Aktivrente ab 2026: Arbeiten im Alter soll sich stärker lohnen (Podcasttipp!)
(cs/ud) Ab dem 1. Januar 2026 soll die sogenannte Aktivrente kommen – ein neues Modell, das es Rentnerinnen und Rentnern erleichtern soll, auch im Ruhestand weiterzuarbeiten. Ziel der Bundesregierung ist es, den Fachkräftemangel zu lindern und gleichzeitig älteren Menschen mehr Anreize zu geben, ihre Erfahrung weiterhin in den Arbeitsmarkt einzubringen. Künftig könnten Beschäftigte, die über das reguläre Rentenalter hinaus arbeiten, bis zu 2.000 Euro monatlich steuerfrei hinzuverdienen, sofern sie weiterhin sozialversicherungspflichtig beschäftigt sind. Für Selbstständige gilt die Regelung nicht.
Viele Rentnerinnen und Rentner arbeiten bereits
Ganz neu ist das Phänomen des Arbeitens im Ruhestand nicht. Nach aktuellen Daten des Statistischen Bundesamts (Destatis) aus dem Mikrozensus 2024 waren 13 Prozent der 65- bis 74-jährigen Rentenbeziehenden in Deutschland erwerbstätig. Männer (16 Prozent) bleiben dabei häufiger beruflich aktiv als Frauen (10 Prozent).
Mit zunehmendem Alter sinkt der Anteil deutlich: Während unter den 65- bis 66-Jährigen noch knapp ein Fünftel (18 Prozent) arbeitet, sind es bei den 73- bis 74-Jährigen nur noch 8 Prozent.
Auch die Bildung spielt eine Rolle: Wer ein höheres Bildungsniveau hat, arbeitet im Alter deutlich häufiger weiter (18 Prozent) als Menschen mit mittlerem (11 Prozent) oder niedrigerem Bildungsabschluss (10 Prozent).
Viele nur geringfügig beschäftigt
Die Hälfte der arbeitenden Rentnerinnen und Rentner ist geringfügig beschäftigt, also meist in Minijobs tätig. Insgesamt sind 71 Prozent abhängig beschäftigt, 29 Prozent arbeiten selbstständig – letztere sind von der geplanten Aktivrente ausgeschlossen.
Die meisten arbeiten Teilzeit – doch nicht alle
Typisch für arbeitende Rentnerinnen und Rentner ist ein reduzierter Stundenumfang:
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39 Prozent arbeiten unter 10 Stunden pro Woche,
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26 Prozent 10 bis unter 20 Stunden,
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12 Prozent 20 bis unter 30 Stunden,
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9 Prozent 30 bis unter 40 Stunden.
Immerhin 14 Prozent arbeiten jedoch mehr als 40 Stunden wöchentlich – vor allem Selbstständige (28 Prozent), während unter den abhängig Beschäftigten nur 8 Prozent so lange arbeiten.
Zwischen Wunsch und Wirklichkeit
Die Gründe, im Ruhestand weiterzuarbeiten, sind vielfältig: Manche möchten ihre Rente aufbessern, andere suchen soziale Kontakte oder wollen ihre berufliche Erfahrung weitergeben. Mit der Aktivrente sollen insbesondere jene unterstützt werden, die aus eigenem Antrieb weiterarbeiten möchten – und das ohne steuerliche Nachteile.
Kritikerinnen und Kritiker mahnen jedoch, dass die Aktivrente kein Ersatz für strukturelle Lösungen des Fachkräftemangels sei. Langfristig müsse es darum gehen, Arbeit generell attraktiver zu gestalten – für alle Generationen.
Podcast-Tipp
Mehr zur geplanten Aktivrente, zu arbeitsrechtlichen Fragen und zu Gestaltungsmöglichkeiten für Arbeitgeber erklärt Rechtsanwalt Alexander Jarre in der aktuellen Podcast-Folge der „Düsseldorfer Wirtschaft“.
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