Deutsche Wirtschaft bleibt im Stimmungstief – Industrie als größtes Sorgenkind

(cs) Die Stimmung in der deutschen Wirtschaft bleibt gedrückt. Laut der aktuellen Konjunkturumfrage des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) verharren viele Unternehmen im Krisenmodus – und Hoffnung auf eine baldige Wende gibt es kaum. Besonders die Industrie blickt pessimistisch in die Zukunft.

„Lage schwierig, Aussichten schlecht“ – so lässt sich die Gesamteinschätzung der Firmen zusammenfassen. Seit Jahren leiden viele Betriebe unter schwierigen Rahmenbedingungen: von der Corona-Pandemie über die Energiekrise bis hin zu anhaltenden geopolitischen Spannungen. Trotz politischer Maßnahmen zur Konjunkturbelebung bleibt die erhoffte Wende bislang aus.

Breite Eintrübung in allen Bereichen

Laut IW-Umfrage berichten knapp vier von zehn Unternehmen, dass sich ihre Lage bei Produktion, Investitionen und Beschäftigung im Herbst 2025 im Vergleich zum Vorjahr verschlechtert hat. Der Saldo aus positiven und negativen Bewertungen liegt bei allen drei Indikatoren deutlich im Minus – teils um bis zu 20 Prozentpunkte.

Besonders alarmierend ist die Einschätzung zur Beschäftigung: Mit einem Negativsaldo von 17 Prozentpunkten ist dieser Bereich am schwächsten. Viele Unternehmen rechnen damit, im kommenden Jahr Stellen abbauen zu müssen.

Industrie unter Druck

Am stärksten betroffen bleibt die Industrie, traditionell das Rückgrat der deutschen Wirtschaft. 36 Prozent der Industrieunternehmen erwarten 2026 eine geringere Produktion, nur 27 Prozent planen eine Ausweitung.

Auch die Investitionspläne zeichnen ein düsteres Bild: Nur 19 Prozent der Betriebe wollen im kommenden Jahr mehr investieren, während 36 Prozent ihre Ausgaben kürzen wollen. Diese Entwicklung gefährdet nicht nur die internationale Wettbewerbsfähigkeit, sondern auch den Fortschritt bei der klimaneutralen Transformation.

Noch deutlicher fällt die Prognose zur Beschäftigung aus: Mehr als 40 Prozent der Industrieunternehmen rechnen mit einem Stellenabbau, während nur 15 Prozent eine wachsende Belegschaft erwarten.

Bauwirtschaft stabil, Dienstleister skeptisch

Ein etwas ausgeglicheneres Bild zeigt sich in der Bauwirtschaft. Rund ein Viertel der Betriebe erwartet steigende Produktion, ebenso viele rechnen mit Rückgängen. Das IW führt die leicht optimistischere Einschätzung auf das staatliche Sondervermögen für Infrastrukturprojekte zurück, das in den kommenden Jahren für Impulse sorgen dürfte.

Bei den Dienstleistern überwiegt hingegen die Skepsis. Die Branche rechnet quer durch alle Bereiche – Produktion, Investitionen, Beschäftigung – mit einem schwierigen Jahr 2026.

Deutliche regionale Unterschiede

Die IW-Erhebung zeigt zudem große regionale Unterschiede. Einen positiven Saldo bei den Produktionserwartungenverzeichnen im Herbst 2025 nur Unternehmen in Bayern sowie in der Nordregion (Schleswig-Holstein, Niedersachsen, Hamburg, Bremen).

In Baden-Württemberg liegen die Werte nahe am bundesweiten Durchschnitt von minus sieben Prozentpunkten. Besonders pessimistisch zeigt sich hingegen die Nordostregion (Mecklenburg-Vorpommern, Brandenburg, Sachsen-Anhalt, Berlin) – und das, obwohl sie weniger stark von der industriellen Schwäche betroffen ist als andere Landesteile.

Appell an die Politik

Angesichts der anhaltend schwachen Stimmung fordert das IW eine stärkere politische Unterstützung der Industrie. Notwendig seien niedrigere Energiepreise, entlastende Unternehmenssteuern und planbare Rahmenbedingungen, um Investitionen zu fördern und den drohenden Aderlass an Fachkräften zu verhindern.

Henkel trotzt schwierigem Marktumfeld – Umsatz wächst organisch um 1,4 Prozent

(cs) Trotz eines weiterhin herausfordernden wirtschaftlichen Umfelds hat Henkel im dritten Quartal 2025 eine robuste Geschäftsentwicklung gezeigt. Der Konsumgüter- und Industriekonzern erzielte einen Konzernumsatz von rund 5,1 Milliarden Euro. Das entspricht einem organischen Wachstum von 1,4 Prozent, getragen vor allem von einer insgesamt positiven Absatzentwicklung und stabilen Preisen. Nominal ging der Umsatz aufgrund negativer Wechselkurseffekte und Portfolioanpassungen jedoch um 6,3 Prozent zurück.

„Wie erwartet, hat sich die Umsatzentwicklung im dritten Quartal weiter beschleunigt“, erklärte Carsten Knobel, Vorstandsvorsitzender von Henkel. Besonders der Unternehmensbereich Adhesive Technologies habe dazu beigetragen, aber auch der Bereich Consumer Brands habe organisch zugelegt. Regional hob Knobel vor allem Nordamerika hervor, wo beide Sparten ein positives Wachstum erzielten. „Das zeigt, dass unsere Maßnahmen greifen“, so Knobel weiter.

Auch ergebnisseitig sieht sich Henkel auf Kurs: „Zudem setzte sich im dritten Quartal die gute Ergebnisentwicklung fort, während wir zugleich die Investitionen in unsere Geschäfte und Marken konsequent weiterverfolgt haben“, betonte der Vorstandschef. Die Integration der Konsumgütergeschäfte schreite planmäßig voran und werde bis Jahresende abgeschlossen sein. Henkel rechnet damit, die angekündigten Kosteneinsparungen von mindestens 525 Millionen Euroim laufenden Geschäftsjahr vollständig zu realisieren.

Trotz anhaltender globaler Unsicherheiten hält Henkel an seiner Jahresprognose fest. Das Unternehmen erwartet weiterhin, dass bereinigte Umsatzrendite und bereinigtes Ergebnis je Vorzugsaktie (bei konstanten Wechselkursen) innerhalb der prognostizierten Spannen liegen. Sollte sich die Weltkonjunktur bis Jahresende nicht spürbar verbessern, dürfte das organische Umsatzwachstum am unteren Ende der Bandbreite von 1 bis 2 Prozent liegen.

Adhesive Technologies bleibt Wachstumstreiber

Im Segment Adhesive Technologies – dem größten Geschäftsbereich von Henkel – stieg der Umsatz organisch um 2,5 Prozent auf 2,7 Milliarden Euro. Nominal ergibt sich allerdings ein Rückgang um 3,3 Prozent, bedingt durch Wechselkurseffekte (-4,9 %) und Portfolioeffekte (-0,9 %). Wachstumstreiber waren insbesondere die Geschäftsfelder Mobilität & Elektronik sowie Handwerk, Bau & Gewerbe.

In den ersten neun Monaten 2025 erzielte dieser Bereich einen Umsatz von 8,1 Milliarden Euro, was einem nominalen Rückgang von 1,8 Prozent entspricht. Organisch legte der Umsatz jedoch um 1,6 Prozent zu.

Rheinmetall erzielt neue Rekordwerte – Nachfrage im Rüstungsgeschäft bleibt hoch

(cs) Die Düsseldorfer Rheinmetall AG setzt ihren Wachstumskurs fort und verzeichnet nach den ersten neun Monaten 2025 neue Rekordwerte bei Umsatz und Ertrag. Angesichts der angespannten sicherheitspolitischen Lage und deutlich steigender Verteidigungsbudgets in zahlreichen Ländern bleibt die Nachfrage im militärischen Bereich ungebrochen. Kernmärkte des Düsseldorfer Technologiekonzerns sind weiterhin Europa, Deutschland und die Ukraine.

Der Konzernumsatz stieg im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 20 Prozent auf 7,52 Milliarden Euro (Vorjahr: 6,27 Milliarden Euro). Das operative Konzernergebnis erhöhte sich um 18 Prozent auf 835 Millionen Euro (Vorjahr: 705 Millionen Euro). Besonders stark trug der militärische Bereich zum Ergebnis bei: Das operative Ergebnis aus dem Geschäft mit den Streitkräften lag bei 825 Millionen Euro, ein Zuwachs von 14 Prozent gegenüber dem Vorjahr.

„Wir haben uns kraftvoll entwickelt und sind mit solidem Wachstum auf gutem Kurs zur Erreichung unserer anspruchsvollen Jahresziele“, sagte Armin Papperger, Vorstandsvorsitzender der Rheinmetall AG. „Jetzt sind die Weichen gestellt für ein starkes viertes Quartal, zumal die geplanten Großprogramme der Bundeswehr nun in der Finanzplanung des Bundes abgesichert sind und in den kommenden Monaten in die Beauftragung gehen werden.“

Trotz Verzögerungen bei der Auftragsvergabe infolge der späten Verabschiedung des Bundeshaushalts nach den Neuwahlen im Frühjahr 2025 blieben die Auftragsbücher auf Rekordniveau. Im Gegensatz dazu zeigt sich das zivile Geschäft weiterhin schwach und liegt erneut unter dem Vorjahreswert.

Starke Abhängigkeit von deutscher Nachfrage

Das Geschäft mit der Bundeswehr gewinnt zunehmend an Bedeutung: Der Anteil des in Deutschland erzielten Umsatzes stieg nach neun Monaten um 3,5 Prozentpunkte auf 34 Prozent, während der Auslandsanteil 66 Prozent beträgt. Damit profitiert Rheinmetall stark von den Investitionen in die europäische Sicherheitsarchitektur.

Die Konzernführung bestätigt vor diesem Hintergrund die Jahresprognose: Sowohl das erwartete Umsatzwachstum als auch die operative Ergebnismarge sollen mindestens im bisherigen Zielkorridor liegen.

Massive Expansion der Produktionskapazitäten in Europa

Rheinmetall investiert massiv in den Ausbau seiner Fertigungskapazitäten. „Aktuell sind es 13 Werke, die wir in Europa entweder neu entstehen lassen oder massiv ausbauen“, erklärte Papperger. Erst vor wenigen Tagen sei in Litauen der Spatenstich für ein neues Werk erfolgt, Lettland werde folgen. Zudem habe Rheinmetall mit der bulgarischen Regierung den Aufbau zweier großer Werke für Munition und Pulver vereinbart.

„Mit den Projekten, die wir in der Pipeline haben, werden wir künftig in allen wichtigen Bereichen ein relevanter Akteur sein – zu Lande, zu Wasser, in der Luft und auch im Weltraum“, so Papperger weiter. Durch den geplanten Zukauf von NVL, dem Marineschiffbaugeschäft der Lürssen-Gruppe, will der Konzern seine Position in der maritimen Verteidigung stärken.

Josef Hinkel im Porträt: Unternehmer, Bürgermeister, Düsseldorfer – eine exklusive Podcast-Serie

(ud) Josef Hinkel – Bäcker, Unternehmer, Karnevalist und Bürgermeister – ist eine der prägendsten Persönlichkeiten Düsseldorfs. In unserer neuen und exklusiven Podcast-Dokumentation gewährt Hinkel persönliche Einblicke in sein Leben zwischen Backstube, Politik und Brauchtum. Produzent Frank Wiedemeier (Streamboxstudios) und Redakteur Christoph Sochart (Unternehmerschaft Düsseldorf) porträtieren dabei nicht nur den erfolgreichen Handwerksunternehmer, sondern vor allem auch den Menschen hinter der öffentlichen Figur. Familie, Freunde und langjährige Weggefährten kommen zu Wort und zeichnen das vielschichtige Bild eines Mannes, der tief mit seiner Heimatstadt verwurzelt ist – und der mit Humor, Leidenschaft und Herz Verantwortung übernimmt. Ob beim Rundgang durch die Altstadt, bin der Familie oder im Rathaus: Josef Hinkel zeigt sich offen, nahbar und nachdenklich – und spricht über Glück, Dankbarkeit und den Wunsch, seiner Stadt etwas zurückzugeben. Den Podcast gibt es überall dort, wo es gute Podcasts gibt (Apple, Spotify, Google, Deezer, podcast.de) und auf dem Informations- und Kommunikationsportal der Unternehmerschaft Düsseldorf unter unternehmerschaft.de.

Und so berichtet ANTENNE DÜSSELDORF:

Vom Dornröschenschlaf zur Wachstumsoffensive: Bankenverband NRW setzt auf 2026 als Investitionsjahr

(cs) Im beeindruckenden Ambiente des Kuppelsaals der Deutschen Bank auf der Königsallee trafen sich Politik, Wirtschaft und Finanzbranche zum parlamentarischen Abend des Bankenverbandes NRW. Die zentrale Botschaft des Abends kam von Thomas Buschmann, der in seiner Funktion als alter und neuer Vorsitzender des Bankenverbandes eine klare Ansage machte: „2026 wird das Jahr der Investitionen.”
Als Ehrengast war Professor Justus Haucap geladen, Volkswirt und Gründungsdirektor des Institute for Competition Economics (DICE) an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf. Seine jüngste Berufung in den wissenschaftlichen Beraterkreis von Bundeswirtschaftsministerin Katharina Reiche Anfang Oktober unterstreicht sein Renommee. Im Mittelpunkt der Diskussion mit Thomas Buschmann und Steffen Pörner, Geschäftsführer des Bankenverbandes, stand die „Wachstumsagenda für Deutschland” – ein erstes Arbeitsergebnis des Beraterkreises.
Unbequeme Diagnose: „Wir haben zu viel verschlafen”
„Wo ist das Wachstum geblieben?”, eröffnete Steffen Pörner die Debatte. Haucaps Antwort fiel ernüchternd aus: „Wenn es gut läuft, warum soll man was verändern? Und das war vielleicht der Fehler. Wir haben zu viel verschlafen.” Die Politik und die Unternehmen hätten in den erfolgreichen Jahren Innovationen vernachlässigt und sich auf ihren Lorbeeren ausgeruht.
Thomas Buschmann widersprach nicht grundsätzlich, gab aber zu bedenken, dass die vergangenen Jahre von außergewöhnlicher Komplexität geprägt waren. Neben dem russischen Angriffskrieg in der Ukraine hätten auch der wirtschaftliche Aufstieg europäischer Länder wie Griechenland für Verschiebungen gesorgt.
Haucap übte deutliche Kritik an den strukturellen Problemen: zähflüssige Baugenehmigungen, Herausforderungen in der Rentenversicherung und vor allem die digitale Rückständigkeit. „Auch in der Digitalisierung sind wir leider ganz hinten: Dornröschenschlaf!”, konstatierte der Ökonom unmissverständlich.
Hoffnung auf NRW und junge Gründer
Buschmann bemängelte den Mangel an Jungunternehmern, zeigte sich aber zuversichtlich mit Blick auf die nordrhein-westfälische Start-up-Szene, die entsprechende Dynamik entwickle. Haucap betonte, dass die Prognosen besser seien als die aktuelle Lage: „Wenn die Wirtschaft sehen würde, dass was passiert, würde die Laune wieder besser.”
Auf Pörners hartnäckige Nachfrage „Wann geht es los?” konnte auch Haucap keine präzise Antwort geben, hofft aber auf wichtige Impulse der Bundesregierung. Die Prognosen für das kommende Jahr liegen bei rund 1,4 Prozent Wachstum. „Ich bin Optimist, aber wir müssen auch Resultate sehen”, mahnte Buschmann.
Politik muss handeln – Banken als Impulsgeber
Positiv bewerteten beide die neuen Regierungspakete, wenngleich Haucap ein „Erkenntnisproblem in der Politik” vermutete und forderte: „Der Kanzler muss ein Machtwort sprechen.” Pörner attestierte den Banken, selbst Veränderungen einzufordern, insbesondere beim Bürokratieabbau. Auch das Tariftreuegesetz sei „nicht ermutigend”, ergänzte Haucap.
Thomas Buschmann bleibt dennoch optimistisch: Deutschland sei ein „Ziel-Investitions-Land”. „Von der Kohle zur KI”, schmunzelte Steffen Pörner. Buschmanns Schlusswort machte deutlich, wo die Banken ihre Rolle sehen: „Wir müssen alle was tun, und das ermutigt uns, mit den Kunden über Investitionen zu sprechen. Wir raten den Kunden dazu.”
Der parlamentarische Abend endete mit einem Appell: Der Weg aus dem wirtschaftlichen Dornröschenschlaf führt nur über mutige Investitionen, weniger Bürokratie und eine spürbare Innovationsoffensive – in NRW und deutschlandweit.​​​​​​​​​​​​​​​​

Trotz Gegenwind und „rauer See“ gute Stimmung beim „EP: Branchentreff“

(cs) Mit positiven Botschaften startet die Verbundgruppe ElectronicPartner ins Jahresendgeschäft und blickt optimistisch auf 2026. Trotz aller Herausforderungen zeigte sich Friedrich Sobol, Mitglied des Vorstands, zuversichtlich. Im Gespräch mit unserer Redaktion betonte er: „Der Markt wird sich im nächsten Jahr weiter verschieben, für Hersteller, für Mitbewerber. Wir werden unsere Strategie besprechen, auch mit unseren Händlern. Denn sie sollen nicht entmutigt werden und brauchen ein gutes, solides Konzept. Das genau ist unsere Aufgabe.“

Dynamische Bilder nutze Sobol, um vor den EP:Mitgliedern nichts schönzureden, sondern eine klare Botschaft auszusenden: „Wir haben immer noch Gegenwind und eine raue See“. Das Umfeld sei schwierig, vor allem wegen der Mitbewerber, die aus dem Ausland auf den deutschen Markt kommen. Den Rücken stärken die Entwicklungen in Österreich und der Schweiz. Dort sei EP: die „Nummer 1 mit über 1.000 Mitgliedern und in Österreich gibt es weit über 800 Mitgliedshändler. Mehr als 1.200 Mitglieder hat EP: in Deutschland. EP: ist die erfolgreichste Fachhandelsmarke in Deutschland mit über 25% Marktanteil im Fachhandel. „Und dies ist der Fokus, auf den wir uns konzentrieren“, so Sobol.

Sehr berührend wurde es im vollbesetzten Vortragssaal, als Friedrich Sobol den jüngst verstorbenen EP:Mitgründer Edgar Haubrich würdigte. Anfang der 70er-Jahre gründete er gemeinsam mit seinem Bruder Hartmut Haubrich aus der Familiengesellschaft Karl Fr. Haubrich heraus die heutige Verbundgruppe ElectronicPartner. Auch die nach wie vor etablierten Kernmarken EP: und MEDIMAX wurden von den beiden Unternehmern ins Leben gerufen. Am 1. März 2001 wechselte Edgar Haubrich in den Verwaltungsrat von ElectronicPartner, dem er bis Mitte 2012 angehörte.

Die Redaktion der „Düsseldorfer Wirtschaft“ berichtet am kommenden Mittwoch (12.11.) im Podcast ab 05:55 Uhr und auf Antenne Düsseldorf ab 19:04 Uhr über den EP:Branchentreff. 

Hohe Krankenstände drücken auf Düsseldorfer Betriebe – Ursachen und Lösungen im Überblick

(cs) In vielen Betrieben in Düsseldorf berichten Personalverantwortliche seit Monaten von dauerhaft hohen Krankenständen – stabil auf einem Niveau, das weit über dem langjährigen Durchschnitt liegt. Die Situation ist besorgniserregend: Ausfälle durch Krankheit führen nicht nur zu personellen Engpässen, sondern erzeugen auch erheblichen wirtschaftlichen Druck, gerade in Zeiten von Fachkräftemangel und steigenden Anforderungen an Unternehmen.


Aktuelle Rahmenbedingungen

Die Datenlage auf Bundesebene zeigt, dass die Fehlzeiten weiterhin auf einem hohen Niveau sind. Laut dem Techniker Krankenkasse ­(TK) betrug der Krankenstand im Jahr 2024 im Durchschnitt 5,23 % der Arbeitszeit – was einer durchschnittlichen Fehltagezahl von 19,1 Tagen je Erwerbstätigem entspricht.

Die Ursachenverteilung bestätigt bekannte Muster: Erkrankungen des Atmungssystems liegen weiter vorne, psychische Erkrankungen nehmen deutlich an Bedeutung zu.

Auch bundesweit steigen die Kosten: Arbeitgeber zahlten im Jahr 2023 schätzungsweise über 76 Milliarden Euro für die Entgeltfortzahlung im Krankheitsfall.
Für Düsseldorf bedeutet das: Betriebe haben nicht nur mit hohen Fehlzeiten zu kämpfen, sondern mit all den indirekten Folgen– von vermehrtem organisatorischem Aufwand bis hin zu Einbußen bei Produktivität.


„Die dauerhaft hohen Krankenstände bereiten vielen Betrieben große Sorgen. Die Ausfälle belasten nicht nur die Produktivität, sondern auch die Beschäftigten, die kurzfristig einspringen müssen. Wichtig ist, dass die Unternehmen und auch die Mitarbeitenden Prävention und Gesundheitsförderung noch stärker in den Fokus rücken. Die Unternehmerschaft kann hier gerne unterstützen“.
– Michael Grütering, Hauptgeschäftsführer der Unternehmerschaft Düsseldorf


Mögliche Gründe für hohe Krankenstände in den Betrieben

Auf Basis der Studienlage und Gesprächen mit Personalverantwortlichen lassen sich mehrere Ursachen systematisch beschreiben:

  1. Erkältungs- und Infektionswellen
    Besonders Erkrankungen des Atmungssystems führen weiterhin zu vielen Ausfalltagen. Laut TK 2024 entfielen 22,4 % der Fehlzeiten auf solche Diagnosen.
    In Zeiten, in denen viele Menschen wieder verstärkt infektanfälliger sind (z. B. nach Corona-Phase und reduzierter Immunität), trifft dies die Betriebe. Bundesweit wurde etwa aufgezeigt, dass ein Drittel der zusätzlichen Fehltage seit 2022 auf Infektionswellen zurückzuführen ist.

  2. Muskel- und Skelett-Erkrankungen
    Rückenschmerzen, Gelenkbeschwerden und andere Belastungsfolgen machen weiterhin einen großen Anteil aus. So zeigte eine WIdO-Auswertung, dass Erkrankungen des Muskel-Skelett-Systems eines der führenden Krankheitsbilder sind.
    Gerade in Betrieben mit körperlicher Arbeit – etwa Industrie, Handwerk oder Logistik – könnten solche Erkrankungen häufiger auftreten.

  3. Psychische Erkrankungen / Langzeitausfälle
    Zwar stellen sie nicht die größte Fallzahlgruppe dar, aber sie sind durch lange Ausfallzeiten und zunehmende Häufigkeit sehr relevant. Im Gesundheitsreport 2024 der DAK wurden psychische Erkrankungen mit einem deutlichen Anstieg verzeichnet.
    Der Einfluss von Arbeitsbedingungen, Belastung, Führungsklima und fehlender Erholung spielt hier eine zunehmend große Rolle.

  4. Strukturelle und organisatorische Belastungen
    Betriebe berichten über erhöhte Anforderungen: Fachkräftemangel, dichte Arbeitspläne, Multitasking, steigende administrative Belastung. In Kombination mit Gesundheitsthemen kann dies zu höherer Ausfallrate führen. Studien betonen, dass Arbeitszufriedenheit, Führungskultur und Betriebsklima Einfluss auf Fehlzeiten haben.
    Auch die bessere Daten- und Meldeerfassung spielt mit rein: So führte die Einführung der elektronischen Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung (eAU) zu einer vollständigeren Erfassung – was Teile des Anstiegs erklärt.

  5. Fehlzeitenarten und „Minusstunden“
    Neben den klassischen krankheitsbedingten Fehlzeiten gibt es noch andere Formen wie Abwesenheiten durch Weiterbildung, „motivationsbedingte“ Ausfälle und Zusatzurlaub – diese werden aber statistisch oft nicht in denselben Erhebungen berücksichtigt. Die Differenzierung zeigt: Betriebe müssen das Gesamtbild sehen, nicht nur die Krankmeldungen.


Stimmen aus Düsseldorfer Betrieben

Um die Situation greifbarer zu machen, haben wir eine kurze Umfrage in einigen unserer Mitgliedsbetriebe durchgeführt. Hier fünf anonymisierte Aussagen von Personalverantwortlichen aus Düsseldorf-Betrieben, ohne Namen oder Firmen:

  1. „In unserem Betrieb liegt der Krankenstand seit rund sechs Monaten konstant bei über 6 %. Wir haben bemerkt, dass gerade nach der Sommerphase viele Mitarbeitende mit Muskeln und Gelenken ausfallen – Rücken, Schultern. Wir überlegen gerade, verstärkt Bewegungsprogramme und ergonomische Arbeitsplätze einzuführen.“

  2. „Wir sind ein mittelständisches Produktionsunternehmen in Düsseldorf: Die Fehlzeiten sind nicht nur wegen klassischer Atemwegsinfekte gestiegen – psychische Ausfälle spielen bei uns eine wachsende Rolle. Mitarbeitende melden sich mehrfach für einige Wochen krank, dann kommen sie zurück, aber mit reduzierter Leistungsfähigkeit.“

  3. „In der Verwaltung haben wir festgestellt, dass die Arbeitszufriedenheit in einem unserer Teams spürbar gesunken ist – seitdem steigen die Fehlzeiten im Team. Gespräche zeigen: Die Mitarbeitenden fühlen sich überlastet, haben wenig Gestaltungsspielraum. Wir prüfen nun, ob Coaching- und Feedback-Strukturen helfen können.“

  4. „Wir haben bereits ein Fehlzeiten-Monitoring – wir tracken Abwesenheiten pro Woche und schauen uns Muster an. Dabei fiel auf: Mitarbeitende im ersten Jahr nach Einstellung haben besonders viele Fehltage. Unser Ansatz: Mentorensystem und frühzeitige Gespräche mit neuen Mitarbeitenden, bevor die Erkrankung länger wird.“

  5. „Die Erkältungs- und Infektionswellen haben uns in diesem Winter stark erwischt. Großer Personalausfall, kurzfristige Vertretungen, das setzt das Team unter Druck. Jetzt überlegen wir, ob wir im nächsten Jahr gezielt Impf- und Präventionskampagnen starten – und bessere Lüftungs- und Hygienekonzepte im Betrieb verankern.“


Lösungsansätze: Was Betriebe tun können

Auf Basis der Forschung und Praxis lassen sich verschiedene Ansätze zusammenfassen, mit denen Unternehmen dem hohen Krankenstand aktiv begegnen können:

  • Datenbasiertes Fehlzeitenmanagement: Durch Erfassung von Fehlzeiten über längere Zeiträume, Analyse von Mustern (z. B. Häufung von Ausfällen in einem Team, Langzeiterkrankungen) können gezielte Maßnahmeschwerpunkte gesetzt werden. Studien zeigen: Nur wenige Fälle (z. B. Langzeiterkrankungen) verursachen einen großen Anteil der Ausfalltage.

  • Betriebliches Gesundheitsmanagement (BGM): Dazu gehören Angebote zur Prävention (z. B. Rückentraining, Bewegungsprogramme, Stressbewältigung), aber auch ein gesundheitsgerechtes Verhalten der Mitarbeitenden fördern.

  • Gesunde Führung und Betriebsklima: Mitarbeitende, die sich anerkannt, eingebunden und wertgeschätzt fühlen, zeigen geringere Fehlzeiten. Ein offenes Klima, gute Führung, dialogorientierte Gespräche helfen.

  • Ergonomie und Arbeitsorganisation: In Produktions- oder körperlich belastenden Betrieben sind ergonomische Arbeitsplätze, regelmäßige Pausen, passende Hilfsmittel wichtige Stellhebel.

  • Prävention von Infektionen: Gerade bei hohen Ausfällen durch Atemwegserkrankungen lohnt sich der Blick auf Lüftung, Hygiene, Impfangebote, Homeoffice oder flexible Arbeitsmodelle in Risikophasen.

  • Frühintervention bei neuen Mitarbeitenden: Neuzugänge sollten besonders beobachtet werden – häufen sich Ausfälle frühzeitig, kann rechtzeitig interveniert werden (Mentoring, Coaching, Arbeitsanpassung).

  • Motivation & Arbeitszufriedenheit: Eine Umfrage zur Arbeitszufriedenheit oder qualitative Einzelgespräche können helfen, motivational bedingte Abwesenheiten zu erkennen und strukturelle Ursachen zu beheben.


Ausblick für Düsseldorf

Für Düsseldorfer Betriebe heißt das: Der stabile hohe Krankenstand ist zwar kein kurzfristiger Reflex, sondern signalisiert strukturelle Themen – von gesundheitlichen Risiken bis hin zur Arbeitsorganisation und Führungskultur. Ein „Weiter so“ wäre riskant: Personalausfälle verursachen nicht nur Kosten, sondern gefährden die Wettbewerbsfähigkeit und die Belastbarkeit der verbleibenden Mitarbeitenden.

Wichtig ist, dass Unternehmen nicht nur reaktiv handeln (wenn Fehlzeiten schon da sind), sondern proaktiv ein Gesundheits- und Fehlzeitenkonzept entwickeln. Gerade im städtischen Umfeld mit vielerlei Branchen. Hier sind die Anforderungen vielfältig. Maßgeschneiderte Lösungen sind gefragt. Die Unternehmerschaft Düsseldorf kann hier Verbindungen zur – beispielsweise – AOK herstellen. Zudem verfügt die Unternehmerschaft über einen Pool mit Coaches, Mediatoren und Teamentwicklern, die in den Betrieben, bzw. in Teams, auch lösungsorientiert arbeiten können. Fragen Sie uns gerne an.

Ausbildungsmarkt Düsseldorf: Mehr Bewerberinnen und Bewerber als Ausbildungsplätze – Trendwende erstmals sichtbar

(cs) Der Düsseldorfer Ausbildungsmarkt steht an einem Wendepunkt: Die Nachfrage nach Ausbildungsplätzen ist hoch, gleichzeitig dämpfen wirtschaftliche Unsicherheiten die Einstellungsbereitschaft vieler Betriebe. Doch die Akteure des Ausbildungsmarkts ziehen an einem Strang – mit dem Ziel, jungen Menschen den Weg in eine berufliche Zukunft zu ebnen und Düsseldorf als starken Ausbildungsstandort weiter zu festigen.

Trendwende auf dem Ausbildungsmarkt

Erstmals seit Jahren übersteigt die Zahl der Bewerberinnen und Bewerber wieder die Zahl der gemeldeten Ausbildungsstellen. Rund 3.500 Personen entschieden sich in diesem Jahr für eine Vermittlung in eine betriebliche Ausbildung durch die Berufsberatung der Agentur für Arbeit Düsseldorf. Demgegenüber standen knapp 3.400 Ausbildungsstellen, die der Agentur zur Vermittlung übergeben wurden.

Ausbildung bleibt attraktiv – Praktika als Türöffner

„Das Interesse bei den Jugendlichen und jungen Erwachsenen an einer betrieblichen Ausbildung war auch in diesem Jahr hoch“, betonte Christoph Tatura, Geschäftsführer Operativ der Agentur für Arbeit Düsseldorf. „Diese positive Entwicklung steht im engen Zusammenhang mit unserem gemeinsamen Engagement, mehr persönliches Erleben durch Praktika zu schaffen. Zahlreiche Düsseldorfer Unternehmen haben in den Sommerferien Praktikumsplätze angeboten und jungen Menschen ermöglicht, an einzelnen Tagen in den Echtbetrieb reinzuschnuppern.“

Düsseldorf bleibt attraktiver Ausbildungsstandort

Tatura unterstrich zugleich die Bedeutung der Landeshauptstadt als Ausbildungsstandort: „Düsseldorf hat nach wie vor eine starke Sogkraft. Diesen Wettbewerbsvorteil dürfen wir nicht verlieren. Die betriebliche Ausbildung hat das Potenzial, eine starke Antwort auf den Strukturwandel zu geben. Sie kann Menschen und Unternehmen in die Lage versetzen, den Wandel zu gestalten und von ihm zu profitieren.“

Herausforderungen für Unternehmen

Gleichzeitig zeigt sich, dass das unsichere weltwirtschaftliche Umfeld und eine schwankende Auftragslage auch den Düsseldorfer Ausbildungsmarkt beeinflussen. Viele Betriebe mussten sich betriebswirtschaftlich konsolidieren und zeigten sich bei der Neueinstellung von Auszubildenden zurückhaltender. Bis zum 30. September 2025 wurden 5,7 Prozent weniger Ausbildungsverträge abgeschlossen als im Vorjahr – ein Rückgang um 159 Verträge. Besonders betroffen sind die gewerblich-technischen Berufe mit einem Minus von 9,5 Prozent, während die kaufmännischen Ausbildungsverträge um 4,2 Prozent zurückgingen.

Institut der Deutschen Wirtschaft: Jedes dritte Unternehmen will 2026 Stellen abbauen



(ud) Die wirtschaftliche Lage bleibt auch im neuen Jahr angespannt: Wie die aktuelle Konjunkturumfrage des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) zeigt, will jeder dritte Betrieb 2026 Personal abbauen. Auch bei den Investitionen sind die Unternehmen zurückhaltend.

Nach einer kurzen Erholung im Frühjahr 2025 hat sich die wirtschaftliche Stimmung zuletzt wieder eingetrübt, wie eine neue IW-Unternehmensbefragung zeigt. Das hat Folgen für den Arbeitsmarkt: 36 Prozent der Unternehmen planen, im kommenden Jahr Stellen zu streichen, nur 18 Prozent schaffen neue Jobs. Vor allem in der Industrie sind die Aussichten trüb: 41 Prozent der befragten Unternehmen wollen Stellen abbauen, nur etwa jede siebte Industriefirma will neue Arbeitsplätze schaffen. Für die Umfrage hat das IW im Oktober knapp 2.000 Unternehmen befragt – drei Viertel von ihnen rechnen damit, 2026 weniger oder höchstens genauso viel zu produzieren wie derzeit.

Investitionskrise verschärft sich

Auch die Investitionen dürften zurückgehen: Nur 23 Prozent der Unternehmen wollen im kommenden Jahr mehr investieren als 2025. 33 Prozent wollen hingegen weniger investieren. Damit verschärft sich die Investitionskrise in Deutschland:  Eine über fünf Halbjahre anhaltende Phase negativer Investitionserwartungen gab es bei der IW-Konjunkturumfrage seit der bundesweiten Erhebung nicht.

Regional gehen die Einschätzungen weit auseinander. Optimismus herrscht im Norden und in Bayern, wo viele Betriebe für 2026 mit steigender Produktion rechnen. Im Rest des Landes überwiegt schlechte Stimmung – besonders im Nordosten: Hier erwartet fast die Hälfte der Unternehmen einen Rückgang der Produktion, nur 17 Prozent rechnen mit besseren Geschäften.

Warten auf Wirtschaftswende

„Stellenabbau statt Wirtschaftswende: Die Unternehmen leiden unter dem großen geopolitischen Stress“, sagt IW-Konjunkturexperte Michael Grömling. Dazu kommen hausgemachte Standortprobleme – hohe Kosten für Energie, Sozialversicherungen und Bürokratie. „Ohne staatliche Reformen wird es immer unwahrscheinlicher, dass die milliardenschweren Sonderprogramme der Bundesregierung die erhoffte und notwendige Wirkung entfalten.“

Aktivrente ab 2026: Arbeiten im Alter soll sich stärker lohnen (Podcasttipp!)

(cs/ud) Ab dem 1. Januar 2026 soll die sogenannte Aktivrente kommen – ein neues Modell, das es Rentnerinnen und Rentnern erleichtern soll, auch im Ruhestand weiterzuarbeiten. Ziel der Bundesregierung ist es, den Fachkräftemangel zu lindern und gleichzeitig älteren Menschen mehr Anreize zu geben, ihre Erfahrung weiterhin in den Arbeitsmarkt einzubringen. Künftig könnten Beschäftigte, die über das reguläre Rentenalter hinaus arbeiten, bis zu 2.000 Euro monatlich steuerfrei hinzuverdienen, sofern sie weiterhin sozialversicherungspflichtig beschäftigt sind. Für Selbstständige gilt die Regelung nicht.

Viele Rentnerinnen und Rentner arbeiten bereits

Ganz neu ist das Phänomen des Arbeitens im Ruhestand nicht. Nach aktuellen Daten des Statistischen Bundesamts (Destatis) aus dem Mikrozensus 2024 waren 13 Prozent der 65- bis 74-jährigen Rentenbeziehenden in Deutschland erwerbstätig. Männer (16 Prozent) bleiben dabei häufiger beruflich aktiv als Frauen (10 Prozent).

Mit zunehmendem Alter sinkt der Anteil deutlich: Während unter den 65- bis 66-Jährigen noch knapp ein Fünftel (18 Prozent) arbeitet, sind es bei den 73- bis 74-Jährigen nur noch 8 Prozent.

Auch die Bildung spielt eine Rolle: Wer ein höheres Bildungsniveau hat, arbeitet im Alter deutlich häufiger weiter (18 Prozent) als Menschen mit mittlerem (11 Prozent) oder niedrigerem Bildungsabschluss (10 Prozent).

Viele nur geringfügig beschäftigt

Die Hälfte der arbeitenden Rentnerinnen und Rentner ist geringfügig beschäftigt, also meist in Minijobs tätig. Insgesamt sind 71 Prozent abhängig beschäftigt, 29 Prozent arbeiten selbstständig – letztere sind von der geplanten Aktivrente ausgeschlossen.

Die meisten arbeiten Teilzeit – doch nicht alle

Typisch für arbeitende Rentnerinnen und Rentner ist ein reduzierter Stundenumfang:

  • 39 Prozent arbeiten unter 10 Stunden pro Woche,

  • 26 Prozent 10 bis unter 20 Stunden,

  • 12 Prozent 20 bis unter 30 Stunden,

  • 9 Prozent 30 bis unter 40 Stunden.

Immerhin 14 Prozent arbeiten jedoch mehr als 40 Stunden wöchentlich – vor allem Selbstständige (28 Prozent), während unter den abhängig Beschäftigten nur 8 Prozent so lange arbeiten.

Zwischen Wunsch und Wirklichkeit

Die Gründe, im Ruhestand weiterzuarbeiten, sind vielfältig: Manche möchten ihre Rente aufbessern, andere suchen soziale Kontakte oder wollen ihre berufliche Erfahrung weitergeben. Mit der Aktivrente sollen insbesondere jene unterstützt werden, die aus eigenem Antrieb weiterarbeiten möchten – und das ohne steuerliche Nachteile.

Kritikerinnen und Kritiker mahnen jedoch, dass die Aktivrente kein Ersatz für strukturelle Lösungen des Fachkräftemangels sei. Langfristig müsse es darum gehen, Arbeit generell attraktiver zu gestalten – für alle Generationen.

Podcast-Tipp

Mehr zur geplanten Aktivrente, zu arbeitsrechtlichen Fragen und zu Gestaltungsmöglichkeiten für Arbeitgeber erklärt Rechtsanwalt Alexander Jarre in der aktuellen Podcast-Folge der „Düsseldorfer Wirtschaft“.
➡️ Jetzt reinhören: www.unternehmerschaft.de