Was wird wohl aus unserer lieb gewonnenen Fähre?

Blick auf die Fähre von Kaiserswerth aus. Foto: cs

(cs) Als mein Sohn noch klein war, schipperten wir oft über den Rhein per Fähre Langs-Kierst/Kaiserswerth, um meine Eltern in Essen zu besuchen. Es war immer eine kleine Auszeit, ein Kurzzeit-Urlaub im hektischen Alltag. Schöne Erinnerungen, die wiederkommen in diesen Stunden, wenn angekündigt wird, dass die Fähre Ende des Jahres ihren Dienst einstellen wird. Der Chef Holger Schäfer findet keine Mitarbeiter mehr und „so mal eben“ jemanden auszubilden geht auch nicht, schließlich dauert so eine Ausbildung bis zu drei Jahre. Jetzt kommt aber Bewegung ins Geschehen, denn es gibt erste Käufer-Anfragen. Auch unsere Rheinbahn scheint den Vorgang zu prüfen. Immerhin ist die Fähre ein Stück Geschichte und auch wirtschaftsrelevant: Pendler und Schüler nutzen die Fähre Tag für Tag, um auf die andere Rheinseite zu gelangen. Bleibt zu hoffen, dass die Geschichte gut ausgeht und wir auch 2026 die Fähre noch nutzen können. Die beiden Fähren stehen jedenfalls bereit und sind noch sehr fit, sagt Herr Schäfer.

Düsseldorfer Flughafen ausgezeichnet für Service, Effizienz und Qualität

Foto: Flughafen Düsseldorf

(cs) Es ist Urlaubszeit, und dennoch geht alles überraschend schnell: Vom Auto oder Zug sind es nur wenige Minuten bis zum Terminal, der Koffer ist in zehn Minuten aufgegeben, die Sicherheitskontrolle passiert – ebenfalls ohne lange Wartezeit. Szenen wie diese sind für Reisende am Düsseldorfer Flughafen längst keine Ausnahme mehr. Was viele Fluggäste bereits im Alltag erleben, bestätigen nun auch internationale Rankings: Der größte Airport Nordrhein-Westfalens zählt zu den besten seiner Klasse – weltweit.

Gleich drei besondere Auszeichnungen belegen die neue Qualitätsoffensive am Flughafen Düsseldorf. Der „World Airport Index 2025“ des Consumer Choice Center kürt den Airport zum weltweit besten Flughafen seiner Größenordnung. Beim international anerkannten „AirHelp Score 2025“ erreicht Düsseldorf erstmals Platz eins unter den deutschen Flughäfen. Und bereits im Frühjahr wurde der Airport bei den renommierten Skytrax World Airport Awards zum „Best Regional Airport Europe 2025“ gewählt.

„Ein starkes Signal und gemeinsamer Erfolg“

Für die Geschäftsführung ist das ein Meilenstein. „Diese Auszeichnungen sind ein starkes Signal und ein gemeinsamer Erfolg“, sagt Lars Redeligx, Vorsitzender der Geschäftsführung. Man sehe sich bestätigt im Anspruch, einen „verlässlichen, serviceorientierten und leistungsstarken Flughafen“ zu bieten. Dahinter stehe die Leistung des gesamten Teams – und der Wille zur kontinuierlichen Verbesserung.

Kurze Wege, schnelle Abläufe – auch zur Ferienzeit

Tatsächlich sprechen auch die Zahlen eine klare Sprache: In den bisherigen Sommerferien lagen die Wartezeiten an den Sicherheitskontrollen für 95 Prozent der Passagiere unter zehn Minuten. Beim Check-in ging es für 82 Prozent ebenso zügig. Beim Gepäck setzte der Flughafen neue Maßstäbe: Nur 16 Minuten vergingen im Schnitt bis zum ersten Koffer auf dem Band, der letzte folgte nach 32 Minuten – trotz hohem Verkehrsaufkommen.

Spitzenplatz in internationalen Rankings

Dass sich die Optimierungen lohnen, zeigt sich besonders im „AirHelp Score 2025“. Der vergleicht weltweit 250 Flughäfen in den Kategorien Pünktlichkeit, Service und Aufenthaltsqualität. Düsseldorf belegt hier Platz eins unter den deutschen Airports. Bewertet wird auf Basis von Flugdaten und Passagierfeedback aus 68 Ländern.

Auch im Skytrax-Ranking der besten Regionalflughäfen Europas konnte Düsseldorf überzeugen: Millionen Fluggäste bewerten dort jährlich über 500 Airports weltweit – Düsseldorf setzte sich mit seiner Servicequalität, Orientierung und Effizienz an die Spitze seiner Kategorie.

Die Krönung: Der World Airport Index 2025 der US-Verbraucherschutzorganisation Consumer Choice Center listet Düsseldorf auf Platz eins unter den Flughäfen mit bis zu 35 Millionen Passagieren jährlich. Vor Städten wie Kopenhagen, Zürich oder Brüssel. Bewertet wurden neben Infrastruktur und Komfort auch Faktoren wie Erreichbarkeit, Wartezeiten oder Hotelangebote am Flughafen.

DUS verfolgt klare Strategie – und sie geht auf

„Destination of Excellence“ nennt sich die strategische Vision des Flughafens, unter Europas besten Airports seiner Größenordnung dauerhaft mitzuspielen. Digitale Services, Investitionen in moderne Infrastruktur und optimierte Abläufe sollen dies möglich machen. Die jüngsten Erfolge zeigen: Düsseldorf ist auf gutem Kurs.

Fachkräftelücke wächst weiter – trotz Beschäftigungszuwachs > Was nun zu tun ist!

(cs) Trotz anhaltender Unsicherheiten in Politik und Wirtschaft zeigt die neue Arbeitsmarktfortschreibung des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW): Die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten in Deutschland wird bis 2028 weiter steigen. Doch gleichzeitig klafft eine immer größere Lücke zwischen Angebot und Nachfrage nach qualifizierten Fachkräften. Der demografische Wandel schlägt voll durch – und die Zuwanderung allein wird das Problem kaum lösen können.

Ein paradoxer Arbeitsmarkt

Auf den ersten Blick wirkt es widersprüchlich: Während der Arbeitsmarkt zwischen 2024 und 2028 jährlich um knapp 400.000 zusätzliche sozialversicherungspflichtige Beschäftigte wachsen soll, prognostiziert das IW für das Jahr 2028 dennoch einen Mangel von rund 768.000 qualifizierten Arbeitskräften. Der Grund liegt in der Struktur des Wachstums – und in den langfristigen demografischen Trends.

Denn zwar steigt die Gesamtzahl der Beschäftigten, doch viele davon verfügen nicht über die Qualifikationen, die in zentralen Branchen dringend benötigt werden. Vor allem altersbedingte Abgänge aus dem Arbeitsmarkt verschärfen die Lage. Die Generation der Babyboomer geht in Rente – und es kommen zu wenige qualifizierte Nachwuchskräfte nach.

In diesem Ausmaß tragen der IW-Arbeitsmarktfortschreibung zufolge die einzelnen Komponenten im Schnitt der Jahre 2024 bis 2028 zur Veränderung der Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten bei

Differenzierte Entwicklungen nach Berufsgruppen

Die IW-Fortschreibung zeigt klare Unterschiede je nach Berufsbild: Besonders starke Zuwächse sind in sozialen, medizinischen, IT- sowie organisatorischen Berufen zu erwarten. So werden in Erziehungs- und sozialen sowie hauswirtschaftlichen Berufen bis 2028 etwa 326.000 neue sozialversicherungspflichtige Jobs entstehen. Auch in der IT, im Gesundheitswesen sowie im Bereich Unternehmensorganisation ist ein deutlicher Beschäftigungsanstieg absehbar.

Am anderen Ende des Spektrums: klassische Industrieberufe. In den Metallberufen etwa wird ein Rückgang um mehr als 160.000 Beschäftigte erwartet. Insgesamt rechnet das IW mit einem Abbau von knapp 190.000 Jobs in der Industrie – ein Minus von 2,8 Prozent.

Veränderung der Zahl der Beschäftigten in den am stärksten wachsenden beziehungsweise schrumpfenden Berufshauptgruppen von 2023 bis 2028

Qualifikation bleibt Schlüsselproblem

Ein wichtiger Aspekt: Der Fachkräftemangel ist nicht gleichzusetzen mit einem allgemeinen Arbeitskräftemangel. Während in bestimmten Branchen Jobs wegfallen, bleiben andere Stellen mangels qualifizierter Bewerber unbesetzt. Im Jahr 2023 konnten laut IW rund 600.000 offene Stellen rechnerisch nicht besetzt werden – trotz konjunktureller Abkühlung. Und der Trend zeigt nach oben.

Besonders betroffen: der Einzelhandel. Für den Verkaufsbereich werden bis 2028 über 40.000 Fachkräfte fehlen. Auch Ostdeutschland sieht sich einem besonderen Druck ausgesetzt, da dort die alternde Bevölkerung noch stärker durchschlägt. Die Lücke bei beruflich ausgebildeten Fachkräften dürfte dort besonders stark wachsen.

Differenz zwischen offenen Stellen und passend qualifizierten Arbeitslosen in den Berufen mit der größten Fachkräftelücke im Jahr 2028

Zuwanderung bleibt Hoffnungsträger – mit Einschränkungen

Ein zentraler Hebel zur Abfederung des Fachkräftemangels bleibt die qualifizierte Zuwanderung. Doch hier zeigt die Entwicklung zuletzt Rückschritte: Die Zuwanderungszahlen sind deutlich gesunken, was auch die IW-Prognosen dämpft. Zwar bleibt Migration der einzige Faktor, der die demografische Entwicklung ansatzweise ausgleichen kann – doch allein wird sie den Bedarf nicht decken.

Hinzu kommt, dass sich die Arbeitsmarktbeteiligung insgesamt langsamer erhöht als erhofft – insbesondere bei älteren Beschäftigten und innerhalb der deutschen Bevölkerung.

Ausblick: Maßnahmen dringend notwendig

Auch wenn Prognosen in Krisenzeiten mit Vorsicht zu genießen sind – Corona, der Ukrainekrieg, ein erratischer US-Präsident und geopolitische Unsicherheiten erschweren langfristige Planungen –, bleiben die strukturellen Herausforderungen am deutschen Arbeitsmarkt bestehen.

Die IW-Zahlen mahnen: Mehr Ausbildung, gezielte Weiterqualifizierung, aktive Fachkräftezuwanderung und flexible Beschäftigungsmodelle sind zwingend notwendig, um die Fachkräftelücke zu schließen. Andernfalls droht Deutschland, trotz steigender Beschäftigungszahlen, ein gefährlicher Engpass bei den qualifizierten Kräften, die Wirtschaft und Gesellschaft dringend brauchen.

Quelle: Institut der Deutschen Wirtschaft

Zwischenbilanz: Henkel steigert Profitabilität deutlich

Die Zentrale in Holthausen. Foto: HENKEL

(cs) Nach einem verhaltenen Jahresstart hat Henkel im zweiten Quartal 2025 deutlich an Fahrt aufgenommen. Der Konsumgüter- und Industriekonzern verzeichnete beim organischen Umsatzwachstum eine spürbare Beschleunigung – getragen von positiven Entwicklungen in beiden Unternehmensbereichen. Zugleich verbesserte sich die Profitabilität deutlich, was den Vorstand veranlasste, die Jahresprognose für 2025 punktuell anzupassen.

„Die Verbesserung des organischen Umsatzwachstums war durch beide Unternehmensbereiche getragen, wobei insbesondere die sequenzielle Verbesserung der Volumenentwicklung im Bereich Consumer Brands hervorzuheben ist“, sagte CEO Carsten Knobel. Die Kombination aus gestiegener Nachfrage und einer weiterhin positiven Preisentwicklung führte im zweiten Quartal zu einem organischen Umsatzplus. Bei Adhesive Technologies wirkte ein ausgewogenes Verhältnis von Preis- und Volumenwachstum stabilisierend.

Profitabilität als starker Hebel

Besonders deutlich fiel der Zuwachs bei der Profitabilität aus: Die bereinigte EBIT-Marge legte im ersten Halbjahr kräftig zu. Knobel begründet dies mit einer verbesserten Bruttomarge in beiden Segmenten, einem vorteilhaften Produktmix sowie erzielten Effizienzgewinnen. „Wir sind auf einem guten Weg, die im Bereich Consumer Brands angestrebten Einsparungen zu erreichen oder sogar zu übertreffen“, so Knobel. Trotz Einsparungen investiere Henkel weiterhin gezielt in Marken und Technologien, um künftiges Wachstum zu sichern.

Konzernzahlen im Überblick

Der Konzernumsatz lag im ersten Halbjahr 2025 bei 10,4 Milliarden Euro – ein nominaler Rückgang um 3,8 Prozent. Belastend wirkten insbesondere negative Wechselkurseffekte (-2,8 %) sowie der Verkauf des nordamerikanischen Handelsmarkengeschäfts. Bereinigt um diese Sondereffekte blieb der Umsatz organisch mit -0,1 Prozent nahezu stabil. Im zweiten Quartal konnte Henkel hier mit einem Plus von 0,9 Prozent punkten. Die Volumenentwicklung blieb jedoch leicht rückläufig, was Henkel auf das anhaltend schwierige geopolitische und konjunkturelle Umfeld zurückführt.

Prognose leicht gesenkt – Profitabilitätsausblick angehoben

Angesichts der Entwicklung im ersten Halbjahr und der anhaltend herausfordernden Rahmenbedingungen hat Henkel die Umsatzprognose für das Gesamtjahr leicht nach unten korrigiert. Erwartet wird nun ein organisches Umsatzwachstum zwischen 1,0 und 2,0 Prozent (zuvor: 1,5 bis 3,5 %). Für den Bereich Adhesive Technologies rechnet das Unternehmen mit einem Wachstum von 2,0 bis 3,0 Prozent (zuvor: 2,0 bis 4,0 %), bei Consumer Brands mit 0,5 bis 1,5 Prozent (zuvor: 1,0 bis 3,0 %).

Deutlich optimistischer zeigt sich Henkel jedoch beim Ergebnis: Die bereinigte EBIT-Marge wird nun in einer Bandbreite von 14,5 bis 15,5 Prozent erwartet (zuvor: 14,0 bis 15,5 %). Adhesive Technologies soll eine Marge von 16,5 bis 17,5 Prozent erreichen (zuvor: 16,0 bis 17,5 %), Consumer Brands zwischen 14,0 und 15,0 Prozent (zuvor: 13,5 bis 15,0 %). Beim bereinigten Gewinn je Vorzugsaktie (EPS) bei konstanten Wechselkursen hält Henkel an der Prognose eines Wachstums im unteren bis hohen einstelligen Prozentbereich fest.

Henkel bleibt auf Kurs

Trotz der gesamtwirtschaftlichen Herausforderungen bleibt Henkel profitabel auf Wachstumskurs. Die klare Verbesserung im zweiten Quartal und die angehobenen Margenerwartungen zeigen, dass die strategischen Maßnahmen – insbesondere im Bereich Consumer Brands – Wirkung entfalten. Zugleich unterstreicht die angepasste Umsatzprognose die realistische Einschätzung des Managements gegenüber externen Unsicherheiten.

Mit Blick auf das zweite Halbjahr bleibt Henkel optimistisch. CEO Knobel formuliert es so: „Wir erwarten für das Geschäftsjahr 2025 weiteres profitables Wachstum.“

Rheinmetall verzeichnet Rekordhalbjahr

Armin Papperger Foto: Frank Wiedemeier

(cs) Die Düsseldorfer Rheinmetall AG hat das erste Halbjahr 2025 mit neuen Rekorden bei Umsatz und Ertrag abgeschlossen. Angetrieben von einer ungebrochen hohen Nachfrage im militärischen Bereich, profitiert der Technologiekonzern weiterhin massiv von der geopolitischen Lage und steigenden Verteidigungsbudgets weltweit.

Wie das Unternehmen heute (07.08.) mitteilte, erreichte der Auftragsbestand erneut ein Rekordniveau – trotz eines verzögerten Auftragsstarts in Deutschland nach den Neuwahlen im Frühjahr. Die internationale Nachfrage bleibt angesichts der NATO-Beschlüsse vom Juni und der fortgesetzten Unterstützung der Ukraine hoch. Kernmärkte bleiben Europa, Deutschland und insbesondere die Ukraine.

Rüstung als Wachstumstreiber

„Rheinmetall ist erfolgreich auf seinem Weg, ein globaler Rüstungschampion zu werden“, erklärte Vorstandschef Armin Papperger. „Mittlerweile sind wir auch für US-Unternehmen ein ernstzunehmender Partner.“ Die volle Auftragslage sei ein klares Zeichen für das Vertrauen in die Leistungsfähigkeit des Konzerns.

Besonders profitiert Rheinmetall vom verstärkten Engagement europäischer Staaten, ihre Verteidigungsfähigkeiten auszubauen. „Wir stehen zu unserer Verantwortung für unsere Demokratie und die Unabhängigkeit Europas“, betonte Papperger. Der Konzern baue sein Engagement in Mittel- und Osteuropa deutlich aus und werde dort neue Fertigungskapazitäten schaffen.

Zivile Sparte bleibt hinter Erwartungen

Während das militärische Geschäft floriert, bleibt der zivile Bereich des Konzerns unter Druck. Ein anhaltend schwaches Marktumfeld bremst das Wachstum außerhalb der Verteidigungsindustrie. Hier konnte Rheinmetall im Vergleich zum Vorjahr nicht anknüpfen.

Prognose wird bestätigt – weitere Anhebung möglich

Trotz der schleppenden Auftragsvergabe in Deutschland bestätigt Rheinmetall seine Jahresprognose für Umsatzwachstum und operative Ergebnismarge. Sollte sich der Trend zu steigenden Rüstungsinvestitionen infolge aktueller geopolitischer Spannungen weiter konkretisieren, stellt der Konzern erneut eine Anhebung der Prognose in Aussicht – wie bereits nach dem ersten Quartal.

Ausbau der Produktionskapazitäten in Europa

Um der steigenden Nachfrage gerecht zu werden, investiert Rheinmetall massiv in den Ausbau seiner Produktionsstandorte. In mehreren europäischen Ländern entstehen neue Werke, bestehende Anlagen werden erweitert. „In Kürze werden wir in Niedersachsen die größte Munitionsfabrik Europas einweihen“, kündigte Papperger an. Zudem werden vermehrt zivile Fertigungslinien auf militärische Produktion umgestellt.

Mehr als 1.200 Ausbildungsplätze in Düsseldorf unbesetzt – Berufsberatung empfiehlt Endspurt für Azubi-Suchende

Michael Grütering. Foto: W.Meyer

(cs) Es klingt kaum glaubhaft, ist aber Realität: Trotz laufender Einstellungsphase für das neue Ausbildungsjahr bleiben in Düsseldorf noch immer über 1.200 Ausbildungsstellen unbesetzt. Das hat die Agentur für Arbeit jetzt bekanntgegeben. Besonders im August und September, wenn traditionell die meisten Azubis ihren Start in den Beruf feiern, sei diese Lücke alarmierend – und vermutlich sogar noch größer, sagen Experten.

Denn viele Unternehmen melden ihre offenen Ausbildungsplätze gar nicht erst bei der Agentur, sondern platzieren sie ausschließlich auf ihrer Webseite oder in spezialisierten Ausbildungsbörsen vor Ort. Die Dunkelziffer dürfte entsprechend deutlich höher liegen.

Die Arbeitsagentur appelliert nun an Jugendliche, die noch keinen Ausbildungsplatz gefunden haben, sich schnell beraten zu lassen: „Nutzen Sie jetzt die Berufsberatung und Ausbildungsvermittlung – es ist noch nicht zu spät, um mit einem Ausbildungsvertrag ins Berufsleben zu starten“, so eine Sprecherin der Behörde. Eltern könnten ebenfalls aktiv werden und gemeinsam mit ihrem Kind ein Beratungsgespräch führen – wahlweise vor Ort, telefonisch oder per Video.

Auch Arbeitgeber werden erneut aufgerufen, ihre offenen Stellen zu melden. Denn gleichzeitig suchen aktuell noch 1.292 junge Menschen aktiv nach einem Ausbildungsplatz. Die Arbeitsagentur bietet Betrieben gezielte Unterstützung an – von Bewerbertagen bis hin zu individuellen Vermittlungsservices.

Kommentar von Michael Grütering, Hauptgeschäftsführer der Arbeitgeberverbände Düsseldorf:

„Die aktuellen Zahlen zeigen, wie wichtig das Thema berufliche Orientierung für unsere Stadt bleibt. Mit unserem ‚Kompetenzzentrum Berufliche Orientierung‘, der engagierten Kommunalen Koordinierung der Landeshauptstadt sowie unseren starken Partnern – der Agentur für Arbeit, der IHK, der Handwerkskammer und der Kreishandwerkerschaft – sind wir hier gut aufgestellt. Doch wir sehen auch: Die konjunkturellen Herausforderungen machen vor dem Ausbildungsmarkt nicht halt. Umso bemerkenswerter ist es, dass unsere Unternehmen selbst in wirtschaftlich schwierigen Zeiten auf hohem Niveau weiter ausbilden. Das ist ein starkes und positives Signal für die Zukunft und die Verantwortung unserer Wirtschaft.“

Worum geht es eigentlich bei dem „Tariftreuegesetz“, dass heute auf den Weg gebracht werden soll? Wir haben nachgefragt!

Dr. Rainer Dulger. Foto: BDA | Michael Hübner

(cs) Die Bundesregierung will ein zentrales Vorhaben aus dem Koalitionsvertrag umsetzen: ein Tariftreuegesetz für Bundesaufträge. Heute soll das Kabinett den Gesetzentwurf auf den Weg bringen. Der Entwurf sieht vor, dass Unternehmen bei öffentlichen Aufträgen des Bundes ab 50.000 Euro ihren Beschäftigten Löhne, Weihnachtsgeld, Urlaub und Ruhezeiten wie in den branchenüblichen Tarifverträgen gewähren müssen – auch dann, wenn sie selbst nicht tarifgebunden sind.

Ziel des Gesetzes ist es, die Tarifbindung in Deutschland zu erhöhen. Unterstützt wird das Vorhaben von der IG Metall, die eine Umsetzung ohne Ausnahmen und Schlupflöcher fordert. Die Arbeitgeberseite hingegen läuft Sturm gegen das geplante Gesetz – der Vorwurf: Es sei ein „Tarifzwangsgesetz“, das die Tarifautonomie untergräbt und Unternehmen mit bürokratischen Lasten überzieht.


Dulger: „Das Gesetz ist staatlicher Zwang, keine Treue“

Rainer Dulger, Präsident der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände (BDA), kritisierte den Gesetzentwurf scharf. „Mit echter Tariftreue hat das nichts zu tun – denn Treue setzt Freiwilligkeit voraus, nicht staatlichen Zwang“, sagte Dulger der Deutschen Presse-Agentur. Er sprach von einem „Tarifzwangsgesetz“, das so nicht kommen dürfe.

Dulger warnte zudem vor einem enormen bürokratischen Aufwand und sah darin einen Widerspruch zur von der Regierung proklamierten Entlastung der Wirtschaft: „Der Entwurf aus dem Arbeitsministerium ist das Gegenteil von Bürokratieabbau. Die Vergabe im öffentlichen Raum wird so noch komplizierter.“ Er forderte stattdessen Vertrauen in die Wirtschaft und die Kräfte des Marktes. Unternehmen würden bereits eigenverantwortlich handeln und bräuchten keine gesetzliche Gängelung, so Dulger.


Industrie- und Handelskammer: Bürokratie wird steigen

In eine ähnliche Richtung argumentiert die Deutsche Industrie- und Handelskammer (DIHK). Sie verweist auf den hohen administrativen Aufwand, der mit der Umsetzung eines Tariftreuegesetzes einhergehen würde. „Das Gesetz bedeutet zusätzlichen Aufwand für die Betriebe, ohne dass es tatsächlich zu mehr Tarifbindung führt“, heißt es aus DIHK-Kreisen. Besonders kleine und mittlere Unternehmen könnten dadurch von der Teilnahme an öffentlichen Ausschreibungen abgeschreckt werden.


Johannes Pöttering (r.) mit unserem Hauptgeschäftsführer Michael Grütering. Foto: W. Meyer

Unternehmer NRW: „Tarifbindung wird geschwächt, nicht gestärkt“

Auch die Landesvereinigung der Unternehmensverbände Nordrhein-Westfalen (unternehmer nrw) lehnt den Gesetzentwurf entschieden ab. Hauptgeschäftsführer Johannes Pöttering bezeichnete das Gesetz als „völlig kontraproduktiv und rückwärtsgewandt“. In einer Stellungnahme aus Düsseldorf sagte er: „Offensichtlich befinden sich Teile der Bundesregierung in einem anhaltenden tarifpolitischen Blindflug.“

Pöttering warnte, dass gesetzlicher Zwang zur Anwendung von Tarifverträgen die freiwillige Tarifbindung schwäche, anstatt sie zu fördern. Er erklärte: „Wenn Tarifverträge staatlich verordnet werden, fehlt ein zentraler Anreiz, als Betrieb einem Arbeitgeberverband beizutreten oder als Beschäftigter Mitglied einer Gewerkschaft zu werden.“ Als Beleg verwies er auf Erfahrungen mit dem NRW-Tariftreuegesetz in den Jahren 2010 bis 2017. „Uns ist kein einziger Betrieb bekannt, der aufgrund des Gesetzes in einen Arbeitgeberverband eingetreten ist.“

Statt gesetzlicher Regelungen fordert Pöttering einen stärkeren Fokus auf attraktive Tarifverträge und mehr Handlungsspielräume für die Tarifparteien: „Der Staat sollte auf eigene Regulierung verzichten und durch tarifliche Öffnungsklauseln in Gesetzen Räume schaffen, die passgenau von den Sozialpartnern ausgestaltet werden können.“


Bürokratie contra Gerechtigkeit – ein altbekannter Streit

Die Auseinandersetzung um das Tariftreuegesetz steht exemplarisch für den alten Konflikt zwischen sozialen Mindeststandards und wirtschaftlicher Freiheit. Während Arbeitgeber und Unternehmensverbände vor einem „Regulierungswahn“ warnen, pochen Gewerkschaften auf die Schutzfunktion des Staates gegenüber prekärer Beschäftigung. Letztlich geht es um die Frage, wie Tarifbindung in Deutschland wieder gestärkt werden kann – freiwillig oder gesetzlich erzwungen.

Der Ausgang ist offen. Klar ist jedoch: Sollte das Gesetz wie geplant kommen, wird es weitreichende Auswirkungen auf die Vergabepraxis des Bundes und die Arbeitsbedingungen vieler Beschäftigter haben. Die Fronten sind verhärtet – die politische Debatte hat gerade erst begonnen.


Erklärt: Was ist das Tariftreuegesetz?

Ein Tariftreuegesetz verpflichtet Unternehmen, bei der Vergabe öffentlicher Aufträge bestimmten tariflichen Standards zu folgen – auch wenn sie selbst nicht tarifgebunden sind. Ziel ist es, faire Löhne und Arbeitsbedingungensicherzustellen und zu verhindern, dass sich Firmen durch Lohndumping Vorteile bei Ausschreibungen verschaffen.

Das geplante Bundesgesetz soll für alle Bundesaufträge ab 50.000 Euro gelten. Unternehmen müssen dann Entgelt, Weihnachtsgeld, Urlaubsanspruch und Ruhezeiten nach branchenüblichen Tarifverträgen gewähren. Länder wie Nordrhein-Westfalen haben ähnliche Gesetze bereits getestet – mit gemischten Ergebnissen.

Befürworter sehen darin einen Beitrag zu sozialer Gerechtigkeit und fairem Wettbewerb. Kritiker sprechen von „Tarifzwang“ und einem Bürokratiemonster, das vor allem kleine Firmen belastet. Die politische und juristische Debatte über Sinn und Wirkung solcher Gesetze ist seit Jahren umstritten – das neue Bundesgesetz könnte zum Präzedenzfall werden.

Unglaublich: neuer Sicherheitsdienst aus Düsseldorf warnt täglich 150.000 Mobilfunk-Nutzer vor möglichem Betrug

Mit dem ‚Spam Warner‘ startet Vodafone heute einen neuen Sicherheitsdienst für das Mobilfunknetz. Auf dem Display jedes im Vodafone-Netz eingebuchten Handys erscheint eine Warnmeldung, die auf die Betrugsgefahr bei eingehenden Anrufen hinweist. Foto: VODAFONE

(cs) Ob der angebliche Enkel in Not, ein vermeintlicher Polizist oder ein Flirt aus dem Internet – Telefonbetrug hat viele Gesichter. Besonders ältere Menschen werden zur Zielscheibe skrupelloser Täter, die mit perfiden Methoden das Ersparte ihrer Opfer ergaunern wollen. Um dem etwas entgegenzusetzen, hat das Düsseldorfer Telekommunikations-Unternehmen Vodafone vor drei Monaten den sogenannten Spam-Warner gestartet – ein digitales Schutzschild im Mobilfunknetz. Jetzt zog das Unternehmen eine erste Zwischenbilanz!

15 Millionen Warnmeldungen in drei Monaten

Die Bilanz ist beeindruckend: Seit dem Start Anfang Mai wurden Vodafone-Kunden über 15 Millionen Mal mit einer Warnmeldung auf dem Handy-Display vor möglichen Betrugsanrufen gewarnt. Durchschnittlich 150.000 Mobilfunknutzer pro Tag erhielten den Hinweis „Vorsicht: Betrug möglich!“. Spitzenwert: An einem einzigen Tag registrierte Vodafone mehr als 650.000 Spam-Anrufe.

„Wir wollen unsere Kunden aktiv vor Telefonbetrug schützen“, erklärt Vodafone-Deutschlandchef Marcel de Groot. Möglich macht das eine ständig aktualisierte Datenbank mit mehreren tausend bekannten Spam-Rufnummern. Wenn von einer dieser Nummern ein Anruf eingeht, erscheint der Warnhinweis direkt auf dem Display – noch bevor der Anruf angenommen wird.

Die Tücke: Wir geben unsere Nummer oft selbst preis

Doch wie kommen die Betrüger eigentlich an unsere Telefonnummern? Die Antwort: Oft freiwillig und unbewusst. Wer bei Online-Gewinnspielen mitmacht, an scheinbar harmlosen Umfragen teilnimmt oder eine App installiert, gibt dabei häufig seine Handynummer preis – und willigt im Kleingedruckten ein, dass diese Daten an Dritte weiterverkauft werden dürfen.

„Sparsam mit den eigenen Daten umgehen und zweimal hinschauen, bevor man klickt“, rät de Groot. Denn einmal weitergegeben, wandert die Nummer in die Hände von Datenhändlern – und ist damit nur noch einen Schritt entfernt von Betrügern.

Schutz mit Grenzen: Neue Nummern, neue Tricks

Ein Problem bleibt: Viele Betrüger wechseln regelmäßig ihre Telefonnummern, um Warnsysteme zu umgehen. Ist eine Nummer noch nicht in der Vodafone-Datenbank erfasst, bleibt die Warnung aus – und das Risiko steigt.

Wer den Verdacht hat, von einer unseriösen Nummer kontaktiert worden zu sein, kann sich an die Bundesnetzagenturwenden. Dort können Verbraucher Beschwerden einreichen – und nur auf behördliche Anordnung darf Vodafone Rufnummern tatsächlich sperren.

Fazit: Schutz beginnt beim Nutzer

Der Spam-Warner ist ein wichtiger Baustein im Kampf gegen Telefonbetrug – aber kein Allheilmittel. Letztlich gilt: Wer achtsam mit seinen Daten umgeht und verdächtige Anrufe sofort meldet, trägt selbst dazu bei, die Maschen der Betrüger ins Leere laufen zu lassen.


Info-Kasten: So schützt man sich vor Telefonbetrug

  • Keine sensiblen Daten am Telefon preisgeben.

  • Auf Warnhinweise wie „Vorsicht: Betrug möglich!“ achten.

  • Unbekannte Nummern nicht zurückrufen.

  • Nummernmissbrauch bei der Bundesnetzagentur melden.

  • Bei Unsicherheit: Angehörige einbeziehen oder Polizei kontaktieren.


Mehr Infos zum Thema hier!

Sommerspecial – Livepodcast mit Henkel-CEO Carsten Knobel

Carsten Knobel Fotos: Frank Wiedemeier

In dieser besonderen Sommerfolge der „Düsseldorfer Wirtschaft“ werfen wir einen exklusiven Blick zurück auf den Arbeitgebertag 2025 – mit einem der spannendsten Gesprächspartner der deutschen Wirtschaft: Carsten Knobel, CEO von Henkel.

In einem lebendigen Livegespräch spricht Knobel über zentrale Zukunftsthemen:
🔹 Bildung und Ausbildung als Innovationsmotor
🔹 Transformation und Technologie bei Henkel
🔹 Nachhaltigkeit & Lieblingsprojekte
🔹 Führungskultur, Leistung & Ambition
🔹 Geschlechtergerechte Elternzeit
🔹 Frauen in Führungspositionen
🔹 Standort Deutschland & Risikobereitschaft
🔹 KI bei Henkel

Christoph Sochart und Produzent Frank Wiedemeier ordnen das Gespräch ein und kommentieren die wichtigsten Passagen. Ein echtes „Behind the Scenes“-Erlebnis – authentisch, inspirierend und hochaktuell.

📍 Ein Muss für alle, die wissen wollen, wie Wirtschaft in Düsseldorf tickt.

Wenn Ihnen gefallen hat, was Sie gehört haben, empfehlen Sie uns gern weiter und abonnieren Sie unseren Podcast Düsseldorfer Wirtschaft.
Wir sind und bleiben kostenlos – und bringen Ihnen die besten Geschichten aus der Düsseldorfer Wirtschaft – gemacht von der Unternehmerschaft Düsseldorf.
Produziert von Frank Wiedemeier – aufgenommen in den Streamboxstudios.

Bleiben Sie gesund und uns gewogen – wir hören uns wieder nach den Sommerferien – wie gewohnt alle 14 Tage, mittwochs ab 5:55 Uhr.

Bis dahin – sonnige Grüße und einen guten Sommer!

Vodafone beseitigt das nervigste Funkloch NRWs – Michael Jungwirth: „Bringen 5G mit neuen Stationen auch zu den Menschen auf dem Land“

Unser Foto zeigt unter anderem die NRW-Wirtschaftsministerin Mona Neubaur (2.v.l.) mit Michael Jungwirth (2.v.r.), Mitglied der Geschäftsführung von Vodafone und Vorsitzender der Unternehmerschaft Düsseldorf. Foto: VODAFONE

(cs) Brenschede im Sauerland – bislang nur wenigen bekannt, doch als „nervigstes Funkloch NRWs“ wurde der abgelegene Ortsteil von Sundern in den vergangenen Jahren bundesweit zum Synonym für digitale Funkstille. Kein Empfang, kein Netz, kein Notruf – schlichtweg „0G“. Doch damit ist jetzt Schluss: Brenschede ist ab sofort nicht mehr weißer Fleck auf der Mobilfunkkarte, sondern 5G-Zone.

Das Düsseldorfer Telekommunikationsunternehmen Vodafone hat heute offiziell eine neue Mobilfunkstation in Betrieb genommen, die nun das wohl prominenteste Funkloch des Landes schließt. Der 54 Meter hohe Funkmast wurde unter schwierigen geografischen Bedingungen errichtet – und das komplett eigenwirtschaftlich. „Brenschede hat jetzt stabilen Mobilfunk! Das ist beispielhaft und ein starkes Signal für ganz NRW, gerade für den ländlichen Raum“, sagte Wirtschaftsministerin Mona Neubaur bei der Inbetriebnahme. „Digitale Teilhabe darf kein Großstadt-Privileg sein. Deshalb danke ich allen Beteiligten, die das möglich gemacht haben.“

Vom Funkloch zur Highspeed-Zone

Dass Brenschede nun endlich per Handy erreichbar ist, war ein Kraftakt: In den vergangenen vier Jahren wurde der Standort unter großem technischen und logistischen Aufwand erschlossen. Der neue Funkmast versorgt nun rund 112 Haushalte mit schnellem 5G. Für Vodafone sei dies kein Renditeobjekt, sondern eine Frage der Verantwortung, betont Michael Jungwirth, Mitglied der Geschäftsleitung bei Vodafone Deutschland: „Wenn wir Digitalisierung ernst nehmen, dürfen wir die Menschen auf dem Land nicht vergessen. Auch hier sind schnelle Netze unverzichtbar.“

Jungwirth erklärte weiter, dass das Projekt Brenschede „das wohl bekannteste Funkloch in NRW“ geschlossen habe. Man habe dabei aus „0G endlich 5G gemacht“. Für ihn steht das Projekt sinnbildlich für den kooperativen Ansatz in NRW: „Politik und Wirtschaft arbeiten eng zusammen. Gemeinsam verbessern wir die Ausbaubedingungen für Mobilfunk und machen Funklöcher zum Auslaufmodell.“

Ausbau mit Weitblick – Mobilfunk als Daseinsvorsorge

Dass sich ein privatwirtschaftliches Unternehmen wie Vodafone zum Ausbau entschlossen hat, obwohl die Wirtschaftlichkeit aufgrund der geringen Haushaltsdichte kaum gegeben ist, zeigt laut Jungwirth: „Wir investieren nicht nur, wo es sich rechnet – sondern wo es nötig ist.“ Der Ausbau wurde gemeinsam mit Vantage Towers umgesetzt, einem Unternehmen, das deutschlandweit Funktürme errichtet.

„Wir freuen uns sehr, mit dem Funkturm in Brenschede die Voraussetzung für Handytelefonie und mobiles Internet in der Region zu schaffen“, sagte Badiaa Bazarbacha, Deputy Managing Director bei Vantage Towers. Ziel sei es, überall dort Mobilfunk-Infrastruktur bereitzustellen, „wo Menschen leben, arbeiten oder unterwegs sind“. Denn in einer vernetzten Gesellschaft müsse der Zugang zum Mobilfunk selbstverständlich sein – nicht nur in Städten, sondern auch auf dem Land.

Brenschede als Modellfall für ganz NRW

Ministerin Neubaur lobte das Projekt als „starkes Beispiel für gelungene Zusammenarbeit“ und betonte, dass das Land NRW weiterhin am Ball bleiben werde: „Unser Ziel ist ein zukunftsfähiges Netz – überall im Land.“ Der nun erschlossene Standort in Brenschede markiere nicht nur das Ende eines Funklochs, sondern einen wichtigen Meilenstein für die digitale Daseinsvorsorge.

Mit dem symbolischen Startschuss in Brenschede sendet NRW ein deutliches Signal: Kein Ort soll abgehängt bleiben. Die Landesregierung und Mobilfunkanbieter setzen damit auf flächendeckenden Netzausbau, selbst unter schwierigen Bedingungen – und machen Funklöcher zur Geschichte.