen neuen Eigentümer gefunden haben, der für Kontinuität, Stabilität und Wachstum steht. Die beiden Unternehmen passen sehr gut zueinander.“

Nitrocellulose ist ein zentraler Bestandteil moderner Treibladungspulver und wird aus Cellulose durch Nitrierung hergestellt. Sie kommt unter anderem als Antriebskomponente in Artilleriemunition zum Einsatz.

Die zivilen Kunden der Hagedorn-NC GmbH sollen auch weiterhin beliefert werden. Zugleich wird die Produktion in den kommenden Monaten gezielt auf militärische Anforderungen ausgerichtet.

Mit diesem Schritt unterstreicht Rheinmetall seine Position als weltweit führender Anbieter von Mittel- und Großkalibermunition – und als Systemanbieter für den sogenannten „Full Shot“: von Geschoss, Zünder und Sprengladung bis hin zur Treibladung – alles aus einer Hand.

Die Lange Nacht der Industrie macht unsere Betriebe erlebbar: Anmeldephase für Unternehmen hat begonnen!

 

Fotos: Zukunft durch Industrie

(cs) Industrie erlebbar machen: Am 30. Oktober 2025 öffnen Industrieunternehmen der Region Rhein-Ruhr erneut ihre Werkstore zur Langen Nacht der Industrie NRW. Besucherinnen und Besucher erhalten exklusive Einblicke in Produktionsabläufe, Unternehmensphilosophien und Berufsfelder. So bietet sich die einmalige Chance, Industrie hautnah zu erleben und direkt mit Fachkräften und Unternehmensvertretern ins Gespräch zu kommen. Gemacht wird die Industrienacht vom Verein Zukunft durch Industrie und wird in unserer Region auch von uns, der Unternehmerschaft Düsseldorf und Umgebung unterstützt. Alle Arbeitgeberverbände und Kammern engagieren sich für den Verein und für diese Initiative.

Die Veranstaltung richtet sich an Schülerinnen und Schüler, Studierende, Fachkräfte und alle, die sich für Industrie und Wirtschaft interessieren. Besonders kleine und mittelständische Unternehmen können von der Teilnahme profitieren, indem sie ihren Bekanntheitsgrad steigern, sich als attraktive Arbeitgeber positionieren und dem Fachkräftemangel entgegenwirken.

Jetzt als Unternehmen anmelden!

Unternehmen, die sich als Teil der Langen Nacht der Industrie NRW präsentieren möchten, können sich bis zum 23. Mai 2025 unter www.langenachtderindustrie.nrw registrieren. Wer sich bereits bis zum 14. April anmeldet, profitiert von einem Frühbucherrabatt.

Wer kann teilnehmen? Alle Industrie- und industrienahen Unternehmen aus Nordrhein-Westfalen sind eingeladen, ihre Produktionsstandorte für Besucherinnen und Besucher zu öffnen. Die Teilnahme ermöglicht es, innovative Technologien, nachhaltige Produktionsmethoden und zukunftsweisende Projekte vorzustellen.

Stimmen zur Langen Nacht der Industrie NRW

Annette Karsten, Geschäftsführerin von Zukunft durch Industrie e.V., betont:

„Mit der Langen Nacht der Industrie möchten wir den offenen Dialog zwischen Unternehmen und der Öffentlichkeit fördern. Gerade junge Menschen können hier wertvolle Einblicke in die Berufswelt gewinnen und sich von den Möglichkeiten in der Industrie begeistern lassen. Durch den direkten Kontakt wird Industrie nicht nur transparenter, sondern auch erlebbar.“

Die Lange Nacht der Industrie NRW wird von Zukunft durch Industrie e.V. organisiert. Ziel ist es, das Image und die Akzeptanz von Industrie in der Gesellschaft nachhaltig zu verbessern.

Rückblick: So war die Lange Nacht der Industrie 2024

Im vergangenen Jahr nutzten 1.700 Besucherinnen und Besucher die Gelegenheit, einen Blick hinter die Kulissen von 45 Unternehmen zu werfen – von großen DAX-Konzernen bis hin zu mittelständischen Familienbetrieben. Auch in diesem Jahr erwarten die Veranstalter wieder eine hohe Teilnehmerzahl.

Anmeldung für Besucher startet im Juni

Nicht nur Unternehmen, sondern auch interessierte Besucherinnen und Besucher können sich aktiv beteiligen. Ab Mitte Juni 2025 startet die offizielle Anmeldephase für Teilnehmer. Die Anmeldung ist kostenlos und erfolgt ebenfalls online unter www.langenachtderindustrie.nrw.

Kontakt und weitere Informationen

Annette Karsten
Zukunft durch Industrie e.V.
Tel.: 0173 253 569 8
E-Mail: annette.karsten@zukunft-durch-industrie.de

Unser Flughafen übt den Ernstfall

Kollision auf dem Vorfeld – bei der Übung „Victor 2025“ trainierten Einsatzkräfte ein anspruchsvolles Unfallszenario am Flughafen Düsseldorf.
Foto: Flughafen Düsseldorf / Frederic Scheidemann

(cs) Morgens am Flughafen ist die Welt noch in Ordnung – doch diesmal fragten sich viele: Was ist denn da los?

Blaulicht und Menschen überall: unser Flughafen probte den Erstfall mit 430 beteiligten Menschen. Das Szenario: Zwei Flugzeuge kollidieren auf dem Vorfeld, eines davon fängt Feuer. Sofort greifen die Notfallpläne – Feuerwehr, Rettungskräfte, Polizei und zahlreiche weitere Organisationen reagieren in Echtzeit.

Die Übung entspricht den internationalen Vorgaben der ICAO sowie der EASA, die Verkehrsflughäfen verpflichten, alle zwei Jahre ein Notfallszenario praxisnah zu simulieren.

> „Mit ‚Victor 2025‘ konnten wir das Zusammenspiel aller Einsatzkräfte im Ernstfall erproben – von der ersten Alarmierung bis zur Koordination über unseren Krisenstab“, erklärt Holger Roßlan, Leiter Notfall- und Safety Management am Flughafen Düsseldorf. „Die Sicherheit unserer Fluggäste und Mitarbeitenden hat jederzeit oberste Priorität.“

Ein besonderer Schwerpunkt der Übung lag auf der Zusammenarbeit mit externen Partnern: Neben der Flughafenfeuerwehr waren u. a. die Berufsfeuerwehr Düsseldorf, Bundes- und Landespolizei, Zoll, Rettungsdienste, Seelsorge, das Jugendrotkreuz sowie Vertreterinnen und Vertreter von Airlines und Behörden eingebunden. Auch der Rettungshubschrauber „Christoph 9“ des BGU Klinikums Duisburg kam zum Einsatz.

Rund 140 Freiwillige – darunter Schauspielstudierende, Jugendrotkreuz-Mitglieder und Seelsorgende – stellten realitätsgetreu Passagiere, Angehörige und Besatzungen dar.

> „Gefahrenabwehr lebt von klaren Abläufen, guter Kommunikation und starker Zusammenarbeit“, so Roßlan. „Die Übung hat gezeigt, dass unsere Strukturen tragen – und gibt uns zugleich wichtige Hinweise, um Prozesse weiter zu optimieren.“

3.500 Jugendliche bei der LaH

Screenshot

3.500 Jugendliche und 20 Gewerke – dies ist die Bilanz der „Lust auf Handwerk“, gemacht von unseren Partnern Kommunale Koordinierung und Kreishandwerkerschaft. Zur Mitmachmesse und zur Ausbildung im Handwerk haben wir auch eine Podcastfolge produziert, die Sie HIER entdecken können.

Jahrespressekonferenz des Flughafens Düsseldorf: Wachstum, Investitionen und Nachhaltigkeit im Fokus

Lars Redeligx (r.) und Pradeep Pinakatt. Fotos: cs

(cs) Am heutigen Freitag (04.04.2025) präsentierten Lars Redeligx, Vorsitzender der Geschäftsführung, und Pradeep Pinakatt, Geschäftsführer Finanzen und Arbeitsdirektor, die aktuellen Entwicklungen des Flughafens Düsseldorf. Die Zahlen sprechen für sich: Der Airport kann schwarze Zahlen vorweisen und erwartet für das laufende Jahr mit rund 21 Millionen Passagieren ein weiteres Wachstum. Bereits 2024 verzeichnete der Flughafen ein Plus von knapp fünf Prozent gegenüber dem Vorjahr.

Positive Geschäftsentwicklung und Investitionen

Bereits im vergangenen Jahr konnte der Flughafen ein Passagierplus von knapp fünf Prozent verzeichnen. Diese positive Entwicklung ermöglicht es, ein Investitionsvolumen von 70 bis 80 Millionen Euro bereitzustellen. Insgesamt weist der Jahresabschluss des Flughafens ein solides Ergebnis von fast 14 Millionen Euro aus. Diese Finanzkraft soll gezielt für Modernisierungen und Infrastrukturprojekte eingesetzt werden, um die Wettbewerbsfähigkeit des Standorts weiter zu stärken.

Ein wesentlicher Erfolg des vergangenen Jahres ist die Optimierung der Passagierprozesse. Dank der Check-in-Offensive durchliefen 97 Prozent aller Fluggäste die Sicherheitskontrollen innerhalb von zehn Minuten – ein bemerkenswerter Wert, der für Effizienz und Kundenfreundlichkeit spricht.

Wirtschaftlicher Motor für die Region

Der Flughafen Düsseldorf ist nicht nur ein zentrales Drehkreuz für internationale Verbindungen, sondern auch ein bedeutender Wirtschaftsfaktor für die Region. Insgesamt sind am Standort 19.000 Menschen beschäftigt. Zudem ist der Airport ein wichtiger Auftraggeber für zahlreiche Unternehmen in Düsseldorf und Umgebung. Durch Investitionen in Infrastruktur und Expansion trägt er maßgeblich zur wirtschaftlichen Entwicklung der Landeshauptstadt bei.

DUSconnect: Vernetzung von Mobilität und Zukunftstechnologien

Ein zentrales Thema der Pressekonferenz war erneut „DUSconnect“ – ein innovatives Mobilitätsprojekt, das in Zusammenarbeit mit der Landeshauptstadt Düsseldorf und dem entstehenden EUREF Campus entwickelt wird. Ziel ist es, auf einer Fläche von rund 70.000 Quadratmetern eine intelligente Vernetzung der Verkehrsträger Luft, Schiene und Straße mit ÖPNV und Radwegen zu schaffen. Der Standort zwischen Flughafen, Fernbahnhof und EUREF Campus soll zu einem trimodalen Mobilitäts-Hub ausgebaut werden, der Büro-, Hotel- und Parkflächen optimal integriert.

Die überregionale Bedeutung des Düsseldorfer Flughafens unterstreichen beeindruckende Zahlen: Mit einem Einzugsgebiet von 18,5 Millionen Menschen ist er der am stärksten frequentierte Airport Kontinentaleuropas. Im Jahr 2024 verzeichnete er über 20 Millionen Passagiere. Darüber hinaus ist Düsseldorf der am besten angebundene deutsche Flughafen. An seinem Fernbahnhof halten täglich 420 Züge, während der Ausbau von U81 und RRX das Nahverkehrsangebot weiter optimieren wird. Ergänzt durch die Autobahnen A44 und A52 entsteht so ein leistungsfähiges multimodales Mobilitätszentrum.

Airport City: Ein Wachstumsstandort für Unternehmen

Mit der Airport City verfügt der Flughafen über einen der dynamischsten Businessparks der Landeshauptstadt. Im ersten Bauabschnitt siedelten sich bereits 70 Unternehmen mit rund 5.000 Mitarbeitenden an. Zu den jüngsten Neuzugängen zählen internationale Konzerne wie Klöckner & Co, GE HealthCare und Computacenter, die sich bewusst für den Standort entschieden haben.

Ein besonderes Highlight ist der Umzug von Klöckner & Co, einem der weltweit größten Stahl- und Metalldistributoren. Das Unternehmen verlegte Anfang 2025 seinen Hauptsitz von Duisburg in die Airport City Düsseldorf und beschäftigt dort nun rund 250 Mitarbeitende. Die Entscheidung fiel nach einer umfassenden Standortprüfung zugunsten der exzellenten Verkehrsanbindung und der nachhaltigen Gebäudestruktur. Dank der LEED Gold-zertifizierten Immobilie konnte Klöckner & Co seinen CO2-Abdruck im Vergleich zum vorherigen Standort halbieren.

Derzeit wird die zweite Entwicklungsphase der Airport City vorangetrieben. Laut Anja Dauser, Leiterin der Immobilienentwicklung, sind Bürogebäude, Kultureinrichtungen, Hotels und weitere Projekte auf der bereits erschlossenen Fläche denkbar. Die Airport City bleibt somit ein Innovationsstandort mit nahezu unbegrenzten Möglichkeiten. Die Flughafen Düsseldorf Immobilien GmbH (FDI) wird das Konzept auf der internationalen Immobilienmesse MIPIM vom 11. bis 14. März 2025 präsentieren.

Klimaneutralität als strategisches Ziel

Ein weiterer Meilenstein auf dem Weg zur Zukunftssicherung des Flughafens ist das ehrgeizige Ziel, bis spätestens 2035 klimaneutral zu sein. Dieses Vorhaben deckt sich mit den Nachhaltigkeitsbestrebungen der Stadt Düsseldorf. Die Strategie zur CO2-Reduktion basiert auf mehreren Säulen:

  • Energieeffizienz: Der Flughafen setzt auf eine smarte Steuerung der Heizungsanlagen durch die Wettervorhersage-Software Meteoviva.
  • Erneuerbare Energien: Mehrere Photovoltaikanlagen sind bereits in Betrieb, eine neue Anlage mit einer Leistung von mindestens 14 Megawatt ist in Planung. Seit Januar 2022 nutzt der Flughafen ausschließlich TÜV-zertifizierten Grünstrom.
  • Elektrifizierung der Fahrzeugflotte: Bis 2030 sollen 50 Prozent der Flughafenfahrzeuge auf elektrische Antriebe umgestellt werden, bis 2045 dann 100 Prozent.
  • Wasserstoff-Technologie: Der Bau einer Wasserstofftankstelle ist vorgesehen, um eine luft- und landseitige Versorgung von Bussen, Sonder- und Nutzfahrzeugen zu ermöglichen.
  • Sustainable Aviation Fuel (SAF): Gemeinsam mit Partnern aus Wissenschaft und Wirtschaft wird der Flughafen an der Produktion und Nutzung von CO2-neutralem Kerosin arbeiten.

Einzugsgebiet und Infrastruktur als Wettbewerbsvorteil

Mit 18,5 Millionen Menschen in seinem Einzugsgebiet ist der Flughafen Düsseldorf einer der bedeutendsten Verkehrsknotenpunkte Kontinentaleuropas. Bereits 2024 wurden hier mehr als 20 Millionen Passagiere gezählt. Seine herausragende Anbindung macht ihn einzigartig:

  • Täglich 420 Züge am Fernbahnhof sorgen für nahtlose Mobilität.
  • U81 und RRX werden das Nahverkehrsangebot weiter verbessern.
  • A44 und A52 garantieren eine exzellente Anbindung an das Autobahnnetz.

Besucherterrasse

Sie ist beliebt, aber seit Corona geschlossen: die Besucherterrasse. Deshalb ist geplant, sie mittelfristig wieder zu eröffnen. Das dauert aber noch, weil der Besuch später ohne Sicherheitskontrollen geplant sein soll. So sind noch weitere Baumaßnahmen nötig. Und, weil das noch längere Zeit in Anspruch nehmen wird, öffnet der Flughafen an den letzten drei Wochenenden der Sommerferien die Besucherterasse am Fernbahnhof. Auch diese ist schon eine lange Zeit geschlossen. Aktuelle Infos entnehmen Sie bitte, wenn es soweit ist, der Flughafen-Webseite unter www.dus.com.

NRW-Wirtschaft schöpft Hoffnung: Finanzpaket bringt positive Impulse

Das NRW.BANK.ifo-Geschäftsklima zeigt eine positive Entwicklung, doch der Weg aus der wirtschaftlichen Schwäche ist noch lang. Der beschlossene Finanzrahmen des Bundes gibt der Wirtschaft in Nordrhein-Westfalen einen dringend benötigten Impuls – vor allem für Infrastrukturprojekte und Industrieinvestitionen. Ob sich dieser Aufwärtstrend verstetigt, hängt jedoch auch von der weiteren wirtschaftlichen Entwicklung und der globalen Marktlage ab. Grafik: cs/ud

(cs) Die Stimmung in der nordrhein-westfälischen Wirtschaft hat sich spürbar aufgehellt – quer durch nahezu alle Branchen. Grund dafür ist unter anderem das jüngst beschlossene milliardenschwere Finanzpaket des Bundes. Das zeigt das aktuelle NRW.BANK.ifo-Geschäftsklima, für das monatlich 1.500 Unternehmen in Nordrhein-Westfalen befragt werden. Trotz des Aufwärtstrends bleibt der Konjunkturindikator jedoch weiterhin auf niedrigem Niveau.

Geschäftsklima steigt – aber bleibt im negativen Bereich

Im März verbesserte sich das NRW.BANK.ifo-Geschäftsklima um 2,4 Saldenpunkte auf -12,5 Punkte. Besonders die Geschäftserwartungen entwickelten sich positiver: Sie stiegen um 3,7 Punkte auf -14,1 Punkte – bereits der dritte Anstieg in Folge. Auch die aktuelle Geschäftslage wurde von den befragten Unternehmen etwas besser bewertet als im Vormonat, mit einem Zuwachs von 1,2 Punkten auf -11,0 Punkte.

„Die aktuellen Umfragewerte zeigen, dass die nordrhein-westfälische Wirtschaft zunehmend Hoffnung schöpft, dass die Konjunktur bald wieder anspringt“, sagt Eckhard Forst, Vorsitzender des Vorstands der NRW.BANK. „Ein wichtiger Faktor für den aufkeimenden Optimismus ist das kürzlich verabschiedete Finanzpaket des Bundes, das umfangreiche Investitionen in Infrastruktur, Klimaschutz und Verteidigung ermöglichen kann.“

Branchenüberblick: Wer profitiert, wo bleiben Herausforderungen?

Handel: Deutlich optimistischere Geschäftserwartungen

Der Handelssektor verzeichnete im März den stärksten Stimmungsanstieg: Das NRW.BANK.ifo-Geschäftsklima verbesserte sich um 6,5 Punkte auf -25,6 Punkte. Besonders die Geschäftserwartungen entwickelten sich positiv, aber auch die aktuelle Lage wurde etwas besser bewertet.

Industrie: Vier Monate in Folge im Aufwind

Auch in der Industrie setzte sich der positive Trend fort: Das Geschäftsklima stieg von -23,4 auf -21,9 Punkte. Besonders die Erwartungen für die Zukunft hellten sich auf. Die aktuelle Geschäftslage blieb jedoch unverändert negativ. Innerhalb der Industrie entwickelten sich die einzelnen Branchen unterschiedlich: Während sich die Metallerzeugung und -bearbeitung sowie die Hersteller von Metallerzeugnissen verbessern konnten, verschlechterte sich die Stimmung in der chemischen Industrie und im Maschinenbau.

Bauhauptgewerbe: Mehr Zufriedenheit mit laufenden Geschäften

Das Bauhauptgewerbe konnte sein Geschäftsklima um einen Punkt auf -25,8 verbessern. Die Unternehmen bewerteten ihre aktuelle Lage deutlich positiver, jedoch nahmen die Sorgen über die künftige Geschäftsentwicklung leicht zu. Nach wie vor bleibt der Auftragsmangel die größte Herausforderung der Branche. Besonders der Tiefbau profitierte vom Stimmungsaufschwung – er könnte einer der Hauptnutznießer des Sondervermögens für Infrastruktur aus dem Finanzpaket sein.

Dienstleistungen: Beschäftigungserwartungen erstmals seit vier Jahren negativ

Im Dienstleistungssektor gab es kaum Bewegung: Das Geschäftsklima sank minimal um 0,2 Punkte auf -6,4 Punkte. Während die aktuelle Lage etwas schlechter beurteilt wurde, verbesserten sich die Erwartungen an die kommenden Monate deutlich. Dennoch plant eine Mehrzahl der befragten Unternehmen, in den nächsten drei Monaten Arbeitsplätze abzubauen – eine Entwicklung, die zuletzt vor über vier Jahren zu beobachten war.

Fazit: Erste Anzeichen für einen Aufschwung – aber Unsicherheiten bleiben

Das NRW.BANK.ifo-Geschäftsklima zeigt eine positive Entwicklung, doch der Weg aus der wirtschaftlichen Schwäche ist noch lang. Der beschlossene Finanzrahmen des Bundes gibt der Wirtschaft in Nordrhein-Westfalen einen dringend benötigten Impuls – vor allem für Infrastrukturprojekte und Industrieinvestitionen. Ob sich dieser Aufwärtstrend verstetigt, hängt jedoch auch von der weiteren wirtschaftlichen Entwicklung und der globalen Marktlage ab.

Arndt G. Kirchhoff zur US-Zollpolitik: „Jetzt ist die EU gefordert!“

Arndt G. Kirchhoff zur US-Zollpolitik: „Jetzt ist die EU gefordert!“

(cs) Die jüngsten Entscheidungen der US-Regierung zur drastischen Erhöhung der Einfuhrzölle könnten einen historischen Wendepunkt im internationalen Welthandel markieren. Arndt G. Kirchhoff, Präsident von unternehmer nrw, warnt eindringlich vor den Folgen dieser Entwicklung:

„Die drastische Erhöhung der Einfuhrzölle durch die USA drohen zu einem historischen Wendepunkt im internationalen Welthandel zu werden. Deshalb ist jetzt die Europäische Union gefordert, mit absoluter Geschlossenheit und Entschlossenheit jeder Form von Protektionismus und Abschottung entgegenzutreten.“

Er sieht in der US-Zollpolitik eine ernsthafte Gefahr für die globale Wirtschaft und betont, dass ein lang anhaltender Handelskonflikt besonders den USA selbst schaden würde. Dennoch glaubt Kirchhoff an die Möglichkeit einer diplomatischen Lösung. Eine Eskalation durch immer neue Zölle und Gegenzölle müsse unter allen Umständen verhindert werden.

Deutschland, als eine der führenden Exportnationen, habe laut Kirchhoff ein fundamentales Interesse an einem freien und fairen Welthandel. „Daher sollte Deutschland jetzt mit der EU und sämtlichen wichtigen Handelspartnern weltweit eine Offensive für offene Märkte und Freihandel starten.“ Er empfiehlt eine Strategie, die US-Präsident Donald Trump ein klares Signal sendet: Die Europäische Union sei zu einem für beide Seiten vorteilhaften Handelsabkommen bereit – könne aber ebenso entschlossen mit wirksamen Gegenmaßnahmen reagieren, falls dies nötig werde.

Mit Blick auf die politischen Entwicklungen in Deutschland appelliert Kirchhoff an die Bundesregierung: „Mit Blick auf die Koalitionsverhandlungen in Berlin muss spätestens jetzt jedem klar sein, was die Stunde wirtschaftlich geschlagen hat. Nur aus einer Position der ökonomischen Stärke werden wir Donald Trump auf Augenhöhe begegnen und unsere Interessen wahren können.“ Es sei entscheidend, dass die deutsche Politik jetzt die richtigen Weichen stelle. Alles, was die Wirtschaft stärke, müsse forciert werden – und jede Maßnahme, die ihr schade, unbedingt unterlassen bleiben.

Girls‘ Day am Düsseldorfer Flughafen – Spannende Einblicke in abwechslungsreiche Berufswelten am Airport

Foto: Flughafen Düsseldorf

(ud) Beim heutigen Girls‘ Day, dem 11. am Düsseldorfer Airport, haben unter anderem 55 Schülerinnen des Düsseldorfer Max-Planck-Gymnasiums erlebt, welche beruflichen Möglichkeiten ihnen bei der Flughafen Düsseldorf GmbH und ihren Partnern Eurowings und Bundespolizei offen stehen. Ob beim Besuch der Halle 7 für Flugzeugwartung, der Bundespolizeiinspektion, der Flughafen Düsseldorf Ground Handling GmbH (FDGHG), des Airside Operations Managements, der flughafeneigenen Feuerwache, des Fluglärmmessprojekts oder der Ausbildungswerkstatt des Airports – die jungen Besucherinnen hatten vor Ort die Gelegenheit sich selbst auszuprobieren, fleißig mitanzupacken, Erfahrungsberichten aus erster Hand zuzuhören und danach ihre eigenen Fragen zu platzieren – und so in den operativen Arbeitsalltag einzutauchen.

„Wir unterstützen den Aktionstag schon seit vielen Jahren – und freuen uns, wenn er dazu beiträgt, dass sich junge Frauen nach ihrem Schulabschluss beispielsweise für eine Ausbildung zur Elektronikerin oder Werkfeuerwehrfrau oder für ein duales Studium bei uns am Airport entscheiden“, so Pradeep Pinakatt, Geschäftsführer und Arbeitsdirektor am Düsseldorfer Flughafen. „Denn Technik ist nicht nur was für Jungs. Sie ist spannend. Bietet vielfach ungeahnte Möglichkeiten. Und eröffnet häufig ganz neue Sichtweisen. Die Frauen, die hier bei uns am Airport in operativen Bereichen tätig sind, haben sich natürlich nicht nur während ihrer Ausbildung, sondern auch im Anschluss danach in der vermeintlichen Männerwelt erfolgreich behauptet.“

Vergleicht man die 25 häufigsten Ausbildungsberufe in Deutschland, sind diese entweder überwiegend in weiblicher oder überwiegend in männlicher Hand. Das zeigen die Zahlen des WSI, Wirtschafts- und sozialwissenschaftliches Institut, mit Blick auf das Jahr 2023. Technische und mechanische Berufsbilder in Industrie und Handwerk werden noch immer von Männern dominiert. So liegt der Frauenanteil unter den angehenden Mechatronikern, Fachinformatikern, Elektronikern und Industrie- und Anlagenmechanikern deutschlandweit gerade einmal bei zwischen zwei und zehn Prozent. Das spiegelt sich auch am Düsseldorfer Airport wider: Von aktuell 41 Auszubildenden und Studenten in technischen Gewerken bzw. bei der Feuerwehr sind nur vier weiblich. Dem gegenüber stehen fünf junge Frauen (und sechs junge Männer), die derzeit eine kaufmännische Ausbildung oder ein Duales Studium im betriebswirtschaftlichen Bereich am DUS machen.

Foto: Flughafen Düsseldorf

Die verschiedenen Stationen beim Girls‘ Day am Airport im Folgenden auf einen Blick:

Eurowings

Bei Eurowings bekamen die Mädchen die Gelegenheit, das Cockpit und die Technik eines Airbus A319 zu entdecken. In der Technikhalle schauten sie zwei Pilotinnen der Fluggesellschaft über die Schulter und erfuhren interessante Details über den Berufsalltag, die Ausbildung und das Training im Beruf. Anschließend erfuhren die Mädchen, worauf es beim Outside Check, also dem Kontrollgang um das Flugzeug, ankommt. Zusätzlich erhielten sie aus erster Hand spannende Einblicke in die Ausbildung zur Fluggerätmechanikerin.

Bundespolizei

Spannend wurde es auch bei der Bundespolizei: Wer wollte, konnte eine Körperschutzausstattung anprobieren und sich so wie in einem echten Polizeieinsatz fühlen. Außerdem stellten die Diensthundeführerinnen und Diensthundeführer der Bundespolizeiinspektion Flughafen Düsseldorf die Aufgaben ihrer Sprengstoffspürhunde anhand praktischer Beispiele vor.

FDGHG und Airside Operations Management

Bei der Flughafentochter FDGHG ging es in luftige Höhen. Das Unternehmen ist unter anderem für die Enteisungen der Flugzeuge zuständig. Daher hieß es hier: rauf auf den „Elefanten“, also auf das Enteisungsfahrzeug.

Das Team des Airside Operations Managements nahm die Gäste darüber hinaus mit auf eine spannende Fahrt über das Vorfeld. Und das nicht nur in irgendeinem Gefährt, sondern in dem Flughafenwagen schlechthin: in einem schwarz-gelb-karierten Follow-me-Fahrzeug.

Ausbildungswerkstatt

In der Ausbildungswerkstatt des Airports war handwerkliches Geschick gefordert. Hier konnten die Teilnehmerinnen ihr eigenes Andenken in Form des Modellflugzeugs „DUS-Flieger“ selbst löten.

Flughafenfeuerwehr

Ein weiteres Highlight war der Besuch der Feuerwehrwache. Einblicke in spezielle Bereiche wie die Atemschutz- oder Feuerlöschgerätewerkstatt, die Höhensicherung, die Brandsimulationsanlage, aber auch den klassischen Rettungsdienst inklusive. Und wie sieht eigentlich die typische Schutzausrüstung aus? Darüber hinaus konnten die Schülerinnen selbst auf den Fahrersitz des „Panther“ klettern und die Funktionen des Flugfeldlöschfahrzeugs testen.

Fluglärmmessprojekt

„Wie laut ist eigentlich laut?“ – dieser Frage gingen die Mädchen im Rahmen des Fluglärmmessprojekts nach. Dabei wurden die akustischen Kenngrößen nicht nur theoretisch betrachtet, sondern in unmittelbarer Nähe zur Start- und Landebahn mit dem Messbus sowie einem Handschallpegelmesser erfasst und durch die Teilnehmerinnen eingeordnet. Zwischen den Messungen der startenden Flugzeuge haben die Nachwuchsingenieurinnen erfahren, wie die Daten der insgesamt 13 stationären Messstationen im Umfeld des Flughafens weiterverarbeitet werden. 

Der Girls‘ Day

Der Girls’Day fand in Deutschland erstmalig 2001 als Mädchen-Zukunftstag statt und wird mittlerweile in über 30 Ländern begangen – beispielsweise in Belgien, Estland, Frankreich, Italien, Kosovo, Luxemburg, Liechtenstein, Niederlande, Norwegen, Österreich, Polen, Schweiz, Slowenien, Spanien, Tschechien und Ungarn. Aber auch in Ägypten, Athiopien, Kirgisistan, Libanon, Japan und Südkorea. Nähere Informationen liefert das Web beispielsweise unter https://www.girls-day.de/

Kommentar: Reisholzer Hafen – Ein Fortschritt oder nur Wahlkampftaktik?

Foto: www.hafen-reisholz.de

Die Entwicklung des Hafens Reisholz ist seit Jahren ein zähes Ringen zwischen wirtschaftlichen Interessen, politischen Vorstellungen und planerischen Realitäten. Immer wieder wurde diskutiert, gestritten und verschoben. Während in anderen Städten vergleichbare Projekte längst umgesetzt wurden, blieb der Hafen in Düsseldorf weitgehend ein Fall für endlose Beratungen. Die Gründe dafür sind vielfältig: divergierende Interessen, widersprüchliche Gutachten und eine politische Landschaft, die sich oft in Detailfragen verlor, anstatt mutige Entscheidungen zu treffen. Ein kommentierender Bericht von Christoph Sochart.

Doch nun kommt Bewegung in die Sache – und das ausgerechnet wenige Monate vor den Kommunalwahlen. Ein Zufall? Kaum. Plötzlich liegt eine Vorlage der Stadtverwaltung auf dem Tisch, die allerdings mehr Fragen aufwirft als Antworten liefert. Der Bebauungsplan für das Projekt „D.Port“ ruht weiterhin, der ursprünglich prognostizierte Flächenbedarf wurde nach unten korrigiert, und Untersuchungen attestieren immerhin eine grundsätzliche Machbarkeit. Doch was bedeutet das konkret für die Zukunft des Hafens?

Die Interpretationen gehen auseinander, zuletzt hatte die RHEINISCHE POST darüber berichtet: Während manche in der Vorlage das endgültige Aus für ein Containerterminal sehen, bleibt die Hafenentwicklungsgesellschaft dabei, dass die trimodale Nutzung des Standorts weiterhin angestrebt wird – vorausgesetzt, der Bund stellt die notwendigen Fördermittel bereit. Eine nicht unwesentliche Hürde, denn ohne Finanzierungszusagen bleibt das Ganze eine theoretische Diskussion. Zudem gibt es noch grundlegende infrastrukturelle Probleme, wie die marode Spundwand der Kaimauer, deren Sanierung eine Grundvoraussetzung für jegliche ernsthafte Weiterentwicklung ist.

Interessant ist auch der politische Schwenk, der nun sichtbar wird. Die Bedarfe wurden nach unten korrigiert, und es wird die Frage aufgeworfen, ob eine Vergrößerung der Hafenfläche realistisch sei. Die Priorität verschiebt sich – zumindest offiziell – darauf, den Hafen in seiner jetzigen Struktur für die Unternehmen im Düsseldorfer Süden nutzbar zu halten. Ein pragmatischerer Ansatz, der allerdings auch die Frage aufwirft, ob dies eine sinnvolle Industriepolitik für unsere Stadt ist.

Ein weiteres Indiz für die veränderte Dynamik ist die geplante Öffentlichkeitsbeteiligung vor der Sommerpause – und damit unmittelbar vor der Wahl. Dabei geht es insbesondere um die Pläne eines Immobilienentwicklers, der große Flächen im Hafengebiet erworben hat und dort einen Gewerbepark realisieren möchte. Ein Vorhaben, das jedoch mit dem bestehenden Planungsrecht kollidiert. Es bleibt abzuwarten, ob hier schnell pragmatische Lösungen gefunden werden oder ob sich die Debatte erneut in langwierigen Verfahren verheddert.

Eines steht jedenfalls fest: Die Zukunft des Hafens ist für die wirtschaftliche Entwicklung der Region von enormer Bedeutung. Die Diskussion darüber darf nicht nur ein Nebenprodukt des Wahlkampfs sein, sondern braucht langfristige, tragfähige Entscheidungen. „Wir wollen vordringlich, dass der Hafen für die Firmen aus dem Düsseldorfer Süden nutzbar bleibt. Für Konecranes und Komatsu ist er enorm wichtig“, wird Christoph Laugs, Spitzenkandidat der SPD für die BV 9, in der Zeitung zitiert. Ob die aktuelle Bewegung in der Sache wirklich einen Durchbruch bedeutet oder ob es sich nur um einen kurzfristigen politischen Reflex handelt, wird sich in den kommenden Monaten zeigen. Für die Bestandspflege und Neuansiedlungspolitik der Industrie im Düsseldorfer Süden bleibt die Entwicklung des Hafens unausweichlich. Hier müssen alle Beteiligten, auch der Düsseldorfer Verein „Zukunft durch Industrie“, an einem Strang ziehen, eine deutliche Sprache sprechen und vor allem „harte Industriepolitik“ betreiben. Die Unternehmerschaft Düsseldorf ist in dieser Diskussion gerne ein Partner.

Homeoffice: Unternehmen brauchen individuelle Lösungen statt starrer Vorgaben

Symbolfoto „Homeoffice“

(cs) Die Diskussion um Homeoffice konzentriert sich zunehmend auf unternehmensspezifische Lösungen anstelle kollektiv bestimmter Anwesenheitspflichten. Während einige Stimmen fordern, Homeoffice auf ein Minimum zu reduzieren, betont Veit Hartmann vom Düsseldorfer ifaa – Institut für angewandte Arbeitswissenschaft, dass jedes Unternehmen individuelle Regeln entwickeln sollte. Entscheidend sei eine Analyse der spezifischen betrieblichen Anforderungen, um Vor- und Nachteile abzuwägen. Dabei helfen Kennzahlen zu Arbeitgeberattraktivität, Produktivität und Wettbewerbsfähigkeit, statt auf subjektive Einschätzungen zu setzen.

Oft wird übersehen, dass orts- und zeitflexibles Arbeiten bereits vor der Pandemie existierte, jedoch erst durch die Krise breitere Anwendung fand. Viele Unternehmen haben ihre ad hoc eingeführten Homeoffice-Regelungen nach der Pandemie nicht strategisch überarbeitet. Aktuelle Diskussionen fokussieren sich vor allem auf vermeintlich negative Aspekte, während unklare oder fehlende Spielregeln häufig die eigentlichen Probleme verursachen.

Um Unternehmen bei der strukturierten Umsetzung flexibler Arbeitsmodelle zu unterstützen, hat das ifaa eine Checkliste zur Einführung von Homeoffice sowie ein Instrument zur Bewertung der Homeoffice-Tauglichkeit von Tätigkeiten entwickelt. Damit können die Potenziale des flexiblen Arbeitens gezielt genutzt werden, das bei Beschäftigten und Bewerbern weiterhin auf große Zustimmung trifft.